Heute ist die Lutherische Kirchen von Australien (LCA) der kirchliche Partner, mit dem das Ev.-Luth. Missionswerk Leipzig in vielfältiger Weise verbunden ist. In Wiederaufnahme historischer Bezüge entwickeln sich desweiteren Kontakte zu aboriginal communities im Großraum Adelaide.
Das sehr gute Arbeitsverhältnis mit der Lutherischen Kirche von Australien beginnt mit der Einladung Leipzigs 1953 zur gemeinsamen Tätigkeit in Papua-Neuguinea. Seitdem bestehen enge und vertrauensvolle Verbindungen insbesondere zur Abteilung Weltmission der LCA. Die Wurzeln dieser Arbeit gehen allerdings auf die Anfänge der Leipziger Missionstätigkeit 1838 zurück.
Australien war das erste Missionsgebiet der damals noch als Dresdner Missionsgesellschaft firmierenden Organisation. 1838 wurden mit Clamor W. Schürmann (damals gerade 23 Jahre alt) und Christian Gottlob Teichelmann (31 Jahre) die allerersten Dresdner Missionare in die Welt entsandt, um unter den lokalen Aborigines im Gebiet um Adelaide zu wirken. Ihnen folgten 1840 Eduard Meyer und Gottlieb Klose.
Vor Ort gewannen die Vier schnell das Vertrauen der Aborigines und beschäftigten sich ausgiebig mit der Sprache und den Lebensgewohnheiten zunächst der Kaurna Volksgruppe aus den Adelaide Plains, später auch mit den benachbarten Ngarrindjeri und Barngarla Aborigines. Innerhalb von nur zwei Jahren veröffentlichten die Missionare ein umfangreiches Wörterbuch. Für Kinder und interessierte Erwachsene boten sie in einer kleinen Schule Unterricht an, sowohl im Lesen, Schreiben und Rechnen in der Mutter-Sprache wie auch in Englisch.
Die geschichtliche Entwicklung mit einer massiven Immigration führte jedoch dazu, dass Ende der 1840er Jahre die Angehörigen der Aborigines-Gemeinschaften vertrieben und getötet worden waren. Konflikte auch mit der britischen Kolonialverwaltung führten dazu, dass die Leipziger Mission ihre Tätigkeit 1846 einstellte und das Australien-Unternehmen als "gescheitert" verbuchte. Die Missionare wechselten in die Dienste der entstehenden lutherischen Gemeinden.
Am 19. September 2014 überreichte das Ev.-Luth. Missionswerk Leipzig in Adelaide ein kostbares Geschenk: Hans-Georg Tannhäuser, Asien-Pazifik-Referent, und Martin Habelt, Geschäftsführer des LMW, hatten in ihrem Reisegepäck drei über 170 Jahre alte Briefe. Diese übergaben sie an Repräsentanten der Kaurna Aborigines Gemeinschaft.
Geschrieben wurden die Briefe in hervorragender Handschrift von Kindern der Kaurna, die in der Schule der Dresdner/Leipziger Mission von Clamor Schürmann und Gottlob Teichelmann unterrichte wurden. In ihren in Kaurna geschriebenen Briefen an die Leitung der Dresdner Missionsgesellschaft bitten die Kinder u.a. um die Zusendung von Spielzeug.
Die Briefe sind eine Rarität indigener Kultur, da sie drei von nur fünf bekannten schriftlichen Dokumenten des Kaurna aus dem 19. Jahrhundert sind. Die Briefe werden als Dauerleihgabe an der Universität von Adelaide aufbewahrt.
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