Aus einem losen Netzwerk kirchlicher Vereine entstand 1836 in Dresden die erste lutherische Missionsgesellschaft in Deutschland, die zu einem Meilenstein auf dem Weg zu einer weltweiten lutherischen Zusammenarbeit wurde. Direktor Karl Graul trat ein für Bildung und Wissenschaft und trieb daher den Umzug in die Universitätsstadt Leipzig voran. 1838 wurden die ersten beiden Missionare nach Südaustralien ausgesendet.
1847 erreichte Heinrich Cordes, dass die Leipziger Mission das "Erbe " der Dänisch-Hallischen Mission in Indien antreten durfte. Diese Entscheidung gegen einen Neuanfang und zugunsten der Stärkung „alter“ vernachlässigter Gemeinden bedeutete für das Missionswerk neben den bestehenden Strukturen auch die Übernahme etlicher Probleme...
Als das Deutsche Kaiserreich sich ab 1885 in Ostafrika kolonialistisch zu betätigen begann, drängte so manche „nationale Christenpflicht“ darauf, auch dort das Evangelium zu verbreiten. Die Leipziger Mission zögerte lange. Als sich die Generalversammlung 1892 doch dazu entschied, betonte sie, „nicht dem Deutschen Reich, sondern dem Reich Gottes“ dienen zu wollen.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges mussten nahezu alle überseeischen Tätigkeiten eingestellt werden. Die Rahmenbedingungen änderten sich radikal. Der Kriegsgegner England verschloss Indien ab 1914 und Ostafrika ab 1917 für die deutsche Mission. In vielen indischen Gemeinden gingen das geistliche Leben und die Zahl der Gemeindeglieder zurück. Nur globale Zusammenarbeit konnte einen totalen Einbruch verhindern.
Noch auf dem Höhepunkt der Inflation wurde das Missionsseminar wiedereröffnet. Die Verbindung zur Leipziger Universität wurde weiter ausgebaut. Auch die Hoffnung auf Aussendungen wurde nicht enttäuscht. Doch schon all zu bald begannen die Restriktionen des Hitler-Regimes ...
Nach dem Krieg begann eine Zeit, in der die Partnerkirchen zunehmend unabhängig vom Leipziger Missionswerk wurden; die gleichberechtigte kirchliche Zusammenarbeit auf globaler Ebene wurde mehr und mehr zur Wirklichkeit. Gleichzeitig waren die Handlungsmöglichkeiten für das Missionswerk jenseits des Eisernen Vorhangs erschwert.
Ein kurzer Aufschwung wurde 1953 erlebt. Auf Anregung des Lutherischen Weltbundes bat die Neuendettelsauer die Leipziger darum, in Neuguinea als zweite deutsche Mission mitzuarbeiten. Und auch ein viertes Einsatzgebiet erschloss sich dem Missionswerk: Brasilien. Aus der DDR konnte nach dem Bau der Berliner Mauer niemand mehr ausgesandt werden. Rekrutiert wurde von den Zweigstellen in Erlangen und Hildesheim.
1993 entstand das Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig e.V. (LMW) in der Trägerschaft der lutherischen Kirchen im Osten Deutschlands: Sachsen, Thüringen und Mecklenburg. Die engere Anbindung an die Landeskirchen bedeutete für das Missionswerk eine große Chance, aber auch Herausforderung ... Inzwischen ist das LMW das Missionswerk der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Über 400 Männer und Frauen waren bisher für die Leipziger Mission im Einsatz. Neben den heutigen Partnerkirchen in Südindien, Tansania und Papua-Neuguinea wirkten einige auch in Australien, Nordamerika und Brasilien.
Zehn Direktoren prägten bislang die Arbeit des Leipziger Missionswerkes, beginnend mit Dr. Karl Graul 1844. Hier erfahren Sie mehr über deren Leben und Wirken ...
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