Das Missionswerk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Spende

Bibliothek

Mit der Gründung der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Dresden (später Leipzig) 1836 wurde auch eine für die Ausbildung und praktische Tätigkeit notwendige Bibliothek geschaffen. Ein Teil der Bücher und Schriften stammt aus dem eigenen Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission in Leipzig, später mit Sitz in Erlangen. Durch Ankäufe und Schenkungen aus den Missionsgebieten ist der Bestand zielgerichtet und beständig erweitert worden.

Seit Frühjahr 2006 befindet sich der überwiegende Teil des Bibliotheks- und Archivbestandes als Dauerleihgabe in den Franckeschen Stiftungen in Halle. Es musste festgestellt werden, dass ein großer Teil des Buch- und Schriftbestandes über die Jahrzehnte Schaden genommen hat. Aus eigenen Kräften konnte das Missionswerk eine adäquate Lagerung und Bearbeitung nicht leisten. In Halle sind eine wissenschaftliche Begleitung und ein besserer Zugang für Forschende gewährleistet.

Der Buchbestand des Leipziger Missionswerkes verfügt über etwa 10.000 erfasste Bände des 16. bis 20. Jahrhunderts. Darunter befinden sich einzigartige bibliophile Kostbarkeiten, die weltweit Aufmerksamkeit erregen. In Halle befindet sich nun auch der Präsenzbestand an Tamilischer Literatur (650 Titel in Tamil).

Die in Leipzig verbliebene Literatur umfasst die Sammelgebiete: Kirche und Theologie, Missionsgeschichte, Missionswissenschaft, Völkerkunde, Sprachwissenschaft, Religionswissenschaft, Indien und Orient, Tamilische Literatur, Afrika (vor allem Tansania), Papua-Neuguinea, Brasilien, Islam, Hinduismus.

Hinzu kommen 92 Missionszeitschriften und Jahresberichte. Vollständig vorhanden sind die Missionsblätter der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Dresden, später Leipzig: das Anzeigenblatt für die Evangelisch-Lutherische Missionsgesellschaft zu Dresden (1. Oktober 1836 bis Ende 1838), die Dresdner Missionsnachrichten (1839-1845) und das Evangelisch-Lutherische Missionsblatt (1846-1941).

Hinweise zur Präsenzbibliothek in Leipzig

Es handelt sich um eine Präsenzbibliothek. Eine Ausleihe ist nur in Ausnahmefällen möglich. Bitte melden Sie sich vor einem geplanten Besuch telefonisch an.

Kontakt

Ravinder Salooja

Direktor von 2016 bis 2022

Am 3. Juni 2022 wurde Pfarrer Ravinder Salooja nach sechs Jahren Dienstzeit als Direktor des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Leipzig e.V. (LMW) im Rahmen eines Gottesdienstes in der Leipziger Nikolaikirche verabschiedet. Er wechselte zum 1. August 2022 als Student*innen-Pfarrer nach Tübingen.

Für den 56-Jährigen war damit eine Rückkehr in die Evangelische Landeskirche in Württemberg verbunden, in der er vor seiner Berufung zum LMW-Direktor 2016 zuletzt als Prälaturpfarrer im Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung tätig war.

 „Es waren sechs wunderbare und spannende Jahre für mich“, so Ravinder Salooja. „Es war mir eine Ehre, in dieser Zeit das Leipziger Missionswerk, das auf eine so lange Tradition seit 1836 zurückblicken kann, zu führen. Ich war gerne hier und wie für uns Pfarrer in der Kirche üblich folge ich nun einem neuen Ruf“.

In Saloojas Amtszeit hat sich das LMW weiter inhaltlich profiliert und positioniert. Zuletzt forcierte er die kritische Aufarbeitung der Kolonialzeit mit den Verwicklungen der Mission. Dafür erhielt das LMW bundesweit Anerkennung. Mit dem Team der Referent*innen erarbeitete er eine Thesenreihe zum Drei-Jahres-Thema des Leipziger Missionswerkes „glaubwürdig? Mission postkolonial”. Ein Symposium zur 125. Jährung der sogenannten „Akeri killings“ von 1896 im Herbst 2021 nahm das Ereignis in postkolonial-kritischer Perspektive in den Blick und verdeutlichte konkret, wie die Leipziger Missionsarbeit in die kolonialen Strukturen Deutsch-Ostafrikas eingebettet war.

Saloojas Arbeiten zur strategischen Entwicklung des LMW im Kontext sich verändernder struktureller Bedingungen führten zur Verabschiedung von Leitlinien, die das Werk als Kompetenzzentrum im Arbeitsbereich „Weltweite Kirche“ der Trägerkirchen beschreiben. Als weltweit erste Organisation unterschrieb das LMW 2021 die Kooperationsvereinbarung mit dem Lutherischen Weltbund (LWF) als Partner im Programm „Waking the Giant“ zur Förderung der Ziele für nachhaltigen Entwicklung (SDG) im kirchlichen Raum. Als Beispiel für das LMW steht in diesem Zusammenhang die von Ravinder Salooja initiierte Kampagne „WANAPANDA – Konfis pflanzen Bäume“. Diese auf Klimaschutz zielende Aktion stammt aus der tansanischen Partnerkirche und wird nun auch von Konfirmandengruppen in Deutschland umgesetzt.

Salooja war Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der er regelmäßig über die Arbeit des Missionswerkes berichtete. Er war zudem Vorsitzender des Ausschusses für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), in dem die lutherischen Missionswerke und Landeskirchen ihre Zusammenarbeit koordinieren. An der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig nahm er einen Lehrauftrag im Bereich Missionswissenschaft wahr und unterstützte zuletzt die autonome Studierenden-Arbeitsgruppe #theoversity, die sich für mehr Diversität in der theologischen Lehre einsetzt.

 

STUDIENZENTRUM AUGUST HERMANN FRANCKE - ARCHIV UND BIBLIOTHEK -

Auskünfte zu unserem Depositum in den Franckeschen Stiftungen erteilt Dr. Jürgen Gröschl.

Telefon 0049 345 2127 482, E-Mail

Franckesche Stiftungen zu Halle

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Ravinder Salooja

Direktor von 2016 bis 2022

Am 3. Juni 2022 wurde Pfarrer Ravinder Salooja nach sechs Jahren Dienstzeit als Direktor des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Leipzig e.V. (LMW) im Rahmen eines Gottesdienstes in der Leipziger Nikolaikirche verabschiedet. Er wechselte zum 1. August 2022 als Student*innen-Pfarrer nach Tübingen.

Für den 56-Jährigen war damit eine Rückkehr in die Evangelische Landeskirche in Württemberg verbunden, in der er vor seiner Berufung zum LMW-Direktor 2016 zuletzt als Prälaturpfarrer im Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung tätig war.

 „Es waren sechs wunderbare und spannende Jahre für mich“, so Ravinder Salooja. „Es war mir eine Ehre, in dieser Zeit das Leipziger Missionswerk, das auf eine so lange Tradition seit 1836 zurückblicken kann, zu führen. Ich war gerne hier und wie für uns Pfarrer in der Kirche üblich folge ich nun einem neuen Ruf“.

In Saloojas Amtszeit hat sich das LMW weiter inhaltlich profiliert und positioniert. Zuletzt forcierte er die kritische Aufarbeitung der Kolonialzeit mit den Verwicklungen der Mission. Dafür erhielt das LMW bundesweit Anerkennung. Mit dem Team der Referent*innen erarbeitete er eine Thesenreihe zum Drei-Jahres-Thema des Leipziger Missionswerkes „glaubwürdig? Mission postkolonial”. Ein Symposium zur 125. Jährung der sogenannten „Akeri killings“ von 1896 im Herbst 2021 nahm das Ereignis in postkolonial-kritischer Perspektive in den Blick und verdeutlichte konkret, wie die Leipziger Missionsarbeit in die kolonialen Strukturen Deutsch-Ostafrikas eingebettet war.

Saloojas Arbeiten zur strategischen Entwicklung des LMW im Kontext sich verändernder struktureller Bedingungen führten zur Verabschiedung von Leitlinien, die das Werk als Kompetenzzentrum im Arbeitsbereich „Weltweite Kirche“ der Trägerkirchen beschreiben. Als weltweit erste Organisation unterschrieb das LMW 2021 die Kooperationsvereinbarung mit dem Lutherischen Weltbund (LWF) als Partner im Programm „Waking the Giant“ zur Förderung der Ziele für nachhaltigen Entwicklung (SDG) im kirchlichen Raum. Als Beispiel für das LMW steht in diesem Zusammenhang die von Ravinder Salooja initiierte Kampagne „WANAPANDA – Konfis pflanzen Bäume“. Diese auf Klimaschutz zielende Aktion stammt aus der tansanischen Partnerkirche und wird nun auch von Konfirmandengruppen in Deutschland umgesetzt.

Salooja war Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der er regelmäßig über die Arbeit des Missionswerkes berichtete. Er war zudem Vorsitzender des Ausschusses für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), in dem die lutherischen Missionswerke und Landeskirchen ihre Zusammenarbeit koordinieren. An der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig nahm er einen Lehrauftrag im Bereich Missionswissenschaft wahr und unterstützte zuletzt die autonome Studierenden-Arbeitsgruppe #theoversity, die sich für mehr Diversität in der theologischen Lehre einsetzt.

 

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