Das Missionswerk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Spende

Ravinder Salooja

Direktor von 2016 bis 2022

Am 3. Juni 2022 wurde Pfarrer Ravinder Salooja nach sechs Jahren Dienstzeit als Direktor des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Leipzig e.V. (LMW) im Rahmen eines Gottesdienstes in der Leipziger Nikolaikirche verabschiedet. Er wechselte zum 1. August 2022 als Student*innen-Pfarrer nach Tübingen.

Für den 56-Jährigen war damit eine Rückkehr in die Evangelische Landeskirche in Württemberg verbunden, in der er vor seiner Berufung zum LMW-Direktor 2016 zuletzt als Prälaturpfarrer im Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung tätig war.

 „Es waren sechs wunderbare und spannende Jahre für mich“, so Ravinder Salooja. „Es war mir eine Ehre, in dieser Zeit das Leipziger Missionswerk, das auf eine so lange Tradition seit 1836 zurückblicken kann, zu führen. Ich war gerne hier und wie für uns Pfarrer in der Kirche üblich folge ich nun einem neuen Ruf“.

In Saloojas Amtszeit hat sich das LMW weiter inhaltlich profiliert und positioniert. Zuletzt forcierte er die kritische Aufarbeitung der Kolonialzeit mit den Verwicklungen der Mission. Dafür erhielt das LMW bundesweit Anerkennung. Mit dem Team der Referent*innen erarbeitete er eine Thesenreihe zum Drei-Jahres-Thema des Leipziger Missionswerkes „glaubwürdig? Mission postkolonial”. Ein Symposium zur 125. Jährung der sogenannten „Akeri killings“ von 1896 im Herbst 2021 nahm das Ereignis in postkolonial-kritischer Perspektive in den Blick und verdeutlichte konkret, wie die Leipziger Missionsarbeit in die kolonialen Strukturen Deutsch-Ostafrikas eingebettet war.

Saloojas Arbeiten zur strategischen Entwicklung des LMW im Kontext sich verändernder struktureller Bedingungen führten zur Verabschiedung von Leitlinien, die das Werk als Kompetenzzentrum im Arbeitsbereich „Weltweite Kirche“ der Trägerkirchen beschreiben. Als weltweit erste Organisation unterschrieb das LMW 2021 die Kooperationsvereinbarung mit dem Lutherischen Weltbund (LWF) als Partner im Programm „Waking the Giant“ zur Förderung der Ziele für nachhaltigen Entwicklung (SDG) im kirchlichen Raum. Als Beispiel für das LMW steht in diesem Zusammenhang die von Ravinder Salooja initiierte Kampagne „WANAPANDA – Konfis pflanzen Bäume“. Diese auf Klimaschutz zielende Aktion stammt aus der tansanischen Partnerkirche und wird nun auch von Konfirmandengruppen in Deutschland umgesetzt.

Salooja war Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der er regelmäßig über die Arbeit des Missionswerkes berichtete. Er war zudem Vorsitzender des Ausschusses für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), in dem die lutherischen Missionswerke und Landeskirchen ihre Zusammenarbeit koordinieren. An der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig nahm er einen Lehrauftrag im Bereich Missionswissenschaft wahr und unterstützte zuletzt die autonome Studierenden-Arbeitsgruppe #theoversity, die sich für mehr Diversität in der theologischen Lehre einsetzt.

 

Dr. Karl Friedrich Leberecht Graul

Direktor von 1844 bis 1859

Karl Graul wurde am 6. Februar 1814 als Sohn eines Webermeisters in Wörlitz (Anhalt) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Dessau und kam 1834 zum Theologiestudium nach Leipzig. Nach seinem Abschluss 1838 arbeitete er als Haus- und Institutslehrer, unter anderem zwei Jahr in Italien. Prinzessin Agnes von Anhalt (später regierende Herzogin von Sachsen-Altenburg) unterrichtete er im Italienischen. 1844 wurde Graul zum Direktor der Evangelisch-Lutherischen Missionsgesellschaft zu Dresden (Dresdner Mission) berufen.

„Die sächsischen Oberkirchenbehörden waren damals der Missionssache nicht eben zugethan, doch ließ sich der Oberhofprediger in dem unerläßlichen Colloquium durch das glänzende Latein und durch die Geistesgegenwart des Candidaten imponiren. Die Mission aus dem Halbdunkel sentimentaler Gläubigkeit zur Mittagshelle gläubiger Wissenschaftlichkeit hinzuführen, sie aus dem Hinterstübchen der Pfarrhäuser in die Kirchen, aus den Conventikeln in die Gemeinden zu verpflanzen - das war die Lebensaufgabe, die er sich fortan stellte, und er hat dies Ziel erreicht.“, ist im Nachruf der „Illustrirten Zeitung" vom Dezember 1864 zu lesen.
Graul stand für eine enge Bindung der Mission an das Lutherische Bekenntnis. Ab 1846 gab er das evangelisch-lutherische Missionsblatt heraus, das als „geradezu epochemachend auf seinem Gebiete“ gilt.

Entsprechend hoch waren seine Ansprüche an die zukünftigen Missionare. Für ihn kamen nur ordinierte Theologen mit hinreichenden Kenntnissen der lokalen Sprachen in Frage. Er legte wert auf eine theologisch, sprachlich und volkskundlich gründliche Ausbildung der Missionare. Graul verlangte Verständnis für nationale Eigentümlichkeiten und Sitten, eine „liebende Hingabe an Geist und Sprache der Völker“. Wichtig waren ihm die lutherische Profilierung sowie eine wahrhaftige und sachliche Berichterstattung. Der in Missionskreisen übliche erbauliche Stil war ihm zuwider. Deshalb trieb Graul auch die Verlegung der Dresdener Missionsgesellschaft nach Leipzig voran, die 1847 auch beschlossen wurde. Die Theologische Fakultät der Universität Leipzig galt derzeit als der geistige Mittelpunkt des Luthertums in Deutschland.

Graul selber war außerordentlich sprachbegabt und beherrschte neben den klassischen Sprachen Latein, Griechisch, Hebräisch auch Italienisch, Französisch, Englisch sowie Tamil, Persisch, Sanskrit und Hindustani. Während seines eigenen vierjährigen Aufenthalts in Südindien (1849 bis 1853) setzte er sich intensiv mit der indischen Kultur auseinander. In diese Zeit fallen auch die ersten Auseinandersetzungen im sogenannten „Kastenstreit“ und den Spannungen zu anderen protestantischen Missionsgesellschaften.

Mit Unterstützung durch Friedrich Wilhelm Besser - Graul war inzwischen durch Krankheit gezeichnet - verfasste er im Nachgang Werke in Tamil und übersetzte mehrere Texte ins Deutsche, und schrieb eine tamulische Grammatik. Von der „Bibliotheca Tamulica“ konnte Graul vier Bände abschließen. Mit seinen Kenntnissen galt er als einer der bedeutendsten deutschen Dravidologen (Indologen) des 19. Jahrhunderts.

Unter seiner 18-jährigen Leitung vermehrten sich die Einnahmen der Mission um das Zehnfache. Aus einer sächsischen Gesellschaft war ein gemeinsames Missionswerk aller lutherischen Länder und Kirchen entstanden.
Ostern 1860 übergab Graul sein Amt an Julius Hardeland und zog 1861 nach Erlangen. Die dortige Theologische Fakultät hatte ihm bereits 1854 die theologische Doktorwürde verliehen. Als erster Deutscher habilitierte sich Graul 1864 mit der Schrift „Über Stellung und Bedeutung der Mission im Ganzen der Universitätswissenschaften“. Durch seine Dozententätigkeit in diesem Bereich gilt er als Begründer der neueren deutschen Missionswissenschaft. 
Seine öffentliche Habilitationsvorlesung  im Juni 1864 sollte aber zugleich sein Abschiedswort sein. Er verstarb am 10. November 1864. Seine Bücher vermachte er der Bibliothek in Tranquebar.

Seine missionstheologischen Grundaussagen sind heute noch gültig und verraten seine biblische Basis und seinen Weitblick: Er wollte „Mission zur Sache der ganzen Kirche“, nicht nur einzelner Missionsfreunde machen; die kulturelle Identität der Völker erhalten und selbständige einheimische Kirchen aufbauen.

Julius Hardeland

Direktor von 1860 bis 1891

Julius Hardeland wurde am 7. Januar 1828 als Sohn eines Kommissionärs (selbstständiger Kaufmann) in Hannover geboren. Dem Vorbild seines Bruders folgend, entschloss er sich früh Theologie zu studieren. Bereits als jugendlicher Gymnasiast interessierte er sich für die Mission: Er las die Missionsnachrichten, sammelte Spenden und half im Missionsverein.

Im Herbst 1847 begann er sein Theologiestudium in Göttingen. Drei Jahre später wurde er Hauslehrer bei Legationsrat a. D. Freiherrn August von Arnswaldt in Hannover, im Herbst 1853 Subrektor der Gelehrtenschule in Ratzeburg. Ende 1854 ging er als Pfarrer nach Lassahn (Herzogtum Lauenburg), einer 1200-Seelen-Landgemeinde.

1860 wurde er zum Nachfolger von Karl Graul als Direktor der Leipziger Mission berufen. Er setzte dessen Leitlinien fort. 1867/68 bereiste Hardeland das Missionsgebiet in Indien. 1875/76 musste er erneut nach Indien, da unter den Missionaren Lehrstreitigkeiten ausgebrochen waren und eine schriftliche Verständigung nicht möglich war. Hardeland versuchte im sogenannten Kastenstreit zu schlichten.

Unter dem Einfluss von Professor Karl Ferdinand Wilhelm Walther von der Missouri-Synode (gegründet von ausgewanderten sächischen Lutheranern; heute zweitgrößte lutherische Kirche in den USA) glaubten einige Missionare in den Kampf für die unverfälschte Lehre Martin Luthers eintreten zu müssen. Hardeland konnte es nicht verhindern, dass vier Missionare aus dem Dienst der Leipziger Mission austraten.

Als in den 1870er-Jahren die Theologen für die Mission ausblieben, entschloss sich Hardeland, das Prinzip der Universitätsbildung aufzugeben. Er rief ein eigenes Missionsseminar ins Leben, in dem wie in den anderen Missionsseminaren die Gesamtausbildung geboten werden sollte.

1868 gab er die Indianermission in Michigan (USA) auf, die die Leipziger Mission für kurze Zeit als ein weiteres Arbeitsfeld neben Indien übernommen hatte.

1891 bis 1894 wirkte Hardeland als Superintendent in Doberan in Mecklenburg.

Er starb in seiner Heimatstadt Hannover am 11. Oktober 1903.

Karl von Schwartz

Direktor von 1891 bis 1911

Karl von Schwartz, geboren am 18. Mai 1847 in Benkendorf bei Halle, war Superintendent in Cremlingen in Braunschweig, bevor er 1891 zum Missionsdirektor berufen wurde. Er blieb es 20 Jahre lang.

Karl von Schwartz wird als bewusster Lutheraner beschrieben. In Braunschweig gründete er 1887 die Evangelisch-lutherische Vereinigung, die bis 1941 bestand.

Bereits in seinem ersten Amtsjahr 1892 setzte er den seit 1870 von Missionaren mehrfach geäußerten Wunsch nach einer Missionarswitwenkasse um. Von Schwartz wird einen ausgesprochenes Organisationstalent zugeschrieben. „Und sie war bei der wachsenden Ausdehnung des Werkes gerade nötig.“, meint Paul Fleisch in seinem Buch „Hundert Jahre Lutherische Mission“ von 1936. In Indien wuchs die Arbeit, Ostafrika kam 1893 hinzu.

Von Schwartz trug maßgeblich zum Aufblühen der Frauenmissionsarbeit bei. 1895 schloss er nach dem Vorbild der Norddeutschen Mission einen Vertrag mit Diakonissenhäusern, zunächst Neuendettelsau, 1902 folgten Dresden und das Henriettenstift in Hannover, später noch Darmstadt, Ludwigslust und Leipzig (1913). Um die Arbeit der Missionarinnen finanzieren zu können, förderte er die Neugründung von Frauenmissionsvereinen. Er unterstützte auch deren regionalen Zusammenschluss.

Unter Karl von Schwartz wurde auch der erste Missionsarzt ausgesandt.

1911 übernahm er eine Pfarrstelle in Querum bei Braunschweig und starb am 24. April 1923.

Joachim Schlegel

Direktor von 1982 bis 1994

Joachim Schlegel wurde 1929 im sächsischen Brand-Erbisdorf geboren. Ursprünglich wollte er Hütteningenieur werden. Aber in der Zeit, als er sich im Industriepraktikum auf dieses Studium vorbereitete, wurde ihm die Kraft des Wortes Gottes deutlich spürbar. Sie lenkte sein Leben in andere Bahnen und zeigte ihm beruflich eine neue Perspektive. Von 1950 bis 1955 studierte er am Leipziger Missionsseminar Theologie. Später schrieb Schlegel: „Neben der theologischen Zurüstung verdanke ich dieser Ausbildungsstätte den weiten Horizont missionarischen Dienstes und ökumenischer Wirklichkeit der Kirche".

Sein Wunsch, sich nach Übersee senden zu lassen, ließ sich zu DDR-Zeiten nicht verwirklichen. So ging er ins Gemeindepfarramt nach Löbau und war dort 13 Jahre als Pfarrer tätig. Aber der Anstoß, die weltweite Dimension des Auftrages der Kirche im Blick zu behalten, ging nicht verloren. Er hat ihn 1970 vom Gemeindepfarramt in das Amt eines Landespfarrers für Weltmission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens geführt. 1982 wurde er zum Direktor der Leipziger Mission berufen. Ein Missionswerk zu leiten, bedeutete damals ein Stück „dennoch" durchzuhalten und vor allem im Gebet weltweit zu wirken.

Wer Joachim Schlegel und seine Frau Ruth kennengelernt hat, weiß, dass sie im Beten die Quelle zur Kraft für den Dienst in ihrer Arbeit gewonnen haben. Aber ebenso waren die unzähligen Begegnungen in den Gemeinden für sie eine große Ermutigung in ihrer Arbeit.

Mit der Öffnung der „Mauer" und der Vereinigung Deutschlands musste der künftige Weg der Leipziger Mission neu konzipiert werden. Joachim Schlegel, selbst Mitglied in wichtigen überregionalen Entscheidungsgremien (Landessynode Sachsen, Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen, Ökumenisch-Missionarischer Verbindungsausschuss, Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, Ökumenekommission des Bundes), lenkte sehr bald gemeinsam mit dem Kollegium der Leipziger Mission zielgerichtet darauf hin, die Leipziger Mission in ein Werk ihrer drei Trägerkirchen umzuwandeln. Er gehörte zu denjenigen, die eine entsprechende Veränderung in den Grundstrukturen der Arbeit der Leipziger Mission herbeiführten und das Missionswerk auf die Übernahme neuer Aufgaben vorbereiteten. Dies geschah gerade durch ihn auf dem Hintergrund der langen Leipziger Tradition.

Dieses Erbe aber ist neu dem Auftrag der Kirche zugeordnet worden. Pfarrer Schlegel ist es zu danken, dass das gesteckte Ziel mit großen Anstrengungen geduldig und beharrlich angesteuert wurde. Dabei gab es durchaus Situationen, die mehr zum Verzagen als zum mutigen Weitermachen Anlaß gaben. Als Missionsdirektor hat Schlegel all unsere Partnerkirchen besuchen können. Er war sowohl bei intensiven Arbeitstagungen dabei wie auch bei theologischen Beratungen und festlichen Anlässen, hat viele Gemeinden und Mitarbeiter in diesen Kirchen aufgesucht und dies für sich selbst und für das Missionswerk als ein besonderes Geschenk angesehen, dass es erneut zu solch offenen Arbeitsweisen gekommen ist. „In Gottes Mission" - Joachim Schlegel war gemeinsam mit seiner Frau bestrebt, sich dieser Lebensaufgabe voll zu widmen. Unzählige Menschen durften dies erfahren - die bei ihnen zu Gast waren und liebevoll umsorgt wurden, und auch die, mit denen das Ehepaar Schlegel berufliche und ganz persönliche Sorgen teilte sowie die vielen aus den Partnerkirchen, die bei Schlegels immer offene Türen fanden. Im Oktober 1994 ging Joachim Schlegel nach 12-jähriger Tätigkeit als Missionsdirektor in den Ruhestand.

Wenige Monate nach seiner Frau starb Joachim Schlegel am 11. August 2020 im Alter von 90 Jahren in Dresden.

Dr. h.c. Carl Paul

Direktor von 1911 bis 1923

Carl Paul wurde am 4. Februar 1857 als Pfarrerssohn in Lorenzkirch geboren. Er studierte Theologie in Tübingen und Leipzig. Bei seiner Ernennung 1911 war er der erste Missionsdirektor aus der sächsischen Landeskirche und ein bereits anerkannter Missionswissenschaftler.
Schon ein Jahr nach seinem Amtsantritt wurde Paul zum ordentlichen Honorarprofessor für neuere Missionsgeschichte und Missionskunde an der Universität Leipzig berufen. Seine Antrittsvorlesung hielt er über den „Anteil der Heidenmission an der Lösung des Schulproblems in unseren Kolonien“. Die Universität ehrte ihn mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde.

Schon in seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Rothschönberg von 1884 bis 1887 beschäftigte ihn der Gedanke der Weltmission. In den zwei Jahren als Studieninspektor des Predigerkollegs St. Pauli in Leipzig von 1882 bis 1884 entwickelte sich sein Interesse weiter. Er war fasziniert von dem Gedanken einer weltumspannenden Christenheit. In Rothschönberg gründete Paul einen Missionskreis für den Kirchenbezirk Meißen, der wiederum die Grundlage für die 1887 entstandene „Sächsische Missionskonferenz“ bildete. Für die Chronik des Jahrbuchs dieser Konferenz war er bis 1911 verantwortlich. Bedeutsam in seiner anschließenden Lorenzkircher Zeit war sein literarisches Schaffen. Seit 1887 gab Carl Paul die „Missionsstunden von Dietel“ und die vier Schriften „Zur Mission in den deutschen Kolonien“ heraus. Heute müssen allerdings manche seiner Beiträge im „Deutschen Kolonialblatt“ kritisch gelesen werden, weil er als „Kind seiner Zeit“ auch vom Zeitgeist nicht ganz verschont blieb.

Angestoßen durch seine Reisen nach Indien und Ostafrika erschien 1913 „Die Leipziger Mission daheim und draußen“. Sein Stellverteter August Cordes schreibt im Nachruf: „Von D. Pauls Direktoratsjahren können nur die ersten drei als Normaljahre gelten. Die übrigen neun fielen in die Kriegs- und Nachkriegszeit, waren ausgefüllt von Heimsuchungen schwerster Art. Was D. Paul in jenen Jahren gelitten hat, lässt sich kaum ermessen. Aber er hat tapfer durchgehalten.“

Die schon vor dem Ersten Weltkrieg bestehenden Verbindungen Pauls zu den amerikanischen Synoden, die finanziell der Leipziger Mission wohl gesonnen waren, haben 1919 zu einem Besuch einer amerikanischen Kirchendelegation in Leipzig geführt. Anlässlich dieses Besuchs wurde der Plan gefasst, 1920 eine lutherische Missionskonferenz nach Leipzig einzuberufen. Die Konferenz von 1920 wurde insofern ein Erfolg, als es gelang, alle deutschen Missionsdirektoren einzubeziehen, darüber hinaus nahmen amerikanische und finnische Vertreter teil.

In dieser Konferenz tauchte der Gedanke auf, weitere Zusammenkünfte der lutherischen Missionen und der lutherischen Kirchen zu veranstalten, woraus 1923 der erste lutherische Weltkonvent in Eisenach entstand. Leipzig übernahm die Federführung für weitere Konferenzen dieser Art. Carl Paul ist zwar nicht der Begründer des heutigen „Lutherischen Weltbundes“, aber durch seine Mitwirkung und Initiative ist es gelungen, den Grundstein für diese Weltvereinigung zu legen.

Am 30. September 1923 legte Paul sein Amt als Missionsdirektor nieder. Er vertrat den Standpunkt, dass die neue Zeit mit ihren so stark veränderten Verhältnissen in der Heimat wie auf den Missionsfeldern draußen einer jüngeren, elastischeren Kraft im Direktorat bedürfte. Im Sommersemester 1926, im Alter von 69 Jahren, verabschiedete er sich auch von seinem Lehramt an der Universität Leipzig.

Carl Paul starb am 10. Oktober 1927 nach kurzer, schwerer Krankheit an einem Schlaganfall in Schweta bei Oschatz und wurde auf dem Kirchhof in Lorenzkirch bestattet.

Dr. Dr. h.c. Carl Heinrich Ihmels

Direktor von 1923 bis 1960

Carl Heinrich Ihmels wurde am 24. Oktober 1888 als Sohn des Pastors und späteren Professors und Landesbischofs Ludwig Ihmels geboren. Er wuchs in Loccum bei Hannover, Erlangen und später in Leipzig auf. Nach dem Abitur 1907 studierte er Philosophie und Theologie in Leipzig, Erlangen und Göttingen. Die beiden theologischen Examina legte er 1911 und 1914 in Hannover ab.

Zunächst wählte ihn die nordfriesische Inselgemeinde Baltrum zu ihrem Pastor. Dort  unterrichtete er auch in der Volksschule. 1916 wechselte er in die Gemeinde Westrhauderfehn. Im selben Jahr wurde er in Erlangen mit einer philosophischen Dissertation promoviert.

1919 heiratete er Annamarie Scharwächter aus Leipzig. Mit ihr zusammen wird er sechs Kinder aufziehen. 
1923 berief ihn das Kollegium der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig zum Nachfolger von Professor Carl Paul. Ihmels hatte sich zwar schon in der Schulzeit sehr für die Missionsarbeit interessiert und engagiert, hatte sogar konkrete Pläne, selber in den Missionsdienst nach Indien zu gehen. Trotzdem war die Berufung für den damals knapp 35-Jährigen und auch andere eine große Überraschung. 
Ihmels hat das Amt des Direktors so lange ausgeübt wie kein anderer: insgesamt 37 Jahre bis 1960. Ab 1926 bis nach 1945 leitete er das Missionswissenschaftliche Seminar der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. 1930 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Erlangen und wurde 1932 zum Honorarprofessor in Leipzig ernannt.

Carl Heinrich Ihmels starb sieben Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Amt am 10. April 1967 in Dresden.

Die Wirkungszeit von Direktor Ihmels war geprägt von den Begegnungen mit den so genannten „jungen Kirchen“. In seiner Amtszeit wurden die Partnerkirchen in Indien (1919) und in Papua-Neuguinea (1956) selbstständig.
Als Missionsdirektor und theologischer Lehrer hat Ihmels die Wandlungen im Missionsverständnis im 20. Jahrhundert begleitet und zum Teil auch mitinitiiert. Das Selbstverständnis der Mission als Bewegung von Europa hin in andere nichteuropäische Länder veränderte sich hin zu einem partnerschaftlichen und auch ökumenischen Miteinander.

Mission war für Ihmels nie Kulturexport. Ihm war es wichtig, das Evangelium nicht einfach „überzustülpen“. Im Austausch mit den Christ*innen in den Partnerkirchen suchte er nach den speziellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der jeweiligen Kultur und Tradition. In diesem Zusammenhang steht auch die soziale Dimension des Evangeliums. Diese sogenannte „ökumenisch-missionarische“ Entwicklung mit dem Ziel der Selbständigkeit der jungen Kirchen wurde von Ihmels auch auf zahlreichen ökumenischen Konferenzen weltweit gefördert. 
In seinen Reiseberichten sind es nicht die Gespräche mit den Kirchenleitungen, sondern das Miterleben der Gottesdienste und die Teilnahme an den Gemeindeveranstaltungen, die herausragen. Anschaulich erzählte er von einzelnen Begegnungen. „Sehr behutsam geht er mit den Traditionen um, nimmt regen Anteil an den Entwicklungen hin zur Selbständigkeit einzelner Kirchen und setzt sich intensiv ein für schulische und handwerkliche Ausbildungsstätten, die seiner Ansicht nach Teil der Missionsarbeit sind.“, so Georg Plasger im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Ihmels Mitglied der oppositionellen Bekennenden Kirche. Obwohl die Arbeit der Mission, die ja vom eigenen Selbstverständnis her Rasseschranken nicht akzeptieren kann, von den Nationalsozialisten stark behindert wurde, sorgte Ihmels doch mit viel Geschick und auch internationalen Kontakten für die Weiterarbeit und auch Ausbildung neuer Missionare. Ihmels sorgte auch dafür, dass die Bestände der Bibliothek des Leipziger „Institutum Judaicum Delitzschianum“ eine Unterkunft in den Räumen der Mission fanden, als die Nationalsozialisten die Arbeit dieser Einrichtung zur Erforschung des Zusammenhangs von Altem Testament und antiker jüdischer Literatur verhinderten.

Dr. August Kimme

Direktor von 1960 bis 1982

Dr. August Kimme, geboren 11. Juni 1912 in Hamburg, verlebte seine Jugendzeit im schlesischen Trebnitz. In Breslau studierte er neuere Sprachen und Theologie, wurde Vikar in Michowitz (Oberschlesien) und Wittenberg. 1940 wurde er Pfarrer im Dienste der Sächsischen Landeskirche in Rauscha/Oberlausitz, dann Machern und Langenreichenbach. 1949 promovierte er in Leipzig. 1950 wurde er als Generalsekretär des Lutherischen Einigungswerkes berufen. Dadurch hatte er weitreichende Beziehungen zu lutherischen Kirchen Deutschlands und des Auslands. Er nahm an der Tagung des Lutherischen Weltbunds in Minneapolis teil und gehört zum ökumenischen Ausschuss der VELKD.

Hervorzuheben ist sein fundiertes theologisches Wissen. Er gehörte zum Kreis von Theologen um den Leipziger Professor Dr. Ernst Sommerlath, der von 1930 bis 1969 den Vorsitz im Missionskollegium führte. 
Bereits Anfang der 1950er Jahre erhielt Kimme einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Leipzig erteilt, der ihm 1958 aus politischen Gründen allerdings wieder entzogen wurde. Anlass für den Rauswurf 1957 war seine Verlesung eines Synodalworts der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zum Prozess des Leipziger Studentenpfarrers Dr. Georg-Siegfried Schmutzler im Rahmen eines akademischen Gottesdienstes, „... obwohl alle anderen Theologieprofessoren sich angewöhnt hatten, dem Staate unliebsame Abkündigungen ihrer Kirche nicht mehr zu verlesen.“ (Kimme in den biographischen Aufzeichnungen für seine Kinder 1985). Seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität war zu Ende. Auch seine Berufung auf eine ordentliche Professur an eine der Universitäten der DDR wurde verhindert.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Kimme vor allem mit der Theologie des jungen Luther. Sein Hauptwerk „Rechtfertigung und Heiligung in christologischer Sicht – eine dogmatische Untersuchung“ wurde 1989 in Erlangen veröffentlicht.

Im Anschluss daran lehrte er als Systematiker am Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, das sich damals noch im Aufbau befand. 1960, im Jahr seiner Habilitation, wurde Dr. August Kimme in die Nachfolge des Missionsdirektors Professor Dr. Carl Ihmels berufen.

Dieses Amt übernahm er in einer für ihn und das Werk schwierigen Zeit. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Leipziger Mission ihren Auftrag in der Folgezeit weiterführen konnte. Kimme war ein Mann, dessen Stimme im ökumenischen Raum Gewicht hatte. Im Laufe seiner Amtzeit als Missionsdirektor profilierte er sich zu einem Kenner der Missionswissenschaft und -geschichte. Leitbild war für ihn vor allem der erste Missionsdirektor Karl Graul. 
Als Synodaler hielt er die Verbindung zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und war darüber hinaus stets bereit, im Reisedienst des Missionswerkes selbst kleinste Gemeindegruppen zu besuchen und so die Verbindung zur Basis zu halten.

Trotz seiner Arbeitsbelastung als Missionsdirektor hat Kimme stets weiter wissenschaftlich gearbeitet. Unermüdlich war sein Einsatz für die lutherische Abendmahlslehre.

Er leitete die Leipziger Mission bis zu seiner Emeritierung 1982. August Kimme verstarb am 4. Dezember 1999 im 88. Lebensjahr in Bad Kreuznach. Beerdigt wurde er in Mainz.

Kimmes elftes und jüngstes Kind Johannes wirkte bis 2019 als Präsident des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsen.

Peter Große

Direktor von 1995 bis 2004

Der gesamte Lebensweg von Pfarrer Peter Große war eng mit der Mission verbunden - und das nicht erst seitdem er am 1. Januar 1995 seinen Dienst als Direktor des Leipziger Missionswerkes antrat. Zwei Aufgaben bekam er damals gestellt: Das Missionswerk mehr in die Landeskirchen hineinzutragen und das Missionshaus zu renovieren. So verkürzt stellte er es selbst in einem Rückblick auf seine Arbeit dar. In Erinnerung geblieben ist ihm nicht nur Positives: 1997 musste er die Mitarbeiterzahl halbieren - von damals 32 auf 13,5 Stellen. Im positiven Sinne prägend beschreibt er den Kirchentag 1997 mit einer Abendveranstaltung mit über 400 Gästen.
 
Geboren 1940 in Halle ging er nach seiner Ausbildung als Diakon im Stephansstift Hannover und dreieinhalb Jahren in der Jugendarbeit in Bremerhaven im Auftrag der VELKD 1968 in das Südafrika der Apartheid. Hier arbeitete er zunächst als Lehrer und Heimleiter der Deutschen Schule in Kroondal/Transvaal. Im Jahr 1971 übernahm ihn die Hermannsburger Mission zum Dienst in der West-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika. Probleme bekam er in Südafrika wegen seines entschiedenen Eintretens gegen die Apartheid. Daraufhin schickte ihn die Evangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) nach Botswana.
 
Nach einem Theologiestudium in Botswana wurde er dort 1975 in den Pfarrdienst übernommen. Einen Heimataufenthalt 1976 nutzte er zur Ausbildung in klinischer Seelsorge im Pastoralklinikum in Hannover. Aufgrund seiner Vielseitigkeit übertrug ihm die Kirche in Botswana neben seinem Pastorat die verschiedensten Aufgaben: So war er Vorstandsmitglied des Krankenhauses Ramotswa, Vorsitzender bei Entwicklungsprojekten, Dozent für Dogmatik in einem Theologischen Aus- und Weiterbildungsinstitut, Schatzmeister im „Botswana Lutheran Liaison Committee", Beauftragter für Flüchtlinge aus dem südlichen Afrika in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingskommissariat der UNO und dem Lutherischen Weltbund.
 
1979 kehrten Große nach Deutschland zurück. Er wurde Mitarbeiter im Gemeindedienst des inzwischen gebildeten Evangelisch-lutherischen Missionswerkes Niedersachsen. Von diesem ließ er sich 1980 mit seiner Familie zu einer weiteren Auslandsarbeit in die Tamilische Evangelisch-Lutherische Kirche nach Indien entsenden. Dort war Große vor allem als Direktor der „Entwickungsbezogenen Dienste" in Tiruchirapalli und als Pastor in Kodaikanal tätig. Deren Kasse übernahm er mit vier Pfennigen, als er ging, gab es einen Überschuss von 250.000 Mark. In Indien wurde er schließlich auch „Experte im Brunnenbau“, wie er selbst sagt. Über 40 Brunnen entstanden. Er sorgte aber auch für juristische Hilfe gegen rechtswidrige „Arbeitssklaven“-Verträge und dafür, dass dörfliche Genossenschaften in die Lage versetzt wurden, sich selbst zu verwalten.
 
Auch nach seiner Rückkehr aus Indien im Jahr 1985 blieb er als sogenannter „Shuttle Missionar" mit der Tamil-Kirche eng verbunden, besuchte sie jährlich für längere Zeit und begleitete ihre entwicklungsbezogene Arbeit. In vielen Gemeindediensten und Fachtagungen konnte Pfarrer Große seine Kenntnisse und Erfahrungen auch in Deutschland motivierend weitergeben. Als Leiter der Außenstelle Hildesheim des Missionswerkes in Niedersachsen sammelte er Leitungserfahrungen. So hatte er schon seit 1987 regelmäßige und enge Arbeitskontakte und persönliche Beziehungen zum Leipziger Missionswerk. In Deutschland arbeitete er außerdem in der „Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung" und im Grundsatzausschuss der „Kindernothilfe" mit.
 
Dass seine Arbeit Anerkennung im Leipziger Missionswerk fand, geht nicht zuletzt aus der Würdigung hervor, die Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Münchow für ihn schrieb: „Er hat viele neu zum Mittun begeistern können, auch Menschen, die bisher nur ein distanziertes Verhältnis zur Kirche hatten.“ Das habe bei vielen dazu geführt, „ihr abwertendes, oberflächliches Missionsverständnis“ zu korrigieren. Am 17. Dezember 2004 wurde Direktor Peter Große in den Ruhestand verabschiedet.

Volker Dally

Direktor von 2011 bis 2016

Volker Dally wurde am 3. Juli 2011 zum Festgottesdienst anlässlich des 175. Jahresfestes in der Leipziger Nikolaikirche in sein Amt eingeführt. Der damals 50-jährige arbeitete zuvor als Beauftragter für den Dialog der Religionen und Studienleiter am Center for Mission and Leadership der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal.

Geboren in Burbach im Landkreis Siegen in Nordrhein-Westfalen studierte er von 1980 bis 1986 Theologie und Germanistik in Marburg. Während seiner Studienzeit interessierte er sich besonders für Biblische Archäologie und nahm auch an mehrmonatigen Ausgrabungen in Israel teil. Nach seinem Vikariat in Hofgeismar wurde er 1989 ordiniert. Danach arbeitete er für ein Jahr als von der EKD entsendeter Pfarrer in Philadelphia in den USA. 
Nach seiner Rückkehr übernahm er das Pfarramt in Grebenstein im Kirchenkreis Hofgeismar. In diesen zweieinhalb Jahren war er auch Kreisjugendpfarrer.
1992 wechselte Volker Dally in den Kirchenkreis Melsungen nach Spangenberg und Elbersdorf. Dort engagierte er sich unter anderem im Partnerschaftsausschuss mit der Kirche von Südindien (CSI) in Karnataka-Nord. Als Studienleiter für die theologische Arbeit im Kirchenkreis war er zum Beispiel zuständig für das Kirchenkreis-Kolleg. In dieser Zeit absolvierte er auch zwei Kurse in Klinischer Seelsorge.
1998 zog die Familie weiter nach Ahnatal-Heckershausen im Kirchenkreis Kassel-Land. Auch dort war er als Kreisjugendpfarrer tätig. Während seiner Zeit in Ahnatal-Heckershausen nutzte er die Gelegenheit einer Sabbatszeit für ein Studiensemester am KTC im südindischen Mangalore und arbeitete zum Thema "Interreligiöser Dialog als Voraussetzung für eine gewaltfreie Gesellschaft".

Von Mai 2006 bis April 2010 war er im Auftrag der VEM für die ostjavanische Kirche GKJW am IPTH Belewiyata in Malang/Indonesien als theologischer Studienleiter in der Pfarrerfortbildung und der Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich Mitarbeitenden tätig.

Mit einem Gottesdienst in der Leipziger Peterskirche wurde Pfarrer Volker Dally am 17. Januar 2016 von seinem Amt als Direktor des Leipziger Missionswerkes entpflichtet. Seit 1. Februar 2016 ist er als Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal tätig.

Der Vorsitzende des Missionsausschusses, Oberlandeskirchenrat Dr. Peter Meis, dankte ihm und sagte, er habe das Werk stabil und zukunftsfähig gemacht. In zahlreichen Grußworten wurden Dallys Klarheit und Weitsicht gelobt.

Michael Hanfstängl

Direktor von 2005 bis 2010

1959 in Essen geboren, wuchs Michael Hanfstängl im Ruhrgebiet auf. Von Kindheit an erlebte er die Kirche als Ort der Hoffnung, der Gemeinschaft und des Engagements.

Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in München und Frankfurt/M. wurde er 1987 ordiniert. Es folgten einige Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit und ein Aufbau-Studium in Volkswirtschaftslehre.

Die Tätigkeit seiner Frau Eva beim Evangelischen Missionswerk (EMW) führte ihn in die Nordelbische Kirche nach Hamburg. Seit 1991 arbeitet er als Pastor und Referent im Nordelbischen Missionszentrum (NMZ) in Hamburg mit, zunächst im Referat „Kirchlicher Weltdienst" mit Besuchen in Papua-Neuguinea und Brasilien und ab Sommer 1994 als Afrika-Referent. In den ersten drei Jahren im NMZ lag sein Schwerpunkt in der Themensynode „Weltwirtschaft und Gerechtigkeit", die entscheidend zur Gründung der Kampagne „Erlassjahr 2000" zugunsten eines Schuldenerlasses für die ärmsten Länder beigetragen hat.

Hanfstängl reiste viele Male dienstlich unter anderem nach Tansania, wo er Versöhnungsarbeit (Vergebung für Taten aus der deutschen Kolonialzeit; siehe Maji-Maji-Aufstand 1905) leistete. Durch Vergebung und Vertrauen war es ihm möglich, neue Brücken der Verständigung zu bauen.

Mit den Worten „Gottes Mission ist größer als die Kirche. Sein Geist ist am Werk, wenn Menschen einander helfen“, trat Michael Hanfstängl im Januar 2005 seinen Posten als zehnter Direktor des Leipziger Missionswerkes an.

Während seiner fast sechsjährigen Dienstzeit im LMW lagen ihm insbesondere die Kontakte des Missionswerkes und der drei Trägerkirchen, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs und der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, zu den Partnerkirchen in Tansania, Papua-Neuguinea und Indien am Herzen. Er initiierte das Programm „Mission to the North“, das Missionare aus den Partnerkirchen zu gemeinsamen Einsätzen in den Trägerkirchen des Missionswerkes nach Deutschland holt.

Hanfstängl arbeitete auch als internationaler Berater beim Lutherischen Weltbund. Diese weltweiten Bemühungen drückten sich unter anderem darin aus, dass er 2006 mit dem Ehrendoktor der "Akademie für ökumenische indische Theologie und Kirchenverwaltung" in Chennai ausgezeichnet wurde.

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