Vortrag und Gespräch mit Stefan Dixius, Doktorand, Lehrstuhl Internationale Geschichte, FB III-Geschichtswissenschaft, Universität Trier
Als im Zuge der protestantischen Erweckungsbewegung und der katholischen Erneuerungsbewegung im frühen 19. Jahrhundert auch im deutschsprachigen Europa eine Missionsbewegung einsetzte, suchten die Missionsgesellschaften nach Möglichkeiten, Werbung für ihre Arbeit zu machen. Ein wesentliches Element der entwickelten Werbestrategie stellten Missionszeitschriften dar, die durch neue technische Druckverfahren zunehmend in großer Stückzahl produziert werden konnten. Seit der Jahrhundertmitte begannen die meisten Missionsgesellschaften damit, zusätzlich eigene Missionszeitschriften für Kinder zu drucken, die nach kurzer Zeit mit Abstand die höchsten Auflagen im Kanon von Missionspublikationen erreichten. Am Beispiel von „Die kleine Missionsglocke“ aus der Leipziger Mission stellt Stefan Dixius im Vortrag dar, wie Kindermissionszeitschriften dazu beitrugen, eine zweigeteilte Welt zu imaginieren. In den Berichten konstruierten die Autorinnen und Autoren die Andersgläubigen als Gegenmodell zu vermeintlich guten Christinnen und Christen in Deutschland. Dass durch die Texte dabei insbesondere Kinder angesprochen werden sollten, deutet auf eine religionspädagogische Dimension hin, die ebenfalls im Vortrag beleuchtet wird.
Die Werkstatt findet online statt. Zugangsdaten sind erhältlich bei Kerstin Berger.
Ab 17.45 Uhr gibt es die Möglichkeit, technische Fragen zu klären, falls Sie noch unsicher im Umgang mit Videokonferenzen sind.