Im Rahmen des Projektes werden die Titelseiten der Drucke mithilfe genormter Tabellen transliteriert und nach einem festen Schema erfasst. Dabei werden sie auch ins Deutsche übersetzt. Auf dieser Grundlage lassen sich die Drucke anschließend in elektronischen Katalogen verzeichnen und recherchieren. Bisher war das kaum möglich, denn nur wenige sind hierzulande in der Lage, die in alt-tamilischen Lettern gesetzten Werke zu lesen.

Dass dieses Vorhaben überhaupt zustande kommt, verdankt sich einer zufälligen Entdeckung: Earnest Philip Joshua, seit September 2021 Freiwilliger des Leipziger Missionswerks in den Franckeschen Stiftungen, hatte im Gespräch mit seinen Kolleg:innen erwähnt, dass er die Tamildrucke entziffern kann. Er stammt aus Tamil Nadu in Indien und sei bereits in der Schule damit in Berührung gekommen. Sein politisches Engagement bei der Viduthalai Chiruthaigal Katchi (Liberation Panther Party) führte ihn dann näher an die alten Texte heran. Nun freut er sich darauf, seine Kenntnisse in Deutschland anwenden zu können und damit die Arbeit der Franckeschen Stiftungen auch in diesem Bereich zu unterstützen.