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Interreligiöser Dialog

Die Begegnung und damit der Dialog von Menschen unterschiedlichen Glaubens und verschiedener Religionszugehörigkeit ist Teil der Religionsgeschichte. In diesem Sinne ist der interreligiöse Dialog auch von Anfang an Bestandteil des christlichen Glaubens. Die Auseinandersetzung zwischen den ersten Christen und ihren jüdischen Geschwistern, wie Jesus von Nazareth zu verstehen ist - ist er nur ein Prophet oder der ersehnte Messias? - gehört in dieses Thema hinein. Später kommt die Auseinandersetzung mit der Religion des römischen Reiches ebenso wie mit denen der gesellschaftlich-kulturellen Kontexte, in denen sich der christliche Glaube und das Christentum verbreiten.

Mit dem Aufbruch der europäischen Gesellschaften in alle Welt zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird sich auch das europäische Christentum der Existenz anderer Religionen bewußt. Hat dieses zunächst die Religionswelt als einheitliches "Heidentum" in Afrika wie Asien wahrgenommen, wächst doch bald das Bewußtsein um die Unterschiede der Religionen; war zunächst die Vorstellung dominant, der christliche Glaube müsse den Menschen anderer Religionszugehörigkeit um des Heils bei Gott willen verkündet werden, sind nun der Dialog der Religionen und der von Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit auf Augenhöhe keine Frage mehr.

Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt

Das 2011 vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog (PCID) und der Evangelischen Weltallianz (WEA) gemeinsam veröffentlichte Dokument "Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt" formuliert einen Verhaltenskodex für diese Begegnung. In Deutschland ist die Rezeption dieses Dokuments in den Jahren 2013 und 2014 vorangebracht worden.

"Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche. Darum ist es für jeden Christen und jede Christin unverzichtbar, Gottes Wort zu verkünden und seinen/ihren Glauben in der Welt zu bezeugen. Es ist jedoch wichtig, dass dies im Einklang mit den Prinzipien des Evangeliums geschieht, in uneingeschränktem Respekt vor und Liebe zu allen Menschen." Mit diesen Worten setzt die Präambel des Dokuments ein, und formuliert in den folgenden Grundlagen:

"4. Christliches Zeugnis in einer pluralistischen Welt umfasst auch den Dialog mit Menschen, die anderen Religionen und Kulturen angehören (vgl. Apostelgeschichte 17, 22-28). [...]
7. Christ/innen bekräftigen , dass es zwar ihre Verantwortung ist, von Christus Zeugnis abzulegen, dass die Bekehrung dabei jedoch letztendlich das Werk des Heiligen Geistes ist (vgl. Johannes 16, 7-9; Apostelgeschichte 10, 44-47). Sie wissen, dass der Geist weht, wo er will, auf eine Art und Weise, über die kein Mensch verfügen kann (Johannes 3, 8).
"

Dresdner Wort der Religionen (2016)

Im Sinne der Haltung und Anliegen dieses Dokumentes hat sich das Evang.-Luth. Missionswerk Leipzig e.V. im Rahmen der Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit 2016, ausgerichtet vom Freistaat Sachsen, am "Dresdner Wort der Religionen 2016" beteiligt. Darin bekennen wir mit den beteiligten Kirchen und Religionsgemeinschaften, "dass jeder Mensch das Recht hat, seinen Glauben öffentlich und gemeinsam mit anderen zu bekennen". Im Kontext der Trennung von Staat und Religion bekennen wir uns zur Religionsfreiheit als aktives und passives Recht der freien Religionsausübung, die nicht nur Privatsache ist, sondern auch in der Öffentlichkeit Raum greifen darf: "Wir verpflichten uns zuzulassen, dass auch Menschen anderer Religion von ihrem Glauben privat und öffentlich Zeugnis geben dürfen [und] dafür einzutreten, dass sich auch Angehörige anderer Religionen überall in der Welt würdige und angemessene Gebetsstätten errichten können."

Kontakt

Hans-Georg Tannhäuser

Asien/Pazifik-Referent /Amtierender Direktor

Hans-Georg Tannhäuser wurde am 21. Juni 1958 als erster Sohn seiner Eltern in Klingenthal/Vogtland geboren. Die Mitarbeit in der Jungschar und die gelegentliche Begleitung des Gemeindegesangs als Hilfskirchenmusiker waren für ihn die ersten Dienste in der Gemeinde.

Schon damals reifte bei ihm der Wunsch, in eine kirchliche Ausbildung zu gehen. Für die Erweiterte Oberschule in der damaligen DDR wurde er abgelehnt und entschied sich so für den Besuch des kirchlichen Proseminars in Moritzburg, da dort die Zugehörigkeit zur parteinahen FDJ und die Teilnahme an der staatlich geforderten Jugendweihe keine Vorbedingungen waren.

In dieser Zeit, von 1975 bis 1977, wurden dann auch die Weichen für ein Theologiestudium gestellt, welches er 1977 begann.

Anfang der 1980er Jahre lernte er seine spätere Ehefrau Evelyn kennen. Der Ehe wurden zwei Söhne geschenkt: Timotheus und Samuel.

Sein Studium schloss Hans-Georg Tannhäuser mit einer praktisch-theologischen Arbeit zum Thema „Pfarrer zwischen Situation und Auftrag“ sowie einem einjährigen Aufbaustudium zu Fragen der „Kommunikation innerhalb des gottesdienstlichen Geschehens“ ab. Nach dem Vikariat trat er schließlich 1987 seine erste Pfarrstelle in Döbeln/Sachsen an.

Neben der Gemeindearbeit wurde ihm Anfang der 1990er Jahre auch das Amt des Ephoralen Jugendpfarrers übertragen. Diese Arbeit mit den Jugendlichen fiel gerade in die Zeit der Friedlichen Revolution und der politischen Umbrüche nach 1989, die Tannhäuser auch in Döbeln mit geprägt hatte. Bis heute betrachtet er diese Geschehnisse als eine ganz besondere Herausforderung in einer zeitgeschichtlich herausgehobenen Situation und denkt dankbar an diese bewegenden Jahre zurück. Die unmittelbare Wirkung biblischer Texte in politisch brisanten Zeiten gehören für ihn bis heute zu den beeindruckensten Erfahrungen als Theologe und Pfarrer.

Im Jahre 1993 folgte der Ruf der Leipziger Mission und im darauf folgenden Jahr 1994 reiste Hans-Georg Tannhäuser in Begleitung seiner Familie, für einen vierjährigen Dienst in der ELC-PNG nach Papua-Neuguinea aus. Das  Einsatzgebiet als Ökumenischer Mitarbeiter lag im Südlichen Hochland.

Als Circuit Missionary (Kirchenkreis-Missionar) hatte er verschiedene Aufgaben, die sich vor allem aus Gemeindediensten, Weiterbildungen für Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter, Seelsorge, Schuldienst sowie der Vorbereitung und Durchführung von Konferenzen und Bildungsveranstaltungen auf regionaler und überregionaler Ebene zusammensetzten.

Die Jahre in Neuguinea waren für ihn und seine Familie eine sehr prägende Zeit. Seine Frau Evelyn engagierte sich ehrenamtlich in der gemeindlichen Frauen- und Kinderarbeit vor Ort.

Als die Familie im Jahre 1998 wieder in Deutschland einreiste, bewarb sich Hans-Georg Tannhäuser auf die erste Pfarrstelle der Gemeinde Treuen im Kirchenkreis Auerbach, wo er 11 Jahre seinen Dienst als Pfarrer und Seelsorger versah.

In diese Zeit fällt auch das Engagement für die Dreieckspartnerschaft der Kirchenkreise Auerbach und Bremervörde in Deutschland sowie des Kirchkreises IGWA in Südafrika.

Seit November 2009 arbeitet Hans-Georg Tannhäuser als Länderreferent beim Leipziger Missionswerk. Zuerst war er speziell für Papua-Neuguinea zuständig, ab 2013 für das Asien/Pazifik-Referat. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Partnerschaftsarbeit, Projekt-Monitoring, Missionsgeschichte und Bildungsaufgaben.

Hans-Georg Tannhäuser ist außerdem Mitglied des Vorstandes und stellvertretender Direktor des Werkes.

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