Auf Bitten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) übernimmt das Leipziger Missionswerk (LMW) die internationale Freiwilligenarbeit der Diakonie Mitteldeutschland, die diesen Arbeitszweig nach einem Profilprozess aufgibt.

Für Geschäftsführer Martin Habelt ist es eine gute Entwicklung: „Wir freuen uns, dass die EKM uns gebeten hat, das Freiwilligenprogramm der Diakonie zu übernehmen. Es ist eine Anerkennung unseren bisherigen Arbeit in diesem Bereich. Dass die Trägerkirchen ihre internationalen Freiwilligenarbeit nun im LMW konzentrieren, stärkt auch uns als Werk. Wir können jungen Menschen nun eine noch größere Vielfalt an Einsatzländern anbieten.“

Ab 2023 wird das LMW die Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP) fortführen. Diese umfasst die Länder Argentinien, Uruguay und Paraguay. Fünf Freiwillige aus Deutschland erhalten so die Möglichkeit für ein Freiwilliges Internationales Jahr in Südamerika. Aus Südamerika werden zwei Freiwillige nach Mitteldeutschland kommen.

„Es ist uns weiterhin wichtig, an der paritätischen Verteilung der Stellen festzuhalten. Leider ist durch das staatliche Programm weltwärts die Anzahl der Aufnahmen für 2023 begrenzt worden. Wir hoffen, in den Folgejahren wieder aufstocken zu können“, erläutert Freiwilligenreferentin Susann Küster-Karugia den Unterschied in der Anzahl der Freiwilligen aus Nord und Süd. Das LMW war das erste Missionswerk in Deutschland, das eine Gleichberechtigung zwischen ein- und ausreisenden Freiwilligen umgesetzt hatte.

Darüber hinaus will das LMW in ein weiteres Programm einsteigen: den Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD). Im Rahmen des IJFD werden Entsendungen ins europäische Ausland und Israel gefördert.

Eine erste Ausreise nach Estland wurde bereits in diesem Jahr realisiert. Henriette Gräfenhain aus Erfurt arbeitet seit Anfang September in einem Kindergarten in Tallinn mit und ist somit Leipziger „Pionierin“.

Im kommenden Jahr sind auch in der Slowakei Stellen im sozial-diakonischen Bereich zu besetzen. Perspektivisch sollen auch Entsendungen nach Israel erfolgen, wohin die Diakonie viele Jahre regelmäßig Freiwillige entsandt hat.

„Eine Aufnahme aus diesen Ländern gehörte bisher nicht zum Programm. Wir möchten aber auch an dieser Stelle einen gleichberechtigten Austausch. Dafür stehen allerdings noch Gespräche mit den Partnern auf dem Programm.“, ergänzt Susann Küster-Karugia.

Um diese Arbeit in Zukunft gut gestalten zu können – die „traditionellen“ Einsatzstellen in Indien, Tansania und Papua-Neuguinea bleiben natürlich bestehen – und auch der Ehemaligenarbeit gerechter zu werden, soll das Team im LMW verstärkt werden. Entsprechende Stellenausschreibungen werden bis Ende des Jahres folgen.

Bis 15. Januar 2023 können sich junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren für einen Freiwilligendienst mit dem LMW bewerben. Eine Kirchenzugehörigkeit ist keine Voraussetzung. Bewerbende aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen sind besonders willkommen.

Am 8. Oktober lädt das LMW zu einem Online-Infoseminar ein, um gemeinsam über Motivation, Voraussetzungen und Erwartungen zu sprechen. Das Seminar ist für eine Aufnahme in das Programm empfohlen.

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