Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht massive Kürzungen im Bereich der Jugendfreiwilligendienste (FSJ, FÖJ und IJFD) vor. Der Etat soll von 120 Mio. Euro in diesem Jahr auf 80 Mio. Euro im Jahr 2025 herabgesetzt werden – eine Kürzung um ein Drittel.

Anders als die in der Koalitionsvereinbarung angekündigte „Stärkung“ von Freiwilligendiensten hoffen ließ, sehen sich Träger nun vor große Herausforderungen gestellt. Die Folgen für Freiwillige und Träger schildert die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) in ihrer Pressemeldung:

„Junge Menschen, die sich für ein Jahr freiwillig engagieren wollen, werden dies nach Ansicht der Träger des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes schnell spüren: Da es sich um überjährige Programme handelt, werden bereits 2024/25 deutlich weniger Interessierte an Freiwilligendiensten teilnehmen können. Die Träger im IJFD würden die geplanten Kürzungen hart treffen: Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind noch nicht überwunden, viele internationale Partner sind gefährdet. 2022 kam die massive weltweite Inflation hinzu. Erste Träger mussten ihre Arbeit bereits einstellen.“

Für das weltwärts Programm sind aktuell keine Kürzungen enthalten, aber das Gesamtbudget des BMZ sinkt um 640 Mio. Euro und es kann in den weiteren Verhandlungen noch zu konkreten Kürzungen für weltwärts kommen.

Bereits seit März diesen Jahren engagieren sich zahlreiche junge Menschen gegen die geplanten Mittelkürzungen. Die Petition #Freiwilligendienstestärken wurde von 75.000 Personen unterzeichnet und bringt damit das Thema Freiwilligendienste im Herbst auf die Tagungsordnung des Petitionsausschusses des Bundestages.

 

Seit Ende Januar 2023 ist das LMW anerkannter Träger der Freiwilligendienste des IJFD. Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Im Rahmen dieses Freiwilligendienstes haben junge Menschen die Möglichkeit, in Einsatzstellen im Globalen Norden persönliche und gesellschaftspolitische Erfahrungen in einem neuen kulturellen Kontext zu sammeln.

Als Träger des IJFD entsenden wir in diesem Jahr erstmals Freiwillige in die Slowakei und nach Estland.