Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. Die Leipziger Mission war in ihrer Geschichte v.a. in Ostafrika in einem kolonialen Umfeld tätig. Seit 2020 arbeiten wir intensiv daran, die Zusammenhänge von Mission und Kolonialismus aufzuarbeiten. Seit Anfang 2025 ist uns bekannt, dass mit Hans Fuchs ein Missionar der Leipziger Mission im Auftrag des Königlichen Völkerkundemuseums zu Berlin am Handel mit menschlichen Gebeinen beteiligt war. Wir möchten uns dieser Verantwortung stellen – auch im öffentlichen Dialog.
Um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, haben wir Felix Kaaya, Protagonist im Film „Das leere Grab“ und dessen Regisseurin Cece Mlay vom 27. August bis 15. September nach Deutschland eingeladen. Der Film wird am 29. August, 19 Uhr, im LURU-Kino in der Spinnerei gezeigt und kurz besprochen.
Am 1. September wollen wir uns Zeit nehmen für eine ausführlichere Beschäftigung mit dem Thema “Menschliche Gebeine in deutschen Sammlungen”. Mit Dr. Valence Silayo haben wir einen weiteren Gesprächspartner eingeladen. Der Archäologo und Dozent aus Daressalam forscht aktuell in einem Projekt der Gerda-Henkel-Stiftung im Lindenmuseum in Stuttgart.
Die Ethnologin und Provenienzforscherin Isabelle Reimann wird die Veranstaltung moderieren.
Die Veranstaltung wird in Kooperation zwischen der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (DAFRIG)und den Leipziger Missionswerken organisiert und findet im Rahmen der Interkulturellen Wochen statt. Der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen.