Das Missionswerk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Spende

Clamor Wilhelm Schürmann

Am 7. Juni 1815 wurde Clamor Wilhelm Schürmann in Ellerbeck bei Osnabrück geboren. Nach seiner Schulausbildung schlug er einen ähnlichen Lebensweg wie sein Bruder Johann Adam ein und bewarb sich an Jänickes Missionsschule in Berlin um eine theologische Ausbildung. In dieser Missionsschule erwarb Schürmann, wie auch Christian Gottlob Teichelmann, Kenntnisse in Hebräisch, Griechisch, Latein und Englisch. Zudem wurden die zukünftigen Missionare in Geographie, Welt- und Kirchengeschichte sowie Theologie ausgebildet.

Schürmann wurde am 13. September 1836, zusammen mit Christian Gottlob Teichelmann, in das Dresdener Missionsseminar aufgenommen. In Altenburg wurden beide am 4. Februar 1838 ordiniert, um anschließend in Dresden am 8. Februar 1838 nach Australien abgeordnet zu werden. Sie landeten am 14. Oktober 1838 in Adelaide. Mit geringer finanzieller Unterstützung bauten diese beiden Pioniermissionare gemeinsam die erste Schule für Aborigines in Piltawodli in der Nähe von Adelaide auf.

Schürmanns Einsatz für die Aborigines würdigte die australische Regierung, indem sie ihn im September 1840 zum stellvertretenden Protektor der Aborigines von Port Lincoln ernannte. In dieser Funktion arbeitet er als Übersetzer und Dolmetscher. Wiederholt versuchte er seinen Einfluss auf die australische Regierung dahingehend geltend zu machen, dass die Ureinwohner von Seiten der Regierung eine bessere und gerechtere Behandlung erfuhren. Konkret forderte Schürmann für die Aborigines ihnen landwirtschaftliche Flächen zuzuweisen, damit diese ihre Grundversorgung sicherstellen konnten. Weiterhin forderte er Schulen für die indigene Bevölkerung, die nicht von den Europäern beeinflusst werden sollten.

Im Jahr 1845 reiste Schürmann zur Missionsstation Encounter Bay, um seinen Kollegen Heinrich August Eduard Meyer einzuarbeiten und zu unterstützen. Zuvor hatte Schürmann 1842 die Leipziger Mission aber schon darauf hingewiesen, dass es vernünftiger sei, die Mission unter den Ureinwohnern einzustellen. Schwierigkeiten gab es vor allem, weil die Aborigines weit verstreut lebten und sich die Verständigung mit ihnen sehr problematisch gestaltete. Die Regierung hatte zudem die von Schürmann und Teichelmann gegründete Schule in Adelaide verlegt und eigene Lehrer engagiert. Der größte Einschnitt aus der Sicht Schürmanns war aber, als der erste Bischof von Adelaide verlangte, dass alle evangelisierten Aborigines der Anglikanischen Kirche angehören sollten.

Tatsächlich schickte die Leipziger Mission nach 1846 keine neuen Missionare mehr nach Australien. Die ausgesandten Missionare sollten sich nach 1846 besonders den neu entstandenen deutschen Gemeinden widmen. Schürmann ging 1848 zusammen mit seiner Ehefrau zurück nach Port Lincoln. Dort arbeitete er wieder als Übersetzer. 1850 eröffnete Schürmann in der Nähe von Wallala eine Schule, in der er selbst in Parnkalla unterrichtete. Ab 1853 kümmerte sich Schürmann als Pastor um die deutsche Gemeinde in Hochkirch und um die Gemeinden in der näheren Umgebung. Diese Tätigkeit hat ihn für 30 Jahre ganz in Anspruch genommen. Erst 1883 konnte er sich einer weiteren anspruchsvollen Aufgabe widmen, der Herausgabe der Zeitung "Kirchenbote". Im Jahr 1885 wurde Schürmann von dem Victorianischen Distrikt der Evangelisch-Lutherischen Synode von Australien zu deren Präsident gewählt.

Am 3. März 1893 verstarb Clamor Wilhelm Schürmann während der Synode in Bethany. Beigesetzt wurde er in Adelaide, später nach Süd-Hamilton umgebettet.

Missionar Schürmann, der wie er selbst schrieb, schon vor seiner Abreise aus Deutschland ahnte, wie schwierig es sein würde, den Aborigines das Wort Gottes zu bringen, hat sich in hohem Maße für die Ureinwohner Australiens eingesetzt und auf dem Gebiet der Dokumentation der indigenen Sprachen Australiens ein bleibendes Erbe hinterlassen.

Bruno Gutmann

Bruno Gutmann, 1876 in Dresden geboren, trat 1895 in das Leipziger Missionsseminar ein, wo er bis 1901 Theologie studierte. Großen Einfluss auf ihn hatte unter anderem der bedeutende Leipziger Professor für Philosophie und Psychologie, Wilhelm Wundt.

1902 wurde er zum Dienst in Ostafrika berufen. Neben dem Aufbau einer Gemeinde in Masama, mit dem Ziel die vorhandenen indigenen Strukturen miteinzuarbeiten, leistete Gutmann auch einen großen fächerübergreifenden Beitrag, indem er soziale, gesellschaftliche und sprachwissenschaftliche Aspekte der Chagga intensiv untersuchte.

Als Gutmann 1908 krankheitsbedingt nach Deutschland zurückkehrte, veröffentlichte er sein wichtiges Werk „Dichten und Denken der Dschagganeger: Beiträge zur ostafrikanischen Volkskunde“.

Nur ein Jahr später kehrte er in seine Gemeinde Masama zurück. Dort, und anschließend in der Station Old Moshi (Alt-Moschi, heute Kidia), blieb er mit Unterbrechungen (siehe Vertrag von Versailles §418; Schließung der ostafrikanischen Kolonien für deutsche Missionare) bis 1938.

1924 erhielt Gutmann die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen.

Zwei Jahre später, 1926, erhält er erneut eine Ehrendoktorwürde, diesmal von der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg, die ihn damit für sein Werk „Das Recht der Dschagga“ ehrt.

Es folgten drei Bände der „Stammeslehren der Dschagga“.

Gutmann starb 1966 in Ehingen am Hesselberg in Mittelfranken.

Bei den Moshi (Volk im Gebiet Moshi) ist Gutmann auch heute noch bekannt als spiritueller Vater, Missionar und Apostel.

Weiterhin hat er der Nachwelt die Erkenntnis aus seiner langen missionarischen Tätigkeit mitgegeben, sich gerade heute auf enge soziale Bindungen, vor allem in der Familie, zurückzubesinnen.

Information in English

Dr. h.c. Ernst Jäschke

1911 in Schmiedeberg im Riesengebirge geboren, besucht Ernst Jäschke von 1928 bis 1932 das Missionsseminar in Leipzig. 1936 reist er nach Tanga in Ostafrika aus.

Am 11. Juni 1939 heiratet er in Madschame (heute Machame) Elisabeth Mergner. Im selben Jahr wurde Jäschke interniert und nach Deutschland ausgewiesen. Dort wurde er in den Kriegsdienst einberufen. 1943 wurde seine Tochter Dorothea geboren.

Nach zehn Jahren Pfarrdienst reist er 1955 als einer der ersten Leipziger Missionare nach Papua-Neuguinea (PNG) aus.

Von 1962 bis 1969 arbeitet er als Exekutivsekretär der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig in Erlangen. 1970 ging er erneut für zwei Jahre nach PNG und arbeitet danach bis 1977 im Missionswerk Bayern.

Jäschke schrieb zahlreiche missionswissenschaftliche Publikationen. Zu seinem 90. Geburtstag erschien seine Autobiografie „Unterwegs: berufen – gesandt – getragen“. 1996 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig, für das viersprachige Wörterbuch Deutsch-Englisch-Kiswahili-Kischagga.

Am 11. Mai 2006 verstarb Jäschke in Hersbruck.

Johann Heinrich Karl Cordes

Johann Heinrich Karl Cordes gilt als Neubegründer der lutherischen Mission unter den Tamulen in Südostindien. Er wurde am 21. März 1813 als Pfarrerssohn in Betzendorf bei Lüneburg geboren.

1837 trat der gelernte Buchhändler in das neubegründete sächsische Missionsseminar ein. Nach seiner Ordination in Greiz wurde er am 2. März 1840 von der 1836 in Dresden gegründeten Evangelisch-lutherischen Missionsgesellschaft in Sachsen in die dänische Kolonie Tranquebar ausgesandt mit dem Auftrag, auf dem alten Missionsfeld der lutherischen Kirche in Südostindien sich selbst eine Wirksamkeit zu suchen.

Ganz allein trat Cordes den Weg an, erwartet wurde er nicht. Nach längerem Aufenthalt in England und einer fünfmonatigen Seereise landete er in Madras (heute Chennai). Er wurde von dem Dänen Hans Knudsen freundlich wollkommen geheißen, der dort die letzten Reste der Dänisch-Halleschen Mission verwaltete. 1843 wurde er Knudsens provisorischer Nachfolger.

Das dänische Missionskollegium in Kopenhagen übergab am 7. März 1847 die Mission in Tranquebar (heute Tharangambadi) schließlich auch förmlich dem Dresdener Missionsverein, nachdem bereits im März 1845 der Vertrag unterzeichnet worden war und die dänischen Besitzungen an die englische Regierung abgetreten wurden.

Cordes war tüchtig und wurde deshalb zum Senior der Leipziger Missionare ernannt. In dem in Indien ausgebrochenen Kastenstreit über die Frage „Sollen Nichtchristen vor der Taufe aus ihrer Kaste ausscheiden oder nicht?“, vertrat er eine weniger strengere Ansicht als sein Missionarskollege Christian Karl Ernst Ochs. 1857 reiste Cordes kurz entschlossen heim und überzeugte das Kollegium davon, dass die Grundsätze des ersten Direktors Karl Graul, der die strengere Praxis in der Kastenfrage bekämpfte, richtig seien. Er setzte sich durch, so dass Ochs und die Missionare, die auf seiner Seite standen, aus der Leipziger Mission austraten.

1868 begleitete Cordes Direktor Julius Hardeland noch auf seiner großen Visitationsreise durch das ganze Gebiet. 1870 kehrte er zurück und war von 1872 bis 1887 Vizedirektor der Leipziger Mission. 

Er starb am 9. März 1892 in Lößnitz bei Dresden.

Eduard Raimund Baierlein

Eduard Raimund Baierlein wurde am 29. April 1819 in Zirke (heute Sieroskewize) bei Posen im heutigen Polen als Eduard von Valseck geboren. Bis zu seinem 21. Lebensjahr war er katholisch. Weil er konvertierte, wandte sich seine Familie von ihm ab und untersagte ihm die weitere Nutzung des Familiennamens.

1843 trat er in das Dresdner Missionsseminar ein. Er wurde am 3. September 1846 nach Ostindien abgeordnet, konnte wegen einer Erkrankung aber nicht abreisen und wurde dann im April 1847 nach Frankenmuth in Michigan in Nordamerika zu den Chippewa-Indianern gesandt. Er lernte ihre Sprache, übersetzte zahlreiche Luthertexte, darunter einen 47-seitigen Katechismus, und schrieb ein Bibel-Lesebuch.

Im Frühjahr 1848 gründete er am Fluss Pine die Station Bethanien. Er und seine Frau lebten in einem Wigwam, aßen indianische Speisen und teilten ihre Vorräte. Er unterrichtete die Indianer in Lesen und Schreiben, erwartete aber nicht, dass sie seine europäischen Einstellungen übernahmen.

Gesundheitsbedingt musste er Amerika nach fünfeinhalb Jahren erfolgreicher Arbeit wieder verlassen.

1852 ging Baierlein nach Südindien. 1854 wurde er in Sadras stationiert, wo er eine Kirche baute. Sie wurde am 30. Juli 1855 eingeweiht. Zwei Jahre später zog er weiter nach Cuddalore. 1872 eröffnete er eine neue Station in Bangalore.

Im Dezember 1878 konnte Baierlein auf eine 25-jährige Amtszeit in Indien zurückblicken. 1887 wurde er nach 40-jährigem Missionsdienst emeritiert. Er starb am 12. Oktober 1901 im französischen Clarens-Montreux.

Luise Fröhlich

Luise Fröhlich wurde am 30. April 1902 in Tranquebar (heute Tharangambadi) in Indien als Tochter des Missionars Dr. Richard Fröhlich geboren. Ihr Vater war damals Dozent am Gurukul College in Madras (heute Chennai).

Im April 1905 kam sie mit der Familie nach Deutschland zurück. Sie lernte den Beruf der Kindergärtnerin und arbeitete als Hauslehrerin. Wegen ihres Vaters wollte auch sie Missionarin werden.

Ende 1927 reiste sie zu ihrem Vater nach Madras, da ihre Mutter krankheitsbedingt ihren Mann nicht begleiten konnte. 1930 trat sie in den Missionsdienst ein, arbeitete in der Senana-Arbeit (Frauen-Mission) und übernahm 1935 vertretungsweise die Leitung von Mädchenschule und -internat in Madras.

1937 trat sie in den vollen Missionsdienst und wirkte ab 1938 im Pandur-Distrikt auf dem Gebiet der Frauenmission, vor allem unter den Dalitfrauen (Kastenlosen).

1940 kehrte sie nach Deutschland zurück und war im Reisedienst, vornehmlich im Braunschweiger und im Hannoverschen Land tätig.

1950 wurde sie wieder nach Indien zum Missionsdienst an den Frauen und der Jugend in und um Kumbakonam abgesandt (sie galt als die „Mutter von Pandur“).

Erst 1969 kehrte sie endgültig nach Deutschland zurück und verbrachte ihren Ruhestand in Hildesheim und ab 1972 in Ochtersum.

Luise Fröhlich verstarb am 11. Mai 1989.

Ester Peterson

Ester Peterson, geboren am 16. Juli 1866 in Holkaberg in Schweden, wurde 1890 als erste Frau von der schwedischen Mission zum Dienst in der Tamulenmission berufen und an der Mädchenschule in Madurai in Südindien stationiert. 1897 ging sie nach Coimbatore und wurde 1901 erneut nach Madurai versetzt. Ab 1907 wirkte sie drei Jahre in Pattukkottai und danach in Tirupatur.

Sie trat 1926 nach 36 Jahren Dienst in den Ruhestand, arbeitete aber noch weiter in der Senanamission in Madurai und war nach einem Aufenthalt in Schweden in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) tätig. Erst 1932 kehrte sie in ihre schwedische Heimat zurück.

Dr. theol. h.c. Hilko Wiardo Schomerus

Hilko Wiardo Schomerus wurde am 7. Januar 1879 in Marienhafe in Ostfriesland als Sohn eines Sanitätsrats und jüngerer Bruder von Rudolf Schomerus geboren. Er trat Ostern 1897 in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 21. Mai 1902 in der Leipziger Thomaskirche nach Südindien abgeordnet.

Zunächst wurde er in Cuddalore stationiert, ab 1903 in Villupuram und später in Tanjore (heute Thanjavur). Ende Januar 1905 übernahm er die Station Erode. Im April 1912 wurde er von der Arbeit freigestellt, um weitere Studien betreiben zu können. 1913 erhielt er von der Theologischen Fakultät der Universität Kiel den Titel eines Lizenziaten (Lic. Theol.) aufgrund seines Werkes über den Çaiva-Siddhanta.

Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 studierte und arbeitete er an der Universität Kiel. Er war Assistent des Religionswissenschaftlers Nathan Söderblom in Leipzig und wurde im Frühjahr 1923 in Breslau ehrenhalber promoviert. Am 1. April 1926 schließlich wurde er an den Lehrstuhl für Missionswissenschaft und Religionsgeschichte nach Halle/Saale berufen.

Er verfügte über hervorragende Sprachkenntnisse (besonders des Tamil). Sein Hauptaugenmerk galt vergleichenden Studien zu Hinduismus und Christentum auf Grundlage der Quellentexte.

Dr. theol. h.c. Hilko Wiardo Schomerus starb am 19. November 1945 in Halle/Saale.

Johannes Kabis

Johannes Kabis, geboren am 1. August 1853 in Rudolstadt, trat im Oktober 1868 in das Leipziger Missionsseminar ein. Er studierte Theologie und wurde am 23. Mai 1877 nach Indien abgeordnet.

Er arbeitete im Laufe der Zeit auf verschiedenen Stationen (Madras, Mayavaram, Chingleput, Bangalore, Pandur), gründete die Station Tiruwallur und übernahm zeitweilig die Druckerei in Madras.

Kabis heiratete am 25. November 1879 in Madras Thora Riemer aus Köln. Das Ehepaar hatte mehrere Kinder. Die dritte Tochter Martha war später ebenfalls im Missionsdienst tätig.

1891 übernahm er den provisorischen Vorsitz im Kirchenrat und war ständiges Mitglied des Kirchenrates. 1904 wurde er zu einer Besuchsreise nach Rangoon (Myanmar) gesandt und kehrte im Frühjahr 1910 in die Heimat die zurück.

32 Jahre wirkte er unter den Tamulen in der Nähe von Madras (1877 bis 1909), in Pandur von 1893 bis 1907. Dort begann er mit dem Aufbau der „Ährenlesekirche“, die 1909 eingeweiht wurde und welche die Krönung seines Lebenswerkes bildete.

Er nahm am 1. August 1910 seinen Wohnsitz in Hamburg als Berufsarbeiter der Mission ein und starb am 30. März 1919 in Neuenkirchen in Oldenburg während einer Vortragsreise. Von ihm stammen einige Hefte aus der Reihe der „Großen Palmzweige“. Nach ihm benannt wurde die Kabis-High School in Pandur, die am 25. Juli 1966 eingeweiht wurde.

Bartholomäus Ziegenbalg

Bartholomäus Ziegenbalg wurde 1682 als Sohn eines Getreidehändlers im sächsischen Pulsnitz geboren. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Görlitz und wechselte 1702 an ein Berliner Gymnasium. Ab 1703 studierte er Theologie an der Universität Halle als Schüler von August Hermann Francke.

Noch vor seinem Studienabschluss wurde er 1705 vom dänischen König Friedrich IV. zum Missionsdienst berufen. Gemeinsam mit Heinrich Plütschau landete er am 9. Juli 1706 in Tranquebar (heute: Tarangambadi) an der Südostküste Indiens im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu. Etwa zwei Jahre nach seiner Ankunft in Tranquebar wurde Ziegenbalg verhaftet. Johan Sigismund Hassius, seit 1704 Kommandant in der 1620 errichteten dänischen Kolonie, sagte zu Plütschau: „Ich halte ihn [Bartholomäus Ziegenbalg] für einen Thomas Müntzer, der Rebellion hat anrichten wollen.“

Für Ziegenbalg war es selbstverständlich, die tamilische Sprache zu erlernen, um besser wirken zu können. Er war der Erste, der das Neue Testament (NT) und größere Teile des Alten Testaments ins Tamilische übersetzte. Das NT war das erste in tamilischer Sprache gedruckte Buch. Auch den Lutherischen Katechismus übersetzte er und erstellte weitere Schriften in Tamil. Er engagierte sich im sozialen Bereich, unter anderem durch Gründung eines Kinderheimes und von Schulen. 1707 gründete er die erste evangelisch-lutherische Tamilgemeinde in Tranquebar.

Auf einem Heimatbesuch 1714 lernte er Maria Dorothea Salzmann, die Tochter eines Merseburger Beamten, kennen und heiratete sie am 4. Juni 1715 in Halle. Er kehrte 1716 zusammen mit ihr nach Tranquebar zurück.

Ziegenbalg war nie in besonders guter gesundheitlicher Verfassung. Die anstrengende Arbeit und das Klima taten ein Übriges. Er starb mit nur 36 Jahren in Tranquebar.

1840 übernahm die Evangelische Missionsgesellschaft zu Dresden (heute Leipziger Missionswerk, LMW) die Arbeit der Dänisch-Halleschen Mission in Südindien. Dazu gehörte auch das geistige Erbe Ziegenbalgs. In Tamil Nadu ging aus Ziegenbalgs 13-jähriger Tätigkeit die noch heute existierende Tamilische Evangelisch-Lutherische Kirche (TELC) hervor. Sie ist heute eine der Partnerkirchen des LMW.

Hans Bauer

Hans Bauer wurde 1928 in Wilkau-Hasslau geboren. Er gehörte 1946 zum ersten Nachkriegs-Kurs im Leipziger Missionsseminar. Nach dem Examen 1951 war er unter anderem in Kittlitz in der Oberlausitz tätig.

1958 reiste er mit seiner Frau Elisabeth nach Brasilien aus. Zunächst war er in der Gemeinde Barracao in Südbrasilien (Staat Santa Catarina) stationiert. Dort betreute er elf einzelne Gemeinden und vier Predigtplätze, die über eine große Fläche verstreut waren, und die er aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse nur mit Geländewagen und Pferd aufsuchen konnte.

Nach zwei Jahren wechselte er in das Stadtpfarramt der Millionen-Metropole Sao Paulo. Hier galt es eine ganz andere Art der Gemeindebetreuung sicherzustellen. Er betreute ein großes Stadtgebiet und kümmerte sich neben der Verkündigung vor allem um den seelsorgerischen Dienst.

Nach einem Heimaturlaub entsandte ihn der Lutherische Weltbund in die Pazifik-Hafenstadt Guayaquil in Ecuador. 1966 kehrte er mit seiner Familie zurück nach Deutschland. Nach der Wende bemühte er sich intensiv um das Zusammenwachsen der Leipziger Mission West und Ost in dem 1992 begründeten Freundes- und Förderkreis.

Missionar Bauer verstarb am 22. Juli 2007.

Kurt Hendrich

Der 1927 geborene Kurt Hendrich begann nach dem Kriegsende und anschließender Kriegsgefangenschaft Betriebswirtschaft zu studieren.

1948 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, nach der Ausbildung folgte sein Vikariat in Bayern. 1954 resite er schließlich nach Brasilien aus, wo er die Pfarrei Toledo übernahm, welches damals ein Neusiedlungsgebiet war.

Er war der zweite ortsansässige Pfarrer der Ev. Kirche in West-Paraná und zusammen mit seiner Frau unermüdlich im weiten Umkreis durch die zahlreichen Filialen unterwegs. Die nächste Station war Joinville, eine Industriestadt nahe am Atlantik. Dort wurde Kurt Hendrich in die Leitung seiner Synode gewählt.

Zurück in Deutschland leitete Pfarrer Hendrich von 1966 bis 1969 die Erlanger Zentralstelle der Leipziger Mission. Er arbeitete bei der Aktion Missio mit, die durch Schuleinsätze versuchte, junge Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen. 1969 trat er für zwölf Jahre in den Dienst der Militärseelsorge bei der Bundesmarine ein.

Drei Jahre vor seinem Tod wurde er zum Pfarrer im thüringischen Ostheim berufen. Dort kümmerte er sich vor allem um junge Arbeitslose im Zonenrandgebiet. Er starb am 12. Mai 1984 im  Alter von 57 Jahren in Ostheim vor der Rhön.

Christoph Jahn

Der gebürtige Dresdner Christoph Jahn wuchs in der Oberlausitz auf.

Er studierte von 1949 bis 1955 am Theologischen Seminar der Leipziger Mission und wurde 1956 nach Brasilien ausgesandt. Dort betreute er eine große Diasporagemeinde, baute ein Landwirtschaftszentrum auf und redigierte mehrere kirchliche Periodika in der Landessprache (Portugiesisch).

Nach seiner Rückkehr 1965 übernahm Pfarrer Jahn als Öffentlichkeitsreferent der Leipziger Mission in der Bundesrepublik die Leitung des Verlages der Ev.-Luth. Mission in Erlangen (heute Erlanger Verlag für Mission und Ökumene).

Als Lehrbeauftragter am Institut für Christliche Publizistik in Erlangen vertrat er den Bereich „Kirche und Buch“. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wirkte er führend im Freundes- und Förderkreis des LMW, aus dessen Vorstand er im Juni 2004 aus Altersgründen ausschied.

Im Jahr 2004 bekam er als Brückenbauer zwischen den Kulturen und Kirchen das Bundesverdienstkreuz verliehen. 2006 wurde er in Sao Leopoldo für seine umfassende Lebensleistung als Pfarrer und Publizist in mehr als 40 Jahren in Brasilien und als Leiter des Verlags gewürdigt.

Wilhelm Jordan

Wilhelm Jordan wurde am 9. August 1924 in Hannover geboren und am 4. September 1956 in Erlangen nach Brasilien abgeordnet. Dort wirkte er 12 Jahre als Pfarrer in Picada dos Moinhos, Sao Joao, Aroio do Padre II und Picada do Rio.

Wolf-Dietrich Lein

1954 wurde Wolf-Dietrich Lein (in anderen Quellen auch: Wolf-Dieter Lein) gemeinsam mit seiner Frau zum Dienst nach Brasilien ausgesandt.

Genau ein Jahr nach der Aussendung in Leipzig erlebten sie ihre Einführung in das Pfarramt alto Bela Vista (Schönste Aussicht). Zu dieser Pfarrei gehörten zehn eigenständige Gemeinden mit insgesamt 500 Familien, deren Vorfahren einst aus protestantischen Gebieten Deutschlands kamen.

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war auch dort die eines Aufbruchs und Neuanfangs, was 1968 in der Konstituierung der Evang. Kirche Luth. Bekenntnisses in Brasilien mündete.

Zur missionarischen Arbeit in Brasilien gehörte auch die Übersetzung theologischer Literatur ins Portugiesische. Seine Frau engagierte sich sehr stark in der Frauenarbeit.

Arthur Wiedmann

Arthur Wiedmann wurde 1928 in Andrejewska geboren. Im September 1957 wurde er nach Brasilien abgeordnet, wo er nach seiner Ausreise am 2. Januar 1958 fast 10 Jahre als Missionar tätig war.

Wiedmanns 40-jährige Diensterfahrungen als Seelsorger in Thüringen, Brasilien und Baden-Württemberg sind in seinem Buch „Unnütze Knechte - Vier Jahrzehnte im kirchlichen Dienst. Bilanz eines Pfarrers“ (Metzingen 2004) zusammengefasst.

Er verstarb am 22. September 2006 als Pfarrer i.R. im Alter von 78 Jahren in Biberach.

Friedrich Höhne

Friedrich Höhne wurde am 17. August 1928 in Großenhain geboren.

Als Pfarrer wurde er am 20. Februar 1955 von Leipzig nach Papua-Neuguinea (PNG) ausgesandt. Dort gründete er die Missionsstation Alkena. Er war einer der ersten drei Missionare, die nach PNG gingen. Er war verheiratet.

Friedrich Höhne starb bereits am 7. Juli 1958 im Alter von 29 Jahren in Bundi, Papua-Neuguinea.

 

Hans-Dieter Klemm

Hans-Dieter Klemm wurde am 18. Mai 1931 in Leutersdorf in der Oberlausitz geboren und wuchs in Großröhrsdorf auf. Mit 18 Jahren kam er an das Missionsseminar Leipzig, wo er von 1949 bis 1954 weilte. Am 20. Februar 1955 wurde er in der Kirche St. Nikolai in Leipzig abgeordnet.

Er gehörte neben Friedrich Höhne und Ernst Jäschke zu den ersten Leipziger Missionaren, die nach Papua-Neuguinea ausgesandt wurden. Am 27. September kam er dort an und im Juni 1956 folgte ihm seine Verlobte Hanna Schulz. Beide wurden am 7. September 1956 in Ogelbeng getraut.

Klemm arbeitete in den abgelegenen Gebirgsregionen des Finisterre-Gebirges im Tapen-Distrikt. Bald übernahm er die Station Alkena seines verstorbenen Freundes Friedrich Höhne, in der dann Familie Klemm 15 Jahre lang lebte und hart arbeitete. Später lehrte Missionar Klemm am Hochland-Seminar in Ogelbeng.

Insgesamt wurde er viermal ausgesandt und wirkte über 30 Jahre als Missionar in Papua-Neuguinea. Außerdem leistete er wichtige ethnographische Forschungen für das Museum für Völkerkunde in Leipzig. Seinen Ruhestand verbrachte er in Brisbane und später in Toowoomba, wo er im Alter von 71 Jahren am 8. März 2003 verstarb.

 

Dr. Elisabeth Jäschke, geb. Mergner

Geboren wurde Elisabeth Mergner am 31. Januar 1910 in Edelsfeld in der Oberpfalz als Kind eines Pfarrers.

Nach dem Schulbesuch und dem Abitur studierte sie Medizin in Würzburg und Tübingen. Danach arbeitete sie ein Jahr lang als Praktikantin in Tübingen und studierte dort zusätzlich noch Tropenmedizin.

Darauf folgte die praktische Ausbildung an der Kinderklinik in Erlangen, an der Medizinischen Klinik in Würzburg und an der Universitäts-Frauenklinik in Leipzig, wo sie auch ihre Doktorarbeit schrieb. Anschließend arbeitete sie im Krankenhaus Neuendettelsau.

Schon früh stellte sie sich bei der Leipziger Mission vor, für die ihr Bruder, Dr. med. Friedrich Mergner, bereits als Arzt in Afrika tätig war. Am 8. Juni 1936 beim Jahresfest zur 100-Jahrfeier der Leipziger Mission erfolgte ihre Aussendung als Missionsärztin nach Ostafrika (heute Tansania). Sie half zunächst ihrem Bruder im Krankenhaus in Madschame (heute Machame).

Am 11. Juli 1939 heiratet sie in Madschame Missionar Ernst Jäschke, den sie in Afrika kennengelernt hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie gemeinsam nach Deutschland zurück. Sie zog vier Kinder groß und begleitete ihren Mann zu seinen Einsätzen in Papua-Neuguinea, später nach Bayern. Die Tochter Dorothea war später als Missionslehrerin in Papua-Neuguinea tätig.

Elisabeth Jäschke verstarb 2011 im Alter von 101 Jahren.

Eckard Weber

Eckard Weber wurde am 12. Juli 1926 in Borsdorf geboren. Am 12. Juni 1957 wurde er in Leipzig als Missionar abgeordnet. Im gleichen Jahr noch reiste der sächsische Pfarrer nach Papua-Neuguinea aus und baute dort die Missionsstation Nomane auf.

Sieben Jahre später, 1964 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete im Reisedienst. Zwischen 1972 und 1976 war er als Exekutivsekretär dafür zuständig, dass die durch die politische Situation isolierte Leipziger Mission weiter in Übersee arbeiten konnte.

Bis zu seiner Emeritierung arbeitete er dann als Pfarrer in Hof und Bayreuth. Als Pfarrer i.R. verstarb er am 24. März 2008 im Alter von 81 Jahren.

 

Dr. Günther Renck

Günther Renck wurde 1930 in Gundorf bei Leipzig geboren. Er besuchte von 1950 bis 1955 das Missionsseminar in Leipzig.

Nach seiner Ordination 1956 wurde er in Nürnberg nach Papua-Neuguinea abgeordnet. Er begann 1957 in Tarabo und ging danach für sechs Jahre mit seiner Familie nach Rongo. Während seines Heimaturlaubs 1965 beschäftigte er sich mit dem Thema Sprachmethodik. 1966 arbeitete er für ein Jahr in Rintebe, dann zwei Jahre in Ponampa und bis 1976 erneut in Rongo. Von 1972 bis 1973 war er auf Heimaturlaub. Im Jahr 1974 war er sechs Monate am Linguistikinstitut der Australischen Nationaluniversität in Canberra tätig.

Renck gilt als anerkannter Fachmann für die Erforschung der Yagaria-Sprache in Neuguinea. Er war von 1976 bis 1978 im Heimatdienst der Mission in Hildesheim und Niedersachsen. Danach arbeitete er acht Jahre als Gemeindepfarrer in Garmissen. 1987 promovierte er in Erlangen zum Thema „Kontextualisierung des Christentums und Christianisierung der Sprache“. Im Auftrag des Nordelbischen Missionszentrums begann Renck 1987 als Dozent am Senior-Flierl-Seminar in Logaweng zu lehren.

Von dort kehrte er 1995 zurück, um sich in Erlangen zur Ruhe zu setzen. Mit seiner Frau Gertrud hat er vier Kinder.

Dr. Hanfried Fontius

Fontius reiste nach seinem Studium und Vikariat im Februar 1959 nach Neuguinea aus. Dabei bewährte er sich in dem vom Cargo-Kult dominierten Gemeindebezirk Kalasa als Missionar in einer schwierigen Situation. Von 1966 bis 1969 war er Dozent am Seminar Logaweng.

1969 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück, promovierte in Erlangen zum Dr. theol. und war dann schließlich Pastor in Niendorf an der Stecknitz und Vorsitzender des Neuguinea-Ausschusses beim Nordelbischen Missionszentrum.

Am 8. Oktober 2008 verstarb in Mölln Pastor i.R. Dr. Hanfried Fontius im Alter von 75 Jahren.

 

Helmut Walther

Helmut Walther wurde am 17. März 1932 in Thurm, Sachsen geboren. Er studierte zunächst Theologie. Am 19. April 1959 wurde er im Alter von 27 Jahren in Ratzeburg nach Papua- Neuguinea (PNG) ausgesandt. Dort wirkte er in Ogelbeng, Tiria als Pfarrer.

Nach seiner Rückkehr gründete er das PNG Referat des Nordelbischen Missionszentrums. Walther besetzte das Amt bis 1980. Die folgenden 14 Jahre arbeitete er in der St. Nikolaigemeinde Elmshorn, Schleswig-Holstein. Heute ist er im Ruhestand.

Christoph Michold

Christoph Michold wurde 1932 in Oppach in der Oberlausitz geboren. Er besuchte von 1951 bis 1957 das Missionsseminar in Leipzig. Zwei Jahre nach seiner Ordination 1959 reiste er aus der DDR aus, um eine Berufung in die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern anzunehmen. Kurz darauf wurde Michold als Missionar in die Leipziger Mission mit Sitz in Erlangen übernommen und nach Papua-Neuguinea (PNG) abgeordnet.

1961 reiste er mit seiner Familie aus. Seine erste Station war Kaiapit, 1963 wechselte er in die „Busch-Station“ Aseki. Nach einem Heimaturlaub 1967 wurde er 1968 in Malalo und Deinzerhill eingesetzt. 1970 zog die Familie mit vier Kindern nach Lae um und er wurde Stadtmissionar.

Mitte 1973 kehrte er nach Erlangen zurück und trat nach einem Jahr Reisedienst in das Pfarramt in Erlangen-Büchenbach ein. 1988 ging er erneut nach PNG ins Pastorenseminar Ogelbeng. Michold kehrte 1990 ins bayrische Missionswerk nach Neuendettelsau zurück.

Nach vier Jahren Pfarrdienst in Füssen im Allgäu, setzte er sich 1995 zur Ruhe. Familie Michold lebt heute ebenfalls in Erlangen.

Hans Dollinger

Hans Dollinger kam am 6. Juli 1928 in Aschaffenburg zur Welt. Als Pfarrer ging er 1964 nach Kotna, Kentagl in Papua-Neuguinea. Er wurde am 5. Juli 1964 in Neunburg ausgesandt und blieb bis 1970 in Fernost.

 

Wolfgang Türschmann

Wolfgang Türschmann (in anderen Quellen auch: Tüschmann) wurde am 7. Januar 1929 in Chemnitz geboren. Früh verlor er seine Mutter, im Zweiten Weltkrieg seinen Vater, später auch seine Stiefmutter. Er kümmerte sich um seinen Halbbruder und arbeitete zwei Jahre in den Kohlegruben bei Zwickau, wo ein Vorarbeiter zum Vorbild für seinen christlichen Glauben wurde. Verwandte holten ihn dann auf einen Bauernhof in die Nähe von Berlin.

Von 1947 bis 1953 konnte er das Theologische Seminar der Leipziger Mission besuchen, welche ihn auch finanziell unterstützte. Am 23. Oktober 1954 heiratete er die Gymnasiastin Renate Kurth. Sein Vikariat verlebte er in Dresden-Zschachwitz. Seine Ausbildung konnte er 1955 erfolgreich beenden.

Es folgte die Flucht in die BRD, wo er in Traunstein einige Jahre als Religionslehrer arbeitete. Am 2. Juni 1965 reiste das Ehepaar mit ihrer Tochter nach Neuguinea aus und tat dort ihren Dienst in Boana, Agotu und 1967 auf der neu gegründeten Station Wonenare, die 1970 nach Marawaka verlegte wurde.

1971 kehrten sie zurück, aber schon 1973 reiste er für die Ev.-Luth. Kirche nach Kenia aus, wo er bis 1980 blieb. Dann arbeitete er in Neuendettelsau.

Ab 1981 war Wolfgang Türschmann Pfarrer in Lehengütingen, wo er am 23. Mai 1984 verstarb.

Hartmut Rainer Gericke

Pastor Hartmut Gericke wirkte von 1966 bis 1979 als Missionar in Papua-Neuguinea. Danach war er in der Gemeindearbeit in Schwarzbek im Kirchenkreis Lauenburg tätig.

Am 1. November 1987 kam er als theologischer Referent für Papua-Neuguinea und ganz Ostasien und als Mitarbeiter im Gemeindedienst für Weltmission an das Missionszentrum der Nordelbischen Kirche. Er vertrat auch das Nordelbische Missionszentrum im Vorstand der Leipziger Mission.

Hadwig Rauschning, geb. Kaule

Hadwig Julie Rauschning kam als Hadwig J. Kaule am 9. Februar 1940 zur Welt. Sie ist mit dem Pfarrer Rainer Rauschning verheiratet. Am 2. Oktober 1969 wurde sie nach Papua-Neuguinea ausgesandt. Dort arbeitete sie von 1969 bis 1972 als Studienrätin und Lehrerin in Wau.

Gerhard Althaus

Gerhard Althaus wurde am 24. April 1866 zu Fallersleben in Hannover geboren. Er besuchte die Gymnasien Gütersloh, Helmstedt und Celle und studierte Theologie in Tübingen, Leipzig und Göttingen.

Schon früh bestanden über den als Superintendent tätigen Vater (Hermannsburger Mission) und den Großvater (Missionsverein in Hannover) Beziehungen zur äußeren Mission. Am 11. Mai 1892 trat er aufgrund einer persönlichen Anfrage von Direktor von Schwartz in das Leipziger Missionshaus ein, ging im Oktober 1892 nach Berlin, um am Seminar für orientalische Sprachen Swahili zu lernen.

Am 24. Mai 1893 wurde Althaus für das Kilimandscharogebiet nach Tanganyika (heute Tansania) abgeordnet. Dort begründete er zusammen mit den Missionaren Päsler, Fassmann, Müller und Böhme die Missionsarbeit in Deutschostafrika und legte mit Päsler Anfang Juli 1894 die Station Mamba an.

Er reiste Anfang 1910 krankheitsbedingt in die Heimat und musste deswegen Ende 1910 endgültig aus dem Missionsdienst ausscheiden. Er wurde zunächst Pfarrer in Stadtilm, Schwarzburg-Rudolstadt und nahm von 1915 bis 1927 die Position als Vorsteher des Diakonissenmutterhauses „Marienstift“ in Braunschweig wahr. Anschließend war er sechs Jahre als Pfarrer in Barum und Cramme bei Braunschweig tätig.

Am 08. März 1946 ist er in Wolfenbüttel heimgegangen.

Prof. Dr. Theodor Ahrens

Prof. Dr. Theodor Ahrens wurde am 30. April 1940 in Koraput, Orissa in Indien geboren.

Er studierte evangelische Theologie und wurde nach seinem Gemeindevikariat 1969 in Lübeck ordiniert. Im gleichen Jahr erhielt er seinen Dr. theol. 1971 wurde er von Lübeck nach Papua-Neuguinea ausgesandt. In Bongu, Goroka arbeitete er als Pfarrer und betrieb Feldforschung.

In der darauffolgenden Zeit wirkte er als Referent für Grundsatzfragen und Beziehungen der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche nach Ostasien/Ozeanien im Zentrum für Weltmission und kirchlichem Weltdienst Hamburg.

Er war im Rahmen von Studienreisen, Lehrtätigkeiten oder Forschungsaufenthalten in Ozeanien, China, Indien, Korea, Brasilien und Kamerun und ist der Urheber mehrerer Veröffentlichungen.

Seit 1987 ist er Professor für Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen am Fachbereich Evangelische Theologie in Hamburg. Er erhielt einen Preis für gute Lehre.

 

Lieselotte Grabowski

Liselotte Grabowski wurde am 27. Juli 1935 in Mörenau, im Schweizerischen Kanton Thurgau, geboren. Ihre Aussendung erfolgte am 27. August 1967 in Buchholz. Sie arbeitete schließlich vier Jahre, bis 1971, als Krankenschwester in Jagaum, Papua Neuguinea.

 

Rainer Rauschning

Rainer Rauschning wurde am 15. August 1942 in Elbing im nördlichen Polen geboren. Er ist mit Hadwig Julie Rauschning, geb. Kaule verheiratet. Im Juni 1970 wurde er nach Papua-Neuguinea ausgesandt, wo er zehn Jahre als Pfarrer in Marawaka, Goroka verbrachte.

Walter Knapp

Walter Knapp kam am 27. August 1939 in Trochtelfingen zur Welt. Er ging 32 Jahre später, am 31. Oktober 1971 ausgesandt, nach Wau, Papua-Neuguinea. Dort wirkte er als Studienrat und Lehrer.

 

Friedrich Aurnhammer

Friedrich Aurnhammer wurde am 30. Januar 1935 in Röthenbach geboren und wurde Lehrer und Studienrat. Am 16. August 1970 in Erlangen ausgesandt, wirkte er an der deutschen Schule in Kibosho als Lehrer. Er beendete die Arbeit jedoch im gleichen Jahr. Er ist mit Barbara Strunz verheiratet.

Dorothea Prenzler, geb. Jäschke

Dorothea Prenzler, geb. Jäschke, die Tochter von Elisabeth und Ernst Jäschke, wurde am 16. September 1943 in Kirchensittenbach bei Hersbrück geboren.

Am 26. August 1972 erfolgte in Wau die Abordnung für den Dienst in Papua-Neuguinea. Sie arbeitete dort in den Jahren von 1972 bis 1974 als Missionslehrerin.

Sie heiratete am 4. Mai 1974 John Prenzler, der als Pfarrer im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Australien stand. Sie zog dann zu ihrem Mann nach Australien.

Dr. Tobias Mickel

Dr. Tobias Mickel war wissenschaftlicher Assistent an der theologischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg, bevor er sich für eine Stelle in Papua-Neuguinea (PNG) bewarb. Die Aussendung fand am 30. Oktober 1988 in der Nikolaikirche in Leipzig statt und es war die erste Aussendung nach 30-jähriger Unterbrechung.

Nach einem Vorbereitungskurs im Missionswerk in Neuendettelsau ging Tobias Mickel mit seiner Familie – seine Frau ist ebenfalls ausgebildete Theologin – nach England, um seine Englischkenntnisse zu vervollständigen. Danach folgte ein kurzer Aufenthalt in Adelaide (Australien), um Kontakt mit der dortigen Lutherischen Kirche aufzunehmen. Das erste Jahr in PNG diente vor allem der Grundorientierung im Land und dem Erlernen des Pidgin, der Umgangssprache in PNG.

Sein Arbeitsgebiet war der Kirchenkreis Finintugu im östlichen Hochland von PNG, in dem sich über 50 Gemeinden – zum Teil in sehr entlegenen Gebieten – befinden. Durch seine Mitarbeit lernte er das Leben der dortigen lutherischen Christen von Grund auf kennen. Er unterstützte die Gemeinden bei der Weiterbildung von Pfarrern und Evangelisten sowie in vielen theologischen und lebenspraktischen Fragen. Ab Februar 1992 arbeitete er als theologischer Dozent in der Pfarrerausbildung am Martin-Luther-Seminar in Lae, wo er vor allem biblische Fächer unterrichtete. 

Am 17. Januar 1995 kehrte er mit Frau und zwei Söhnen nach einem fünfeinhalb-jährigem Einsatz in PNG zurück. Nach dem sich daran anschließenden Gemeindedienst für das LMW wurde Mickel in einem Gottesdienst am 24. Juni 1995 in der Christuskirche von Bischofswerda in sein neues Amt als Gemeindepfarrer eingeführt.

 

Hermann Lutschewitz

Hermann Lutschewitz wurde am 6. April 1941 in Groß-Dübsove in Pommern, Polen als Sohn eines Missionars geboren. Am 23. Mai 1972 wurde er von Liedingen nach Tripini, Lae als Pfarrer ausgesandt.

 

Christiane Lißke

Christiane Lißke wurde am 2. April 1961 als Pfarrestochter in Bad Elster, Sachsen geboren. Da ein Medizinstudium nicht möglich war, lernte sie den Beruf der Krankenschwester im Diakonissenhaus in Dresden, wo sie anschließend auf der internistischen Station arbeitete. In den folgenden Jahren bildete sie sich zur Fachschwester für Anästhesie/Intensivtherapie und zur Evangelischen Gemeindeschwester weiter. Dann wählte sie den Beruf der Gemeindeschwester.

Nach der Wende entschied sie sich für die Mission. Sie machte eine Hebammenausbildung, lernte in London Englisch und reiste schließlich Anfang Oktober 1993 nach Papua-Neuguinea (PNG). Abgeordnet wurde sie am 26. September in Leipzig. Sie lebte für vier Jahre auf der Insel Karkar in der Madang Provinz. Neben Weiterbildungen für Einheimische an der Lutheran School of Nursing arbeitete sie unter schwierigen Umständen als Krankenschwester und Hebamme.

In Liverpool absolvierte sie einen Tropenkurs und ging von 2001 bis 2004 wieder an ein Krankenhaus in PNG. Dort musste sie meist eigenverantwortlich ohne einen Arzt arbeiten. Nach drei Ausreisen und insgesamt neun Jahren Dienst entschied sie sich für ein Bachelor-Studium in einem Krankenhaus in Australien. Nachdem sie daraufhin ihren Master of Community Health in Liverpool erworben hatte, ging sie erneut als Krankenschwester und Hebamme nach Gaubin, PNG.

 

Karl Albani

Karl Albani hatte eine Gemeindepfarrstelle in Borna-Zedtlitz inne, bevor er sich im Herbst 1993 für den Dienst als Pfarrer in Papua-Neuguinea (PNG) bewarb. Er nahm zunächst an Orientierungskursen im Bayerischen Missionswerk teil, lernte danach ein halbes Jahr Englisch in Australien und wurde ab Juni 1994 in PNG in seine Arbeit eingeführt.

Das ihm zugewiesene Arbeitsgebiet umfasste die beiden Kirchenkreise Kol und Tabibuga mit insgesamt 66 Gemeinden im Jiwaka Distrikt in der Mt. Hagen Provinz im Hochland Neuguineas. Dies ist ein Gebiet mit sehr schlechter Infrastruktur.

Wichtig waren ihm ein gründliches Kennenlernen der Kultur und das Knüpfen von Kontakten zu den Gemeindegliedern bei seinen vielen Visitationsreisen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schulungs- und Weiterbildungsarbeit gewesen. Besondere Zielgruppen waren die Frauen, Kirchenälteste und Evangelisten.

Nach viereinhalb Jahren kehrte er mit seiner Frau, die ihm während dieser Zeit eine große Hilfe war, und den vier Kindern nach Deutschland zurück. Hier wirkte er zunächst als Pfarrer in der Gemeinde Putzkau/ Schmölln. Am 9. Oktober 2000 wurde er als PNG-Referent des Leipziger Missionswerkes berufen. Am 1. Advent 2009 trat er eine Pfarrstelle in seiner Heimatgemeinde Leipzig-Knauthain an.

Hans-Georg Tannhäuser

Der gebürtige Klingenthaler Hans-Georg Tannhäuser war mit seiner Familie von 1994 bis 1998 als Missionar des Leipziger Missionswerkes tätig.

Er lebte und arbeitete in Papua-Neuguinea in der Provinz-Hauptstadt Mendi als „Circuit Missionary“ (Leiter des Kirchenkreises), da dieser aus persönlichen Gründen aus dem kirchlichen Dienst entlassen wurde und kein anderer zur Verfügung stand.

Im Mendi-Circuit hatte er es mit drei ganz unterschiedlichen ethnischen Bevölkerungsgruppen in verschiedenen geologischen Regionen zu tun, welche mehreren christlichen Denominationen angehörten, was seine Arbeit sehr anspruchsvoll machte.

Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst als Gemeindepfarrer im vogtländischen Treuen. Seit Ende 2009 arbeitet er als Papua-Neuguinea-Referent beim Leipziger Missionswerk.

Rolf Strobelt

Pfarrer Rolf Strobelt wurde 1959 in Sosa geboren. Er war 20 Jahre als Missionar in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Papua-Neuguineas tätig.

Seine missionarische Tätigkeit begann am Krankenhaus in Kotna im Westlichen Hochland. Als ausgebildeter Krankenpfleger wurde er 1991 zum Leiter dieser Einrichtung berufen. Zusätzlich war er Seelsorger und Prediger im Krankenhaus wie in den umliegenden Gemeinden. 1994 berief ihn die dortige Kirchenleitung nach Rabaul auf die Insel West New Britain, wo er neben der Seelsorge insbesondere in der Jugendarbeit tätig war.

Als im September 1994 die Stadt Rabaul durch drei Vulkanausbrüche zerstört wurde, leitete Pfarrer Strobelt die Evakuierungs- und Hilfsaktionen der Kirche. 1999 ging er in den Kirchenkreis Nomane in der Simbu-Provinz und bildete in den folgenden sieben Jahren kirchliche Mitarbeiter aus. Wesentliches hat er im Aufbau diakonischer Hilfe für Menschen mit Behinderung und Kranke geleistet und er half, die Infrastruktur im Kirchenbezirk Simbu zu verbessern.

Von 2007 bis 2011 war er als Dozent am Theologischen Hochlandseminar in Ogelbeng tätig.

Michael Roßner

Michael Roßner (in anderen Quellen auch: Rossner) bewarb sich als ausgebildeter Agrotechniker und Landmaschinenschlosser für eine Stelle als technischer Mitarbeiter beim Leipziger Missionswerk. Er wurde am 2. August 1998 in Pausa nach Papua-Neuguinea ausgesandt.

Neun Jahre arbeitete Michael Roßner für den Lutherischen Gesundheitsdienst in zwei Provinzen von Papua-Neuguinea in so genannten „Aid Posts“ (Hilfsstationen). Diese befinden sich in weit abgelegenen und nur schwer zugänglichen Gebieten, weswegen Roßner manchmal wochenlang getrennt von seiner Familie.

Er betreute und leitete den Aufbau von 26 solcher „Aid Posts“ und acht Gesundheitszentren im Urwald. Außerdem kümmerte er sich um die Krankenhäuser in Yagaum bei Madang und Gaubin auf der Insel Karkar. Des weiteren war er zuständig für verschiedene Solaranlagen und die 13 Missionsstationen im Madang-Bezirk.

In einem Einsatzgebiet mit 500 Kilometern Länge und 140 Kilometern Breite war er oft tagelang, auch zu Fuß, unterwegs. Seine Frau Katrin Roßner-Peikert gab ihren Beruf als Goldschmiedin auf und half bei der Verwaltung des Gästehauses und leitete Nähkurse.

Ende 2007 kehrten Michael und Katrin Roßner mit ihren Kindern Sophie und Richard zurück in ihre Heimatstadt Pausa im Vogtland. Michael Roßner trat am 24. Mai 2010, kurz vor einer erneuten Ausreise nach Papua-Neuguinea, aus dem Leben.

Maria Ortmann

Schwester Maria Ortmann wurde am 27. September 1998 in Rostock-Warnemünde ausgesandt und nahm Ende September 1998 ihren Dienst in der Schwesternschule „Lutheran School of Nursing“ in Madang auf. Dort werden circa 65 Krankenschwestern und Pfleger aus allen Teilen des Landes ausgebildet. Aus gesundheitlichen Gründen musste Ortmann ihren Dienst in Papua-Neuguinea vorzeitig beenden und nach Deutschland zurückkehren.

Brigitte Grosser

Brigitte Grosser wurde am 28. Januar 1949 in Brücken geboren. Zusammen mit ihrem Ehemann, Dr. Grosser, wurde sie am 9. April 2006 in der Kirchgemeinde Schneeberg ausgesandt. Sie arbeiteten daraufhin als Mediziner am Etep Rural Hospital in der Morobe Provinz.

Er war als Chirurg im Auftrag von Mission Eine Welt Neuendettelsau eingesetzt. Brigitte Grosser war besonders in der Bekämpfung von Tuberkulose tätig. Sie hatte in den letzten Jahren eine Spezialausbildung, den Master of Public Health (Bevölkerungsmedizin) gemacht. Dabei handelt es sich um die Bekämpfung ansteckender Krankheiten, die durch die Umwelt und Lebenswelt stark beeinflusst werden.

Sie leistete ihren Dienst unter schwierigen Lebensumständen in einer sehr isolierten, malariaverseuchten Landesregion mit schlechten Verkehrsverbindungen. Weiterhin wurde ihre Arbeit durch die misslichen Verhältnisse in Leitungs- und Verwaltungsstrukturen in Kirchen- und Regierungsstellen erschwert. Trotz allem waren beide, mit ihrem hohen fachlichen Wissen, äußerst engagiert tätig für die Kranken und für die Ev.-Luth. Kirche Papua Neuguineas.

Aus dringenden familiären Gründen mussten sie ihren Dienst vorzeitig beenden.

Sebastian Todt

Sebastian Todt wurde am 26. November 1982 in Halle an der Saale geboren. Er wurde in Leipzig für ein Jahr nach Papua-Neuguinea ausgesandt. Dort war er als Informatiker in Lae eingesetzt. Er gestaltete eine Internetseite für die Landeskirche, führte ein Programm für die Finanzabteilung ein und installierte Computer. Außerdem gab er Kurse zur Textverarbeitung.

Robert Vogel

Robert Vogel kam am 22. Dezember 1975 in Görlitz zur Welt. Er lebte lange in Hoyerswerda und studierte Informatik. Sein Vater, ein Pfarrer, war lange Zeit Superintendent. Bereits während seiner dreijährigen Zeit bei der Bundeswehr verbrachte er drei Monate auf dem Balkan.

Am 1. Januar 2008 wurde er in Leipzig nach Papua-Neuguinea (PNG) ausgesandt. Schon im gleichen Jahr fand er seine jetzige Frau Shirley Vogel. In PNG repariert er PCs, baut neue Netzwerke auf und vermittelt seine Computerkenntnisse weiter. Er verweilt noch immer in PNG.

Johannes Alberti

Johannes Alberti wurde am 5. Mai 1887 in Linz in Sachsen als Sohn eines Pfarrers geboren. Er besuchte das Neustädter Gymnasium in Dresden und trat zu Ostern 1904 in das Leipziger Missionsseminar ein. Im März 1907 bestand er das dortige Abschlussexamen. Er war von Ostern bis Oktober 1907 als Lehrer und Erzieher im Stephansstift in Hannover angestellt, verbrachte dann ein Jahr als Lehrvikar in Belm bei Osnabrück und wurde am 15.10.1908 in Liegnitz in der Kirche seines Vaters ordiniert.

Am 1. November 1908 wurde er nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und traf am 6. Dezember 1908 in Marangu ein. Einige Tage später siedelte er zu Missionar Fuchs nach Schigatini (heute Shigatini) über. Im Januar 1911 übernahm er die Station Mbaga.

Im Mai desselben Jahres verheiratete er sich in Tanga mit Johanna Vogel und wurde im Dezember 1912 auf eigenen Wunsch aus dem Missionsdienst entlassen. Zunächst kehrte er nach Deutschland zurück, danach ging er als Pastor nach Nordamerika. Dort starb er am 29. Juli 1954 in Philadelphia, PA.

Carl Ochs

Carl Ochs (in anderen Quellen auch: Christian Karl Ernst Ochs) wurde am 10. Februar 1812 in Creglingen, Württemberg als Pfarrerssohn geboren.

Er trat, aus der unierten Missionsanstalt Hamburg kommend, 1838 in das Dresdner Missionsseminar ein. Am 9. Mai 1842 wurde er in Dresden nach Südindien ausgesendet.

Ochs erreichte Tranquebar (heute Tharangambadi ) am 3. Januar 1843 und hielt am 2. Juli 1843 in Porayar seine erste tamulischsprachige Predigt. Am 2. Februar 1845 übernahm er zusammen mit Missionar Cordes die Station Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

Ochs ehelichte am 1. Januar 1847 Sarah Walton, die Tochter eines Londoner Missionars.

Am 12. Dezember 1847 gründete er die Mädchenwaisenschule in Mayavaram.

Ochs verlangte am 8. Februar 1854, dass Kandidat Nallatambi mit seiner Kaste und damit mit den tiefverwurzelten gesellschaftlichen Strukturen breche, indem er mit den Missionaren esse.

Er wurde so zum Urheber des Kastenstreites. Aus diesem Grund trat er aus der Leipziger Mission aus, die in dieser Hinsicht eine liberalere Stellung bezog und von keinem Gläubigen den Austritt aus seiner Kaste verlangte.

Ochs gründete am 20. Juli 1861 Bethanien in Pattampakam bei Cuddalore als erste Station der „Mission ohne Kaste“ und arbeitete dort bis zu seinem Tode am 16. November 1873. Er verfasste einige Schriften über das Kastenproblem.

Johann Michael Nikolaus Schwarz

Johann Michael Nikolaus Schwarz wurde am 21. März 1813 in Hagenbüchach in Mittelfranken geboren. Am 2. September 1839 trat er in das Dresdner Missionsseminar ein.

Er studierte in Erlangen und Leipzig Sanskrit und Tamulisch und wurde am 18. Juli 1843 in Dresden zusammen mit Missionar Ochs „nach dem Telugulande“ ausgesendet.

Ende Februar 1845 zog er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) um und arbeitete in Porayar am Seminar und in den Gemeinden.

Schwarz heiratete am 29. November 1849 Karoline Friederike Ernestine Worm. Sie starb aber bereits ein Jahr später bei der Geburt ihres Kindes. Am 30. Juni 1852 heiratete Schwarz die Witwe des dänischen Lehrers Eibye und übernahm im Oktober 1854 dessen Wohnsitz in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli).

Später zog die Familie nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Dort übernahm Schwarz 1870 nach Cordes’ Heimreise übergangsweise das Seniorat. Ende Februar 1871 zog er wieder nach Tranquebar. 1872 wurde er Cordes’ Nachfolger.

Er war 14 Jahre lang unermüdlich im Seniorat tätig, wurde aber im Mai 1884 wegen eines Augenleidens emeritiert. Er organisierte noch den Neudruck von Fabricius’ Bibelübersetzung. In seinen letzten Lebensjahren erblindete er völlig. 

Johann Michael Nikolaus Schwarz starb am 21. Juni 1887 in Tranquebar.

Ernst David Appelt

Ernst David Appelt wurde am 30. Dezember 1810 in Margonin (Posen) geboren. Der Tuchmachergeselle trat 1839 in das Dresdner Missionsseminar ein und wurde am 5. Mai 1845 in Dresden nach Südindien abgeordnet.

Am 24. September traf er in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) ein. In Tranquebar (heute Tharangambadi) wurde er am 18. Oktober 1847 ordiniert und beaufsichtigte die dortigen Schulen. Außerdem bediente er die portugiesische Gemeinde und später die tamulische.

1849 erbaute er die Bethanienkapelle in Tirumenjanam und nahm 1852 die Gemeinde Manikramam in die evangelisch-lutherische Mission auf.

Im Kastenstreit war er auf der Seite von Missionar Ochs. Anfang 1859 machte er Urlaub in Deutschland. 1860 reiste er nach Australien und wurde Pastor der deutschen Gemeinde in Dutton.

Ernst David Appelt starb am 30. Dezember 1892.

Carl Friedrich Kremmer

Carl Friedrich Kremmer wurde am 8. September 1817 in Schmalkalden geboren.

Er trat 1843 in das Dresdner Missionsseminar ein. Am 3. September 1846 wurde er in Dresden abgeordnet und am 18. Oktober 1847 in Tranquebar (heute Tharangambadi) ordiniert.

Zunächst war er Missionar Cordes in Tranquebar beigegeben, dann wurde er nach Madras (heute Chennai) gesandt.

Am 3. Januar 1853 ehelichte er Charlotte Auguste Raven.

Kremmer siedelte am 9. November 1858 nach Tranquebar über, kehrte am 15. September 1860 nach Madras zurück und traf Anfang 1863 wieder in Indien ein. Er erhielt Porayar als Station und wurde im März 1865 wieder nach Madras versetzt.

1870 übernahm er Bangalore für die Leipziger Mission, wo er 1872 sein 25-jähriges Amtsjubiläum feierte. Ende Juni 1877 übernahm er Trichinopoly (heute Tiruchirapalli). Er zog im Mai 1878 nach Madura (heute Madurai) und übernahm am 30. September 1884 das Seniorat in Tranquebar.

Dort starb Carl Friedrich Kremmer am 24. Juli 1887 nach kurzer Krankheit.

August Mylius

August Mylius wurde am 20. November 1819 in Barnstadt bei Lüneburg geboren.

Er trat 1845 als Kandidat der Theologie in das Dresdner Missionsseminar ein. 1846 wurde er in Ratzeburg ordiniert und am 3. September 1846 in Dresden nach Südindien abgeordnet.

Am 5. März 1847 landete er in Madras (heute Chennai) und wurde zunächst Missionar Schwarz in Porayar beigeben. Mylius schloss sich später Missionar Glasell an. Am 12. Oktober 1850 reiste er zurück in die Heimat und schied aus der Mission aus.

Mylius ging 1865 im Dienst der Hermannsburger Mission wieder nach Indien und entfaltete unter den Telugu eine gesegnete Wirksamkeit. Er starb am 22. Mai 1887 in Indien.

August Friedrich Wolff

August Friedrich Wolff wurde am 19. Januar 1819 in Wittlohe bei Stade geboren. Er war zwei Jahre im Hamburger Missionshaus, wurde im Oktober 1843 in das Dresdner Missionsseminar aufgenommen und dort abgeordnet.

Am 5. März 1843 landete er in Madras (heute Chennai). Wolff arbeitete neben Missionar Ochs in Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

Er heiratete am 20. Juli 1848 Maria Crisp van Someren, eine Kaufmannstochter, mit der er sieben Kinder hatte. 1849 übernahm er die Pflege von Pudukotah, 1851 von Porayar.

Im Kastenstreit war er zusammen mit Missionar Ochs Führer der Kastenkritiker. 1858 erhielt er deswegen vom Missionskollegium den Rat, sich ein anderes Missionsfeld zu suchen. Also schloss er sich Ochs an, um mit ihm eine neue Mission zu gründen, sagte sich dann aber wieder von ihm los. Er wurde im Mai 1861, nachdem er Erklärungen abgegeben hatte, vom Kirchenrat und Kollegium wieder aufgenommen.

Daraufhin arbeitete er in Mayavaram, am Seminar zu Tranquebar (heute Tharangambadi), in Pudukotah und Manikramam. Schließlich erhielt er Chidambaram als Station und konnte dort 1872 sein 25-jähriges Amtsjubiläum feiern.

August Friedrich Wolff starb am 13. November 1884.

G. E. Lundgren

G. E. Lundgren wurde 1822 in Nyköging in Schweden geboren. Er studierte Theologie in Lund, wurde 1852 ordiniert und reiste 1852 zur Vorbereitung auf den Missionsdienst in China nach London. Letztendlich wurde er dann aber für Nordindien bestimmt.

Am 12. November 1853 landete er in Kalkutta und kam am 9. Dezember 1853, durch Direktor Graul veranlasst, nach Madras (heute Chennai), wo er am Seminar in Tranquebar (heute Tharangambadi) helfen und die Kostschule verwalten sollte.

Er nahm im August 1854 in der englischen Kirche in Tanjore (heute Thanjavur) am Abendmahl teil, wo er am 31. August 1854 von Missionar Cordes vom lutherischen Abendmahl zurückgewiesen wurde. Er ließ sich durch Direktor Graul nicht zurückbringen und kehrte im Januar 1855 nach Schweden zurück.

Karl Alexander Ouchterlony

Karl Alexander Ouchterlony wurde am 12. Oktober 1826 in Stockholm geboren. Er studierte in Lund Theologie und trat dort in ein Missionsseminar ein. 1852 wurde er ordiniert und zuerst für China bestimmt, später für Nordindien.

Er kam am 9. Dezember 1853 nach Madras (heute Chennai) und wurde Missionar Ochs in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) beigegeben. Eine Zeit lang trennte er sich von der lutherischen Mission, suchte am 23. April 1855 aber wieder Anknüpfung.

Zunächst wurde er Missionar Schwarz für Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), Pudukotah und Tanjore (heute Thanjavur) als Gehilfe beigegeben. Am 21. Juli 1856 erhielt er nach bestandenem Examen Pudukotah als Station.

Ouchterlony heiratete am 3. September 1859 Karoline Kyulenstjerna. Im März 1860 übernahm er die Station Tanjore. Im April 1877 musste er seine kranke Frau nach Schweden heimsenden. Ende August 1879 trat er eine Europa-Urlaubsreise an.

Gemeinsam mit  seiner Frau reiste er im August 1881 nach Indien zurück und übernahm im September 1881 die Station Coimbatore. Am 30. April 1883 verlor Karl Alexander Ouchterlony seine Frau. Er selbst starb am 20. Februar 1889 in Tranquebar (heute Tharangambadi).

Wilhelm Heinrich Gustav Herre

Wilhelm Heinrich Gustav Herre wurde am 27. September 1831 in Degerloch bei Stuttgart geboren. Er wurde Lehrer und trat 1852 in das Basler Missionshaus ein.

1856 wurde er ordiniert und nach Indien ausgesandt. Herre trat im März 1863 aus der Basler Mission aus und wurde am 18. Februar 1865 in die Leipziger Mission aufgenommen. Er wurde in Coimbatore stationiert.

Im Dezember 1872 musste er krankheitsbedingt in Heimaturlaub gehen. Er kehrte Ende 1875 nach Indien zurück und übernahm im Februar 1876 Cuddalore. Nach Baierleins Heimreise im April 1886 pflegte er auch Bangalore mit. Am 8. August 1886 übergab er die Station Cuddalore an Missionar Mayr. Herre siedelte nach Bangalore über. Im Frühjahr 1893 ging er in Heimaturlaub.

Er wurde Anfang 1874 pensioniert. Eine Zeit lang verwaltete er das Direktorat der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt in Ingweiler, Elsaß.

Wilhelm Heinrich Gustav Herre starb am 11. März 1895 in Stuttgart.

Konrad Hieronimus Schmeisser

Konrad Hieronimus Karl Schmeisser wurde am 19. Juli 1819 in Fürth in Bayern geboren. Er lernte zunächst Drechsler und trat dann im September 1842 in das Dresdner Missionsseminar ein.

Am 3. September 1846 wurde er, noch unordiniert, nach Indien abgeordnet. Er landete am 5. März 1847 zusammen mit den Missonaren Mylius, Kremmer und Wolff in Madras (heute Chennai). Seine Ordination fand schließlich am 18. Oktober 1847 in Tranquebar (heute Tharangambadi) statt.

Nach kurzem Aufenthalt bei Missionar Ochs in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) wurde Schmeisser nach Porayar versetzt, um von dort aus in den Orten Tirumenjanam und Tirukadeijur zu wirken. Er arbeitete hart und verausgabte sich nach einer nicht auskurierten Fiebererkrankung. Wegen des günstigeren Klimas wurde er daraufhin in den Süden an die Küste geschickt, wo er sich aber nicht mehr erholen konnte.

Konrad Hieronimus Karl Schmeisser starb am 3. Juni 1848 in Madras.

Pontus Bernhard Julius Glasell

Pontus Bernhard Julius Glasell wurde am 1. August 1824 in Marstrand in Schweden geboren.

Er trat als Kandidat der Theologie 1846 in das Dresdner Missionsseminar ein, wurde am 29. August 1848 in Leipzig in der Universitätskirche abgeordnet und am 27. September 1848 ordiniert.

Am 9. März 1849 landete er in Madras (heute Chennai) und ging dann nach Porayar. Glasell verursachte später den sogenannten „Kleiderstreit“, in dem es um die Frage der Kleidung der Missionare ging. Er selbst trug „eine eigentümliche Tracht mit dem Kruzifix“, wobei sein weißes Gewand „apostolische Armut“ verkünden sollte. Einen Verbündeten fand er in Missionar Mylius.

Im Oktober 1849 zog er nach Madras. Auch nach einer Besprechung 1850 in Tranquebar (heute Tharangambadi) mit Direktor Graul beugte er sich dem Missionskollegium nicht, welches diese auffällige Kleidung als sehr nachteilig für die Mission ansah.

Anfang 1851 ging er dann nach Bombay (heute Mumbai) und kehrte nach Europa zurück.

Pontus Bernhard Julius Glasell starb am 22. Juni 1895 als Pastor in Schweden.

Georg Speer

Georg Speer wurde im Jahr 1824 in Hohndorf in Schlesien geboren. Er besuchte das Gymnasium in Breslau bis zur Mittelstufe und wurde 1844 in das Dresdner Missionsseminar aufgenommen. Nach bestandenem Abitur ging er auf die Universität Leipzig.

Am 26. August 1851 wurde er in der Johanniskirche in Leipzig abgeordnet, jedoch durch eine schwere Erkrankung an der Ausreise nach Indien gehindert und zunächst 1852 in Breslau am lutherischen Oberkirchenkollegium ordiniert.

Er landete schließlich am 26. Dezember 1852 in Indien in Madras (heute Chennai), musste jedoch schwer erkrankt bereits ein halbes Jahr später das Land wieder verlassen und in die Heimat zurückreisen.

Georg Speer starb in seinem Geburtsort am 22. April 1855.

Johann Friedrich Meischel

Johann Friedrich Meischel wurde am 10. Februar 1812 in Augsburg als Sohn eines Töpfermeisters geboren. Er war selbst zunächst als Töpfer tätig.

Dann trat er in das Basler Missionsseminar ein und wurde 1846 an die Goldküste Australiens ausgesandt. Er arbeitete dort bis zum Jahr 1850, musste später aufgrund von Fieberkrankheit in die Heimat zurückkehren. Daraufhin trat er aus der Basler Mission aus und stattdessen 1851 in den Dienst der Breslauer Synode und wurde Pastor der lutherischen Gemeinde in Düsseldorf.

Als er keine Erlaubnis mehr erhielt, in Preußen zu bleiben, meldete er sich im November 1852 in Leipzig zum Missionsdienst in Indien und wurde am 30. August 1853 zusammen mit Missionar Baierlein in der Leipziger Johanniskirche abgeordnet.

Er reiste um das Kap der guten Hoffnung, war insgesamt 167 Tage auf See und landete mit Frau und Kind schließlich am 31. März 1854 in Madras (heute Chennai). Am 1. März 1856 übernahm er eigenständig die Station Kumbakonam.

Im Streit um die Anerkennung des indischen Kastenwesens trat er auf die Seite von Missionar Ochs. Darauf verließ er im Oktober 1859 Indien, um in Australien eine Pfarrstelle an einer deutschen lutherischen Gemeinde anzunehmen.

Johann Friedrich Meischel starb im März 1883 in Rosenthal in Südaustralien.

Dr. Anders Blomstrand

Anders Blomstrand, geboren am 19. Dezember 1822 in Wexiö in Schweden, war von 1846 bis 1855 theologischer Dozent an der Universität Lund. 1849 wurde er ordiniert und nahm neben seiner akademischen Tätigkeit das Amt eines Geistlichen am Krankenhaus in Lund und in einer Landpfarrei wahr.

Er wurde am 3. Juni 1857 in der Leipziger Nikolaikirche nach Indien abgeordnet. Im Sommer 1858 verwaltete er Tranquebar (heute Tharangambadi) und half am Seminar.

In Madras (heute Chennai) heiratete er am 3. September 1859 Eleonore Kelber. Am 9. Juli 1860 wurde ihr Sohn Joh. Theodor Sev.  geboren.

Blomstrand war eifriger Übersetzer, pflegte von August 1860 bis Mitte Februar 1863 Porayar, widmete sich darauf wieder literarischen Arbeiten und pflegte die Station Manikramam. Am 5. September 1869 verlor er seine Frau und musste von Februar 1870 bis 1872 das Seminar übernehmen.

Er arbeitete in Tranquebar, Manikramam und am Seminar, übernahm 1876 bei Handmanns Abreise wieder die Leitung des Seminars und zog nach Porayar. Anfang 1878 zog er wieder nach Tranquebar.

Am 5. Juni 1879 wurde er Doktor der Theologie in Kopenhagen und kehrte April 1885 leidend in die Heimat zurück. 

Dr. Anders Blomstrand starb am 17. Oktober 1887 in Schweden.

Georg Christian Kelber

Georg Christian Kelber wurde am 29. Mai 1828 in Krautostheim in Mittelfranken geboren. Er studierte Theologie, war Pfarrvikar und trat 1855 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Am 3. Juni 1857 wurde er in Leipzig in der Nikolaikirche abgeordnet. Er landete am 12. Januar 1858 in Madras (heute Chennai) und nahm am 18. Februar 1858 an der Konferenz in Tranquebar (heute Tharangambadi) teil. Im Kastenstreit stimmte er gegen Ochs. Er übernahm am 9. November 1858 Madras.

Am 3. September 1859 heiratete er in Madras Laura Meißner.

Kelber musste sich am 23. März 1860 schwer krank nach Europa einschiffen. Sein Schiff, die „Cleveland“, ging unter.

Sven Rydén

Sven Rydén wurde am 24. Dezember 1825 in Hestra in Schweden geboren. Er wurde erst Müller und studierte später Theologie in Lund. 1855 wurde er dort ordiniert und am 3. Juni 1857 in Leipzig abgeordnet.

Rydén nahm am 18. Februar 1858 an der Konferenz in Tranquebar (heute Tharangambadi) teil. Er heiratete am 3. September 1859 in Madras (heute Chennai) die Schwedin Eva Blomstrand, Schwester von Missionar Blomstrand. Rydén wurde Gehilfe von Missionar Schwarz in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) und später dessen Nachfolger.

1860 musste er aus gesundheitlichen Gründen Trichinopoly verlassen und nach Cuddalore gehen, 1862 dann in die Heimat zurückkehren. Er kam 1864 wieder nach Indien und zog am 19. November 1864 in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) ein.

Sven Rydén musste im Frühjahr 1866 schwer krank Indien verlassen und starb auf der Heimreise in London am 1. Juni 1866.

Wilhelm Stählin

Wilhelm Stählin wurde am 1. Juli 1831 in Westheim in Bayern geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, wurde am 5. November 1854 in München ordiniert und war dann als Pfarrvikar tätig. Anfang 1856 trat er in das Dresdner Missionsseminar in Leipzig ein.

Stählin wurde am 3. Juni 1857 in der Nikolaikirche abgeordnet. Er übernahm am 1. März 1858 das Seminar in Tranquebar (heute Tharangambadi). Am 3. September 1859 heiratete er in Madras Sophie Hauser.

1860 wirkte er bei der Ordination der tamilischen Einheimischen Samuel und Nallatambi mit. Er trat 1863 in den Missionskirchenrat ein und übernahm Oktober 1865 Negapatam (heute Nagapattinam).1866 trat er aus dem Missionsdienst aus.

Wilhelm Stählin starb als Pfarrer in Gunzenhausen am 22. Mai 1886. Er verfasste viele wichtige Schriften. Sein Sohn wurde Professor in Münster und dann Bischof von Oldenburg. Sein Enkel Gustav wurde ebenfalls Missionar.

Heinrich Wilhelm Wendlandt

Heinrich Wilhelm Wendlandt wurde am 14. Oktober 1824 in Hannover geboren. Er studierte Theologie in Göttingen und Halle und bekam danach eine Stelle als Konrektor an der Stadtschule in Uelzen. Dann trat er der Leipziger Mission bei und wurde am 3. Juni 1857 in der Nikolaikirche in Leipzig nach Indien abgeordnet.

Am 12. Januar 1858 landete er mit seiner Frau in Madras (heute Chennai) und wurde in Porayar stationiert. Beide arbeiteten dort in einer Paria-Gemeinde, so nannte man damals die Kastenlosen. Zu dieser Gemeinde gehörten 14 Dorfschulen, die wöchentlich mittels Ochsenwagen oder zu Fuß inspiziert werden mussten. Dazu kam die Seelsorge für Alte und Kranke. Seine Frau Henriette Elisabeth Luise Wendlandt, geb. Bensen (geboren am 21. Juli 1837 und getraut am 13. Juli 1855) begleitet ihn oft bei den Hausbesuchen.

Weil er im Kastenstreit Partei für Missionar Ochs ergriff, der aktiv gegen das Kastenwesen vorgehen wollte, trat er aus der Leipziger Mission aus und verließ Indien am 4. September 1859. 

1860 ging er dann für die Hermannsburger Mission nach Kapstadt in Südafrika, wo er zwei Jahre später mit nur 35 Jahren am 27. Juni 1861 in Emlalazi verstarb und auch dort beerdigt wurde.

Seine Frau kehrte mit den vier Söhnen in die Heimat zurück. 1867 ging sie nach Australien und heiratete dort den Missionar Ernst Homann, mit dem sie weitere acht Kinder hatte. Homann war anfangs Missionar in Hermannsburg, Australien, später Pastor in Adelaide und zuletzt Präses der Synode. Frau Pastor Homann überlebte auch ihren zweiten Mann. Als Mutter von zwölf Kindern aus den beiden Ehen starb sie 95-jährig am 19. August 1932 in Brighton, Südaustralien.

In der deutschen Missionsgeschichte nannte man Luise Homann verw. Wendlandt geb. Bensen „Mutter der Deutschen im Ausland“. Die Bezeichnung Ausland meint dabei alle Erdteile.

Quellen: Missionarsbuch der Leipziger Mission sowie Hermannsburger Missionare in Südafrika. (Band I) 221 Lebens- und Arbeitsberichte mit Bildern. Ein Beitrag zur Südafrikanischen Missionsgeschichte. Herausgegeben von Hinrich Pape im Eigenverlag. Montana/Südafrika 1986. S. 206 f.

 

Julius Döderlein

Julius Döderlein kam am 22. August 1829 in Erlangen zur Welt. Er studierte Theologie und arbeitete als Pfarrvikar und Pfarrverweser. Seine Ordination fand im Jahr 1853 statt.

Döderlein trat 1859 in das Leipziger Missionshaus ein. Er wurde am 30. Mai 1860 abgeordnet und in Madras (heute Chennai) stationiert. März bis August 1862 musste er krankheitshalber auf den Scherveroy-Bergen zubringen.

Im Dezember 1863 musste er Madras aufgeben und nahm zunächst Aufenthalt in Tranquebar (heute Tharangambadi), bis er Negapatam (heute Nagapattinam) als Station bekam. Diese behielt er bis 1. Oktober 1865. Er heiratete am 19. September 1864 in Madras Bertha Haug. Am 1. Oktober 1865 übernahm er das Seminar.

Döderlein wurde 1870 durch Krankheit zur Heimkehr gezwungen. Im April kam er daheim an und war am 31. Mai 1871 zum Missionsfest in Leipzig, aber noch nicht wieder gesund. Er übernahm 1872, da sein Gesundheitszustand seine Rückkehr nach Indien nicht erlaubte, ein Pfarramt in Bayern.

Julius Döderlein starb am 2. Juni 1910 in Neuendettelsau.

Eduard Friedrich Hobusch

Faktor Eduard Friedrich Hobusch kam am 22. Juni 1831 in Wörlitz in Anhalt zur Welt.

Er wurde am 30. Mai 1860 zur Einrichtung einer Druckerei in Tranquebar (heute Tharangambadi) ausgesandt und reiste zusammen mit Missionar Döderlein aus.

Hobusch richtete die Missionsdruckerei in Tranquebar ein, übernahm 1865 auch die gesamte Rechnungsführung, leitete Druckerei und Arbeitsschule.

Am 28. März 1868 reiste er in Heimaturlaub. Hier heiratete er am 20. April 1869 in Bayreuth.

Im September 1869 kam er wieder in Madras (heute Chennai) an. Er übernahm im Oktober 1869 die Druckerei von Missionar Kahl.

Im Frühjahr 1877 sandte er seine Frau und Kinder nach Deutschland und folgte ihnen im April 1886 in die Heimat. Am 1. Januar 1888 wurde er emeritiert. 

Faktor Eduard Friedrich Hobusch starb am 27. Oktober 1897 in Leipzig.

Johannes Andreas Mayr

Johannes Andreas Mayr wurde am 20. Mai 1838 in Regensburg als Sohn eines Kupferstechers geboren. Er trat als Kandidat der Theologie ins Missionsseminar ein und wurde am 22. Mai 1861 abgeordnet.

Im Februar 1862 nahm Mayr an der Synode in Tranquebar (heute Tharangambadi) teil. Er erhielt im Juni 1862 Cuddalore zu einstweiliger Pflege. Dann wurde er zweiter Missionar in Madras (heute Chennai). Er übernahm im Dezember 1863 Coimbatore, arbeitete in Negapatam (heute Nagapattinam) und Tanjore (heute Thanjavur).

Am 24. Februar 1869 heiratete er in Madras Louise Richter, die er bereits am 28. Oktober 1869 in Negapatam durch Cholera verlor.

Mayr kam im Mai 1870 in Heimaturlaub. Am 6. September 1870 heiratete er Charlotte Richter, die Schwester seiner verstorbenen Frau.

Nach Indien zurückgekehrt, übernahm er im Dezember 1870 Mayavaram (heute Mayiladuthurai). 1872 trat er in die Municipalität in Mayavaram ein. Mayr übernahm im April 1876 Trichinopoly (heute Tiruchirapalli).

Von März bis Mai 1877 besuchte er Hinterindien. Im März 1878 siedelte er nach Rangoon (Burma) über. Er kehrte im Mai 1886 nach Vorderindien zurück und übernahm im Juni Wiruttasalam. Später verwaltete er auch Cuddalore mit.

Im Frühjahr 1889 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm ein Pfarramt in Bayern.

Johannes Andreas Mayr starb am 19. März 1896 als Pfarrer in Zirndorf.

Richard Handmann

Richard Handmann wurde am 27. Februar 1840 in Oschitz bei Schleiz geboren.

Er trat als Kandidat der Theologie 1861 in das Missionsseminar ein. Am 11. Juni 1862 wurde er abgeordnet und Gehilfe von Missionar Cordes in Tranquebar (heute Tharangambadi) und führte die Kasse. Er pflegte die Außenorte von Tranquebar samt Kumbakonam und Manikramam und übernahm Juli 1865 bis Juni 1866 die Schularbeit in Madras (heute Chennai).

Handmann übernahm am 8. Juni 1866 von Missionar Wannske die Station Trichinopoly (auch Trichy, heute Tiruchirapalli). Von März 1867 an pflegte er zusätzlich Pudukotah.

Er heiratete am 14. Oktober 1867 Emma Gehring aus Teichel. Ihr Sohn Heinrich Paul wurde am 7. März 1869 in Trichinopoly geboren.

Am 5. Mai 1872 hielt er seine Abschiedspredigt in Trichinopoly und wurde Seminardirektor in Porayar. Hier kam am 9. Juni 1875 sein Sohn Otto Richard zur Welt. 

Handmann übernahm 1878 die Station Madras. Bei Senior Cordes Emeritierung wurde er an dessen Stelle nach Leipzig berufen und verließ Indien am 17. April 1887. Er wurde am 21. Juni 1887 in sein Amt des Vizedirektors der Leipziger Mission eingeführt und erhielt beim Jahresfest 1896 den Titel Missionssenior.

Er trat am 1. Oktober 1910 in den Ruhestand, blieb jedoch weiterhin ehrenamtlich für die Mission tätig.

Richard Handmann verstarb am 7. Dezember 1912 in Leipzig.

Arnold Nerling

Arnold Nerling wurde am 27. Februar 1837 in Riga geboren. Er studierte Theologie in Dorpat und trat 1861 als Kandidat der Theologie in das Missionsseminar ein.

Am 25. Mai 1862 wurde er in Riga ordiniert und am 11. Juni 1862 in Leipzig abgeordnet. In Tanjore (heute Thanjavur)wurde er Missionar Ouchterlony beigegeben. Nerling versah von dort aus Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), von Februar 1864 ab auch Pudukotah.

Anfang 1865 übernahm er Tanjore  und verwaltete Trichinopoly und Pudukotah mit. Auf der Synode im Januar 1866 erkrankte Nerling. Er war weiter in Tanjore und pflegte Pudukotah mit.

Im Februar 1867 erklärte er seinen einstweiligen Austritt aus der Mission. Er übergab im März 1867 Pudukotah dem Missionar Handmann und Tanjore dem Missionar Mayr und reiste am 7. April 1867 in die Heimat ab.

Arnold Nerling starb als Pastor auf der Insel Mohn in Estland am 11. Dezember 1902.

Hugo Schanz

Hugo Schanz wurde am 8. November 1834 in Schöneck im Vogtland geboren.

Er wurde Sekretär des sächsischen Hauptmissionsvereins und trat 1861 in das Leipziger Missionshaus ein. Am 22. Mai 1862 wurde er in Leipzig ordiniert und am 11. Juni 1862 nach Indien abgeordnet.

Schanz war einige Monate in Mayavaram (heute Mayiladuthurai), dann ab März 1863 in Coimbatore. 1863 übernahm er Madras (heute Chennai).

Er heiratete am 28. Dezember 1863 Fräulein Aster aus Dresden.

Schanz erkrankte und wurde 1865 nach Porayar versetzt, wo er bis zu seiner Heimreise 1872 verblieb. Er war besonders literarisch tätig. 1871 trat er in den Kirchenrat ein.

Im März 1872 reiste er in die Heimat, trat in den sächsischen Kirchendienst ein und schied damit aus dem Missionsdienst aus. 

Hugo Schanz starb am 30. Januar 1892 als Pastor in Bobenneukirchen. Er ist der Vater von Missionar Johannes Schanz. Seine Tochter Luise heiratete 1895 Missionar Fröhlich.

Christian Friedrich Ahner

Christian Friedrich (Fritz) Ahner wurde am 8. August 1841 in Roda geboren.

Er trat in das Leipziger Missionsseminar ein und studierte von da aus Theologie an der Universität. Am 19. Mai 1863 wurde er ordiniert und am 27. Mai 1863 abgeordnet. Er verbrachte drei Monate in London und fuhr am 11. September 1863 von dort ab.

Ahner landete am 19. Dezember 1863 in Madras (heute Chennai). Er war für das Seminar in Tranquebar (heute Tharangambadi) bestimmt.

Infolge eines Sonnenstichs und Fieber starb Christian Friedrich Ahner am 22. Mai 1864 in Madras.

Heinrich Wannske

Heinrich Wannske wurde am 11. Mai 1835 in Lissa bei Posen geboren. Er trat in das Leipziger Missionsseminar ein und studierte von da aus Theologie an der Universität.

Wannske verbrachte drei Monate in London und fuhr am 11. September 1863 von dort ab. Er war erst in Madras (heute Chennai) und trat später Missionar Schanz in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) zur Seite. Dann arbeitete er in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), Negapatam (heute Nagapattinam) und Kumbakonam, wohin er in November 1867 übersiedelte. 

Am 23. November 1870 heiratete er Sophie Nahnsen aus Uelzen. Wannske zog im April 1876 nach Mayavaram, von wo aus er Kumbakonam mitverwaltete, bis Missionar Gehring es 1879 übernahm. Am 6. Mai 1886 verlor er seine Frau.

Er reiste am 17. April 1887 mit seinen drei Kindern nach Deutschland. Am 27. August 1888 heiratete er Mathilde Cordes, die Tochter von Missionar Heinrich Cordes.

Wannske landete am 13. Oktober 1888 wieder in Madras und bezog erneut Kumbakonam. Im Frühjahr 1893 wurde er nach Bangalore versetzt.

Er kehrte im Herbst 1899 mit seiner kranken Frau in die Heimat zurück und trat am 1. Oktober 1899 in den Ruhestand. Später lebte er in Wurzen. Im Herbst 1907 zog er sich wegen eines Kopfleidens in die Anstalt Bethesda in Niederlößnitz zurück.

Heinrich Wannske starb daselbst am 25. Juni 1909. Sein Sohn Martin wurde ebenfalls Missionar.

Eduard Schäffer

Eduard Schäffer wurde am 27. Juni 1842 in Erfurt geboren. Er trat 1858 in das Leipziger Missionsseminar ein und studierte an der Universität in Leipzig Theologie.

Am 28. August 1864 wurde er, als Ersatz für Ahner nötig war, abgeordnet und bekam seine Tätigkeit am Seminar in Tranquebar (heute Tharangambadi). Schäffer pflegte neben seinem Schulamt die Gemeinde zu Tirumenjanam (heute Tirumayam) und übernahm 1868 die Zentralschule.

Am 15. April 1868 heiratete er Clara Cordes (geboren am 25. Dezember 1849), die älteste Tochter von Missionar Heinrich Cordes aus zweiter Ehe.

Schäffer übernahm von Missionar Cordes’ Heimreise im August 1870 an bis Februar 1871 auch die Pflege der Tranquebarer Gemeinde. 1872 übergab er die Zentralschule an Zucker und ging nach Cuddalore. Er übernahm am 1. Advent 1874 Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), im März 1876 wieder die Leitung der Zentralschule in Tranquebar. Am 13. Oktober 1889 konnte er auf eine 25-jährige Amtszeit zurückblicken.

Eduard Schäffer starb am 30. Januar 1890 an Lungenentzündung und hinterließ eine Witwe mit elf Kindern. Sein Sohn Martin ging später ebenfalls in den Missionsdienst nach Indien.

Dr. theol. Wilhelm Germann

Wilhelm Germann wurde am 3. April 1840 in Gardelegen in Pommern geboren. Er studierte in Erlangen Theologie und promovierte später. Als Kandidat der Theologie trat er Ende 1864 in das Leipziger Missionshaus ein.

Germann wurde am 28. Mai 1865 in Erlangen ordiniert und am 7. Juni 1865 abgeordnet. Am 18. Dezember 1865 landete er in Madras (heute Chennai) und blieb zunächst daselbst stationiert.

Im September 1867 verließ Germann den Missionsdienst und wurde Pfarrer im Lande Meiningen. Er gab verschiedene für die Mission wichtige Schriften in deutscher und tamulischer Sprache heraus, vor allem die Biographien von Fabricius (1865), Ziegenbalg und Plütschau (1868) und Christian Friedrich Schwartz (1870).

Wilhelm Germann starb als Kirchenrat am 7. Februar 1902 in Meiningen.

Heinrich Brunotte

Heinrich Brunotte kam am 2. Oktober 1834 in Breselenz bei Dannenberg, Hannover, zur Welt.

Er erlernte das Schuhmacherhandwerk. 1860 trat er in das Hermannsburger Missionshaus ein und wurde im März 1866 in Hannover ordiniert.

Brunotte wurde nach Südindien ausgesandt. 1868 heiratete er Dorothea Tewes.

Er schied im August 1878 aus der Hermannsburger Mission aus und trat im Oktober 1878 in den Dienst der Leipziger Mission. Brunotte erhielt die Station Viluppuram. 

1893 musste er krankheitshalber in Heimaturlaub gehen und wurde am 1. April 1894 pensioniert.

Heinrich Brunotte starb am 3. Dezember 1901 in Uelzen.

Otto Kahl

Otto Kahl wurde am  17. April 1843 in Kleinheubach in Unterfranken geboren.

Er studierte Theologie in Erlangen und machte 1866 sein Theologisches Examen. Daraufhin trat er in das Missionshaus ein und wurde am 12. Juni 1867 abgeordnet.

Kahl reiste mit Direktor Hardeland nach Indien. Sie landeten am 29. November 1867 in Madras (heute Chennai). Kahl vertrat Faktor Hobusch in dessen Abwesenheit. Am 12. Oktober 1869 zog er nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), um von dort aus Pudukotah zu pflegen. Nachdem das Haus dort gebaut war zog er im Dezember 1870 selbst nach Pudukotah. Er übernahm im Mai 1872 Trichinopoly.

Am 28. Juli 1873 heiratete er Mathilde Zorn.

Otto Kahl starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 27. Juli 1874 und wurde vor dem Altar der von ihm erbauten Kirche begraben.

Dr. theol. Carl Jakob Sandegren

Carl Jacob Sandegren wurde am 1. Oktober 1841 in Naesinge in Schweden geboren. Er studierte Theologie und trat 1868 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Sandegren war ein Jahr lang bei Missionar Kremmer in Madras (heute Chennai). Anfang 1871 wurde er nach Cuddalore versetzt, erkrankte und musste Cuddalore wieder verlassen.

Er heiratete am 20. November 1872 Theodora Kremmer, die Tochter von Missionar Kremmer. Die Kinder Karl, Hermann, Johannes, Paul und Ebba waren später selbst in Indien in der Mission tätig.

Anfang Dezember 1872 übernahm Sandegren Jerkad und dann ganz Coimbatore. Er erhielt den Norddistrikt von Madura (heute Madurai) als Arbeitsfeld. Ab Oktober 1884 war er alleiniger Missionar in Madras.

Sandegren wurde 1892 zum Mitglied des Kirchenrats in Tranquebar (heute Tharangambadi) ernannt. Am 9. August 1893 feierte er sein 25-jähriges Ordinationsjubiläum.

Er übernahm die Überführung der Zentralschule nach Shiyali (heute Sirkazhi), Anfang 1896 dann die Leitung der Zentralschule. Deren Einweihung fand in Shiyali am 24. Juni 1896 statt, wohin Sandegren übergesiedelt war. Er ging im Herbst 1902 als Leiter der schwedischen Diözese nach Madura und zog dann nach Virudupati (heute Virudhunagar).

1907 wurde er von der Universität Uppsala zum Doktor der Theologie ernannt. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1917 lebte er abwechselnd in Tranquebar und auf den Palnibergen.

Carl Jakob Sandegren starb am 13. Januar 1929 in Madura und wurde in Tranquebar begraben.

Heinrich Beisenherz

Heinrich Beisenherz wurde am 1. Februar 1844 in Waldeck Sachsenberg geboren.

Er wurde 1861 in das Leipziger Missionsseminar aufgenommen und studierte Theologie an der Universität Leipzig. Am 8. Juni 1870 wurde er nach Indien abgeordnet.

Zunächst lernte er in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) die Sprache und half in der Schule. 1871 erhielt er dann die Station Negapatam (heute Nagapattinam) zur Pflege.

Beisenherz heiratete am 4. Dezember 1872 Luise Daudey.

Er übernahm im Mai 1874 die Geschäfte in der Druckerei als Rechnungsführer und zog nach Tranquebar (heute Tharangambadi). Hier arbeitete er an verschiedenen Stationen und verlor alle seine Kinder durch den Tod. 1881 wurde ihm wieder eine Tochter geboren.

Beisenherz trat 1890 in den Kirchenrat ein und übernahm die Verwaltung der Kasse und die Oberaufsicht über die Tranquebarer Gemeinde. Er wurde am 1. Januar 1912 pensioniert und zog nach Kodaikanal, wo er auch die Kriegsjahre verlebte, bis er 1920 Indien verlassen musste.

Heinrich Beisenherz starb am 18. Januar 1922 in Dobia, Reuß.

Karl Ernst Grahl

Karl Ernst Grahl wurde am 1. Januar 1838 in Mügeln in Sachsen geboren.

Er erlernte das Schneiderhandwerk und trat im Frühjahr 1862 in das Missionsseminar ein. Nach fünf Jahren bestand er das Maturum, besuchte dann die Universität und machte das Kandidatenexamen.

Am 8. Juni 1870 wurde er abgeordnet und landete am 19. November 1870 in Madras (heute Chennai). Dort unterstütze er Missionar Kremmer. Am 3. März 1872 übernahm er die Station Porayar. Er begann 1874 eine Arbeitsschule und wurde 1876 Mitglied des Kirchenrats. Insgesamt arbeitete er sieben Jahre in Porayar.

Karl Ernst Grahl starb dort am 15. Juli 1879 und wurde in der Bethlehemskirche vor dem Altar begraben. 

 

 

Johann Friedrich Zucker

Johann Friedrich Zucker wurde am 2. September 1842 in Breitenau in Mittelfranken geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, wurde in Ansbach ordiniert und trat 1869 in das das Leipziger Missionsseminar ein.

Am 8. Juni 1870 wurde er nach Südindien abgeordnet (heute Tamil Nadu). Zur Erlernung der Sprache war er zunächst in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. 1872 übernahm er die Zentralschule in Tranquebar. Mit Beginn des Jahres 1873 pflegte er zusätzlich die Gemeinde, gab sie dann aber an Landprediger Samuel ab und behielt nur die Oberaufsicht.

Zucker heiratete am 28. Mai 1874 Marie Kremmer.

Er behielt die Zentralschule bis zu seinem Austritt aus der Mission, um dann eine neue Stellung in der Missourisynode in Williamsburgh/N.Y. anzunehmen. Im April 1876 reiste er aus Indien nach Amerika ab, wo er ab 1879 als Professor am Concordia-College in Fort Wayne, ab 1893 dann als Direktor des Board of Mission der Missourisynode tätig war.

Johann Friedrich Zucker starb am 13. September 1927 in Fort Wayne.

Carl Manthey-Zorn

Carl Manthey-Zorn kam am 18. März 1836 in Sterup in Schleswig zur Welt.

Er studierte Theologie in Kiel, Erlangen und Leipzig. Am 19. Februar 1871 wurde er in Erlangen ordiniert und am 31. Mai 1871 nach Indien abgeordnet.

Am 8. Juli 1871 landete er in Madras (heute Chennai). Zunächst betrieb er Sprachstudien in Tranquebar (heute Tharangambadi). Im Februar 1872 übernahm er dann die Station Pudukotah.

Er heiratete am 26. Dezember 1872 Frau Hengstenberg.

Im Mai 1874 musste er zur Erholung auf die Berge. Manthey-Zorn behielt Pudukotah bis zu seinem Austritt aus der Mission wegen einer neuen Anstellung in der amerikanischen Missouri-Synode.

Er reiste im April 1876 aus Indien ab und übernahm in Amerika zunächst eine Gemeinde in Sheboygan. Dort bekam er Kontakt zur Wisconsin-Synode. Nach fünf Jahren ging er nach Cleveland, Ohio, wo er bis zu seinem Ruhestand 1911 diente. Danach lebte er bis zu seinem Tod 1928 bei der Familie seines Sohnes.

Vor und während seines Ruhestandes hat er einige Werke verfasst, unter anderem „Dies und Das aus dem Leben eines ostindischen Missionars“ (1907).

Heinrich Alfred Grubert

Heinrich Alfred Grubert wurde am 29. Oktober 1848 in Arensburg in Russland geboren. Er war Zögling des Leipziger Missionshauses.

Am 19. Februar 1871 fand seine Ordination statt, am 31. Mai 1871 wurde er dann nach Indien abgeordnet. Grubert erhielt am 2. Juni 1871 seine Vokation und landete am 8. Juli 1871 in Madras (heute Chennai).

Zunächst war er einige Monate bei Missionar Kahl in Pudukotah. Anfang April 1872 trat er in Madras an Grahls Stelle.

Er heiratete am 26. November 1873 die zweite Tochter von Missionar Kremmer, Bertha Kremmer, in Madras.

Im Frühjahr 1874 übernahm er Negapatam (heute Nagapattinam).

Grubert trat 1876 wegen einer neuen Stellung in Missouri, USA, aus der Mission aus. Er reiste im April 1876 aus Indien ab und starb am 16. September 1876 in Wiesbaden.

Konrad Ihlefeld

Konrad Ihlefeld, der am 21. Februar 1837 in Rühn, in Mecklenburg-Vorpommern geboren wurde, war Pastor in Eldena, bei Ludwigslust.

Nachdem er Frau und Kind verlor, trat er 1872 in das Leipziger Missionshaus ein und wurde am 4. Juni 1873 gemeinsam mit Otto H.T. Wilkomm nach Indien abgeordnet.

Er verweilte nach seiner Ankunft im September 1873 zum Erlernen der Sprache in Tranquebar (heute Tharangambadi) und zog im März 1874 nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Dort hielt er am 15. März 1874, nicht einmal ein Jahr nach seiner Ankunft in Indien, seine erste Predigt in Tamul.

Im August desselben Jahres wurde er nach Tanjore (heute Thanjavur) versetzt, um die Gemeinde Anaikadu zu versorgen. Ihlefeld übernahm ein Jahr darauf Madras (heute Chennai).

Mit Fräulein Marie Stolzenburg vermählte er sich am 24. Januar 1876.

Im Januar 1878 übernahm er die Leitung des Seminars in Porayar und trat in den Kirchenrat ein.

1885 reiste er nach Mecklenburg in den Heimaturlaub und übernahm dort 1886 das Pfarramt in Bützow, Mecklenburg, da ihm der Arzt eine Rückkehr nach Indien verboten hatte.

Er verfasste mit anderen Missionaren zusammen eine Aufsatzsammlung von und über die Mission, mit dem Titel „Kleine Palmenzweige“.

Konrad Ihlefeld verstarb als Präpositus am 18. November 1906 in Muchow

Dr. theol. Otto Heinrich Theodor Willkomm

Otto Heinrich Theodor Willkomm (in anderen Quellen auch: Wilkomm) wurde am 30. November 1847 in Ebersbach in der Oberlausitz geboren.

Er besuchte das Gymnasium in Zittau und studierte von 1865 bis 1868 Theologie an der Universität Leipzig. 1868 wurde er Lehrer am Teichmannschen Institut in Leipzig. Im Februar 1870 trat er in das Missionsseminar ein, 1873 wurde er Superintendent.

Am 25. März 1873 wurde er in Leipzig ordiniert und später nach Indien abgeordnet. Dort war er zunächst zum Erlernen der Sprache bei Missionar Schäffer in Cuddalore. Nach Missionars Kahls Tod kümmerte er sich um die Station Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) bis Missionar Schäffer ihn ablösen konnte.

Willkomm heiratete am 11. Januar 1875 in Tranquebar (heute Tharangambadi) und siedelte im Mai 1875 nach Madura (heute Madurai) über. Wegen einer neuen Anstellung trat er aus der Mission aus und reiste im April 1876 von Indien ab.

Er wurde dann von 1876 bis 1979 Pastor in der neu entstehenden missourischen freikirchlich-lutherischen Gemeinde zum heiligen Kreuz in Crimmitschau. 1879 bis 1917 war er Pastor an der St. Johannes-Gemeinde in Planitz bei Zwickau, ab 1917 im Ruhestand in Dresden-Bühlau. 1879 bis 1907 war er Präses der Evangelisch-Lutherischen Freikirche in Sachsen und anderen Staaten. 1921 wurde er zum Doktor der Theologie ernannt.

Otto Heinrich Theodor Willkomm verstarb am 5. August 1933 in Dresden.

Dietrich Bergstedt

Dietrich Bergstedt wurde am 30. März 1846 zu Hilgermissen bei Hannover geboren.

Er erlernte nach seiner Konfirmation drei  Jahre lang die Tischlerei in Hermannsburg. Im Herbst 1865 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein.

Bergstedt bestand 1871 im zweiten Anlauf das Abitur und studierte daraufhin Theologie an der Leipziger Universität.

Er wurde am 19. Mai 1875 nach Indien abgeordnet. Dort arbeitete er drei Jahre mit den Missionaren Richard Handmann und Blomstrand am Seminar zu Porayar.

Bergstedt verheiratete sich am 12. Oktober 1877 mit Hedwig Müller.

Im April 1878 übernahm er die Station Trichinopoly (auch Trichy, heute Tiruchirapalli) und behielt sie acht Jahre. 1885 musste Bergstedt seine Frau mit drei Kindern in die Heimat senden und sieben Monate später wegen Krankheit ebenfalls in die Heimat reisen.

Dietrich Bergstedt starb am 28. Oktober 1886 in Wiegersdorf bei Ilfeld (Südharz).

Traugott Päsler

Traugott Päsler wurde am 1. Januar 1850 in Dittersbach bei Waldenburg in Schlesien geboren.

Er trat Ostern 1866 in das Leipziger Missionshaus ein und studierte Theologie.

Am 19. Mai 1875 wurde er nach Indien abgeordnet, wo er zur Spracherlernung im September 1875 bei Missionar Ouchterlony in Tanjore eintraf. Päsler übernahm im Frühjahr 1876 bei Zorns Austritt die Station Pudukotah.

Im April 1878 heiratete er Wilhelmine Roth aus Oldenburg. Päsler arbeitete auf verschiedenen Stationen bis er im März 1893 nach Deutschland zurückkam, um die Führung einer Missionsexpedition nach Deutschostafrika zu übernehmen. 

Er landete mit den für den Kilimandscharo bestimmten Missionaren Althaus, Böhme, Fassmann und Müller am 13. Juli 1893 in Mombasa. Dort leitete er die Anlegung der Stationen Madschame (heute Machame) und Mamba und übernahm am 10. August 1896 die Station Trichinopoly.

Traugott Päsler ist am 22. April 1898 im Alter von 48 Jahren verstorben.

Alwin Gehring

Alwin Gehring wurde am 9. Februar 1853 in Scheibe in Thüringen geboren. Er studierte an der Leipziger Universität.

Am 23. Mai 1877 wurde er nach Indien abgeordnet. Dort vertrat er kurze Zeit den Missionar in Madras (heute Chennai) und half Missionar Heinrich Wannske in Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

Gehring übernahm Anfang 1879 Kumbakonam und erhielt Ende des Jahres auch Yerkaud. Er heiratete am 25. November 1879 in Madras M. Eyber. Gehring übergab im Herbst 1881 Kumbakonam an Wannske und ging nach Rangoon (Burma).

Ende 1883 kehrte Gehring nach Madras zurück und übernahm im März 1884 Pudukota, im April 1886 Trichinopoly (heute Tiruchirapalli). Er wurde Direktor des Seminars in Porayar und Mitglied des Kirchenrats. Er vertrat von Frühjahr 1902 bis Oktober 1903 den beurlaubten Propst. Im März 1903 besuchte er erneut Rangoon.

Gehring schied im April 1904 aus dem indischen Missionsdienst, da seine Frau nicht nach Indien zurück konnte. Er wurde in den heimatlichen Werbedienst berufen und nahm seinen Wohnsitz in Erlangen. Im August 1910 siedelte er nach Leipzig über, um die Herausgabe des Leipziger Missionsblattes zu übernehmen. 1913 wurde er zum Senior ernannt.

Alwin Gehring nahm seinen Wohnsitz im Ruhestand in Hartenstein im Erzgebirge und starb dort am 22. April 1936.

Julius Zietzschmann

Julius Zietzschmann wurde am 13. März 1852 in Döbeln geboren.

Er erlernte das Schlosserhandwerk und trat 1876 in das Leipziger Missionsseminar ein. Er arbeitete in einer Tischlerei und erlernte darauf in Ebersbach die Weberei. Am 23. Mai 1877 wurde er als Missionshandwerker abgeordnet.

Zietzschmann traf am 20. Oktober 1877 in Tranquebar (heute Tharangambadi) ein. Er übernahm die Arbeitsschule in Porayar und überführte sie am 20. Januar 1879 nach Erukatantscheri.

Am 25. November 1879 heiratete er in Madras (heute Chennai) Bertha Röthig.

Nach 26 Jahren Dienst in Indien kehrte er im Mai 1903 nach Deutschland zurück und trat in den Ruhestand.

Julius Zietzschmann starb am 25. Mai 1918 in Ebersbach in der Lausitz.

Ernst Leberecht Dachselt

Ernst Leberecht Dachselt wurde am 15. Januar 1857 zu Wurgwitz bei Kesselsdorf in Sachsen geboren. Er erlernte in Tharandt das Tischlerhandwerk.

1879 trat er in das neu errichtete Missionsseminar ein und wurde am 31. Mai 1885 in Leipzig ordiniert.

Am 27. Mai 1885 wurde er nach Indien abgeordnet, wo er zunächst Missionar Gehring in Pudukotah beigegeben wurde. Dachselt übernahm 1886 die Station. 

Am 20. September 1887 heiratete er in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) Elisabeth Gehring aus Teichel.

Dachselt übernahm bei Missionar Gehrings Heimreise im März 1889 die Station Trichinopoly. Er übernahm im Oktober 1897 Chingleput (heute Chengalpattu) und verwaltete ab Herbst 1899 auch Bangalore mit. Am 18. Januar 1901 übergab er Bangalore an Missionar Reichard, Anfang März 1901 Chingleput an Missionar Große und übernahm selbst wieder Trichinopoly.

Im April 1907 kam Dachselt auf Urlaub in der Heimat an, wo er, dem tropischen Klima nicht mehr gewachsen, aus der Mission ausschied und 1908 in den sächsischen Kirchendienst ein trat.

Ernst Leberecht Dachselt wurde am 1. April 1927 emeritiert und starb am 12. Februar 1935 in Dresden.

Gustav Theodor Göttsching

Gustav Theodor Göttsching kam am 1. August 1863 in Meerane in Sachsen zur Welt. Am 27. Mai 1885 wurde er nach Indien abgeordnet und dort Missionar Päsler in Tanjiore (heute Thanjavur) beigegeben.

Göttsching übernahm Ende März 1887 die Station Kumbakonam. Im Oktober 1888 wurde er nach Anaikadu versetzt.

Er heiratete am 27. Mai 1890 Elisabeth Wannske. 

Im Frühjahr 1893 übernahm er Kumbakonam. Ab Frühjahr 1899 verwaltete er auch Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) und wohnte dort. Er besuchte im Sommer 1904 Penang in Hinterindien. Am 27. März 1905 übergab er Kumbakonam an Missionar Beythan und ging in Heimaturlaub.

Göttsching kam Ende März 1907 nach Indien zurück und übernahm die Station Trichinopoly. Im Herbst 1915 wurde er mit dem Schiff „Golconde“ in die Heimat gebracht. Hier übernahm er am 1. Mai 1916 vikarisch die Gemeinde Sachsgrün und wurde 1921 Pfarrer in Schönberg bei Brambach.

Gustav Theodor Göttsching starb, seit 1929 emeritiert, in Dresden am 2. Mai 1933.

Sven Peter Hörberg

Sven Peter Hörberg wurde am 24. Juli 1852 in Sönnerslöf bei Klippan in Schonen, Schweden, geboren. Er studierte Theologie in Helfingborg und Lund und wurde am 21. Mai 1884 in Lund ordiniert.

Am 27. Mai 1885 wurde er in Leipzig nach Indien abgeordnet, wo er am 31. Juli 1885 in Madras (heute Chennai) landete. Er wurde zunächst Missionar Sandegren in Madura (heute Madurai)beigegeben.

Später war er in Shiyali (heute Sirkazhi) und Tranquebar (heute Tharangambadi). Von Tranquebar aus pflegte er Manikramam. 1888 gründete er die Station Erode. Nach Ouchterlonys Tod pflegte er auch Coimbatore. 1893 ging er in Heimaturlaub und reiste nicht wieder nach Indien hinaus.

Sven Peter Hörberg starb 1931.

Johannes Martin Kempff

Johannes Martin Kempff wurde am 7. Februar 1861 zu Stoßweier bei Münster im Elsass geboren. Er trat 1879 in das Missionsseminar ein und wurde am 10. Mai 1885 in Bischweiler ordiniert.

Am 27. Mai 1885 erfolgte seine Abordnung nach Indien, wo er am 31. Juli 1885 in Madras (heute Chennai) landete. Er trat zunächst Missionar Kabis in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) zur Seite. Anfang 1886 übernahm Kempff die Station Panrutti, im Mai 1888 wurde er nach Porayar versetzt. 

Kempff heiratete am 18. Oktober 1888 in Cuddalore Elisabeth Ruf aus Mülhausen im Elsass.

Mitte 1891 übernahm er Wiruttasalam. Er wurde am 1. Mai 1893 aus gesundheitlichen Gründen pensioniert.

Kempff  trat aus der Leipziger Mission aus und kehrte nach Deutschland zurück. 1904 wurde er Vakanzpastor der evangelisch-lutherischen Freikirche in Hamburg.

Ernst Just

Ernst Just wurde am 22. Juni 1861 in Eckartsberg bei Zittau als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren. Er war Handlungslehrling in einem Kurz- und Eisenwarengeschäft in Bautzen bevor er 1879 in das Leipziger Missionsseminar eintrat.

Am 25. Oktober 1885 wurde er in Leipzig in der Johanniskirche nach Indien abgeordnet. Dort übernahm er zunächst die Leitung der Druckerei in Tranquebar (heute Tharangambadi), am 25. Mai 1888 dann die Station Panrutti.

Just heiratete am 18. Oktober 1888 Anna Roß. Aufgrund einer Erkrankung wurde er im Oktober 1889 an die Druckerei in Tranquebar versetzt. Er siedelte 1891/92 nach Porto Novo bei Chidambaram über und wurde 1894 pensioniert.

Er arbeitete dann als Sekretär des Sächsischen Hauptmissionsvereins, später als Sekretär des Vereins gegen Missbrauch geistiger Getränke zu Hildesheim.

Am 7. September 1940 ist Ernst Just in Klotzsche bei Dresden verstorben.

Eugen Matthey

Eugen Matthey wurde am 17. April 1860 zu Libau in Kurland geboren. Er besuchte das Gymnasium zu Petersburg und trat 1879 in das Missionsseminar ein.

Am 3. Mai 1885 wurde er in Petersburg ordiniert und am 27. Mai 1885 nach Indien abgeordnet. Dort arbeitete er zuerst bei Missionar Handmann in Madras (heute Chennai). Im Juli 1887 kam er nach Chidambaram.

Er heiratete am 18. Oktober 1888 in Cuddalore Bertha von Sievers aus Reval.

Im Frühjahr 1895 musste Matthey krankheitshalber in die Heimat zurückreisen und erhielt Anfang 1896 seine Entlassung aus dem Missionsdienst. Er trat 1897 als Sekretär im Auswärtigen Amt in St. Petersburg in den russischen Staatsdienst.

Missionar Matthey starb am 4. Februar 1909 nach langjährigem schweren Leiden.

Ernst Gottfried Winkel

Ernst Gottfried Winkel wurde am 30. Dezember 1862 in Fredersdorf in der Uckermark geboren. Er trat 1879 in das Missionsseminar ein und wurde am 14. Mai 1885 in Angermünde ordiniert.

Am 27. Mai 1885 wurde er nach Indien abgeordnet, wo er am 31. Juli 1885 in Madras (heute Chennai) landete. Er wurde zuerst Faktor Hobusch in Tranquebar (heute Tharangambadi) beigegeben, später Missionar Kabis in Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Bei Kabis Versetzung nach Madras im April 1887 übernahm Winkel Mayavaram.

Am 10. Januar 1889 heiratete er Ida Herre.

Ernst Gottfried Winkel verstarb am 27. Mai 1891 an Cholera.

David Bexell

David Bexell wurde am 24. August 1861 in Barnarz in Schweden geboren. Er studierte Theologie in Lund und Leipzig und wurde 1887 nach Indien abgeordnet.

Dort arbeitete er zuerst in Madura (heute Madurai) und Coimbatore.

Bexell heiratete am 3. Oktober 1894 Ruth Alff.

Er übernahm Pudukotah und war später in Madura stationiert. 1913 wurde er Superintendent der schwedischen Diözese und übernahm im Oktober 1915 die Leitung der ganzen Tamulenmission. Diese Position musste er jedoch am 10. Oktober 1916 auf Verlangen der Regierung wieder abgeben.

Bexell wurde am 14. Januar 1927 als Nachfolger des verstorbenen Dr. Heuman zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen Tamilkirche gewählt und am 28. Februar 1928 in Tranquebar (heute Tharangambadi) geweiht.

1933 trat er in den Ruhestand. Am 1. Juni 1937 feierte er sein 50-jähriges Abordnungsjubiläum. 1938 stellte er für die Tamilenkirche die Übersetzung des Andachtsbuches des württembergischen Biblizisten Magnus Friedrich Roos (1727-1803) ins Tamilische fertig.

David Bexell starb am 5. Juli 1938 in Tirupattur und wurde in Coimbatore begraben.

Theodor Meyner

Theodor Meyner wurde am 8. Oktober 1864 in Zöllnitz, Sachsen-Altenburg als Sohn eines Mühlenbesitzers geboren.

Er wurde 1887 nach Indien abgeordnet, wo er zuerst in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) arbeitete. Ostern 1889 übernahm er dann Pudukotah.

Am 7. November 1889 heiratete Meyner Martha Elisabeth Winkel.

Er übernahm im Sommer 1891 nach Missionar Winkels Tod Mayavaram (heute Mayiladuthurai), 1896 dann Chidambaram und im Sommer 1901 Madras (heute Chennai).

1905 übernahm er schließlich das Lehrerseminar in Tranquebar (heute Tharangambadi) und trat in den Kirchenrat ein. Am 1. Januar 1914 wurde er Propst mit dem Sitz in Madras.

Meyner musste im Herbst 1915 Indien mit der Golconde verlassen und wurde zwischenzeitlich in England festgehalten. Er kehrte dann am 15. Mai 1916 nach Leipzig zurück und wurde 1916 Pfarrer in Langenleuba-Niederhain in Sachsen.

Von 1927 bis 1931 war er noch einmal in Indien in Mayavaram und Trichinopoly und wurde dann Berufsarbeiter der Mission in der Heimat.

Propst Meyner ist am 23. Mai 1955 in Dresden heimgegangen.

Theodor Gustav Näther

Theodor Gustav Näther wurde am 14. September 1866 in Bautzen als Sohn eines Schumachermeisters geboren. Er trat 1883 in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 1. Juni 1887 abgeordnet.

Näther übernahm zunächst die Druckerei in Tranquebar (heute Tharangambadi). 1888 versorgte er auch die Station Manikramam mit. Er zog im Oktober 1889 nach Panrutti und übernahm im April 1890 Madras (heute Chennai).

Im Herbst 1891 übergab er Madras an Missionar Stosch, um selber Chingleput (heute Chengalpattu) zu übernehmen. Näther musste Anfang März 1892 wieder nach Madras und übernahm im Frühjahr 1893 von Päsler die Station Tanjore (heute Thanjavur).

Anfang 1894 schied er zusammen mit Missionar Mohn aus der Leipziger Mission aus, da ihm die Inspirationslehre in der freikirchlichen Erweckungstheologie zugetan war (in der neben der Bibel das vom Heiligen Geist inspirierte Zungenreden als Quelle göttlicher Offenbarung betrachtet wird). Er wurde zusammen mit Mohn 1894 von der Missouri-Synode zum Missionsdienst an einer anderen Stelle in Südindien abgeordnet.

Nach 10 Jahren Dienst für die Missouri Synode verstarb Theodor Gustav Näther an der Beulenpest in Indien in Krishnagiri am 13. Februar 1904.

Traugott Rüger

Traugott Rüger kam am 2. Januar 1865 in Königsfeld bei Rochlitz in Sachsen zur Welt. Er wurde nach seiner Konfirmation von Ostern 1879 bis zum 1. April 1880 Schreiber bei einem Rechtsanwalt in Leipzig. Von April 1880 bis April 1881 war er bei der Firma Dietz und Richter angestellt.

Rüger trat in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde 1887 nach Indien abgeordnet. Dort arbeitete er zuerst in Madras (heute Chennai), dann in Wiruttasalam. Im April 1890 wurde er Stationarius von Manikramam. Außerdem leitete er die Industrieschule in Erukatantscheri und wirkte in Erode und Pudukotah. 

Am 25. Oktober 1893 heiratete Rüger Luise Werner aus Königsfeld.

Er übernahm im Herbst 1897 Tanjore (heute Thanjavur) und wurde 1903 in Viluppuram stationiert. 1912 kam er nach Penang, Hinterindien, danach war er von Februar bis April 1913 in Rangoon in Burma.

1915 kehrte er nach Leipzig zurück. Er verwaltete ab dem 1. August 1916 zuerst vikarisch die Pfarrei Oberwinkel bei Waldenburg in Sachsen. Nach Prüfung wurde er dort Pfarrer und schied aus dem Missionsdienst aus.

Traugott Rüger starb am 25. November 1937 in Dresden.

Heinrich Theodor Eduard Kreußler

Heinrich Theodor Eduard Kreußler wurde am 15. März 1860 in Reudnitz bei Leipzig (heute Stadtteil von Leipzig) geboren.

Er studierte von 1883 bis 1886 in Leipzig Theologie. Am 13. Januar 1887 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein.

Kreußler wurde am 8. Juli 1888 in der Paulinerkirche in Leipzig ordiniert und am 23. Mai 1888 nach Südindien abgeordnet.

Er reiste am 9. September 1888 zusammen mit Missionar Stosch und anderen nach Indien aus. Dort wurde er Missionar Schäffer an der Zentralschule in Tranquebar (heute Tharangambadi) beigegeben. Nach Schäffers Tod übernahm er im Frühjahr 1890 die Leitung der Zentralschule.

Kreußler schied im Herbst 1891 aus dem Missionsdienst aus, da er das indische Klima nicht vertragen konnte.

Johann Ernst Georg Stosch

Johann Ernst Georg Stosch wurde am 2. September 1851 in Bautzen geboren.

Von 1871 bis 1874 studierte er Theologie in Leipzig und Erlangen. Danach wirkte er ein Jahr lang als Vikar in Ispringen in Baden und war anschließend von 1877 bis 1880 Pastor in Rosenthal bei Königstein.

Stosch heiratete 1877 die Tochter eines Pastors in Leutewitz bei Riesa.

Er war von 1880 bis April 1888 Pastor in Marienberg bei Helmstedt und trat dann in die Leipziger Mission ein. Am 23. Mai 1888 wurde er nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet. Dort übernahm er im Februar 1889 die Station Cuddalore. Im Frühjahr 1890 erhielt er auch die Verwaltung von Panrutti dazu. Mitte 1891 wurde er nach Madras (heute Chennai) versetzt.

Im Frühjahr 1892 kehrte er, weil tropenuntauglich, in die Heimat zurück und schied Ende September 1892 aus dem Missionsdienst aus. Daraufhin wurde Stosch Pfarrer am Elisabeth Krankenhaus in Berlin.

Er verfasste einige Schriften zur Mission. Stosch starb 1920.

Dr. Ernst Heuman

Dr. Ernst Heuman (in anderen Quellen auch: Heumann) wurde am 9. Juli 1858 in Halmstad in Schweden geboren. Er studierte Latein, Griechisch und nordische Sprachen in Uppsala. Am 12. Juni 1889 fand seine Ordination in Wisby statt.

Heuman war zwölf Jahre in der Santhalmission – bei einem der größten indischen Urvölker – in Nordostindien tätig. Er heiratete eine Tochter des Santhalmissionars Börresen.

Er arbeitete einige Jahre als Pastor auf der Insel Gotland und ging dann für die schwedische Kirche nach Südindien (heute Tamil Nadu). Im September 1903 wurde er in Uppsala abgeordnet und kam am 20. Oktober 1903 in Indien an, um als Direktor die Schularbeit an der Mittelschule in Pudukotah zu übernehmen.

Im Oktober 1916 übernahm er an Stelle des von der Regierung abgelehnten Missionars Bexell den Vorsitz im Kirchenrat und arbeitete in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) und 1919 in Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Er wurde am 7. März 1921 zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen tamulischen Kirche mit Sitz in Tanjore (heute Thanjavur) gewählt.

1894 und 1917 erwarb er sich zwei Doktortitel an der Universität Kopenhagen und der Universität Uppsala.

Dr. Ernst Heuman starb am 25. Juli 1926 und wurde in der Kirche zu Trichinopoly neben Missionar Kahl begraben.

Friedrich Gustav Hermann Matthes

Friedrich Gustav Herrmann Matthes (in anderen Quellen auch: Friedrich Gustav Herrmann Wackwitz) wurde am 6. April 1865 in Dresden geboren.Der gelernte Gärtner trat Ostern 1883 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Am 12. Juni 1889 wurde er nach Südindien abgeordnet und unterstützte Missionar Zietzschmann in Erukatantscheri. Anfang 1891 wurde er in die Zentralschule versetzt.

Matthes heiratete am 28. September 1891 Fräulein Morgenbesser.

Im Herbst 1900 übernahm er Coimbatore. Zwei Jahre später wurde er dann nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai) versetzt und wurde Mitglied des Kirchenrats. 1908 ging er nach Penang.

Im Frühjahr 1909 ließ er seine Frau mit zwei Kindern nach Deutschland reisen. Er selbst traf am 8. Dezember 1910 auf Heimaturlaub in Grimma ein. 1911 schied er aufgrund der Tropenuntauglichkeit seiner Frau aus dem Missionsdienst aus und wurde Pfarrer in Waldkirchen im Zschopautal.

Friedrich Gustav Herrmann Matthes starb am 27. Mai 1926.

Franz Eduard Mohn

Franz Eduard Mohn, geboren am 4. November 1867 in Weisstropp bei Dresden, trat Ostern 1883 in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde nach einer längeren Krankheitsphase schließlich am 30. Juni 1889 in Leipzig in der Johanniskirche abgeordnet.

Er reiste am 24. September 1889 von London nach Indien ab und landete am 25. Oktober 1889 in Madras (heute Chennai). Zunächst kam er zu Missionar Winkel nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Im März 1890 wechselte er zu Missionar Näther nach Madras und wurde im Sommer 1891 nach Negapatam (heute Nagapattinam) versetzt.

Er verheiratete sich am 25. Februar 1892 mit Charlotte Brunotte, der ältesten Tochter von Missionar Heinrich Brunotte, in Villupuram und schied Anfang 1894 wegen inhaltlich-theologischer Divergenzen (Inspirationslehre) aus der Leipziger Mission aus.

1894 wurde Mohn von der amerikanischen Missouri-Synode zum Missionsdienst in die Region „Ambur“ in Südindien abgeordnet, litt aber immer wieder unter seiner angeschlagenen Gesundheit und schied 1913 aus dem Missionsdienst aus und ging in eine Gemeinde in die USA.

Franz Eduard Mohn verstarb im Alter von 58 Jahren am 18. Juni 1925 in Fort Wayne, USA.

 

Fritz Schad

Fritz Schad wurde am 16. September 1866 in München geboren.

Er trat Ostern 1883 in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 12. Juni 1889 nach Südindien abgeordnet. Dort arbeitete er zuerst in Coimbatore. Mitte 1891 übernahm er Cuddalore.

Schad heiratete am 28. September 1891 Fräulein Weber. Anfang 1894 wurde er nach Tanjore (heute Thanjavur) versetzt. Im Mai 1896 sandte er seine kranke Frau in die Heimat.

1899 wurde er in Madura (heute Madurai) stationiert. 1900 wurde er dann, da seine Frau Seeklima bedurfte, nach Cuddalore versetzt.

Er geriet, durch Missionar von Staden verleitet, in Differenzen mit der Missionsleitung und erklärte Ende Juli 1903 seinen Austritt aus der Leipziger Mission. Missionar Schad verstarb am 28. Januar 1954.

Er ist der Vater von Frau Pfarrer Klein, der Mutter von Schwester Hildegard Klein.

Johann Karl Ernst Männig

Johann Karl Ernst Männig wurde am 16. Juli 1856 in Schlauroth bei Görlitz geboren.

Er erlernte das Tischlerhandwerk und wurde 1878 Leiter der Tischlerei und Drechslerei am Städtischen Waisenhaus zu Basel. Dort blieb er vier Jahre lang. Dann ging er nach München, um sich in der Kunsttischlerei auszubilden.

Männig war von 1884 bis 1889 Blindenindustrielehrer an einer Waisenanstalt in Jerusalem, von wo er wegen einer Krankheit in die Heimat zurückkehrte. Hier fand er Anstellung an der Handfertigkeitsschule in Leipzig.

Er heiratete die Diakonissin Mirjam Michael Mamari aus Schweifad im Libanon.

Im Frühjahr 1890 bot sich Männig der Leipziger Mission an und wurde als Faktor nach Südindien abgeordnet. Dort übernahm er am 1. November 1890 die Druckerei in Tranquebar (heute Tharangambadi), im November 1904 die Kasse und das Rechnungswesen in Tranquebar und blieb dort bis 1916.

Dann ging er nach Kodaikanal, da ihm die Regierung jede Verbindung mit der Druckerei verbot. Er war dann abwechselnd in Tranquebar und Kodaikanal, aber in der Arbeit durch die Regierung und durch Krankheit behindert. Er wurde 1919 pensioniert.

Johann Karl Ernst Männig starb am 8. November 1942 in Tranquebar.

Matthäus Ellwein

Matthäus Ellwein wurde am 6. März 1864 zu Heilbronn in der Krim geboren. Er trat Ostern 1886 in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 17. Mai 1891 in Leipzig ordiniert.

Am 20. Mai 1891 wurde er nach Südindien abgeordnet, wo er zuerst in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) war. Ende Mai 1892 wurde er nach Dindigul versetzt.

Ellwein heiratete am 14. Oktober 1896 Hedwig Hofstätter aus Augsburg. Ihre Tochter Hildegard wurde am 28. August 1902 in Dindigul geboren.

Er übernahm 1904 Negapatam (heute Nagapattinam) und 1907 Kumbakonam.

Im Jahr 1914 kehrte er nach Deutschland zurück. Hier war er von Januar 1915 bis Februar 1918 Vikar im Diakonissenhaus in Augsburg, ab 2. April 1918 Pfarrverweser und später Pfarrer in Woringen bei Memmingen. Er verfasste einige tamulischsprachige Schriften.

Matthäus Ellwein starb am 16. Februar 1934.

Reinhold Freche

Reinhold Freche wurde am 1. Mai 1862 in Kauffung in Schlesien geboren. Er erlernte das Schneiderhandwerk und trat Ostern 1885 in das Missionsseminar ein.

Am 20. Mai 1891 wurde er nach Südindien abgeordnet, wo er am 26. September 1891 in Madras (heute Chennai) landete. Er war erst in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) und wurde im Frühjahr 1892 Missionar Näther in Madras beigegeben. Am 1. März 1893 wurde er nach Chingleput (heute Chengalpattu) versetzt.

Er trat im Februar 1897 aus der Mission aus, weil er die neue „Missions-Ordnung“ nicht anerkennen konnte. Er ging dann für die Missouri Evanglical Lutheran India Mission (MELIM) zurück nach Indien.

Gustav Hermann Gäbler

Gustav Hermann Gäbler wurde am 19. September 1867 zu Dornhennersdorf bei Zittau geboren. Er erlernte die Weberei und trat Ostern 1885 in das Missionsseminar ein. Am 20. Mai 1891 wurde er abgeordnet.

Zuerst war Gäbler in Coimbatore stationiert, im Juni 1893 wurde er nach Wiruttasalam versetzt.

Er heiratete am 2. Oktober 1894 H. Buckan aus Dresden. Gäbler verlor seine Frau bereits am Karfreitag 1897, sie starb an Malaria.

Im April 1899 ging er in Heimaturlaub. Er heiratete am 11. September 1900 Else Thomä aus Gevensleben in Braunschweig.

Ende 1900 übernahm er die Stationen westlich von Madras (heute Chennai), im April 1901 dann die Station Triwallur (heute Tiruvallur). Hier wurde am 25. Dezember 1901 sein Sohn Paul geboren.

Gäbler trat am 25. Mai 1906 in den Missionskirchenrat ein und wurde dessen Sekretär in Tranquebar (heute Tharangambadi), später in Madras. Im Sommer 1914 siedelte er nach Villupuram über.

Er wurde am 17. Januar 1916 Kriegsgefangener und im Frühjahr 1916 „repatriiert“ und auf dem Schiff „Golconde“ nach Deutschland heimbefördert. Er übernahm vikarisch das Pfarramt in Stützengrün im Erzgebirge und starb dort am 3. Mai 1918.

Margarete Grote

Fräulein Magarete Grote wurde am 30. Mai 1866 in Hary, Hannover geboren. Sie wurde Lehrerin und war von 1885 bis 1890 in den russischen Ostseeprovinzen tätig.

1891 wurde sie für den Missionsdienst angenommen und nach Südindien abgeordnet. Dort war sie zur Vorsteherin der Mädchenschule in Tanjore (heute Thanjavur) designiert. Sie blieb aber zunächst in Madras (heute Chennai) und trieb Sprachstudien.

Im folgenden Jahr verlobte sie sich mit einem deutschen Kaufmann und späteren Konsul in Madras und schied daraufhin aus dem Missionsdienst aus.

Rudolf schomerus

Rudolf Schomerus wurde am 16. September 1869 in Marienhafe, Ostfriesland, als Sohn eines Sanitätsrats geboren. Sein Bruder ist Missionar Hilko Schomerus

Ostern 1887 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, von wo aus er am 20. Mai 1891 abgeordnet wurde. Er war zuerst in Porayar stationiert. 1893 wurde er nach Panrutti versetzt und 1894 übernahm er Cuddalore.

Schomerus heiratete am 2. Oktober 1894 Gesine Bode aus Aurich-Oldendorf, Ostfriesland.

Im März 1900 wurde er nach Viluppuram versetzt. 1904 übernahm er Chidambaram und 1907 Pandur.

Rudolf Schomerus starb am 9. April 1913 in Pandur an einer Typhus-Erkrankung.

Prof. Dr. theol. h.c. Siegfried Sebastian Zehme

Siegfried Sebastian Zehme wurde am 7. September 1864 in Lengefeld im Erzgebirge geboren.

Er studierte von 1884 bis 1888 in Leipzig und Erlangen Theologie und war dann zwei Jahre lang als Hauslehrer angestellt.

Am 20. Mai 1891 wurde er abgeordnet und zuerst in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. Er erhielt Anfang 1893 die Leitung der Zentralschule in Tranquebar.

Zehme heiratete am 3. Oktober 1894 Therese Löber aus Dresden.

Er übernahm im Februar 1896 Mayavaram (heute Mayiladuthurai). 1904 wurde er Leiter der Theologenklasse des Predigerseminars in Tranquebar.

Zehme wurde im November 1915/16 mit dem Schiff „Golconde“ heimbefördert. Er empfing am Sonntag Estomihi 1916 von der Theologischen Fakultät zu Leipzig den Grad eines Dr. theol. h. c. und wurde 1916 als Oberlehrer am Lehrerseminar in Grimma angestellt.

Zehme erhielt 1919 den Titel Professor, bekam 1920 den Titel Oberstudienrat und ging Neujahr 1930 in Pension. Er tat einige Monate Werbedienst für die Mission. Frühjahr 1930 trat er vikarischen Pfarrdienst in Rodau i. V. an. Prof.

Dr. theol. h. c. Siegfried Sebastian Zehme starb am 8. März 1940 in Radebeul.

Dr. theol. J. H. Richard Fröhlich

Dr. theol. J. H. Richard Fröhlich (in anderen Quellen auch: Frölich) wurde am 13. Dezember 1868 in Hannover geboren. Er studierte Theologie in Greifswald, Leipzig und Erlangen und wurde am 18. September 1892 in der Leipziger Johanniskirche abgeordnet.

Fröhlich half zunächst beim Unterricht im Seminar in Porayar. 1894 wurde er nach Negapatam (heute Nagapattinam) versetzt, 1895 dann nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

Er heiratete am 17. Oktober 1895 Luise Schanz, die Tochter des Missionars Hugo Schanz. 1898 ging Fröhlich nach Tranquebar (heute Tharangambadi). Hier kam 1902 seine Tochter Luise zur Welt.

Er wurde 1900 stellvertretender Seminardirektor und ebenfalls Mitglied des Kirchenrats.

Im September 1906 kam Fröhlich erneut in Indien an und übernahm die Station Tanjore (heute Thanjavur). Im Jahr 1911 war er in Villupuram tätig.

Er kehrte dann nach Deutschland zurück und war von 1914 bis 1925 in Kötzschenbrode als Geistlicher der Diakonissenanstalt in Dresden angestellt. Frölich machte in Leipzig noch seinen Doktor in Theologie.

Am 21. September 1925 wurde er im Missionshaus wieder nach Indien verabschiedet. Zunächst stand er im Dienst der Schwedischen Kirchenmission. Er übernahm den Hauptunterricht in der Theologenklasse am Gurukul-College, wurde Vorsitzender des Missionsrats und erhielt den Titel Senior. Im Mai 1936 kehrte er endgültig nach Deutschland zurück.

J. H. Richard Fröhlich ist am 21. November 1948 nach kurzer Krankheit in Braunschweig gestorben.

Georg Hoh

Georg Hoh wurde am 25. Dezember 1866 in Oberwittbach in Unterfranken geboren. Hoh wurde Volksschullehrer, absolvierte das Lehrerseminar in Altdorf und trat 1889 in die Missionsanstalt in Neuendettelsau ein.

Am 7. April 1890 wurde er in Herbruck zusammen mit Missionar Niedermeier in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Er fuhr mit dem französischen Dampfer Pei-Ho von Marseille nach Sansibar und landete am 14. Mai 1890 in Mombasa. In Jimba unterstützte er Missionar Wenderlein.

Hoh erkrankte schwer an Malaria und musste bereits nach vier Wochen wieder nach Deutschland heimgesandt werden. Danach ging er nach Nordamerika und war als Pastor in der Iowa-Synode tätig, wo er jedoch sehr bald starb.

Joh. Theodor Sev. Blomstrand

Joh. Theodor Sev. Blomstrand wurde am 9. Juli 1860 in Tranquebar (heute Tharangambadi) als Sohn des Missionars Anders Blomstrand geboren.

Er studierte Theologie und Philosophie in Lund von 1879 bis 1885 und Theologie in Lund und Erlangen von 1885 bis 1889. Am 22. Dezember 1889 fand seine Ordination statt.

Anschließend wurde Blomstrand als Hilfsgeistlicher in Jönköping angestellt. Dort heiratete er am 30. November 1891 Hilda Carlsson.

Er wurde am 24. Mai 1893 nach Südindien abgeordnet und zunächst in Madura (heute Madurai) stationiert. Im Frühjahr 1899 wurde er nach Erode versetzt.

Blomstrand übernahm im Sommer 1900 die Leitung der Zentralschule in Shiyali (heute Sirkazhi), im Frühjahr 1901 Anaikadu und 1904 dann Madura. 1910 wurde er nach Pattukkottai versetzt.

Er ging 1914 in Heimaturlaub und kehrte nicht wieder auf das Missionsfeld zurück.

Joh. Theodor Sev. Blomstrand starb am 7. Juni 1921.
 

 

Otto Georg Kellerbauer

Otto Georg Kellerbauer kam am 22. Oktober 1868 in Chemnitz zur Welt. Er studierte Theologie in Leipzig und Erlangen und trat im Herbst 1891 in das Missionsseminar ein. Zunächst war er als Vikar in Hannover.

Am 24. Mai 1893 wurde er nach Südindien abgeordnet. Dort blieb Kellerbauer zunächst in Madras (heute Chennai) und wurde später in das Seminar in Tranquebar (heute Tharangambadi) versetzt.

Er trat am 16. März 1895 aus der Leipziger Mission aus, um der lutherischen Freikirche beizutreten. Von 1895 an dienten Otto Kellerbauer und seine Frau Louise der Missouri Evangelical Lutheran India Mission (MELIM).

1905 gingen sie zurück nach Leipzig, wo er krankheitsbedingt an das Bett gefesselt war. Ihr in Leipzig geborener Sohn verstarb an einer Lungenentzündung. 1913 nahm sich Kellerbauer ein Jahr Urlaub und reiste durch die USA. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges konnte er nicht nach Deutschland zurückkehren.

Otto Georg Kellerbauer starb am 27. Oktober 1914 im Alter von 46 Jahren, wahrscheinlich an seiner chronischen Ruhrerkrankung.

Georg Raphael Dworkowicz

Georg Raphael Dworkowicz (Sulzberger), dessen Familie aus der Schweiz stammt, wurde am 14. August 1871 in Warschau geboren.

Er trat am 17. September 1889 in das Leipziger Missionsseminar ein und war von Ostern 1893 ab ein Jahr lang als Vikar in Pommern tätig.

Am 8. April 1894 wurde er in Breslau ordiniert und am 16. Mai 1894 nach Südindien abgeordnet. Er half dort Missionar Beisenherz in Porayar. Anfang 1896 wurde er nach Madras (heute Chennai) versetzt und übernahm 1898 die Station Aneikadu.

Dworkowicz heiratete am 11. Oktober 1898 Maria Rothermal aus Karlsruhe. Er hatte 1900 seinen Wohnsitz in Kumbakonam. Im März 1901 siedelte er nach Wiruttasalam über, im Sommer 1901 übernahm er dann Chidambaram.

Er kehrte im Herbst 1904 in die Heimat zurück und schied Mitte 1905 gesundheitshalber aus dem Missionsdienst aus. Später nannte er sich Sulzberger-Wüscher und war Pfarrer in Wildberg bei Zürich in der Schweiz.

Georg Raphael Dworkowicz verstarb am 18. Februar 1959 in Winterthur/ Schweiz.

Heinrich Paul Handmann

Heinrich Paul Handmann wurde am 7. März 1869 in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) als Sohn des Missionars Richard Handmann geboren. Otto Richard Handmann ist sein jüngerer Bruder.

Er studierte von 1889 bis 1893 Theologie in Leipzig und Erlangen. Im September 1893 trat er in das Missionsseminar ein und bestand im Frühjahr 1894 das theologische Examen in Dresden. Daraufhin wurde er am 16. Mai 1894 nach Südindien abgeordnet.

Heinrich Paul Handmann verstarb bereits kurze Zeit nach der Ankunft in Indien am 12. Oktober 1894 in Porayar.

Richard Heimer

Richard Heimer kam am 29. September 1871 in Zschopau in Sachsen zur Welt. Er wurde Lehrling in einer chemischen Fabrik.

Ostern 1889 trat er in das Missionsseminar ein. Das dortige Abgangsexamen bestand er am 28. März 1895 und war dann als Vikar in Crispendorf bei Schleiz. Er wurde am 2. Juni 1893 in Leipzig ordiniert und am 5. Juni 1895 nach Indien abgeordnet. Dort war er zunächst in Erode.

Ende 1896 wurde er zu Missionar Schad nach Tanjore (heute Thanjavur) gesandt. Im Herbst 1897 wurde ihm Pudukotah übertragen.

Heimer heiratete am 12. Oktober 1898 Frau Martin.

Ende Oktober 1900 siedelte er nach Erode über. Er schied im Sommer 1904 aus gesundheitlichen Gründen aus der Mission aus.

Missionar Heimer starb am 15. Mai 1936 in Wernigerode als Pfarrer im Ruhestand.

Adolf Bernhard Johansson

Adolf Bernhard Johansson wurde am 15. Februar 1862 in Höja, Stift Lund, Schweden geboren. Er studierte Theologie in Lund. Danach wirkte er als Pfarrer in Efreröd und Qwidinge. Im Februar 1895 trat er in das Missionsseminar in Leipzig ein.

Johansson wurde am 5. Juni 1895 nach Indien abgeordnet und zunächst in Madura (heute Madurai) stationiert. Im November 1896 wurde er nach Erode versetzt.

Er heiratete am 23. Oktober 1897 Ida Lindholm aus Efreröd in Schweden.

Im April 1899 übernahm er Coimbatore, dann, im Herbst 1900, wurde er nach Madura versetzt. Er siedelte im September 1903 nach Ceylon über.

Im Frühjahr 1907 trat er aus dem Missionsdienst aus und übernahm ein Pfarramt in Schweden. Er ging aushilfsweise im März 1913 wieder nach Indien hinaus und kehrte im Frühjahr 1916 dann endgültig in seine schwedische Heimat zurück.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Auguste Hensolt

Schwester Auguste Hensolt wurde am 19. Juni 1864 in Gunzenhausen als Tochter eines Pfarrers geboren.

Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Memmingen und bestand 1882 das Abgangsexamen. Am 29. September 1883 trat sie in die Diakonissenanstalt in Neuendettelsau ein. Sie war als Probeschwester zuerst am Rettungshaus in Neuendettelsau, dann an der Kinderschule in Thurnau tätig. Von 1887 bis Anfang Juli 1895 wirkte sie als Lehrerin an der Klosterschule in St. Marienberg bei Helmstedt.

Hensolt wurde am 18. September 1895 in Neuendettelsau nach Indien abgeordnet. Dort übernahm sie am 1. August 1896 die Mädchenschule in Tanjore (heute Thanjavur).

Im Januar 1902 siedelte sie nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) über, um dort eine Mädchenindustrieschule zu eröffnen. Sie übernahm die Mädchenschule und Gemeindepflege in Madras (heute Chennai). 1909 wurde sie an die Mädchenschule in Tanjore versetzt.

Sie schied im Sommer 1912 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienst aus und trat in den Dienst ihres Mutterhauses zurück.

Schwester Auguste Hensolt starb am 6. Juni 1923 in Neuendettelsau.

Johannes Hofmann

Johannes Hofmann wurde am 15. Dezember 1866 in Weißenbrunn in Unterfranken als Sohn eines Försters geboren. Nach Abschluss der Volksschule wurde er von 1879 bis 1882 als Privatschüler unterrichtet.

Ostern 1882 trat er in die Missionsanstalt in Neuendettelsau ein. Er bestand Weihnachten 1885 das Abgangsexamen und wurde nach umfangreichen Vorbereitungen am 1. August 1886 gemeinsam mit Missionar Bach in Hersbruck ordiniert und nach Ostafrika (heute Kenia) zu dem Volk der Wakamba abgeordnet.

Er gründete mit Missionar Bach am 28. September 1886 die Station Jimba und am 7. Dezember 1887 die Station Mbungu. Am 1. November 1892 heiratetete er in Schweinshaupten Emilie Itzerott. Danach war er in Ikutha tätig, geriet in Kriegsgefangenschaft und wurde im Frühjahr 1916 auf dem Schiff „Golconde“ heimbefördert.

Hofmann trat in der Heimat am 1. Dezember 1916 in das Sekretariat der Leipziger Mission ein und blieb auch nach dem Krieg im Sekretariat tätig. Am 1. Oktober 1932 wurde er pensioniert.

Im Ruhestand erarbeitete er ehrenamtlich das „Missionarsbuch“, das handschriftlich alle Personalien bis zum 100-jährigen Jubiläum der Leipziger Mission 1936 enthält. Am 21. Dezember 1946 ist er in Bad Kissingen an einem Herzschlag gestorben.

August Wenderlein

August Wenderlein wurde am 15. Juni 1860 in Bechhosen in Mittelfranken als Sohn eines Ziegeleibesitzers geboren.

Nach seiner Entlassung aus der Schule war er bis zur Einberufung in das Militär in dem Geschäft seines Vaters tätig. Am 11. Mai 1882 wurde er Unteroffizier. 

Wenderlein beendete seine Pflichtzeit am 20. September 1883, weil er in die Missionsanstalt in Neuendettelsau eintreten wollte. Dort wurde Wenderlein auf ein Jahr Wartezeit verwiesen und blieb deswegen noch bis zum  1. Mai 1884 beim Militär.

Er trat dann am 1. Oktober 1884 in die Neuendettelsauer Missionsanstalt ein. Die Abgangsprüfung bestand er Weihnachten 1887.

Wenderlein wurde am 26. Februar 1888 in Hersbruck ordiniert und in die Kambamission (heute Kenia) abgeordnet. Dort kam er Ende April 1888 in Jimba an, wo er stationiert wurde.

Am 22. Februar 1891 verheiratete er sich in Sansibar mit der Witwe von Missionar Bach, Babette geb. Zeller, und kehrte auf seinen Antrag im Juli 1898 in die Heimat zurück.

Er wurde 1900 von der Neuendettelsauer Mission nach Nordaustralien gesandt. Nach zwei Jahren kehrte er wieder heim, um in den Ruhestand zu treten. Er war in Kammerforst bei Ansbach, später in Ansbach selbst wohnend, aber immer noch eifrig für die Mission tätig.

August Wenderlein erlag am 5. Februar 1915 einem Schlaganfall.

Emma von Soden

Schwester Emma von Soden wurde am 13. Februar 1866 in Neuhaus an der Aller als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren. 1874 verlor sie ihre beiden Eltern und genoss daraufhin eine sorgfältige Erziehung im Hause des Oberamtmanns Garke auf Burg Widelah im Harz.

Sie absolvierte einen Kindergartenkursus in Braunschweig und lernte Englisch und Französisch in einem Pensionat in Hannover. Von 1885 bis 1887 wirkte sie als Lehrerin in Schottland. Nach kurzer Tätigkeit als Hilfslehrerin in der „roten Schule“ in Neuendettelsau trat sie in die Diakonissenschule ein. Als Probeschwester war sie in Schweinfurt, Nürnberg und in der Handapotheke in Neuendettelsau tätig.

Am 9. Juli 1895 kam sie in das Leipziger Missionsseminar und wurde am 18. September 1895 in Neuendettelsau nach Indien abgeordnet. Dort übernahm sie die Leitung der Mädchenschule in Madras (heute Chennai). 1903 übernahm sie die Mädchen-Mittelschule in Tanjore (heute Thanjavur). Von Soden wurde 1910 in Coimbatore stationiert und 1911 nach Tanjore versetzt. Ab 1914 widmete sie sich ganz der Senanaarbeit (Frauen-Mission).

Im November 1915 musste sie mit der Golconde Indien verlassen und trat daraufhin wieder in den Dienst ihres Mutterhauses in Neuendettelsau.

Am 29. Juni 1944 ist Schwester Emma von Soden in Neuendettelsau heimgegangen.

August Clemens Schoener

August Clemens Schoener kam am 21. November 1872 in Bieswang in Bayern zur Welt. Er studierte von 1890 bis 1894 in München und Erlangen Theologie und war vom 1894 bis 1896 Vikar in Passau. Im Januar 1896 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein.

Schoener wurde am 27. Mai 1896 nach Südindien abgeordnet und kam zu Missionar Gehring nach Tranquebar (heute Tharangambadi). 1898 wurde er an die Fabriciusschule in Madras (heute Chennai) versetzt. Mitte November 1898 übernahm er die Station Negapatam (heute Nagapattinam).

Am 17. Oktober 1899 heiratete er Frau Schwenk aus Pappenheim.

Schoener übernahm am 14. April 1901 Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Im Herbst 1902 ging er nach Chingleput und schied am 23. Juli 1903 aus der Leipziger Mission aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Hildegard Prozell

Hildegard Prozell wurde am 9. August 1869 in Schwarzeckshof bei Riga als Tochter eines Gutsbesitzers geboren. Sie empfing ihre Ausbildung in der höheren Töchterschule in Riga und wirkte ab 1889 als Lehrerin in verschiedenen russischen Gouvernements.

1896 trat sie in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde nach Südindien abgeordnet. Dort war sie in Madura (heute Madurai) stationiert. Sie bestand im September 1897 das tamulische Sprachexamen und wurde im Juli 1901 nach Coimbatore versetzt. 

Am 15. August 1903 verließ sie Coimbatore, um heimzureisen. Prozell kehrte im September 1905 wieder nach Indien zurück. Sie wurde in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) für die Senanaarbeit (Frauen-Mission) stationiert.

Aufgrund einer Erkrankung musste sie im Januar 1909 Indien verlassen. Sie wurde dann zunächst heimatliche Berufsarbeiterin in Riga, anschließend bis Sommer 1914 in Deutschland. Vor Ausbruch des Krieges besuchte sie ihre baltische Heimat und konnte nicht zurückkehren. Wegen ihrer angegriffenen Gesundheit wurde sie Ende 1917 pensioniert.

Hildegard Prozell verstarb am 8. März 1948 in Spangenberg, Kreis Kassel.

Karl Pamperrien

Karl Pamperrien wurde am 11. August 1845 in Crivitz in Mecklenburg geboren. Er studierte Theologie in Rostock und Berlin und trat Juni 1876 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Am 23. Mai 1877 wurde er nach Indien abgeordnet, wo er im Frühjahr 1878 bei Missionar Schäffers Urlaubsreise die Zentralschule übernahm.

Pamperrien heiratete am 7. Oktober 1879 Emma Herre in Cuddalore. Die beiden Töchter Martha und Maria waren später ebenfalls im Missionsdienst tätig.

Ende 1879 übernahm er Tanjore (heute Thanjavur) und Aneikadu, im Frühjahr 1885 dann das Seminar in Porayar. Nach Missionar Kremmers Tod im Juli 1887 wurde er dessen interimistischer Nachfolger im Seniorat und Vorsitzender im Kirchenrat. Er reiste im März/April 1889 nach Rangoon (Burma).

Im Oktober 1892 wurde er zum Senior ernannt und im Frühjahr 1899 zum Senatsmitglied der Universität Madras (heute Chennai). Pamperrien erhielt 1901 den Titel Propst. Er verlegte am 1. Oktober 1911 die Missionsleitung von Tranquebar (heute Tharangambadi) nach Madras. 1913 wurde er Doktor der Theologie und verbrachte die Kriegsjahre in Kodaikanal.

Er lebte später als Emeritus bei seiner Tochter Martha in Tostedt, Hannover, und starb dort am 24. November 1925.

Wilhelm Johannes Große

Wilhelm Johannes Große kam am 8. März 1871 in Markranstädt bei Leipzig zur Welt.

Er studierte von 1891 bis 1895 in Leipzig und Rostock Theologie und trat Ostern 1896 in das Missionshaus in Leipzig ein.

Am 10. Juni 1897 wurde er abgeordnet und war zuerst bei Faktor Männig in Tranquebar (heute Tharangambadi). 1899 siedelte er zu Missionar Zehme in Mayavaram (heute Mayiladuthurai ) über.

Große übernahm 1900 die Arbeitsschule in Erukatantscheri. Am 11. Oktober 1900 heiratete er Maria Bergmann aus Niederlößnitz. Er erhielt im Frühjahr 1901 die Station Chingleput (heute Chengalpattu). Im Herbst 1902 wurde er nach Shiyali (heute Sirkazhi) versetzt und übernahm im Sommer 1903 Cuddalore und Panrutti.

Im Herbst 1907 trat Große aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienste aus und trat in den sächsischen Kirchendienst.

Wilhelm Johannes Große starb am 2. November 1931 in der Heilanstalt Alt-Scherbitz.

Hugo Kluge

Hugo Kluge wurde am 15. Januar 1875 in Penig in Sachsen geboren. Er war von 1889 bis 1891 im Lehrerseminar in Waldenburg in Sachsen.

Im Juni 1891 trat er in das Missionsseminar ein und bestand Ostern 1897 das dortige Abgangsexamen. Anschließend war Kluge bis Oktober als Vikar in Leutersdorf in der Oberlausitz. Danach ging er für sechs Monate nach Cambridge, um Englisch zu lernen. Des Weiteren betrieb er dann tamulische Studien in Leipzig.

Am 1. Juni 1898 wurde Kluge abgeordnet und kam zu Missionar Gehring in Tranquebar (heute Tharangambadi). Später arbeitete er in Madras (heute Chennai) an der Fabriciusschule. Im April 1900 wurde er nach Tranquebar an das Seminar versetzt.

Kluge heiratete am 19. Oktober 1901 Frau Haueisen.

Im Frühjahr 1902 ging er nach Tanjore (heute Thanjavur).

Kluge musste im Frühjahr 1903 wegen Krankheit in die Heimat zurückkehren. Er schied im Herbst 1904 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Missionsdienst aus.

Lorenz Reichard

Lorenz Reichard (in anderen Quellen auch: Lorenz Friedrich Reichardt) kam am 19. Februar 1873 in Erfurt zur Welt. Er ging nach der Schulausbildung 1892 zur Post.

Ostern 1893 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde Vikar in Neukirch. Am 30. Oktober 1898 wurde er nach Südindien abgeordnet.

Reichard siedelte im November 1899 nach Bangalore über. Im Frühjahr 1900 übernahm er die Kostschule in Madras (heute Chennai), im Frühjahr 1901 dann die Station Bangalore.

Reichard heiratete am 29. Juli 1901 Johanna Beisenherz.

Er wurde im März 1903 nach Tanjore (heute Thanjavur) versetzt und 1905 in Coimbatore stationiert. 

Im Dezember 1913 kam er auf Heimaturlaub in Deutschland an. Reichard stand nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges von August bis Oktober 1914 und von März bis Juni 1916 im Militärdienst.

Von Januar 1915 bis Februar 1916 war er als Vikar im Diakonissenhaus zu Eisenach und wurde am 7. April 1918 in Dobia (Reuß) als Pfarrvikar eingeführt. Er bestand im Sommer 1919 das theologische Examen in Gera und wurde daraufhin am 1. April 1920 Pfarrer von Dobia. Damit schied er aus dem Missionsdienst aus.

Lorenz Reichard starb am 14. Januar 1949 in Dobia.

Adolf Jaeger

Adolf Jaeger wurde am 1. Februar 1874 in München als Sohn eines Dekorationsmalers aus Penzlin, Mecklenburg, geboren. Er absolvierte 1895 das Gymnasium in Regensburg.

Im Oktober 1896 trat er in das Missionsseminar ein. Als Vikar war er in St. Dionys bei Bardowiek in Hannover. Am 24. Mai 1899 wurde er nach Südindien abgeordnet und übernahm 1901 Negapatam (heute Nagapattinam) mit Tiruvallur.

Jaeger wurde am 1. Oktober 1902 Sekretär des Kirchenrats und Leiter der Seminarkostschule in Tranquebar (heute Tharangambadi).

Er heiratete am 25. September 1902 Mathilde Kannegießer, Schwester von Missionar Georg Kannegießer.

1903 kam Jaeger wieder nach Negapatam. Er wurde Ostern 1904 nach Bangalore versetzt, 1906 nach Sengalpat und dann Chingleput (heute Chengalpattu). 1910 wurde er in Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert.

Er kehrte im April 1912 in die Heimat zurück, schied aus dem Missionsdienst aus und trat in den bayrischen Kirchendienst. Er wirkte darauf als Pfarrer in Hohenstadt.

Missionar Jaeger starb am 20. November 1952 in Happurg.

Helene Frenkel

Schwester Helene Frenkel wurde am 10. Januar 1873 in Kleinwolmsdorf in Sachsen geboren, wo ihr Vater Pfarrer war. Sie bestand 1898 in Droyssig bei Zeitz das Lehrerinnenexamen.

Von Oktober 1898 bis März 1899 war sie zur Erlernung der tamulischen Sprache in Leipzig. Die Zeit von Ostern bis Pfingsten 1899 verbrachte sie im Diakonissenhaus in Neuendettelsau, um vor allem Krankenpflege zu lernen.

In Indien wurde sie zunächst in Madura (heute Madurai) stationiert. Im Jahr 1900 siedelte sie dann nach Tanjore (heute Thanjavur) über. Sie erkrankte in den ersten Monaten 1902 an Gehirntyphus, weswegen sie im Januar 1903 in die Heimat zurückreiste.

1905 schied sie aus dem Missionsdienst aus. Sie trat in den heimatlichen Schuldienst und arbeitete 1912 als heimische Berufsarbeiterin auch wieder im Dienst der Mission. Am 1. Juli 1932 trat sie in den Ruhestand.

Schwester Helene Frenkel starb am 25. Dezember 1955.

Otto Richard Handmann

Otto Richard Handmann wurde am 9. Juni 1875 in Porayar in Indien als Sohn des Missionars Richard Handmann und Bruder von Heinrich Paul Handmann geboren.

Er studierte Theologie in Erlangen, Greifswald und Leipzig und wirkte zuerst als Vikar in Ispringen.

1899 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 6. Juni 1900  zusammen mit den Missionaren Klotsche, Schäfer und Hoffmann nach Indien abgeordnet. Dort war er zuerst in Chingleput (heute Chengalpattu) stationiert. Im Frühjahr 1902 wurde er Sekretär des Kirchenrats und Leiter der Seminarkostschule in Tranquebar (heute Tharangambadi). Er übernahm am 1. Oktober 1902 die Zentralschule in Shiyali (heute Sirkazhi) und erhielt 1903 die Oberaufsicht über die Station Shiyali.

Handmann heiratete am 8. Oktober 1903 Charlotte Lenk. Am 5. September 1906 wurde in Madras (heute Chennai) in Indien die zweite Tochter Maria geboren.

1911 wurde er in Dindigul stationiert. Im November 1914 kam er in Kriegsgefangenenschaft und wurde in Ahmednagar interniert, bis er im Frühjahr 1916 nach Deutschland zurückgelangte.

Handmann wurde auf seinen Antrag aus dem Missionsdienst entlassen und trat in den sächsischen Pfarrdienst. Er wurde 1927 Missionsinspektor des Sächsischen Hauptmissionsvereins. Dieses Amt führte er bis Juli 1935, dann trat er in Lampertswalde bei Großenhain in Sachsen wieder ins Pfarramt zurück. Zum 1. Oktober 1948 trat er dort in den Ruhestand.

Otto Richard Handmann ist am 23. Februar 1956 verstorben.

Richard Hoffmann

Richard Hoffmann wurde am 4. Juli 1868 in St. Marien-Magdalenen in Estland geboren.

Er studierte von 1887 bis 1892 Theologie in Dorpat. 1895 wurde er Adjunkt in Koddafer (Livland), 1896 an der Karlskirche in Kassel.

Er heiratete dort im Juni 1896 Helene Roß.

Hoffmann meldete sich im Frühjahr 1900 zum Missionsdienst und wurde am 6. Juni 1900 zusammen mit den Missionaren Schäfer, Handmann und Klotsche nach Indien abgeordnet. Er bereitete sich in Leipzig und Cambridge noch weiter vor und landete schließlich am 31. Januar 1901 in Colombo.

Zunächst wurde er in Coimbatore stationiert. Im Herbst 1905 übernahm er die Zweigstelle von Coimbatore, Udeimalpet,  1908 dann zusammen mit Missionar Hartmann Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Im Frühjahr 1911 übernahm er Tanjore (heute Thanjavur). Er wurde 1914 außerordentliches Mitglied des Kirchenrates.

Nach seiner Rückkehr wurde er Pfarrer in Waiwara in seiner baltischen Heimat, später in Röthel.

Richard Hoffmann trat 1934 in den Ruhestand und starb am 11. Juni 1935 in Wesenberg in Estland.

Prof. D. Dr. Ernst Heinrich Klotsche

Ernst Heinrich Klotsche wurde am 7. August 1875 in Elstra in Sachsen geboren. Er war zuerst in der Landwirtschaft tätig.

Ostern 1893 trat er in das Missionsseminar ein und war bis Michaelis 1899 Vikar in Detern, Ostfriesland. Er erhielt in Leipzig weiteren Unterricht im Tamulischen und Englischen und wurde am 6. Juni 1900 zusammen mit den Missionaren Schäfer, Handmann und Hoffmann nach Südindien abgeordnet.

Klotsche kam am 24. Juli 1900 in Tranquebar (heute Tharangambadi) an. Im Frühjahr 1901 trat er Missionar Zietzschmann in Erukatantscheri zur Seite, siedelte aber später nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) über. Er half 1902 erst in Kumbakonam, dann in Negapatam (heute Nagapattinam) und in Tanjore (heute Thanjavur) aus. Im März 1903 wurde er nach Dindigul versetzt.

Klotsche schloss sich der Revolte des Missionars von Staden an und trat im Juli 1903 aus dem Missionsdienste aus. Er ging dann in die USA und unterrichtete Theologie am Martin Luther Seminar in Lincoln, Nebraska, am Western Theological Seminar in Fremont, Nebraska, und am Chicago Lutheran Theological Seminar in Chicago, Illinois. Diese Seminare waren angebunden an die United Lutheran Church in Amerika.

Ernst Heinrich Klotsche starb am 12. Februar 1937 in Maywood bei Chicago, Illinois, als Pfarrer und Professor D. Dr.

Max Schäfer

Max Schäfer wurde am 30. September 1867 in Waldeck bei Lauban geboren.

Er studierte von 1886 bis 1890 Theologie in Leipzig. Nach bestandener theologischer Prüfung wirkte er von 1890 bis 1893 am deutschen Samariter-Ordensstift in Kraschnitz in Schlesien. Er war Hilfsgeistlicher in Grimma und Kainsdorf und wurde 1895 Diakonus in Waldheim in Sachsen.

Ende 1899 meldete er sich zum Missionsdienst und kam Januar 1900 in das Leipziger Missionshaus. Schäfer wurde am 6. Juni 1900 zusammen mit den Missionaren Klotsche, Handmann und Hoffmann nach Indien abgeordnet.

Er kam mit Frau und seiner Tochter im Oktober 1900 in Tranquebar (heute Tharangambadi) an, wo er zunächst blieb. Im März 1903 übernahm er die Station Erode auf Jerkad (Yercaud).

Schäfer schied im April 1904 wegen einer Augenkrankheit seiner Frau aus dem Missionsdienst aus und trat wieder in den sächsischen Kirchendienst ein. Ab 1904 war er Pfarrer in Staucha, ab 1911 dann in Kleinschönau und zuletzt ab 1931 in Zittau/Kleinschönau. Zum 1. November 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Max Schäfer verstarb am 25. Januar 1957 in Radeberg bei Dresden.

Ernst Brutzer

Ernst Brutzer wurde am 22. November 1873 in Riga geboren.

Er studierte von 1892 bis 1896 Theologie in Dorpat und wirkte bis Herbst 1900 als Hilfsprediger.

Am 21. Oktober 1900 wurde er in die Kambamission (heute Kenia) abgeordnet, trat aber 1905 in die Tamulenmission über und ging nach Indien. Dort übernahm er die Station Cuddalore und wurde 1909 nach Madras (heute Chennai) versetzt.

Er heiratete am 9. Oktober 1909 Wilhelmine Kügler aus Roop.

Im November 1910 übernahm er auch das Distriktsseniorat über Hinterindien. Am 1. Januar 1912 wurde er Mitglied des Kirchenrats, musste jedoch 1916 auf Verlangen der indischen Regierung aus dem Kirchenrat ausscheiden. Brutzer blieb aber bis September 1919 in Madras.

Im November 1919 gelangte er über London nach Leipzig. Hier trat er im Frühjahr 1920 in den braunschweigischen Kirchendienst ein und wurde Pastor in Warberg bei Helmstedt.

Ernst Brutzer starb am 23. Februar 1940 in Braunschweig.

Karl Sandegren

Karl Sandegren wurde am 27. Dezember 1874 in Coimbatore als ältester Sohn von Missionar Carl Jacob Sandegren geboren. Seine Geschwister Hermann, Johannes, Paul und Ebba waren später ebenfalls für die Mission tätig.

Er studierte Theologie in Upsala und war danach Hilfsgeistlicher in der schwedischen lutherischen Kirche. Am 6. Januar 1901 wurde er in Upsala für den Dienst in der Tamulenmission abgeordnet.

Sandegren kam am 9. Februar 1901 in Indien an und blieb zunächst bei seinen Eltern in Shiyali (heute Sirkazhi), um die Landessprache Tamil zu lernen. Dann war er in Madura (heute Madurai) und übernahm 1903 die Station Virudupatti (heute Virudhunagar).

Er heiratete im Oktober 1904 Hanna Alff, die Schwester der Frau von Missionar Bexell.

Sandegren ging im Frühjahr 1905 nach Colombo, Ceylon. Anfang 1907 wurde er nach Virudupatti versetzt. Im Herbst 1908 übernahm er die Station Pattukkottai-Anaikadu, 1912 Pudukotah und 1914 erneut Pattukkottai. 

1916 musste er das von ihm nach Heimsendung der deutschen Missionare bezogene Mayavaram (heute Mayiladuthurai) auf Befehl der Regierung verlassen. Er ging nach Virudupatti zurück. 1920 ging er in Heimaturlaub und kehrte nicht wieder auf das Missionsfeld zurück.

Missionar Karl Sandegren starb am 20. Oktober 1968.

Hermann von Staden

Hermann von Staden wurde am 8. Juli 1868 in Geestemünde geboren.

Er studierte von 1887 bis 1890 Theologie in Göttingen und Tübingen. Danach leistete er seinen Militärdienst ab.

Von Staden war dann als Lehrer an einem Knabenerziehungsinstitut in Holstein angestellt und wirkte zwei Jahre als Vikar in Hildesheim. Dort heiratete er Therese von Staden. Im Oktober 1895 übernahm er das Pfarramt in Hechthausen, Bezirk Stade.

Im Frühjahr 1901 meldete  sich von Staden zum Missionsdienst und wurde am 29. Mai 1901 nach Südindien abgeordnet. Er kam Ende Oktober 1901 in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) an. 1902 ging er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) und 1903 nach Bangalore.

Er revoltierte gegen Kirchenrat und Missionskollegium und wurde am 26. Juni 1903 aus dem Missionsdienst entlassen.

Günther Säuberlich

Günther Säuberlich wurde am 20. Juli 1864 in Kleinliebringen (Schwarzburg-Rudolstadt) geboren, wo sein Vater Kantor und Lehrer war. Er besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Rudolstadt.

1882 bestand Säuberlich die Aufnahmeprüfung für ein Lehrerseminar, wurde aber wegen zu großen Andrangs und als Nichtpreuße nicht aufgenommen.

Daraufhin war er als Hilfslehrer tätig und trat 1885 in das Missionsseminar in Neuendettelsau ein. 1888 bestand er die Abgangsprüfung und wurde am 29. Juli 1888 in Hersbruck ordiniert und in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Bis Januar 1891 war er in Mbungu, dann gründete er im Februar 1891 zusammen mit Missionar Niedermeier die Station Ikutha.

Säuberlich heiratete am 8. Juni 1897 in Deutschland Elise Mohr aus Schwarza. Er war von 1897 bis 1899 in Mbungu und Ikutha tätig und gründete mit Missionar Fickert im Mai 1899 die Station Mulango.

Im Jahr 1914 wurde er nach einem Heimaturlaub und Ausbruch des Ersten Weltkrieges an der Wiederausreise gehindert und leistete während des Krieges Aushilfsdienste als Lehrer.

1917 siedelte er zur Leitung des Missionsverlags nach Leipzig über. Nach Kriegsende war er, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1934, als Werbearbeiter der Mission und im Sekretariat tätig.

Günther Säuberlich verstarb am 6. Juli 1946.

Käthe Schmidt

Schwester Käthe Schmidt wurde am 21. Juni 1874 in Rothausen, Unterfranken, wo ihr Vater Lehrer war, geboren.

Sie trat 1893 in die Diakonissenschule zu Neuendettelsau ein und war als Probeschwester in den Kinderschulen in Gunzenhausen, Willmars und Schwarzenbach tätig. Von 1898 bis 1901 leitete sie die Knabenabteilung der Nürnberger Pflegeanstalt.

Im Frühjahr 1901 wiederholte sie ihre schon 1895 ausgesprochene Bitte, in den Missionsdienst treten zu dürfen. Daraufhin kam sie am 1. Juli 1901 nach Leipzig, um Tamulisch zu lernen. 

Am 1. September 1901 wurde sie in Neuendettelsau durch Missionarssenior Handmann nach Indien abgeordnet. Ende Oktober 1901 kam sie in Indien an und wurde in Madras (heute Chennai) stationiert. 1903 wurde sie nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) versetzt. Sie bestand am 2. Dezember 1903 ihr tamulisches Sprachexamen.

Schmidt reiste Januar 1908 wegen Krankheit in die Heimat und schied Anfang 1909 aus dem Missionsdienst aus, da ihr Gesundheitszustand eine Wiederaussendung verbot.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Hermann Beythan

Hermann Beythan wurde am 29. Mai 1875 in Teichel bei Rudolstadt geboren.

Er trat Ostern 1895 in das Missionsseminar ein, welches er Ostern 1901 absolvierte. Beythan war zunächst Vikar in Flachstöckheim bei Börssum und wurde dann am 13. Oktober 1901 nach Indien abgeordnet.

Mitte Februar 1902 kam er in Tranquebar (heute Tharangambadi) an. Er erhielt Anfang 1903 die Verwaltung der Station Erode und wurde darauf nach Madras (heute Chennai) versetzt, um an der Fabriciusschule zu helfen. Er übernahm 1904 Panrutti, 1905 Kumbakonam und 1907 Chidambaram.

Im Juli 1909 ging Beythan in Heimaturlaub und schied schließlich im Herbst 1909 aus dem Missionsdienst aus, um Medizin zu studieren und anschließend Missionsarzt zu werden.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Arthur Fehlberg

Arthur Fehlberg wurde am 2. Januar 1878 in Carwitz in Hinterpommern geboren.

Er lernte als Kaufmann und trat im September 1895 in das Leipziger Missionsseminar ein. Anschließend wurde er in Bromberg Vikar. Ab Ostern 1902 erhielt er noch Unterricht in der tamulischen Sprache und im Englischen in Leipzig.

Fehlberg wurde am 21. Mai 1902 in der Thomaskirche nach Südindien abgeordnet, wo er am 27. September 1902 in Tranquebar (heute Tharangambadi) ankam. Mitte 1903 übernahm er die Verwaltung der Station Dindigul.

Er heiratete am 21. Oktober 1904 Gertrud Falbe aus Leipzig.

Bis Januar 1914 verwaltete er Tiruvallur, dann übernahm er Coimbatore. Dort blieb er bis November 1915, als er wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges in die Heimat gebracht wurde.

Er wurde Pfarrverweser in Steppach bei Bamberg und kam im Herbst 1916 in der gleichen Stellung nach Kelheim. Im Oktober 1919 wurde er als Werbearbeiter der Mission in Hamburg stationiert.

Am 1. Oktober 1921 wurde er Pastor in Insterburg und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Er wirkte als zweiter Pfarrer an der Lutherkirche in Glauchau. 1928 trat er in den sächsischen Kirchendienst, war Pfarrer in Großdeuben-Markkleeberg. Später siedelte er nach Kirchberg in Sachsen ins Pfarrhaus seines Sohnes über.

Arthur Fehlberg verstarb 81-jährig am 6. Februar 1959.

Georg Albert Kannegießer

Georg Albert Kannegießer wurde am 23. April 1878 in Beutha im Erzgebirge geboren. Er war dreieinhalb Jahre Schüler des Lehrerseminars in Waldenburg, dann bis Ostern 1902 Vikar in Schwepnitz.

Am 21. Mai 1902 wurde er in der Thomaskirche nach Indien abgeordnet und kam am 27. September 1902 in Tranquebar (heute Tharangambadi) an. Er blieb zunächst daselbst und übernahm am 6. September 1904 die Station Chingleput (heute Chengalpattu).

Kannegießer heiratete am 17. Oktober 1905 Elisabeth Bergan.

Ab Mai 1906 versah er neben Chingleput auch Triwallur (heute Tiruvallur) und wurde Mitglied des Kirchenrats. Sein Sohn Karl wurde am 08.03.1909 in Madras (heute Chennai) geboren.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im November 1915 musste er Indien mit dem Schiff „Golconde“ verlassen. Er arbeitete dann 1916 bis 1918 als Pfarrverweser in Ehingen und Kiel.

Am 1. Mai 1918 trat er in den Dienst der sächsischen Landeskirche, zunächst als Diakonatsvikar in Pesterwitz bei Potschappel, 1922 als Pfarrer in Oberbobritzsch. Daraufhin wurde er aus dem Missionsdienst entlassen, reiste aber schon im November 1925 mit Missionsdirektor Ihmels wieder nach Indien, weil er von seiner Kirchenbehörde beurlaubt wurde.

Er ging im Januar 1927 als Werbearbeiter der Mission nach Erlangen. Im Dezember 1928 wurde er Pfarrer in Beutha im Erzgebirge und später in Thierfeld bei Auer in Sachsen.

Am 14. August 1961 wurde Georg Albert Kannegießer von Gott heimgerufen.

Lic. Harald Frykholm

Lic. Harald Frykholm wurde am 27. Januar 1879 in Njurunda in Schweden geboren.

Er studierte von 1896 bis 1899 Theologie in Upsala und war anschließend im Pfarrdienst tätig. In den Jahren 1901 und 1902 widmete er sich englischen, tamulischen und Sanskrit-Studien in England und Deutschland.

Frykholm wurde am 6. August 1902 in Upsala nach Indien abgeordnet. Dort war er erst in Pudukotah und kam dann nach Anaikadu. 1908 wurde er nach Tirupattur versetzt, 1909 dann nach Pudukotah. 1910 siedelte er erneut nach Tirupattur über, 1915 schließlich nach Tranquebar (heute Tharangambadi), wo er sich um das Seminar und die Druckerei kümmerte. 1919 kam er nach Bangalore und wurde 1921 erneut nach Pudukotah versetzt. Im Jahr 1922 wurde er Präsident der TELC.

Frykholm kam 1929 nach Dindigul, wurde schließlich in Palladam stationiert und arbeitete auch in Coimbatore. 1925 bis 1929 war er verantwortlich für die Highschool und das Hostel in Pudukotah und übernahm zudem die Funktion des Distrikt-Missionars.

1933 übernahm er wieder Palladam. Außerdem war er als Distrikt-Missionar von 1931 bis 1935 für Coimbatore zuständig, für die evangelistische Ausbildung der Frauen verantwortlich und als Supervisor der Industrieschule in Dindigul tätig. 1935 wurde er noch Superintendend der CSM.

Er erkrankte und musste im Oktober 1935 nach Schweden zurückkehren.

Lic. Harald Frykholm starb am 5. April 1937 in Upsala.

Dr. phil. Friedrich Bauer

Friedrich Bauer kam am 24. Januar 1876 in Neuulm in Bayern zur Welt.

Er studierte Theologie in Erlangen und Berlin und war anschließend ein Jahr lang Privatvikar in Nördlingen-Baldingen. Von 1899 bis 1901 war er dann Pfarrvikar in Kemmoden.

Bauer widmete sich ab Januar 1902 in Leipzig dem Studium unter anderem des Tamulischen und der Philosophie. Er wurde am 12. Oktober 1902 nach Indien abgeordnet. Vor seiner Abreise erwarb er an der Philosophischen Fakultät in Leipzig noch den Grad eines Dr. phil.

Bauer kam zunächst nach Coimbatore. Im Frühjahr 1904 übernahm er Erode und heiratete am 21. Oktober 1904 Fräulein Schmidt. Er übernahm im Februar 1905 Madras (heute Chennai), 1909 Chidambaram und 1914 die Leitung des Lehrerseminars in Tranquebar (heute Tharangambadi).

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste er im November 1915 mit dem Schiff „Golconde“ Indien verlassen.

Er wurde zunächst Reiseprediger in Wolfratshausen bei München. Von 1921 bis 1926 übernahm er das Pfarramt in Lendershausen, Unterfranken.

Ab 1925 war Bauer Berufsarbeiter der Leipziger Mission für Bayern. Er wurde am 24. Oktober 1926 wieder nach Indien verabschiedet und in Tranquebar stationiert.

Von diesem Aufenthalt kehrte er Anfang 1932 in die Heimat zurück und trat in den bayrischen Pfarrdienst. Er war von 1932 bis 1945 Pfarrer in Hersbruck, dann trat er in den Ruhestand.

Dr. phil. Friedrich Bauer starb dort am 12. Februar 1959 im Alter von 83 Jahren.

Carl Schulz

Carl Schulz wurde am 4. August 1873 in Lübthen, Mecklenburg geboren.

Er erlernte das Bauhandwerk und besuchte später zwei Semester lang die Technische Hochschule in Hannover. Schulz wirkte in Roßwein in Sachsen und in Detmold als Fachlehrer und war zuletzt in einem Architekturbüro in Hamburg tätig.

Am 1. November 1902 trat er in den Dienst der Leipziger Mission, von der er am 23. November 1902 in Hamburg als Architekt nach Indien abgeordnet wurde. Dort übernahm er im Mai 1903 die Arbeitsschule.

Er heiratete am 10. Januar 1906 Martha Pamperrien

Im Oktober 1912 übernahm er wieder die Industrieschule in Erukatantscheri. Wegen Krankheit wurde er pensioniert und reiste Ende März in die Heimat. 1934 schied er aus dem Missionsdienst aus und lebte daraufhin in Tostedt/Hannover.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Lina Streng

Schwester Lina Streng wurde am 29. August 1867 in Burgsalach, Mittelfranken, als Tochter eines Pfarrers geboren. Sie besuchte die höhere Töchterschule in Fürth und die Präparandenschule am Seminar in Memmingen. Nach dem Tod ihres Vaters zog sie zu ihrer Mutter nach Fürth.

Im September 1885 trat Streng in die Diakonissenschule zu Neuendettelsau ein. Sie arbeitete als Lehrerin an den Anstaltsschulen, als Gemeindediakonisse in Erlangen, am Erholungshaus in Obernzenn und als Oberschwester am städtischen Waisenhaus in Nürnberg. Dann meldete sie sich zum Missionsdienst.

Am 2. Advent 1902 wurde sie in Neuendettelsau nach Indien abgeordnet und in Coimbatore stationiert. Sie bestand am 2. Januar 1905 ihr tamulisches Sprachexamen. 1911 übernahm sie die Frauenmissionsarbeit in Madras (heute Chennai). Im Frühjahr 1913 kehrte sie auf ihren früheren Posten in Coimbatore zurück.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste sie im November 1915 mit dem Schiff „Golconde“ Indien verlassen. Sie trat wieder in den Dienst ihres Mutterhauses Neuendettelsau.

Am 20. August 1946 ist Schwester Lina Streng in Neuendettelsau heimgegangen.

Aurelie Herget

Schwester Aurelie Herget wurde am 27. Juni 1872 in Niederdorf im Erzgebirge geboren, wo ihr Vater Lehrer war. Ihre jüngere Schwester Johanna war später ebenfalls als Diakonisse in der Mission tätig.

Sie absolvierte von 1890 bis 1891 einen Kursus im Kleinkinderlehrerinnenseminar in Dresden. Danach übernahm sie die Leitung der Amalienschule in Altenburg und trat Ostern 1893 in das Dresdner Diakonissenhaus ein. 1896 wurde sie als Diakonisse eingesegnet und arbeitete dreieinhalb Jahre im Krankenhaus in Meißen.

Im Oktober 1900 übernahm sie die Leitung des Stadtkrankenhauses in Bischofswerda. 1903 siedelte sie ins Luisenstift in Niederlößnitz über, um Englisch und Tamulisch zu lernen.

Sie wurde am 9. Dezember 1903 durch Missionssenior Handmann im Diakonissenhaus zu Dresden nach Indien abgeordnet und dort in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. 1905 wurde sie nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) versetzt, wo sie am 11. Dezember 1905 ihr Tamil-Sprachexamen bestand.

Sie traf im November 1912 auf Heimaturlaub in Deutschland ein. Wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte sie 1914 aber nicht wie geplant nach Indien zurückkehren. Sie übernahm Lazarettdienste und stand nun wieder im Dienst ihres Mutterhauses. Das damalige Marthastift in Bautzen wurde schließlich ihre Lebensarbeit.

Am 3. März 1959 schlief Schwester Aurelie Herget still in ihrem Feierabendheim im Hedwig-Fröhlich-Haus in Radebeul ein.

Christian G. Wälde

Christian G. Wälde wurde am 26. April 1863 in Eßlingen a.N. geboren. Er besuchte das Progymnasium seiner Vaterstadt und machte daraufhin eine vierjährige Lehre zum Buchhändler. 

Er war als Gehilfe in Frankfurt am Main, Hannover, Upsala und Stockholm tätig. In Greifswald verwaltete er selbstständig eine Buchhandlung. Wälde war kurze Zeit in Berlin und wurde von dort zum Missionsdienst als Missionsbuchhändler in Südindien berufen. In einer Druckerei in Leipzig bereitete er sich auf seinen zukünftigen Beruf vor.

Am 1. Februar 1903 wurde er schließlich abgeordnet. Er übernahm am 18. April 1903 von Missionar Männig die Druckerei mit Buchhandel, seine Rechnungsführung und die Verwaltung der Kasse. Anfang November 1904 übergab er Kasse und Rechnungswesen an Männig zurück und trat im Oktober 1905 aus dem Missionsdienste aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Martin Schäffer

Martin Schäffer wurde am 10. November 1877 in Leipzig als Sohn des Missionars Eduard Schäffer geboren. Er war mit seiner Familie von 1879 bis 1884 in Indien. Später studierte er in Rostock und Erlangen Theologie. Schäffer war zunächst als Hauslehrer tätig und dann im Militärdienst. Von Michaelis 1902 an war er im Leipziger Missionsseminar.

Er wurde am 27. Dezember 1903 nach Indien abgeordnet und in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. Im Januar 1905 übernahm er die Leitung des Schulwesens in Tanjore (heute Thanjavur).

Am 14. Februar 1907 heiratete er Lina Schmid aus Ebermergen.

Schäffer übernahm im Herbst 1907 die Station Negapatam (heute Nagapattinam). Im Januar 1910 erhielt er das Direktorat der Zentralschule in Shiyali (heute Sirkazhi), konnte es aber wegen Erkrankung nicht übernehmen.

Im Sommer 1910 musste er zu seiner Gesundung in die Heimat und schied 1913 aus dem Missionsdienst aus. Er ging in den Mecklenburgischen Kirchendienst, wurde Pastor in Karbow, dann in Grabow und war zuletzt Propst in Parchim-Slate.

Am 25. Februar 1948 ist Martin Schäffer in Parchim-Slate in Mecklenburg heimgegangen.

Johann Bach

Johann Bach wurde am 6. Februar 1858 in Sausenhofen, Mittelfranken, geboren.

Bis zu seinem Eintritt in die Missionsanstalt in Neuendettelsau im Jahre 1882 war er in der Landwirtschaft tätig. Zu Weihnachten 1885 bestand er das Abgangsexamen und kam im Februar 1886 mit Missionar Hofmann zur Erlernung des Swahili und zur weiteren Vorbereitung auf den Missionsdienst zu Pfarrer Ittameier nach Reichenschwand bei Hersbruck.

Dort wurde er am 1. August 1886 zusammen mit Hofmann ordiniert und nach Ostafrika (heute Kenia) zu den Wakamba abgeordnet. Sie landeten am 6. September 1886 in Sansibar und erreichten am 16. September 1886 Mombasa. Gemeinsam gründeten Bach und Hofmann am 28. September 1886 die Station Jimba.

In Sansibar verheiratetet er sich im Jahr 1887 mit Babette Zeller aus Burgbernheim. Im Februar 1888 musste er schwerkrank in die Heimat zurückkehren und verstarb kurz darauf am 30. März 1888 in Gunzenhausen.

Maria Pamperrien

Schwester Maria Pamperrien wurde am 22. Oktober 1881 in Tanjore (heute Thanjavur) geboren, wo ihr Vater als Missionar wirkte. Martha Schulz, geb. Pamperrien ist ihre Schwester.

Maria Pamperrien war zunächst als Lehrerin in einem Pfarrhaus angestellt, bis sie sich Anfang 1903 zum Missionsdienst meldete. Sie empfing am 3. September 1903 ihre Vokation und landete Anfang Oktober 1903 in Indien. Dort wurde sie in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. Ende Februar 1905 wurde sie nach Madras (heute Chennai) versetzt.

Sie musste im November 1915 mit dem Schiff „Golconde“ Indien verlassen und kam am 15. Januar 1916 in Leipzig an. Hier trat sie in den heimischen Schuldienst und schied damit aus dem Missionsdienst aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden. 

Martha Pamperrien

Schwester Martha Pamperrien wurde am 26. Oktober 1880 in Tanjore (Thanjavur) als erste Tochter des Missionars Pamperrien geboren. Maria Pamperrien ist ihre Schwester.

Schwester Martha Pamperrien war von Februar 1904 bis Dezember 1905 in der schwedischen Diözese in Madura (heute Madurai) tätig. Sie fungierte als Stellvertreterin von Schwester Peterson, die in Heimaturlaub ging. Dann schied sie aus dem Missionsdienst aus und heiratete am 10. Januar 1906 den Missionsarchitekten Schulz.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Rosa Busch

Schwester Rosa Busch wurde am 9. September 1879 in Königstein in Sachsen als Tochter eines Lehrers geboren.

Sie absolvierte von 1896 bis 1897 einen Kursus im Kleinkinderlehrerinnenseminar in Dresden. 1897 trat sie in das Dresdner Diakonissenhaus ein und wurde 19. Mai 1903 als Diakonissin eingesegnet. Sie leitete zunächst die Kinderschule des Mutterhauses.

Dann folgte sie dem Ruf in den Missionsdienst und siedelte im Januar 1903 in das Luisenstift in Niederlößnitz über. Hier lernte sie zusammen mit Schwester Aurelie Herget Englisch und bei Missionar Zehme Tamil.

Sie wurde am 9. Dezember 1903 in Dresden durch Missionssenior Richard Handmann nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet und landete am 23. Januar 1904 in Colombo. Sie wurde in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert und 1905 nach Coimbatore versetzt. Sie bestand am 11. Dezember 1905 erfolgreich ihr Sprachexamen, wurde aber Ende 1907 von ihrem Mutterhaus zurückgerufen.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Amy Lagerquist

Schwester Amy Lagerquist wurde am 9. Januar 1874 in Stockholm geboren.

Sie besuchte sieben Jahre lang eine Mädchenschule und anschließend von 1896 bis 1898 theoretische und praktische Kurse im Krankenhaus. Dann war sie als Lehrerin und Pflegerin angestellt. Am 2. Juni 1903 wurde sie nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet.

Lagerquist lernte zunächst in England die englische Sprache. Sie reiste am 1. Januar 1904 nach Indien ab, wo sie zunächst von 1904 bis 1905 in Madura (heute Madurai) die Landessprache Tamil lernte.

Dann war sie zuständig für die Ausbildung von Mädchen und Frauen, auch theologisch. Sie arbeitete 1908 in Pattukkottai. 1913 wurde sie nach Tirupattur versetzt. Außerdem war sie in Virudupati (heute Virudhunagar), Pattukkottai, Pudukotah und Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) tätig.

1924 wurde sie nach Porayar versetzt und arbeitete später in Tranquebar (heute Tharangambadi), Tirupatur und Pudukotah. Die Senana-Arbeit (Frauenmission) war dabei immer ein wichtiger Teil ihres Missionslebens. Sie wurde am 1. Januar 1934 pensioniert und lebte dann in Tranquebar, wo sie weiterhin in der Frauenmission tätig blieb.

Schwester Amy Lagerquist verstarb am 30. November 1967.

Eva von Gernet

Eva von Gernet wurde am 15. September 1869 auf dem Gut Sellenküll in Estland als Tochter eines Rittergutsbesitzers geboren.

Sie bestand 1887 das staatliche Lehrerinnenexamen in Reval und war von 1892 bis 1894 in Destädt bei Braunschweig als Gouvernante tätig.

1905 wurde sie für den Missionsdienst in Südindien (heute Tamil Nadu) angenommen und zunächst in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. Sie kam 1907 nach Porayar und bestand im Oktober 1907 ihr tamulisches Sprachexamen.

Von April 1908 bis Februar 1909 war sie in Coimbatore, von August 1928 bis Januar 1930 in Kumbakonam, sonst immer in Mayavaram.

Von Gernet wurde im Juni 1932 pensioniert, reiste im Februar 1934 aber wieder nach Indien zurück, um die Aufsicht über die Mädchenschule in Porayar zu übernehmen. Sie übergab sie 1936 und trat wieder in den Ruhestand.

Sie kam ins hallische Altersheim nach Schwetz a.d. Weichsel. Von dort musste sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 vor den Russen nach Oliva bei Danzig fliehen.

Das Heim wurde im April aufgelöst und Eva von Gernet verstarb am 17. Mai 1945 an Erschöpfung und einer Darmerkrankung.

Emma Karberg

Schwester Emma Karberg wurde am 10. Februar 1880 in Vellahn, Mecklenburg, als Tochter eines Zieglermeisters geboren.

Nach ihrer Konfirmation war sie im Haushalt tätig, zu Hause und bei anderen in Anstellung. Sie trat in das Henriettenstift in Hannover ein und wurde 1905 für den indischen Missionsdienst angenommen.

Am 10. September 1905 erfolgte die Abordnung durch Direktor von Schwartz. Karberg traf im Oktober 1905 in Tranquebar (heute Tharangambadi) ein.

Im August 1906 wurde sie nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) versetzt und bestand im Oktober 1907 ihr Tamil-Sprachexamen. Sie war kurze Zeit in Coimbatore, dann wieder in Trichinopoly tätig.

1913 ging sie in Heimaturlaub und trat während des Ersten Weltkrieges wieder in den Dienst ihres Mutterhauses.

Schwester Emma Karberg verstarb am 20. Oktober 1959 im Henriettenstift in Hannover.

Pauline Karlmark

Pauline Karlmark wurde am 29. Dezember 1868 in Åmål in Schweden geboren. Sie besuchte die höhere Mädchenschule und daran anschließend das Kinderschullehrer- und Volksschullehrerseminar. Sie war Gemeindeschullehrerin, bis sie sich für die Mission entschied.

Am 15. Februar 1905 wurde sie nach Indien abgeordnet, widmete sich aber zunächst in England der Erlernung der englischen Sprache. Am 1. November 1905 reiste sie nach Indien und lernte dort von 1906 bis 1908 in Virudupati (heute Virudhunagar) und Pudukotah die Landessprache Tamil.

1908 wurde sie in Madura (heute Madurai) stationiert, wo sie als Lehrerin arbeitete. Von 1924 bis 1924 arbeitete sie in Madras (heute Chennai), von 1927 bis 1931 in Madura, jeweils wieder zuständig für die Ausbildung von Mädchen und die Betreuung im angeschlossenen Internat.

Sie reiste im Mai 1931 in die schwedische Heimat zurück und wurde 1932 pensioniert. Am 23. Januar 1946 ist Pauline Karlmark verstorben.

Dr. med. Karl Fredrik Kugelberg

Dr. med. Karl Fredrik Kugelberg wurde am 20. September 1870 in Ljungarum (Växjö-Diözese) in Schweden geboren. Er studierte Medizin in Jönköping und Uppsala.

1905 wurde er als Missionsarzt nach Indien berufen. Er kam mit seiner Frau Eva bei der Ausreise im November 1905 durch Leipzig und landete am 8. Dezember 1905 in Indien. Im März 1906 zog er nach Pattukkottai. Ende 1909 siedelte er nach Tirupputur über. Im Jahr 1912 erhielt er die indische Krönungsmedaille.

Er kehrte erst 1932 endgültig aus Indien zurück. Im selben Jahr erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala.

Missionar Kugelberg verstarb am 29. April 1963.

Kugelberg schrieb wöchentlich an seine Eltern. Das umfangreiche Briefarchiv ist heute im Archiv in Uppsala zu finden.
In den Briefen beschrieb er die Belastungen durch seine Arbeit allein als Missionar und Arzt in Pattukottai zu sein und von der zusätzlichen Verantwortung in der Poliklinik in Tirupputtur, wo er sich vor allem um Augenoperationen kümmerte. Weiterhin beschrieb er die Baumaßnahmen im Krankenhaus, das Personal, deren Arbeit und die Freude, als es es endlich Strom gab.

Die Briefe bieten einen Einblick in die Gesundheitsversorgung in Indien in der Zeit um 1900, denn er beschreibt die Behandlungen und Operationen und seine eigene Entwicklung in der Behandlung von Augenkrankheiten und sie stellen ein Bild von der indischen Gesellschaft und der missionarischen Tätigkeit von der Zeit um 1900 dar. Interessant ist auch die indische Sicht auf die Mission, wie Kugelberg sie wahrnimmt.

Elisabeth Schüler

Schwester Elisabeth Schüler kam am 30. Dezember 1876 in Meyenburg bei Bremen als Tochter einer Pastorin zur Welt. Sie half nach ihrer Schulzeit der Mutter im Haushalt.

1902 trat sie in das Henriettenstift ein und wurde am 27. Juni 1905 als Diakonisse eingesegnet. 1905 wurde sie für den indischen Missionsdienst angenommen. Die Abordnung erfolgte am 10. September 1905 und sie traf am 12. Oktober 1905 in Tranquebar (heute Tharangambadi) ein. 1906 wurde sie nach Tanjore (heute Thanjavur) versetzt. Im Oktober 1907 bestand sie ihr Tamil- Sprachexamen. Schüler war 1911 für kurze Zeit in Coimbatore, dann wieder in Tanjore.

Zurück in Deutschland verhinderte der Erste Weltkrieg ihre Wiederausreise. Sie kehrte in den Dienst ihres Mutterhauses zurück und wirkte über drei Jahrzehnte im Altersheim Alt-Bethesda in Hannover-Kirchrode.

Seit Anfang Juli 1959 lebte Schwester Elisabeth Schüler im Feierabendheim des Henriettenstiftes in Hannover, wo sie 1969 verstarb.

Gustav Heydenreich

Gustav Heydenreich wurde am 9. Juli 1875 in Rostock geboren.

Er studierte Theologie in Rostock und Erlangen. In der Zwischen- und Folgezeit war er als Hauslehrer in Schlesien, als Lehrkandidat am Predigerseminar in Kropp und in Breklum, als Lehrer an der städtischen höheren Schule zu Hagenow und zuletzt als Hilfsprediger am Diakonissenhaus Stift Bethlehem in Ludwigslust tätig.

Am 6. Januar 1906 wurde Heydenreich nach Indien abgeordnet. Dort kam er zunächst nach Tanjore (heute Thanjavur). 1907 war er in Cuddalore, darauf ab März 1908 wieder in Tanjore tätig. Im Frühjahr 1910 siedelte er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) über, um die Geschäfte eines Sekretärs des Kirchenrats zu führen.

Am 16. September heiratete er in Tanjore die Krankenschwester Agnes Raspe. Vier Kinder wurden ihnen in Indien geboren und in Deutschland später weitere drei Kinder.

1911 wurde Heydenreich stimmberechtigtes Mitglied des Kirchenrats. Im gleichen Jahr übernahm er die Station Porayar.

1916 musste er Indien wegen des Ersten Weltkrieges verlassen, da Indien eine Kolonie Englands war, mit dem sich Deutschland im Krieg befand. Er übernahm das Pfarramt in Benthen in Mecklenburg bis 1926, danach war er bis 1949 Pfarrer in Rövershagen bei Rostock.

Dort verstarb Gustav Heydenreich im Alter von 73 Jahren – noch im Dienst – am 20. April 1949.

Martin Wannske

Martin Wannske kam am 7. März 1881 in Uelzen als zweiter Sohn des Missionars Heinrich Wannske zur Welt. Von 1881 bis 1887 war er in Indien bei seinen Eltern. 

Er studierte von 1900 bis 1903 in Rostock, Tübingen und Breslau Theologie und war zweimal Hilfsprediger in Kublank i.M. Im Sommer 1905 hielt er sich vier Monate in England auf, um Englisch zu lernen und wurde am 6. Januar 1906 abgeordnet.

Wannske erhielt im Frühjahr 1907 die Station Shiyali (heute Sirkazhi), die Zentralschule und das Pastorat Manelmödu. Am 1. Juli 1908 heiratete er Anna Pamperrien.

Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges verließ er am 24. November 1915 mit Frau und zwei Kindern Indien auf dem Schiff „Golconde“. Die Familie kam am 14. Januar 1916 in Leipzig an.

Im Frühjahr 1916 schied Wannske aus dem Missionsdienst aus, um ein Pfarramt in Mecklenburg zu übernehmen.

Martin Wannske starb am 18. Oktober 1939 in Mosel bei Zwickau (Sachsen).

Karl Hartmann

Karl Hartmann wurde am 5. September 1881 in Hohenberg an der Eger in Oberfranken geboren.

Er erlernte das Zimmerhandwerk und trat Ostern 1899 in das Missionsseminar ein. Bis Oktober 1905 war er als Lehrvikar in Behn bei Osnabrück tätig.

Hartmann wurde am 21. Oktober 1906 nach Südindien abgeordnet und in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. Er arbeitete dort zusammen mit Missionar Hoffmann. Nach dessen Abreise im September 1909 war er alleiniger Missionar dieser Station.

Er heiratete am 13. Oktober 1909 Martha Wörrlein, die Tochter eines Hermannsburger Missionars.

Im November 1915 verließ Hartmann Indien zusammen mit mehreren Missionsleuten auf dem Schiff „Golconde“. Er erreichte am 14. Januar 1916 mit seiner Frau und vier Kindern Leipzig und wurde Pfarrverweser in Obereisenheim, Unterfranken, später in Segnitz.

Er bestand die Anstellungsprüfung und wurde am 1. April 1921 Pfarrer in Obereisenheim im Dienst der bayrischen Landeskirche und schied damit aus dem Missionsdienste aus.

Missionar Hartmann starb am 27. März 1943 in Schweinfurt, Unterfranken.

Martha Kabis

Martha Kabis wurde am 10. September 1885 in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) als dritte Tochter von Missionar Kabis geboren. Sie war geprüfte Lehrerin und erhielt am 21. Juni 1906 ihre Vokation als Missionslehrerin.

Ende September 1906 kam sie in Indien an, wo sie zunächst bei ihren Eltern in Pandur Tamulisch lernte. Sie bestand am 25. September 1908 ihr Sprachexamen und sollte Schwester Prozell in Mayavaram unterstützen.

Wegen ihrer angegriffenen Gesundheit erhielt  sie sechs Monate Urlaub, bedurfte aber einer weiteren Urlaubsverlängerung auf unbestimmte Zeit und ohne Gehalt. Sie blieb zunächst bis Frühjahr 1910 in Indien.

Am 13. Juni 1966 ist Martha Kabis in Hamburg verstorben.

Ellen Håkanson

Schwester Ellen Håkanson wurde am 25. Juli 1881 in Malmö in Schweden geboren. Sie besuchte das Volksschullehrerinnenseminar und war von 1903 bis 1907 als Lehrerin angestellt.

Am 4. April 1907 wurde sie nach Indien abgeordnet, am 18. Oktober 1907 reiste sie nach Indien ab. Sie lernte zunächst von 1907 bis 1910 die Sprache Tamil in Pudukotah und arbeitete dann dort als Lehrerin. Im Juni 1914 ging sie in den Heimaturlaub.

Nach ihrer Rückkehr nach Indien im Jahr 1920 wurde sie in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. Dort waren die Betreuung von Mädchen und die Frauenmission ihre Aufgabe.

Im Dezember 1921 musste sie wegen einer Krankheit endgültig nach Schweden zurückkehren und trat in den heimischen Missionsdienst.

Schwester Ellen Håkanson verstarb am 20. September 1957.

Hugo Victor Samuel Johnson

Hugo Victor Samuel Johnson (in anderen Quellen auch: Johnnson) wurde am 14. Januar 1879 in Göteborg in Schweden geboren.

Er studierte von 1900 bis 1902 Theologie in Lund und empfing am 18. Dezember 1902 die Predigerweihe. Dann war er im Pfarrdienst, bevor er am 17. September 1907 in Gotenborg nach Südindien abgeordnet wurde.

Johnson reiste am 18. Oktober 1907 nach Indien ab. In den Jahren 1907 bis 1909 widmete er sich in Madura (heute Madurai) der Erlernung der Sprache Tamil und war dann in Pudukotah stationiert.

Er heiratete am 27. Dezember 1909 Ida Johansson.

Am 1. Oktober 1912 wurde er aus dem Missionsdienst entlassen, um in Schweden in den Pfarrdienst zurückzutreten.

Hugo Victor Samuel Johnson verstarb am 28. Mai 1937.

Maria Peterson

Maria Peterson kam am 22. Juli 1875 in Skagershult in Schweden zur Welt. Sie besuchte von 1903 bis 1904 einen Bibelkursus und einen Pflegerinnenkursus und arbeitete danach als Lehrerin und Pflegerin.

Am 4. April 1907 wurde sie nach Indien abgeordnet. Sie reiste am 18. Oktober 1907 ab und widmete sich zunächst von 1907 bis 1909 in Madura (heute Madurai) der Erlernung der Tamil-Sprache.

Maria Peterson starb am 21. Oktober 1909 in Madura.

Dr. h.c. Johannes Sandegren

Johannes Sandegren wurde am 20. November 1883 in Madura (heute Madurai) in Indien als dritter Sohn von Missionar Carl Jacob Sandegren geboren. Seine Geschwister Karl, Hermann, Paul und Ebba waren später ebenfalls in der Mission tätig.

Er studierte Theologie und Philosophie in Deutschland und in Schweden und war zunächst im Pfarrdienst tätig.

Am 29. September 1907 wurde er nach Südindien abgeordnet und widmete sich von 1907 bis 1909 der Erlernung der Sprache Tamil. Dann war er 1907 in Virudupati (heute Virudhunagar), 1908 in Tiruchuli, 1912 in Virudupati, 1913 in Madura und anderen Stationen tätig.

Er heiratete am 20. Juni 1913 Ingrid Ahlstrand und leitete danach mehrere Missionsstationen.

1920 wurde er Direktor des Seminars in Madura. Er war von 1924 bis 1926 in Madura, 1926 als Vorsteher des Predigerkursus in Madras (heute Chennai) am Gurukul-College, 1927 Vorsteher des theologischen Kollegs, 1929 Vorsteher der Station Madura und übernahm 1930 schließlich Arasaradi-Madura.

In Deutschland wurde er 1932 Ehrendoktor der Theologie zu Rostock.

Nachdem er 1933 nach Indien zurückgekehrt war, wurde er noch im gleichen Jahr am 4. April Bischof der tamulischen evangelisch-lutherischen Kirche (TELC). Dieses Amt hatte er bis 1956 inne. Im Ruhestand war er noch eine kurze Zeit als Dozent tätig.

Johannes Sandegren verstarb am 15. November 1962 in Uppsala.

Karl Heller

Karl Heller wurde am 26. Dezember 1885 in Leisnig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er war von 1907 bis 1908 Lehrvikar in Oberaltertheim in Unterfranken.

Am 10. Juni 1908 wurde er nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet und in Cuddalore stationiert. Heller wurde im Frühjahr 1911 mit der Leitung der Industrieschule in Erukatantscheri beauftragt, ab Herbst 1912 leitete er die Station Chidambaram.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er Anfang Januar 1916 in Ahmednagar interniert. Im Frühjahr 1916 kehrte er nach Deutschland zurück und war als Pfarrvikar in Zwota, ab 1920 als Pfarrer tätig.

1927 reiste er erneut nach Indien und übernahm die Station Pandur. Dort kümmerte er sich um die landwirtschaftliche Verselbstständigung kastenloser Kleinpächter, baute Brunnen und ein kleines Hospital. Eine große Hilfe war ihm immer seine Frau Selma.

1936 wurde er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) versetzt und zum Mitglied der Schulkommission ernannt. Er übernahm Anfang Februar 1937 den Posten des Rechnungsführers in der indischen Mission. Nach der Internierung während des Zweiten Weltkriegs nahm er seine Arbeit wieder auf. 

1955 kehrte er endgültig nach Deutschland zurück, wo er in Bayern noch im Reise- und Vortragsdienst tätig war.

Karl Heller verstarb am 6. September 1966 im Feierabendhaus der Rummelsberger Anstalten.

Alfred Hoyer

Am 7. Januar 1884 wurde Alfred Hoyer in Stockelsdorf bei Lübeck als drittes Kind des dortigen Pastors geboren. Er besuchte von 1891 bis 1900 das Katharineum zu Lübeck und trat Ostern 1900 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Im Januar 1905 bestand er sein Examen und wurde Lehrvikar bei Pfarrer Braun in Oberaltertheim bei Würzburg. Seine Ordination fand am 30. September 1906 in Rensefeld bei Lübeck in der Kirche seines Vaters statt.

Am 21. Oktober 1906 wurde er abgeordnet und war zunächst ein paar Monate in Cambridge, um Englisch zu lernen. Er landete am 4. Februar 1907 in Tuticorin (heute Thoothukudi) in Indien und ging dann nach Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

1908 verließ er den Missionsdienst und Indien, um einen anderen Beruf zu ergreifen, „... da er sich nicht für gefestigt genug halte, um das geistige Amt zumal in dem heißen Indien zu führen.“

Am 22. März 1918 ist Alfred Hoyer im Krieg gefallen.

 

Friedrich Hübener

Geboren wurde Friedrich Hübener am 8. Juni 1881 in Belitz in Mecklenburg. Er studierte Theologie in Erlangen, Rostock und Berlin und bestand Ostern 1903 das Erste und Ostern 1906 das Zweite Theologische Examen.

Von Michaelis 1905 an war er ein halbes Jahr im Missionshaus zu Leipzig, um sich für den Missionsdienst vorzubereiten. Hübener wurde am 20. Mai 1906 in Belitz ordiniert.

Am 6. Juni 1906 wurde er nach Indien abgeordnet, erkrankte aber in Cambridge, wohin er gegangen war, um Englisch zu lernen, und musste heimkehren. Er kam Januar 1907 nach Leipzig zur Fortsetzung seiner Studien, eine erneute Erkrankung machte seine Aussendung aber am Ende unmöglich.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Franz Firnschild

Geboren wurde Franz Firnschild am 18. Mai 1886 in Schwebheim bei Schweinfurt geboren. Sein Vater war Werkmeister, er selbst lernte Maler.

Ostern 1903 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Im März 1909 bestand er das Abgangsexamen und war von April bis September 1909 als Lehrvikar bei Pfarrer Stricker in Metz.

Am 11. Juli 1909 wurde er in Metz ordiniert und am 26. September 1909 abgeordnet, dann aber nicht ausgesandt und schließlich entlassen.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.  

Georg Hammitzsch

Georg Hammitzsch wurde am 6. Februar 1886 in Leipzig-Thonberg als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Chemnitz und trat Ostern 1904, nach zwei Jahren kaufmännischer Lehre, in das Leipziger Missionsseminar ein. Hammitzsch war als Lehrvikar in Warsingfelm, Ostfriesland, tätig.

Am 26. September 1909 wurde er nach Südindien abgeordnet, wo er Missionar Ellwein in Kumbakonam zur Seite stand. Im Frühjahr 1911 wurde er nach Cuddalore versetzt.

Er heiratete am 2. Februar 1912 Margarete von Hanfstengel aus Wulsdorf-Geestemünde.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er im Februar 1915 in Ahmednagar interniert und im Frühjahr 1916 mit dem Schiff „Golconde“ heimbefördert. Er arbeitete darauf im Juli 1916 als Diakonatsvikar in Oschatz und ab 8. Februar 1920 als Archidiakonus daselbst.

Am 1. Januar 1930 wurde er zweiter Missionsinspektor in Leipzig. Am 30. September 1934 schied er aus dem Missionsdienst aus und wurde Rektor des Diakonissenhauses in Leipzig-Lindenau.

Georg Hammitzsch verstarb am 12. Dezember 1946 in Leipzig.

Else Frey

Schwester Else Frey kam am 31. Oktober 1881 in Seifhennersdorf im Vogtland zur Welt.

Sie trat 1902 in das Diakonissenhaus in Dresden ein und war zunächst im städtischen Krankenhaus in Dresden-Johannstadt tätig. Später nahm sie drei Monate am Unterricht im Kleinkinderlehrerinnenseminar in Dresden teil und lernte Englisch.

Vom 12. Januar 1909 an wurde sie in Leipzig von Missionssenior Handmann in die tamulische Sprache eingeführt. Am 25. März 1909 wurde sie in Dresden durch Missionsdirektor von Schwartz abgeordnet und in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) stationiert.

Am 20. Februar 1911 bestand sie ihr Sprachexamen und übernahm zunächst die Arbeit in Mayavaram (heute Mayiladuthurai). Ab 1913 war sie dann in Trichinopoly tätig.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste sie im November 1915 zusammen mit den anderen mit dem Schiff „Golconde“ Indien verlassen und trat in ihr Mutterhaus zurück.

Am 24. Oktober 1926 wurde sie wieder nach Indien verabschiedet und in Mayavaram stationiert. Sie schied als nicht mehr tropentauglich am 15. August 1935 aus dem Missionsdienst aus und trat in das Dresdner Mutterhaus zurück. Im Sommer 1946 wurde sie Oberin des Naemi-Wilke-Stifts in Guben.

Schwester Else Frey kehrte im Frühjahr 1959 sehr leidend in das Krankenhaus des Dresdner Diakonissenhauses zurück und wurde am Sonntag, den 26. April 1959, im 78. Lebensjahr von Gott heimgerufen.

Johanna Herget

Schwester Johanna Herget kam am 7. Oktober 1875 in Niederdorf im Erzgebirge als Tochter eines Lehrers und jüngere Schwester von Schwester Aurelie Herget zur Welt.

Sie besuchte von Januar 1892 bis September 1893 die Marienschule in Bethesda-Niederlößnitz. Anschließend war sie in verschiedenen Stellungen tätig und trat im August 1903 in das Dresdner Diakonissenhaus ein.

Am 17. August 1910 wurde sie in Dresden durch Missionsinspektor Weishaupt abgeordnet und in Coimbatore stationiert. Ab April 1911 arbeitete sie in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), da die Pest in Coimbatore die Senana-Arbeit (Frauenmission) und das Unterrichten in Coimbatore fast unmöglich machte.

Sie bestand im September 1912 ihr zweites tamulisches Sprach-Examen, musste aber im November 1913 mit dem Schiff Golconde Indien verlassen.

Am 14. Januar 1916 kam sie wieder in Leipzig an und trat in den Dienst ihres Missionshauses zurück.

Am 6. November 1945 ist Schwester Johanna Herget im Feierabendhaus Radebeul verstorben.

Johannes Wilhelm Ruckdaeschel

Johannes Wilhelm Ruckdaeschel wurde am 2. Februar 1887 in Weißenstadt, Oberfranken, als Sohn eines Stein-Maschinenschleifers geboren.

Nach seiner Entlassung aus der Volksschule arbeitete er im Büro des Stadtmagistrats Weißenstadt und trat Ostern 1903 in das Missionsseminar in Leipzig ein. Er war ein halbes Jahr Lehrvikar in Kleinsorheim in Schwaben.

Am 23. Oktober 1910 wurde er nach Indien abgeordnet und kam zu Missionar Rudolf Schomerus nach Pandur. Im Januar 1912, als Missionar Kannegießer in Urlaub ging, siedelte er nach Triwallur (heute Tiruvallur) über. 1913 übergab er Triwallur an Brutzer, um nach Pandur zu gehen und den verstorbenen Schomerus zu ersetzen.

Ruckdaeschel heiratete am 20. Juni 1913 die Lehrerin und Indien-Missionarin Ebba Sandegren.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er von Oktober 1914 bis März 1916 als Kriegsgefangener in Madras (heute Chennai) und Ahmednagar. 

Zurück in Deutschland bestand er 1918 in Berlin die Gymnasialreifeprüfung. Danach wirkte er als Pfarrer in Westheim bei Hassfurt und Schönbrunn. Er verlebte seinen Ruhestand in Weißenstadt bei Wunsiedel in seinem Elternhaus. Bis ins hohe Alter hinein fühlte er sich der Indienarbeit der Leipziger Mission verbunden.

Missionar Ruckdaeschel verstarb am 11. April 1973 in seiner Heimatstadt Weißenstadt in Oberfranken.

Arthur Paul Ryssel

Arthur Paul Ryssel kam am 23. April 1886 in Dresden-Plauen als Sohn eines Bürovorstands zur Welt. Er besuchte zwei Jahre lang die Beamtenschule zu Dresden und war in einem Büro tätig.

Ostern 1903 trat er in das Missionsseminar ein. Er war bis Michaelis 1909 Lehrvikar in Börry, Kreis Hameln und ging darauf ein Jahr lang seiner Militärpflicht in Dresden nach.

Am 16. Oktober 1910 wurde er in Dresden ordiniert und am 23. Oktober 1910 nach Indien abgeordnet. Dort kam er zu Missionar Ellwein in Kumbakonam.

Im Frühjahr 1912 schied er aus der Mission aus und kehrte nach Deutschland zurück. Hier wirkte er bis 1936 als Stadtmedizinalrat in Hagen in Westfalen.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Ingrid Wilhelmina Sandegren, geb. Ahlstrand

Schwester Ingrid Ahlstrand, geboren am 13. Februar 1885 in Appuna in Schweden, besuchte die höhere Mädchenschule und das Volksschullehrerinnenseminar und war darauf als Volksschullehrerin angestellt.

Sie wurde am 16. Dezember 1909 nach Indien abgeordnet, reiste am 3. Oktober 1910 nach Indien ab und war von 1912 bis 1913 als Lehrerin in Madura (heute Madurai) tätig.

Am 20. Juni 1913 heiratete sie Missionar Johannes Sandegren und trat damit aus dem aktiven Missionsdienst aus.

Ingrid Wilhelmina Sandegren verstarb am 25. Oktober 1961 in Upsala in Schweden.

John Himmelstrand

John Himmelstrand wurde am 27. Januar 1885 in Dorotea in Schweden geboren. Er studierte von 1905-1909 Theologie und wurde am 13. Juni 1909 in Luleå ordiniert. Dann war er im Pfarrdienst.

Am 10. März 1910 wurde Himmelstrand nach Indien abgeordnet. Zunächst widmete er sich in Pattukkottai von 1910-1911 und in Tirupatur von 1911-12 tamulischen Studien.

Am 30. August 1912 heiratete er Elsa Nygren.

Himmelstrand war dann in Virudupati (heute Virudhunagar), Tirupatur, Madura (heute Madurai) und Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert. Außerdem war er in Dindigul, dann in Virudupati und in Ahilampati tätig. Er übernahm 1934 Virudhunagar I. Im Mai 1935 ging er in Heimaturlaub.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Stina Waern

Schwester Stina Waern wurde am 8. Dezember 1883 in Stockholm geboren. Sie bestand 1902 in Stockholm das Abiturientenexamen, studierte Medizin in Uppsala und besuchte einen Pflegerinnenkurs.

Am 13. Oktober 1910 wurde sie als Krankenpflegerin nach Indien abgeordnet. Sie reiste im November 1910 nach Indien ab. Von 1910 bis 1912 widmete sie sich der Erlernung der tamilischen Sprache in Madura (heute Madurai), Kodi und Tirupattur und war dann in Tirupattur am Krankenhaus tätig.

Sie schied am 1. Juli 1913 aus dem Missionsdienst aus und verheiratete sich mit Herrn Petander. Stina Petander, geb. Waern verstarb am 28. Juni 1969.

Bruno Oswald Hauke

Bruno Oswald Hauke wurde am 30. Juli 1883 in Maxen bei Weesenstein in Sachsen geboren. Er wurde wie sein Vater Bäcker. 

1901 und 1902 war er auf Wanderung und in München, Wien, Schwarzach (Salzburg), Stuttgart und Lobenstein in Stellung. 1903 arbeitete er in einem Rechtsanwaltsbüro in Dresden.

Er wurde Ostern 1905 in das Missionsseminar aufgenommen und am 7. Juni 1911 nach Indien abgeordnet. Dort landete er am 25. September 1911 auf indischem Boden und wurde zunächst in Chidambaram stationiert. Im Herbst 1912 wurde er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) versetzt. Er lernte zunächst die Sprache Tamil, bestand das erste Examen, verließ aber 1913 den Missionsdienst und kehrte nach Deutschland zurück.

Bruno Oswald Hauke fiel am 22. Mai 1917 in Doncrien (Somme) als Leutnant im Ersten Weltkrieg.

Otto Zacharias

Otto Zacharias wurde am 3. Dezember 1886 in Dresden als Sohn eines Bundespflegers geboren.

Er besuchte zwei Jahre lang die öffentliche Handelslehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft. Danach war er in der Expedition und Buchhandlung des Bundes der evangelisch-lutherischen Männer- und Jünglingsvereine im Königreich Sachsen tätig.

Ostern 1905 trat er in das Missionsseminar ein. Er diente als Lehrvikar in Wiedensahl und in Dudensen. Am 15. Oktober 1911 wurde er nach Südindien abgeordnet und dort in Tanjore (heute Thanjavur) stationiert. Er übernahm am 20. Januar 1914 die interimistische Verwaltung von Kumbakonam. Im März 1914 bestand er das 2. tamulische Sprach-Examen und verwaltete von da ab Kumbakonam selbständig.

Ende September 1915, nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wurde er in Ahmednagar interniert und mit dem Schiff „Golconde“ im Frühjahr 1916 in die Heimat gebracht. Dort kam er am 17. Juni 1916 an.

Er wurde Diakonatsvikar in Treuen im Vogtland. Im Januar 1920 wurde er dann zum Pfarrer in Altensalz gewählt und daraufhin aus dem Dienst der Mission entlassen. Später war er Pfarrer in Leipzig- Leutzsch in der St. Laurentius-Gemeinde.

Otto Zacharias starb am 4. Juli 1950 nach einer schweren Krankheit in Leipzig.

Johann Martin Zeilein

Johann Martin Zeilein wurde am 8. Juli 1887 in Windsheim, Mittelfranken als Sohn eines Landwirts geboren. Nach Absolvierung des Progymnasiums wurde er Apothekerlehrling und nach bestandenem Gehilfenexamen Apothekergehilfe.

Er trat Ostern 1908 in den zweiten Kurs des Missionsseminars ein. Bis Herbst 1911 war er Lehrvikar in Walsdorf bei Bamberg. Am 15. Oktober 1911 wurde er nach Südindien abgeordnet und in Pandur stationiert. Am 5. April 1913 erfolgte die Versetzung nach Shiyali (heute Sirkazhi). Im März 1914 bestand er das zweite tamulische Sprachexamen und verwaltete nun selbständig die Station Shiyali.

Er wurde Ende September 1915 in Ahmednagar interniert und im Frühjahr 1916 mit dem Schiff „Golconde“ heimbefördert. Dann arbeitete er als Vikar in Woringen bei Memmingen. Er erkrankte dort und ging zur Kur nach Tübingen. Er erbat und erhielt Ende 1917 seine Entlassung aus dem Missionsdienste und wandte sich wieder dem Apothekerberuf zu.

Johann Martin Zeilein verstarb im Jahr 1973 86-jährig in Wallenfels im Frankenwald.

Henriette Hansen

Schwester Henriette Hansen wurde am 20. Oktober 1887 in Tiflis im Kaukasus als Tochter eines Pastors geboren. Sie besuchte die höhere Töchterschule in Petersburg und dann von April 1906 bis März 1908 das Lehrerinnenseminar in Koblenz.

Hansen bestand die Abgangsprüfung als Lehrerin für mittlere und höhere Mädchenschulen und war dann als Lehrerin in St. Petersburg tätig. Sie empfing am 2. September 1911 ihre Vokation als Missionslehrerin und wurde in Tanjore (heute Thanjavur) stationiert.

Am 19. Juli 1918 verließ sie Indien, um über China und Wladiwostok heimzureisen. Durch die in Rußland ausgebrochene Revolution war sie gezwungen in Charbin zu bleiben. Sie heiratete dort im Januar 1919 Herrn Eduard Sallum, einen Esten.

Später lebte sie in Wesenberg in Estland, seit Mai 1943 in Markranstädt bei Leipzig, wo sie einen Frauenmissionsdienst leitete und gelegentlich auch Vorträge für die Mission hielt.

Am 11. November 1963 ist sie an den Folgen eines Schlaganfalls heimgegangen und in Markranstädt beerdigt worden.

Ebba Elisabeth Sandegren

Schwester Ebba Sandegren wurde am 10. April 1890 in Madura (heute Madurai) in Indien als Tochter des Missionars Carl Jacob Sandegren geboren. Ihre Brüder Karl, Hermann, Johannes und Paul waren später ebenfalls in der Mission tätig.

Sie reiste 1893 mit ihrer Mutter nach Deutschland und 1894 mit ihrem Vater nach Uppsala. Dort besuchte sie die höhere Mädchenschule und danach einen vierjährigen Seminarkursus.

In England widmete sie sich der Erlernung der englischen Sprache und war dann von 1909 bis 1910 in Bayern als Lehrerin angestellt. Sie besuchte schließlich in Uppsala einen Krankenpflegerkursus.

Im Oktober 1910 reiste sie nach Indien ab. Dort lernte sie zunächst in Virudupati (heute Virudhunagar) die Sprache Tamil und trat am 12. September 1911 als Lehrerin in den Missionsdienst. Darin war sie bis zum 22. Mai 1913 tätig.

Sie heiratete am 20. Juni 1913 Missionar Ruckdaeschel und trat damit aus dem aktiven Missionsdienst aus.

Ebba Sandegren verstarb am 13. Juli 1974 in Weissenstadt in Oberfranken.  

Anny Holm

Anny Holm wurde am 21. Januar 1885 in Göteborg in Schweden geboren. Sie besuchte die höhere Mädchenschule und einen Handelskursus und war als Kassiererin angestellt.

Am 23. Mai 1912 wurde sie von der Schwedischen Kirchenmission nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet. Sie reiste schließlich am 27. Februar 1913 nach Indien ab und widmete sich in den Jahren von 1913 bis 1915 zunächst der Erlernung der tamilischen Sprache.

Von 1914 bis 1915 war sie in Madura (heute Madurai) stationiert, danach bis 1919 in Tranquebar (heute Tharangambadi). Sie kümmerte sich als Kassenführerin um die Finanzen und war für die Frauenmission (Senana-Arbeit) zuständig. Von 1920 bis 1947 leitete sie eine Handarbeitsschule für Frauen mit angeschlossenem Internat in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli). Von 1923 bis 1928 verwaltete sie wieder die Finanzen, von 1930 bis 1935 und 1937 bis 1945 auch in Dayalastallam.

Sie verstarb am 9. Juni 1957.

Berta Hübener

Berta Hübener wurde am 22. Februar 1887 in Belitz, Mecklenburg geboren. Ihr Vater war Propst.

Sie bestand im Mai 1906 in Schwerin das Lehrerinnenexamen für Volks-, Bürger- und höhere Mädchenschulen und war daraufhin als Hauslehrerin tätig.

Im Februar 1912 meldete sie sich für den Missionsdienst und weilte zunächst einige Zeit in England bevor sie im Mai 1912 nach Leipzig kam. Am 7. Juli 1912 erhielt sie ihre Vokation.

Sie landete am 5. Oktober 1912 in Colombo und wurde in Coimbatore stationiert. Hübener bestand am 14. Oktober 1913 ihr erstes tamulisches Examen. Sie musste sich im Sommer 1914 in Madras (heute Chennai) einer Blinddarmoperation unterziehen und im November 1915 mit dem Schiff „Golconde“ Indien verlassen.

Am 14. Januar 1916 kam sie in Leipzig an und war dort als Lehrerin tätig. Von Herbst 1925 bis Herbst 1926 war sie als Berufsarbeiterin im Werbedienst für die Mission.

Am 24. Oktober 1926 wurde sie erneut nach Indien verabschiedet. Sie landete am 15. November 1926 in Colombo und wurde in Porayar, später in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. 1936 ist sie zur Visitatorin des Schulwesens auf dem nördlichen Feld ernannt worden.

Berta Hübener verstarb am 10. Dezember 1948 in Hamburg.

Ester Kronsell

Ester Kronsell wurde am 18. März 1885 in Hässleholm in Schweden geboren. Sie bestand 1904 das Kinderschullehrerinnenexamen, 1912 das Examen für Volksschullehrerinnen und war als Lehrerin angestellt.

Von der Schwedischen Kirchenmission wurde sie am 23. Mai 1912 nach Indien abgeordnet. Sie reiste am 27. Februar 1913 nach Indien ab, wo sie sich von 1913 bis 1915 in Madura (heute Madurai) der Erlernung der tamilischen Sprache widmete.

1914 wurde sie nach Madura gesandt, 1915 für die Arbeit unter Frauen (Senana-Mission) nach Pudukota. Von 1931 bis 1946 ging sie dann nach Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), wo sie in der Industrie- und der Mädchenschule arbeitete. Außerdem war sie immer in der Frauenmission (Senana-Arbeit) tätig. Von 1943 bis 1947 war sie zusätzlich in Lalgudi.

Ester Kronsell verstarb am 16. Februar 1970.

Lic. phil. Hermann Sandegren

Lic. phil. Hermann Sandegren wurde am 13. Juli 1881 in Göteborg in Schweden als Sohn von Missionar Carl Jacob Sandegren geboren. Seine Geschwister Karl, Johannes, Paul und Ebba waren später ebenfalls in der Mission tätig.

Er studierte von 1900 bis 1908 Philosophie in Uppsala und wurde 1908 Lic. phil. Sandegren absolvierte von 1909 bis 1910 sein Probejahr und war dann in schwedischen Schulen als Lehrer angestellt.

Am 5. September 1912 wurde er als Missionslehrer nach Indien abgeordnet. Dort widmete er sich von 1912 bis 1913 zunächst der Erlernung der Sprache Tamil in Pudukotah, Virudupati (heute Virudhunagar) und Madura (heute Madurai) und wurde danach in Pudukotah an der High School für Jungen eingesetzt.

Er heiratete am 17. Mai 1915 Märtha Aurelius. 

1918 übernahm er die Station Kodaikanal. Er kehrte im März 1920 nach Schweden zurück und wurde Sekretär der Mission, zuerst in Uppsala, dann in Stockholm.

Lic. phil. Hermann Sandegren verstarb am 13. Mai 1938 in Stockholm.

Uno Almgren

Uno Almgren wurde am 21. Oktober 1887 in Lundby in Schweden geboren.

Er studierte von 1906 bis 1910 in Göteborg und Uppsala Theologie. Seine Ordination fand am 9. Januar 1911 in Göteborg statt, anschließend war Almgren im Pfarrdienst tätig.

Er widmete sich Studien in England und Deutschland und reiste im September 1913 nach Indien. Dort wirkte er zunächst in Pattukkottai, danach in Tirupattur.

Von 1919 bis 1921 hatte er für Dindigul und Uttumpalayam die Supervision inne, von 1921 bis 1922 war er auch der Assistent des Bischofs in Trichinopoly (auch Trichy, heute Tiruchirapalli). In Madura (heute Madurai) kümmerte er sich um die Schule und das Internat für Jungen, in Kremmerpuram um die Finanzen.

Er wurde am 1. Mai 1926 aus dem Missionsdienst entlassen, um in den schwedischen Pfarrdienst einzutreten.

Richard Petermann

Richard Petermann wurde am 12. Oktober 1888 in Sachsdorf in Sachsen als Sohn eines Zimmermanns geboren. Er erlernte das Schmiedehandwerk und bestand die Gesellenprüfung.

Ostern 1907 trat er in das Missionsseminar ein und bestand Ostern 1913 das dortige Abgangsexamen. Zur weiteren Erlernung der englischen Sprache ging er für sechs Monate nach Edinburgh.

Am 5. Oktober 1913 wurde Petermann in Wilsdruff, Bezirk Dresden, ordiniert und am 12. Oktober 1913 nach Südindien abgeordnet. Er traf am 21. November 1913 in Colombo und am 29. November in Madras (heute Chennai) ein und wurde in Erukatantscheri stationiert. Dort verwaltete er die Arbeitsschule.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er Ende September 1915 in Ahmednagar interniert und im Frühjahr 1916 mit dem Schiff „Golconde“ heimbefördert. Er kam schließlich am 18. Juni 1916 in Leipzig an.

Petermann wurde Diakonatsvikar in Gersdorf im Bezirk Chemnitz. Am 2. August 1916 heiratete er Appoline Croze. Er wurde im Oktober 1919 Vikar am Krankenhaus St. Jakob in Leipzig und erhielt im April 1921 in Dresden das Zeugnis der Wahlfähigkeit. 1922 wurde er aus dem Missionsdienst entlassen und wirkte als Pfarrer in Freital in Sachsen.

Im Ruhestand siedelte er zu seinen Kindern nach Dortmund über und wurde am 27. April 1959 überraschend von Gott heimgerufen.

Christian Wagner

Christian Wagner wurde am 4. März 1887 in Westheim bei Haßfurt in Unterfranken als Sohn eines Landwirts geboren. Er erhielt seine Ausbildung zum Lehrer in der Präparandenschule zu Marktsteft und im Lehrerseminar in Altdorf. Nach der Erfüllung seiner Militärpflicht war er drei Jahre als Lehrer in Winterhausen bei Würzburg tätig.

Am 1. Januar 1911 trat er in das Missionsseminar ein. Er bestand Ostern 1913 das Abgangsexamen, wurde am Sonntag Quasimodogeniti 1913 in Leipzig ordiniert. Danach war er sechs Monate in Edinburgh zur weiteren Ausbildung in der englischen Sprache. Am 12. Oktober 1913 wurde er nach Südindien abgeordnet.

Dort traf er am 21. November 1913 in Colombo und am 29. November 1913 dann in Madras (heute Chennai) ein. Bis März 1914 ging er in die Sprachschule in Bangalore. Von März 1914 bis März 1915 wirkte er in Erukatantscheri, von März bis September 1915 dann in Tanjore (heute Thanjavur).

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam er Ende September 1915 in das Gefangenenlager Ahmednagar. Im Frühjahr 1916 wurde er mit der zweiten „Golconde“ heimbefördert. Seit dem Jahr 1916 war er als Stadtvikar in Bamberg tätig. Am 6. September 1916 heiratete er die bayerische Pfarrerstochter Emma Bock.

Christian Wagner starb am 24. November 1921 im Tropen-Genesungsheim zu Tübingen.

Ellen Österlind

Ellen Österlind wurde am 19. Juni 1884 in Hemsjö in Schweden geboren. Sie bestand 1903 das Kinderschullehrerinnenexamen sowie 1913 das Examen für Volksschullehrerinnen. Von der Schwedischen Kirchenmission wurde sie am 22. Mai 1913 nach Indien abgeordnet und reiste im September 1915 ab.

Sie lernte dort von 1915 bis 1917 zunächst in Pattukkottai, Mayavaram (heute Mayiladuthurai) und Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) Tamilisch und arbeitete von 1918 bis 1923 an der Mädchenschule mit angeschlossenem Internat in Tanjore (heute Thanjavur).

Nach ihrem Heimaturlaub 1922 ging sie 1923 nach England, um Englisch zu lernen. Im Dezember 1923 reiste sie nach Indien (Tirupatur) zurück. Sie kümmerte sich vor allem um die Mission unter Frauen.

1924 wurde sie nach Madura (heute Madurai) versetzt und arbeitete dort bis 1927 an einer Schule und Internat für Mädchen. Sie war dann bis 1930 in Virudhunagar. Im Mai 1930 ging sie in Heimaturlaub. Davon kehrte sie im Oktober 1931 zurück und wurde in Kamuthi stationiert. Dort war sie bis 1936 für die Arbeit unter Frauen zuständig, von 1931 bis 1936 auch für Schularbeit.

Ellen Österlind verstarb am 15. Januar 1972.

 

 

Paul Sandegren

Paul Sandegren wurde am 27. August 1887 in Madura (heute Madurai) in Indien als Sohn von Missionar Carl Jacob Sandegren geboren. Seine Geschwister Karl, Hermann, Johannes und Ebba waren später ebenfalls in der Mission tätig.

Er studierte von 1906 bis 1913 Theologie in Uppsala, wurde im Dezember 1910 Kandidat der Philosophie, im September 1913 Kandidat der Theologie und empfing am 21. Dezember 1913 die Predigerweihe.

Am 16. April 1914 wurde er nach Indien abgeordnet. Er widmete sich in England der Erlernung der englischen Sprache und reiste im April 1915 nach Indien ab. Dort lernte er zunächst die Sprache Tamil und wurde 1916 nach Tranquebar (heute Tharangambadi) versetzt. Später war er dann in Shiyali (heute Sirkazhi), Madura, Virudupati (heute Virudhunagar), Pereijur, Tiruchuli und Kamuti tätig.

Er kehrte im März 1923 nach Schweden zurück. Am 1. Mai 1924 schied er aus dem Missionsdienst aus und trat in den schwedischen Pfarrdienst in Stockholm. Er kehrte aber noch einmal nach Indien zurück und wirkte von 1947 bis 1949 in Coimbatore.

Auch im Ruhestand betrieb er noch von 1953 bis 1963 Evangelisationsarbeit in Pudukottai und Pattukottai, wo er am 30. Juli 1972 verstarb.

Alma Ohlson

Alma Ohlson wurde am 8. Juli 1887 in Ysane in Schweden geboren. Sie besuchte Pflegerinnenkurse und war als Pflegerin angestellt.

Am 31. August 1915 wurde sie als Krankenschwester nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet. Sie reiste im September 1915 nach Indien ab. Dort widmete sie sich von 1915 bis 1917 in Pattukkottai und Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) der Erlernung der tamilischen Sprache.

1916 wurde sie nach Trichinopoly gesandt und 1917 nach Tirupattur versetzt, wo sie jeweils an Krankhäusern arbeitete.

Sie trat am 1. Januar 1920 aus dem Missionsdienst aus, um den dänischen Missionar Jörgensen in Ulundurpet, S. Arcot, Südindien, zu heiraten.

Über ihr Todesdatum ist nichts bekannt.

Per Pleijel

Per Pleijel wurde am 24. Oktober 1889 in Karlstorp in Schweden geboren.

Er studierte von 1910 bis 1914 in Lund und Uppsala Theologie und empfing am 1. Juni 1914 die Predigerweihe. Dann war er im Pfarrdienst tätig. Am 27. Mai 1915 wurde er nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet.

Pleijel reiste im September 1915 nach Indien ab, wo er sich von 1915 bis 1916 in Tranquebar (heute Tharangambadi) und Shiyali (heute Sirkazhi) der Erlernung der tamilischen Sprache widmete. 1916 wurde er nach Shiyali versetzt. 

Am 23. Mai 1921 heiratete er Ebba Greta Cecilia Holm.

Pleijel war in Madras (heute Chennai), Thiruvallur, Pandur, Chingleput (heute Chengalpattu), Tranquebar, Madura (heute Madurai) und Tirupattur tätig.

Im April 1923 kehrte er nach Schweden zurück. Er schied am 1. Oktober 1924 aus dem Missionsdienst aus und trat in den schwedischen Pfarrdienst ein.

Per Pleijel verstarb am 4. Dezember 1978.

Johanna Paul

Johanna Paul wurde am 12. März 1890 in Riga geboren. Von 1910 bis 1915 war sie Lehrerin an der Rigaer Domkirchenschule. Im Frühjahr 1918 meldete sie sich in Leipzig zum Missionsdienst. Zwei Jahre lang widmete sie sich der Krankenpflege und war daraufhin erst als Lehrerin, dann als Krankenschwester tätig. Sie meldete sich in Uppsala zum Missionsdienst.

Am 31. März 1922 trat sie von Liverpool aus die Ausreise nach Indien an. Zunächst lernte sie in den Jahren 1922 und 1923 die Sprache Tamil. Dann blieb sie bis Ende 1927 im Dienst der Schwedischen Kirchenmission (CSM) in Madura (heute Madurai), Virudupati (heute Virudhunagar) und Porayar.

Von 1927 bis 1939 trat sie in den Dienst der Leipziger Mission in Porayar und Kumbakonam. Von 1939 bis 1947 war sie erneut für die CSM tätig. Außer dem Unterrichten machte sie auch Frauenarbeit (Senana-Mission). Am 3. Juni 1952 kehrte sie nach Deutschland heim.

Johanna Paul verbrachte ihren Lebensabend in großer Zurückgezogenheit in Obernau, Kreis Tübingen und verstarb am 11. Mai 1965.

Paul Gäbler

Paul Gäbler wurde am 25. Dezember 1901 in Trivallur (heute Tiruvallur) in Indien als Sohn des Missionars Gustav Hermann Gäbler geboren.

Er kam 1908 nach Deutschland und studierte Theologie in Leipzig. Gäbler war für ein  Jahr Lehrer am Missionsseminar, dann hielt er sich zu Sprachstudien in England auf.

1925 wurde er in der Thomaskirche in Leipzig ordiniert und in der Nikolaikirche in Leipzig nach Indien abgeordnet. Als erster junger Missionar nach dem Ersten Weltkrieg reiste er in sein zukünftiges Arbeitsgebiet, wo er zunächst Tamil lernte.

Er war in Coimbatore, Kodaikanal und Madras (heute Chennai) tätig, das er seit 1928 selbständig führte. Er leitete das Mädcheninternat, gab Religionsunterricht an der Fabrizius-Highschool, war Deutschlehrer an der Universität und Studentenpfarrer.

1928 heiratete er Elisabeth Paul, die Tochter von Missionsdirektor Paul.

Gäbler wurde 1931 nach Pattukkottai versetzt. 1935 machte er in Leipzig sein Lizentiatenexamen. Wieder zurück in Indien wurde er Leiter des Religionslehrerseminars in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli), Vorsitzender des Missionsrats und erhielt den Titel Missionssenior.

Er trat nach dem Zweiten Weltkrieg in den Dienst der Hannoverschen Kirche ein, zuletzt in Niedernjesa, und war zusätzlich Dozent für Missionswissenschaft an der Universität Göttingen. Paul Gäbler verstarb am 3. Oktober 1972.

Hildegard Ellwein

Schwester Hildegard Ellwein wurde am 28. August 1902 in Dindigul, Ostindien, als Tochter des Missionars Ellwein geboren.

Sie kam im Jahr 1909 nach Deutschland, besuchte in Augsburg die beiden ersten Klassen des von Stettenschen Instituts und daran anschließend die Töchterschule in Neuendettelsau.

1923 trat sie in das Diakonissenhaus in Augsburg ein. Sie arbeitete in den städtischen Krankenhäusern Rothenburg o.T., Bayreuth, Augsburg und in der Gemeinde Pasing. 1927 legte sie das staatliche Krankenpflegeexamen ab und hospitierte vom 15. Januar bis 1. April 1931 in der geburtshilflichen Abteilung der Universitäts-Frauenklinik in Leipzig.

Ellwein nahm an einem Schwesternkurs im Missionshause teil und wurde schließlich am 27. Mai 1931 nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet. Sie landete am 2. Oktober 1931 in Colombo, wurde in Madras (heute Chennai) stationiert und am 15. Oktober 1932 nach Pandur versetzt.

Schwester Hildegard Ellwein starb am 1. Mai 1933 in Madras an einer Bauchfellentzündung.

Irmgard Kopp

Irmgard Kopp wurde am 12. Juni 1904 in Chemnitz geboren. Sie bestand Ostern 1924 das Abiturientenexamen an der städtischen Studienanstalt in Chemnitz und lernte hierauf Kranken- und Säuglingspflege.

Im September 1924 trat sie in die Liebenzeller Mission ein. Kopp bestand Ostern 1926 die staatliche Lehramtsprüfung für Lyzeen und Mittelschulen. Im Oktober 1928 trat sie in den Schwesternkursus in Leipzig ein und wurde am 22. Mai 1929 nach Indien abgeordnet.

Sie reiste im Dezember 1929 von Genua aus nach Indien ab und wurde in Kumbakonam stationiert. 1931 wurde sie nach Porayar versetzt. Irmgard Kopp heiratete am 20. April 1934 Missionar Dr. Graefe und schied daraufhin aus der Mission aus.

Magdalene Matthes

Schwester Magdalene Matthes wurde am 4. September 1892 in Tranquebar (heute Tharangambadi) als Tochter von Missionar Matthes geboren.

Sie besuchte die höhere Töchterschule in Dresden und Neuendettelsau und das Handarbeitslehrerinnenseminar in Himmelkron. Nachdem sie das Examen in Bayreuth bestanden hatte, wirkte sie als Lehrerin in Himmelskron und Nördlingen.

Dann trat sie in das Diakonissenhaus in Neuendettelsau ein und bestand 1926 das staatliche Examen für Krankenpflege. Nachdem sie am Schwesternkursus im Missionshause teilgenommen hatte, wurde sie am 24. Oktober 1927 nach Indien abgeordnet.

Sie landete am 2. Dezember 1927 in Colombo. Von 1927 bis 1930 war sie in Mayavaram (heute Mayiladuthurai), dann in Pandur und 1931 bis 1935 in Madras (heute Chennai) tätig. 1936 übernahm sie die Leitung der Mädchenschule mit Internat in Madras. Sie eröffnete 1938 einen Kindergarten für Kinder von zwei bis fünf Jahren in Verbindung mit ihrer Mädchenschule.

Auch während des Krieges durfte sie in Indien bleiben und weiter arbeiten, da sie im Land geboren war. Bis 1956 wirkte sie innerhalb der lutherischen Tamulenkirche in Indien und kümmerte sich um die Ausbildung der Schülerinnen.

Schwester Magdalene Matthes verstarb am 13. März 1969 in Neuendettelsau.

Dr. phil. Walter Graefe

Dr. phil. Walter Graefe wurde am 30. Juli 1900 in Leipzig-Lindenau als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er studierte nach dem Besuch des Realgymnasiums neuere Sprachen an der Universität Leipzig.

Im Januar 1921 trat er in das Missionsseminar ein und bestand im Frühjahr 1925 das Abgangsexamen. Er war von März 1925 bis Februar 1926 Lehrvikar in Brand bei Marktredwitz, widmete sich dann dem Studium des Sanskrit, der Religionswissenschaft und der Philosophie an der Universität Leipzig.

Graefe wurde am 31. Oktober 1928 in Leipzig ordiniert und am 4. November 1928 abgeordnet. Am 22. November 1928 promovierte er zum Dr. phil.

Am 29. Dezember 1928 landete er in Colombo und besuchte zunächst zur Erlernung des Tamil die Sprachschule in Kodaikanal. Dann wurde er in Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert und siedelte am 15. Februar 1933 nach Chidambaram über.

Er heiratete am 20. April 1934 Irmgard Kopp. Seine Frau übernahm außer der Senana-Arbeit auch die an der Mädchenschule in Chidambaram.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er in verschiedenen Lagern interniert. Er verließ die Mission Ende 1950 aus privaten Gründen und zog nach Bangalore, wo er Unterricht erteilte und Vorlesungen für Studenten hielt.

Dr. phil. Walter Graefe starb dort ganz plötzlich am 16. November 1955 an einem Herzschlag.

Prod. Dr. Dr. h.c. Arno Lehmann

Arno Lehmann wurde am 23. Mai 1901 in Dresden geboren. Er stammte aus bescheidenen Verhältnissen und war nach der Schulzeit Schreibgehilfe in zwei Anwaltskanzleien.

Ostern 1919 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, bestand im Frühjahr 1925 das Examen und war Vikar in Corbach. Dort wurde er im selben Jahr ordiniert.

Lehmann lernte Englisch und nahm an einem medizinischen Kurs teil. Am 24. Oktober 1926 wurde er nach Südindien abgeordnet und lernte zunächst in Kodaikanal die Tamil-Sprache. Darauf kam er nach Tranquebar (heute Tharangambadi), wo er am 4. Juni 1928 Gertrud Harstall heiratete. Er siedelte nach Shiyali (heute Sirkazhi) über und wirkte dort an der Zentralschule.

April 1934 traf er auf Heimaturlaub in Deutschland ein und reiste wegen der Nichttropenfähigkeit seiner Frau nicht wieder nach Indien aus.

Im Juli 1935 ernannte man ihn zum Nachfolger Handmanns als Missionsinspektor. 1947 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. Lehmann erhielt 1949 eine Professur für Missionswissenschaften in Halle/Saale. Er widmete sich vor allem der Missionsgeschichte, aber auch zum Beispiel der christlichen Kunst fremder Völker. Von 1952 bis 1960 war er Dekan in Halle. Ehrenpromotionen erhielt er von den Universitäten in Jena und St. Louis, USA.

Arno Lehmann verstarb am 21. April 1984 in Halle.

Wilhelm Kanschat

Wilhelm Kanschat wurde am 10. Februar 1899 in Schikschny in Litauen geboren.

Er trat 1916 in das Stephansstift in Hannover ein, wurde Ostern 1920 in das Missionsseminar aufgenommen und bestand im Frühjahr 1926 das Abgangsexamen. Anschließend wurde er Lehrvikar in Oberbobritzsch. Er besuchte das College Kingsmead in England.

Am 26. September 1926 wurde er in Freiburg ordiniert und am 24. Oktober 1926 nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet.

Kanschat landete am 19. November 1926 in Colombo. Er ging zu Sprachstudien nach Kodaikanal und wurde dann in Pandur stationiert. Nach sechs Monaten wurde er nach Tranquebar (heute Tharangambadi) versetzt.

Er war der letzte Missionar an dem historischen Ort der ersten deutschen protestantischen Mission, die Missionar Ziegenbalg 1706 begründet hatte.

Kanschat heiratete am 27. November 1928 die schwedische Missionarslehrerin Aina Malmeström.

1933 musste er krankheitshalber Indien verlassen. Er war einige Zeit in Schweden und kehrte dann nach Deutschland zurück. Hier meldete er sich, weil er noch nicht wieder tropenfähig war, Anfang 1934 in Dresden zum theologischen Examen. Er wurde später Pfarrer in Dobra bei Königsbrück, 1942 Pfarrer in Erla-Crandorf im Erzgebirge, 1955 Pfarrer in Schwarzenberg.

Wilhelm Kanschat verstarb am 3. Februar 1980.

Hans Röver

Hans Röver wurde am 1. Mai 1902 in Güstrow in Mecklenburg als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er bestand 1923 die Prüfung für Tiefbauingenieur.

Pfingsten 1924 trat er in das Missionsseminar ein und bestand 1930 die Abgangsprüfung. Daraufhin war er ein Jahr Vikar in Schwabach. Am 24. Mai 1931 wurde Röver in Leipzig in der Thomaskirche ordiniert und am 27. Mai 1931 in der Nikolaikirche in Leipzig nach Indien abgeordnet.

Dort war er zuerst in Pandur stationiert, später in Tranquebar (heute Tharangambadi) und Mayavaram (heute Mayiladuthurai). 1934 wurde er Leiter der Zentralschule in Tranquebar, später war er in Pattukkottai stationiert. Mit Rücksicht auf seine Gesundheit wurde er 1939 wieder in Tranquebar stationiert, wo er für die Schularbeit, den Missions-Verlag und die Kassenführung verantwortlich war.

Nach Ausbruch des Krieges war er in Madras (heute Chennai) interniert, später in Ahmednagar, Deolali und Dehra Dun.

Im Dezember 1946 konnte er als einer der ersten auf das Missionsfeld zurückkehren. Von der Kirche wurde er in Perambalur stationiert, wo er das Schülerheim leitete und Jugendarbeit machte. Er erhielt die Indische Staatsangehörigkeit.

Am 15. August 1967 starb Missionar Röver in Berlin nach einer Operation im Westendkrankenhaus.

Dr. phil. Gustav Stählin

Lic. Dr. Gustav Stählin wurde am 28. Februar 1900 in Nürnberg als Sohn eines Universitätsprofessors und Enkel von Missionar Wilhelm Stählin geboren.

Er wurde zunächst zum Artilleristen ausgebildet. Später studierte er Theologie in Erlangen, Halle, Berlin, Tübingen und schloss in Erlangen ab. 1927 war er vorübergehend stellvertretender Repetitor an der Universität Erlangen. Später übte er das Amt des Studieninspektors am Konvikt für Studierende der evangelischen Theologie in Halle aus. Stählin promovierte 1927 in Erlangen zum Dr. phil. und erwarb 1928 den Grad eines Lic. theol.

1930 kam er in das Leipziger Missionshaus und war als Privatdozent in Leipzig tätig. Im selben Jahr folgte die Habilitation.

Er heiratete am 18. August 1930 Irmgard Fischer.

Am 27. Mai 1931 wurde er als theologischer Lehrer nach Indien abgeordnet. Er arbeitete in Pattukkottai, Kodaikanal und Madras (heute Chennai). Am 1. Oktober 1932 trat er in den Lehrkörper des „Gurukul“ (der theologischen Ausbildungsstätte in Indien) ein. Er wurde 1934 in den Missionsrat gewählt.

1939 ging er als Dozent nach Leipzig zurück, 1943 dann nach Wien. 1946 wurde er Professor für Neues Testament in Erlangen, 1952 ging er nach Mainz.

Lic. Dr. Gustav Stählin verstarb am 25. November 1985 in Göttingen.

Karl Kannegießer

Karl Kannegießer wurde am 8. März 1909 in Madras (heute Chennai) in Indien als Sohn von Missionar Georg Kannegießer geboren. Er lernte schon zu Hause am Esstisch Tamil, die Sprache der Einheimischen, weil der Vater darauf bestand.

In der Heimat lernte er Tropenlandwirtschaft in Witzenhausen, um in Indien den landwirtschaftlichen Missionsdienst übernehmen zu können. Dort lernte er auch seine Frau kennen. 1930 bestand er das Diplomexamen.

Danach arbeitete er noch ein Semester in den Werkstätten der Anstalt und ging dann im Winter 1930/31 in das Leipziger Missionsseminar, wo er theologisch ausgebildet wurde. Außerdem war er am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Leipzig.

Kannegießer wurde am 6. Januar 1932 in der Diakonissenhauskirche in Dresden als Missionslandwirt nach Indien abgeordnet. Er landete am 22. Februar 1932 in Colombo und wurde in Pandur zur Verwaltung der Laudereien stationiert.

Am 2. Mai 1934 heiratete er schließlich Auguste Huhn in Madras.

In Pandur hat er mit großem Fleiß die Bestellung der Reisfelder vorangebracht. Nach dem Krieg übernahm er im Dienst der Inneren Mission einen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb.

Karl Kannegießer verstarb am 12. Mai 1985.

Maria Handmann

Schwester Maria Handmann wurde am 5. September 1906 in Madras (heute Chennai) in Indien als zweite Tochter des Missionars Otto Richard Handmann geboren.

Mit drei Jahren kam sie nach Deutschland. 1922 legte sie in der höheren Mädchenschule in Meißen die Reifeprüfung ab und besuchte ein Jahr lang die höhere Handelsschule in Meißen. Von 1926 bis 1927 war sie als Lehrerin im Leipziger Diakonissenhaus tätig.

Sie besuchte vom 1. Oktober 1927 ab die Krankenpflegeschule im Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt und bestand dort Ostern 1929 die staatliche Krankenpflegeprüfung. Bis Oktober 1929 arbeitete sie als Operationsschwester. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1930 war sie im deutschen Institut für ärztliche Mission in Tübingen und wurde in der Tübinger Universitätsfrauenklinik zur Hebammenschwester ausgebildet.

Vom 1. September 1931 bis 10. April 1932 war sie zu geburtshilflicher Arbeit in einer Privatklinik in Hagen i. W. tätig und wurde nach weiterer gründlicher Ausbildung am 18. Mai 1932 nach Indien abgeordnet. Dort war sie erst in Madras stationiert und übernahm dann im Dezember 1933 die Webschule in Mayavaram (heute Mayiladuthurai).

Sie heiratete am 19. November 1937 Herrn C. Stricke in Agra und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Sie lebte 1972 in Neuseeland.

Walter Hellinger

Walter Hellinger wurde am 28. Juni 1905 in Glösa bei Chemnitz als Sohn eines Maschinenmeisters geboren. Er lernte selbst Maschinenschlosser und trat am 24. Juni 1924 in das Missionsseminar ein.

Bis Dezember 1930 war er als Lehrvikar in Feldkirchen bei München und nahm dazwischen im August 1930 an einem tropenmedizinischen Kursus in Tübingen teil. Er stand von Januar 1931 bis April 1932 im Werbedienst (Vortragsdienst) der Leipziger Mission. Seine Ordination fand am 16. Mai 1932 in Einsiedel statt.

Am 18. Mai 1932 wurde Hellinger dann nach Indien abgeordnet. Er kam mitten in der Zeit der nationalen Befreiungsbewegung unter Gandhi an, den er auch selbst erlebte. Er wurde zuerst in Trivellore (heute Tiruvallur), 1933 in Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert und übernahm später die Leitung der dortigen Zentralschule und des Schülerheims.

Nach Ausbruch des  Zweiten Weltkriegs wurde er Assistenzpfarrer in Leipzig. Hellinger kam in Kriegsgefangenenschaft. Danach arbeitete er als Missionsinspektor in Erlangen.

Die Hellingers waren 1950 das erste Ehepaar, das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ausgesandt wurde. Sie kamen nach Sirkali, wo sie zahlreiche Aufgaben erfüllten.

Von 1962 bis 1971 war Hellinger dann Pastor in Bad Salzdetfurth. Auch danach war er noch ehrenamtlich für die Mission tätig. Er verfasste einige Schriften.

Walter Hellinger verstarb am 10. Mai 1990.

Else Israel

Schwester Else Israel wurde am 1. März 1899 in Walddorf, Sachsen geboren. Nach ihrer Konfirmation war sie einige Jahre im Haushalt tätig, bis sie 1918 in das Dresdner Diakonissenhaus eintrat.

Sie war an verschiedenen Orten in Deutschland tätig und legte 1928 die staatliche Krankenpflegeprüfung ab. Im Burkhardthaus in Berlin nahm sie an einem Kursus für Jugendleiterinnen teil und arbeitete ein halbes Jahr in der Jugendpflege zu Werdau.

Israel war kurze Zeit in der Krankenhausfürsorge des Mutterhauses tätig und nahm von April bis Juli 1931 am Schwesternkursus im Missionshaus teil. Anschließend besuchte sie einen Tropenkursus in Tübingen und von September bis Dezember 1931 die Webschule zu Seifhennersdorf.

Am 6. Januar 1932 wurde sie in Dresden im Diakonissenhaus durch Oberkirchenrat Direktor Cordes nach Indien abgeordnet. Sie landete am 22. Februar 1932 in Colombo, wurde dann aber in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert.

Wegen einer schweren Erkrankung musste sie das indische Missionsfeld bald wieder verlassen und traf am 28. September 1933 wieder in Dresden ein.

Nach ihrer Rückkehr aus Indien arbeitete Else Israel als Krankenpflegerin. Sie heiratete Richard John, einen selbstständigen Schmiedemeister aus Ebersbach, Sachsen. Die beiden hatten eine gemeinsame Tochter, Edith John, die 1942 zur Welt kam. Bis zum Tod ihres Mannes hat Else Israel in dessen Geschäft mitgeholfen. Anschließend zog sie zu ihrer Tochter und kümmerte sich um ihre Enkel. 

Else Israel verstarb am 25. April 1981 in Bielefeld an einem Hitzeschlag.

 

Martin Witte

Martin Witte wurde am 29. Januar 1910 in Hildesheim als Sohn eines Pastors geboren. Er besuchte das Gymnasium bis zur Obersekundarreife, die er Ostern 1927 erreichte. Danach arbeitete er als Hilfsdiakon im Stephansstift in Hannover.

Er trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein und bestand Ostern 1932 die Abgangsprüfung. Bis September 1932 verwaltete er als Hilfsgeistlicher das staatliche Pfarramt der Heil- und Pflegeanstalt in Hochweitzschen und von Oktober 1932 bis Ostern 1933 die zweite Pfarrstelle zu Adorf im Vogtland.

Am 7. Juni 1933 wurde er nach Indien abgeordnet. Seine Ordination fand am 3. September 1933 in Hildesheim statt. Witte nahm zuerst Wohnung in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) und siedelt dann nach Shiyali (heute Sirkazhi) über. Am 25. Oktober 1935 heiratete er in Tiruvallur Hanna Hurtzig.

1936 wurde er zum Pastor von Kondancheri im Pandur-Distrikt ernannt. Er wohnte zunächst in Pariakuppam bei Tiruvallur, bis er 1939 nach Madras (heute Chennai) zur Betreuung der evangelistischen Arbeit in Tambaram und für die Erteilung von Religionsunterricht in der Fabricius-Highschool übersiedelte.

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er nach Deutschland zurückgekehrt und daraufhin als Pastor in Hackenstadt-Sottrum tätig.

Alfred Colditz

Alfred Colditz wurde am 16. Mai 1907 in Cainsdorf bei Zwickau als Sohn eines Mauerpoliers geboren. Er lernte Kaufmann und war von 1924 bis 1925 als Handlungsgehilfe tätig.

Im Sommer 1925 erhielt er einen Ruf in die Jungmännerbewegung nach Hannover und trat 1926 in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand Ostern 1932 die Abgangsprüfung und war daraufhin von Mai 1932 bis Oktober 1933 in Gadebusch in Mecklenburg als Vikar tätig.

Colditz wurde am 29. Mai 1932 in Gadebusch ordiniert und am 14. Januar 1934 nach Indien abgeordnet. Dort war er in Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert. Neben seinem Sprachstudium des Tamil arbeitete er zunächst zusammen mit Missionar Hans Röver an der Knaben-Mittelschule in Tranquebar (heute Tharangambadi).

Bei Dr. Graefes Heimaturlaub sollte er Chidambaram übernehmen, musste aber aus persönlichen Gründen 1935 nach Deutschland zurückkehren.

Colditz kam im Frühjahr 1936 in die Heimat zurück. Nach seiner Heirat mit Margarete Hahnsch war er in verschiedenen Gemeinden in Sachsen tätig, zuletzt in Magdeborn bei Leipzig. 1973 kam er in den Westen, wo er noch 14 Jahre an der Thomaskirche in Hamburg-Meiendorf seinen Dienst tun konnte.

Missionar Colditz verstarb in seinem 82. Lebensjahr am 14. Oktober 1988 in Hamburg.

Rosemarie Wossidlo

Schwester Rosemarie Wossidlo wurde am 7. April 1908 in Wittenhagen in Mecklenburg geboren. Ihr Vater war Rittergutsbesitzer.

Nach der Schulausbildung war sie zunächst drei Jahre lang im Haushalt tätig, bis sie 1928 nach Hamburg ging, um Krankenpflege zu lernen. 1930 bestand sie das Examen. Von 1932 bis 1933 nahm sie an dem Schwesternkursus im Missionshause teil, danach arbeitete sie eine Zeit lang im Diakonissenhaus Elisabethenstift in Darmstadt.

Am 14. Januar 1934 wurde sie dann nach Indien abgeordnet und in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. Im Januar 1936 übernahm sie die Leitung der dortigen Mädchenschule.

Sie heiratete 1937 Missionar Johannes Wagner und zog mit ihm nach Kumbakonam, einer Hochburg des Hinduismus. Noch während der Verlobungszeit infizierte sich Frau Wagner bei der Pflege eines TBC-kranken Mädchens, wovon sie sich nie ganz erholte.

Wegen des Krieges musste Familie Wagner 1940 in die Heimat zurückkehren, sie nahmen zwei indische Mädchen mit, die neben den eigenen drei Söhnen bei ihnen eine neue Familie fanden.

Rosemarie Wagner, geb. Wossidlo starb am 14. Januar 1982 in Hildesheim, wo sie nach einem schweren Schlaganfall im Lamberti-Heim lebte.

Johannes Wagner

Johannes Wagner wurde am 27. September 1908 in Wollmar, Kreis Marburg an der Lahn, geboren. Sein Vater war Landwirt und Schreinermeister. Auch er selbst erlernte das Schreinerhandwerk und die Landwirtschaft.

Ostern 1928 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Von Mai 1934 an war er ein Jahr lang in Blankenheim in Thüringen. Am 12. Juni 1935 wurde er nach Indien abgeordnet. Dort war er in Tranquebar (heute Tharangambadi) stationiert. Im Juni 1937 siedelte er nach Kumbakonam über.

Er heiratete am 13. November 1938 in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) Rosemarie Wossidlo, die von 1934 bis 1938 als Missionsschwester für die Leipziger Mission in Indien gewirkte hatte.

Wagner hat unzählige Spuren hinterlassen: in seinen Gemeinden, in der Mission, im CVJM, in der Diakonie, im Bruderkreis für Gemeindeaufbau, in Notstandsgebieten, im Bau einer Kirche in Indien, einer Kapelle in Ahrbergen, des Nachbarschaftsheims am Pferdeanger, in der Anregung zum Bau des Marthaheims, des Altersheims in Ochtersum, beim Erwerb des Weinberghauses für die Leipziger Mission und er setzte sich für die Sinti und Roma in seiner Heimatstadt ein. Zeitlebens blieb er auch privat als Gärtner und Imker immer der Landwirtschaft verbunden.

Johannes Wagner starb am 1. Juni 1989 an einem Herzinfarkt.

Lothar Haupt

Lothar Haupt wurde am 21. September 1909 in Graudenz als Sohn eines Lagerverwalters geboren. Er kam mit seinen Eltern 1920 nach Braunschweig, wo er in der Knaben-Mittelschule das Zeugnis der Mittleren Reife erlangte.

Haupt war ein Jahr lang in der Anstalt der Inneren Mission in Neuerkerode bei Braunschweig tätig, trat Ostern 1928 in das Missionsseminar ein und bestand Ostern 1934 die Abschlussprüfung. Bis Oktober 1935 war er Hilfsgeistlicher in Dresden-Gruna. Er wurde dort am 14. Juli 1935 ordiniert und nahm im August 1935 an einem Tropenkursus in Tübingen teil.

Am 10. November 1935 wurde er nach Indien abgeordnet und in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) stationiert. Im Februar 1938 bestand er das Zweite Tamilische Sprachexamen in Tranquebar (heute Tharangambadi) und leitete dann dort die Knabenschule.

Er heiratete am 28. Februar 1938 Margarete Gottschalk in Colombo.

Später trat er in den sächsischen Kirchendienst und übernahm 1939 das Pfarramt Schönheide im Erzgebirge. Im Juni 1957 wurde er zum Pfarramtsleiter der Philippuskirche in Leipzig-Lindenau gewählt.

Lothar Haupt verstarb am 21. März 1983 in Quesitz bei Leipzig.

Hedwig Kallert

Hedwig Kallert wurde am 30. November 1901 in Haynau in Schlesien als  Tochter eines Kaufmanns geboren.

Sie bestand Ostern 1921 die Reifeprüfung am städtischen Oberlyzeum in Liegnitz und Ostern 1922 das Examen der Lehrbefähigung für Lyzeum, Mittelschulen und Volksschulen. Danach widmete sie sich sprachlichen Studien in Paris und Rom.

Ostern 1924 nahm sie eine langjährige Tätigkeit als Hauslehrerin auf. Diese wurde zeitweise durch Einberufung in den staatlichen Schuldienst unterbrochen. 1933 stellte sie sich der Leipziger Mission zur Verfügung.

Kallert gab Ostern 1935 den staatlichen Schuldienst auf und nahm an einem Schwesternkursus im Missionshaus und anschließend an einem Tropenkursus in Tübingen teil. Am 10. November 1935 wurde sie nach Indien abgeordnet.

Dort war sie in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert und 1936 in Porayar. Sie legte im Juni 1938 das Zweite Tamilische Sprachexamen ab und übernahm am 27. Juni 1938 die selbständige Leitung der Station Porayar mit der Mädchen- und Kostschule.

Am 31. August 1942 ist Hedwig Kallert aus dem Dienst der Leipziger Mission ausgeschieden, um in den Dienst der Bayrischen Landeskirche einzutreten. Sie verstarb am 21. November 1979.

Johannes Weinert

Johannes Weinert kam am 18. Juli 1911 in Sagan, Schlesien, als Sohn eines Schlossers zur Welt. Er kam aus der Breslauer Freikirche und schon früh war in ihm der Wunsch lebendig, als Missionar zu den Völkern zu gehen.

Mit 17 Jahren trat er 1928 in das Missionsseminar in Leipzig ein. Nach dem Abschluss 1934 war er Vikar in Dömitz in Mecklenburg und wurde dort am 1. Juli 1934 ordiniert. Danach wirkte er bis Herbst 1935 in Bad Doberan.

Am 10. November 1935 wurde er nach Südindien abgeordnet und in Shiyali (heute Sirkazhi) stationiert. Er heiratete Anna Härtel, kurz nachdem sie am 28. Februar 1938 in Colombo eingetroffen war. Im Juni 1938 legte er das Zweite Tamilische Sprachexamen ab und übernahm schließlich das Pastorat Manelmödu.

Nach langer Internierung in Indien kehrte er im November 1946 heim. 1947 wurde er Pfarrer zunächst in Duisburg, dann in Fürstenwalde/Spree bei der Evangelisch-lutherischen Kirche Altpreußens (Freikirche).

1953 wurde er von der Bleckmarer Mission nach Südafrika abgeordnet, um sich um die dort lebenden Inder zu kümmern. Dort wirkte er bis zu seinem Ruhestand 1980. In Durban/Südafrika ist Johannes Weinert am 17. September 1987 gestorben und wurde am 23. September auf dem Friedhof in Uelzen zur letzten Ruhe gebettet.

Johanna Zimmermann

Schwester Johanna Zimmermann wurde am 27. Januar 1902 in Chemnitz als Tochter eines Versandbeamten geboren. Sie besuchte die mittlere und höhere Volksschule sowie eine hauswirtschaftliche Fortbildungsschule. Dann war sie im Haushalt tätig und arbeitete anderthalb Jahre in der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt in Chemnitz.

1924 wurde sie im Johanniter-Krankenhaus in Heidenau Hilfsschwester. Sie trat 1929 in die Diakonissenanstalt in Dresden ein, wurde am 18. Juni 1935 als Diakonisse eingesegnet und nach einem Kursus am 10. November 1935 nach Indien abgeordnet.

Dort war sie in Mayavaram (heute Mayiladuthurai) stationiert. 1937 legte sie das Erste Tamil-Sprachexamen ab. Im Februar 1938 bestand sie das Zweite Tamilische Sprachexamen in Tranquebar (heute Tharangambadi) und übernahm danach selbstständig die Hospitalarbeit in Pandur.

1940 kehrte sie nach Deutschland in ihr Mutterhaus zurück. Sie siedelte 1949 ins Diakonissenhaus nach Neuendettelsau über. Am 12. Juni 1950 erfolgte in Nürnberg die zweite Abordnung nach Indien durch Missionsdirektor Ihmels. Zimmermann war 1950 in Madras-Vepery (heute Chennai) an der Mädchenschule stationiert, ab 1958 dann in Tanjore (Thanjavur).

1964 erfolgte nach dem Urlaub in der Heimat wegen Krankheit keine erneute Ausreise. Zimermann kehrte 1966 endgültig ins Mutterhaus nach Dresden zurück. Am 27. April 1980 ist sie in Dresden verstorben.

Wolfgang Gerlach

Wolfgang Gerlach wurde am 6. Oktober 1910 als dritter Sohn im Pfarrhaus in Radeberg in Sachsen geboren. Er ging später in Dresden-Heidenau zur Schule und wollte schon früh Missionar werden. Im April 1930 trat er in das Missionsseminar in Leipzig ein und machte 1934 sein Theologisches Examen.

Im Jubiläumsjahr 1936 wurde er nach Indien abgeordnet. Die zwei Jahre Sprachschule verbrachte er in Madras (heute Chennai), Kodaikanal und Tanjore (heute Thanjavur). Zuletzt war er in Tanjore stationiert.

Am 7. November 1938 heiratete er die Lehrerin Esther Weidenkaff aus Plauen.

Im Jahr 1939 wurde Gerlach von den Engländern interniert. Er kam 1946 nach Deutschland zurück und übernahm 1947 das Pfarramt in Jößnitz/Vogtland. 1951/52 war er in der Leipziger Mission als Werbemissionar beschäftigt, mit dem Wunsch, nach Indien zurückkehren zu können.

Nachdem diese Hoffnung sich zerschlagen hatte, übernahm er in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) in der Markusgemeinde eine Pfarrstelle. Zuletzt arbeitete er als Pfarrer in Euba bei Karl-Marx-Stadt. Nach der Pensionierung übernahm er noch Vertretungen, Missionsstunden und Predigten.

Wolfgang Gerlach verstarb am 13. April 1984.

Wolfgang und Esther Gerlach haben drei Töchter, die zwischen 1947 und 1951 geboren wurden.

Johanna Studtrucker

Johanna Studtrucker wurde am 16. April 1906 in Fürth in Bayern geboren.

Nach Besuch des Mädchen-Gymnasiums Zeltner-Schule in Nürnberg und des Kinderpflege- und Säuglingspflege-Seminars arbeitete sie in einem Kinderheim in Hof und im Internat Marienstift in Regensburg. Einige Zeit war sie Haustochter beim früheren Indien-Missionar Karl Heller. Dies weckte in ihr den Wunsch, auch einmal in Indien Dienst als Missionarin zu tun.

Nach Absolvierung der Krankenpflege- und Hebammenausbildung in Fürth und Neuendettelsau und dem Besuch des Schwesternkursus im Leipziger Missionshaus und im Tropengenesungsheim in Tübingen wurde sie 1936 bei der Jahrhundertfeier in der Nikolaikirche in Leipzig nach Indien ausgesandt.

Dort blieb sie ein Jahr lang an der Sprachschule in Madras (heute Chennai), wo sie ihr tamulisches Sprachexamen ablegte. Darauf übernahm sie die Leitung des großen Schulzentrums, des Mädchenwohnheims und der Frauenstation Mayuram (heute Mayiladuthurai).

1940 kam sie wegen des Kriegs nach Deutschland zurück. Sie stand kurz im Reisedienst der Mission, darauf erfolgte die Tätigkeit im Bayerischen Mütterdienst. Ab Juni 1942 war sie Jugendleiterin und Katechetin in Fürth. Den Ruhestand verbrachte sie in Neuendelttelsau.

Johanna Studtrucker verstarb am 28. Juni 1990.

Elisabeth Buchholz

Elisabeth Buchholz studierte Theologie von 1931 bis 1935. Anschließend bereitete sie sich auf den Missionsdienst vor. 1937 wurde sie nach Indien entsandt. 1940 musste sie kriegsbedingt nach Deutschland zurückkehren. 

1950 war sie die erste Frau, die in Hessen-Nassau ordiniert wurde. Sie versah die Pfarrstelle Marburg-Ockershausen und vertrat in den Krieg eingezogene Pfarrer in der Region. Auf den Reisedienst der Evangelischen Frauenhilfe folgte 1950 die Beauftragung mit Seelsorge, anfänglich nur für Frauen und Kinder, an den Kliniken Gießen. Ab 1959 konnte sie die Berufsbezeichnung Pfarrerin führen, und 1964 war sie Inhaberin der Stelle, die sie bis dahin versah.

 

Helene Victoria Hoernle

Die Diakonieschwester Helene Victoria Hoernle wurde am 11. April 1912 in Stuttgart geboren. Nach dem Besuch des Lyzeums, einer Haushaltungsschule und Einsätzen in verschiedenen Krankenhäusern legte sie 1934 ihr Staatsexamen als Krankenschwester ab.

Ein Sprachstudium in England und die Ausbildungszeit an der Leipziger Universitäts-Frauenklinik bereiteten sie für einen Dienst in Indien vor.

Gerade 25-jährig wurde Schwester Helene Hoernle am 19. Mai 1937 in der Nikolaikirche in Leipzig durch Missionsdirektor Prof. Dr. Somerlath abgeordnet und dann in Mayaveram (heute Mayiladuthurai) eingesetzt.

Anfang 1940 musste sie jedoch infolge des Krieges Indien verlassen. Nach einer Hebammenausbildung war Schwester Helene seit Ende des Krieges im Gemeindedienst in Leipzig tätig.

Nach längerem Leiden ist sie am 18. Oktober 1988 in ihrem 77. Lebensjahr heimgerufen worden.

Paul Knutson

Joachim Paul Gerhard Lägel

Joachim Paul Gerhard Lägel wurde am 15. November 1910 in Hannover geboren.

Nach der Ordination in seiner Heimatstadt reiste er 1937 nach Indien aus. Dort wirkte er bis 1940 in Trichinopoly (heute Tiruchirapalli) und Pattukkottai.

Nach Pfarrdiensten in Beverstadt, Hitzacker und Duingen entsandte ihn die Hermannsburger Mission 1962 zur Missionsarbeit unter Indern nach Südafrika.

Von 1967 bis zu seinem Tod war er Pfarrer in Kirchdorf/D.

Joachim Paul Gerhard Lägel verstarb am 23. Februar 1974 im Alter von 63 Jahren.

Otto Willi Tiedt

Otto Willi Tiedt kam am 11. September 1907 in Stettin (heute Polen) zur Welt. Im Alter von 25 Jahren trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, wo er von 1932 bis 1936 auf den Missionsdienst vorbereitet wurde. 1936 wurde er ordiniert und 1937 beim Jahresfest in der Nikolaikirche in Leipzig nach Südindien (heute Tamil Nadu) abgeordnet.

Er arbeitete im nördlichen Gebiet der Leipziger Mission zuerst in Tranquebar (heute Tharangambadi). Hier hatte der erste evangelische Missionar, Bartholomäus Ziegenbalg, seinen Dienst begonnen. Später wirkte er in Tiruvallur und Pandur.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte, dass seine Verlobte nachreisen konnte. Er selbst wurde interniert und konnte erst 1947 nach Deutschland zurückkehren. Er wirkte daraufhin im Heimatdienst der Leipziger Mission in Mecklenburg. Er übernahm ein Pfarramt in Teschendorf bei Burg Stargard und später das Amt des Landespfarrers der Äußeren Mission in Mecklenburg. Nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau verheiratete er sich erneut.

Otto Willi Tiedt verstarb am 14. November 1987 in Waren.

Paul Alfred Hermann

Paul Alfred Hermann, geboren am 22. April 1911 in Neustädtel/Schneeberg im Erzgebirge, war Missionar der Leipziger Mission in Indien. Am 8. Juni 1938 wurde er in Leipzig abgeordnet. Seine Ordination erfolgte am 22. Juni 1938 in Hannover, weil die sächsische Landeskirche „deutsch-christlich“ gleichgeschaltet war. Er reiste wenig später aus und wurde mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs interniert. Mit dem allerletzen Schiff kehrte er 1940 nach Europa zurück.

Pfarrer Hermann wirkte nach der Rückkehr aus Indien als Pfarrer der Bekennenden Kirche im Warthegau (Rogasen, Provinz Posen). Später wurde er als Übersetzer für Kriegsgefangenen-Post nach Berlin eingezogen, wo der den "Endkampf" erlebte und dann nach Sibirien deportiert wurde.

Nach dem Krieg war er Pfarrer der sächsischen Landeskirche in Gröba (1946) und Gröditz (1948 bis zur Emeritierung am 1. Juni 1974).

Paul Alfred Hermann verstarb am 7. Januar 1997.

Maria Wauer

Prof. Hans-Werner Gensichen

Prof. Hans-Werner Gensichen ist einer der bedeutendsten Missionswissenschaftler Deutschlands.

Geboren wurde er in Lintorf bei Osnabrück als Sohn eines Pfarrers. Nach dem Abitur studierte er Theologie und wurde 1943 als Pastor der Hannoverschen Landeskirche ordiniert.

Die Teilnahme an der konstituierenden Sitzung des Lutherischen Weltbundes 1947 in Schweden weckte sein Interesse für die Mission. 1952 ging er für das Leipziger Missionswerk nach Indien, um am theologischen Seminar der Lutherischen Kirche in Tamil Nadu zu unterrichten. Außerdem war er Dozent am Gurukul Lutheran Theological College in Madras (heute Chennai), bis er 1957 auf den neu errichteten Lehrstuhl für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft an die Heidelberger Universität berufen wurde.

Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1983 verschaffte er dem Fach große Anerkennung. Von ihm stammen zahlreiche wichtige Publikationen und er war Mitglied in vielen Gremien. So hatte er zum Beispiel von 1966 bis 1989 den Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft und im Evangelischen Missionswerk (EMW) in Deutschland und dessen Vorgängerorganisationen inne.

Kurz nach Vollendung seines 84. Lebensjahres verstarb Professor Gensichen in Heidelberg.

Hildegard Klein

Hildegard Klein wurde am 22.April 1922 in Lauben bei Memmingen im Allgäu geboren. Sie ist die Enkelin von Missionar Fritz Schad. 1939 schloss sie die Schule mit der Mittleren Reife ab und wurde zum Kriegsdienst beim Roten Kreuz verpflichtet, wo sie auch zur medizinisch-technischen Assistentin ausgebildet wurde; anschließend arbeitete sie in verschiedenen Lazaretten in Bayreuth und Meersburg.

Bereits 1946 beantragte Hildegard Klein bei der Leipziger Missions-Gesellschaft die Tätigkeit im Missionsdienst. Von 1948 bis 1950 wurde sie am Frauenseminar der Basler Mission in Korntal bei Stuttgart ausgebildet und auf die Ausreise nach Indien vorbereitet, arbeitete anschließend zehn Monate in England und war später im im Elisabethenstift Darmstadt tätig, wo sie 1953 als Diakonisse aufgenommen wird.

Missionsdirektor Carl Ihmels ordnete Hildegard Klein am 28. März 1954 in Nürnberg für ihren Dienst in Indien ab, wo sie nach einer Schiffspassage ab Genua am 20. Mai 1954 ankommt. In Indien arbeitete sie im Dienst der Tamilisch Evangelisch-Lutherischen Kirche. Hildegard Klein begann in Mayuram (heute Mayiladuthurai), wo sie auch die tamilische Sprache erlernte. Ab 1956 war sie in Madras (heute Chennai) als Leiterin einer Höheren Mädchenschule tätig, später in Mayuram und Pandur. Im Mai 1961 wurden eine Schule und ein Schülerheim für Mädchen in Porayar bei Tranquebar ihr Hauptarbeitsfeld.

Über 30 Jahre war Hildegard Klein in der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche tätig, bis zu ihrem Ruhestand 1987, den sie auf Bitten der Kirche um ein Jahr verschob. Nach ihrer Rückkehr 1988 lebte sie im Mutterhaus ihrer Diakonissen-Gemeinschaft Elisabethenstift in Darmstadt.

Noch im hohen Alter von 83 Jahren flog Hildegard Klein nach der Tsunami-Katastrophe im Januar 2005 nach Tranquebar (heute Tharangambadi), um dort zu helfen. 2007 zog sie nach Neuendettelsau um.

Schwester Hildegard Klein verstarb am 29. Juni 2020 in Neuendettelsau.

Hiltrud Fichte

Schwester Hiltrud Fichte gehört zur Leipziger Mission wie kaum eine andere. 32 Jahre lebte und arbeitete sie mit großer Hingabe als „Mayuram Amma“ (die Mutter Mayurams) für unser Werk in Indien. Die Unterstützung ihrer alten Wirkungsstätte – auch finanziell – blieb die Aufgabe ihres Lebens bis sie der HERR am 12. Juli in Dresden zu sich rief.

Hiltrud Fichte wurde 1925 in Dresden geboren. Aufgewachsen in Hauswalde wurde Schwester Hiltrud nach ihrer Konfirmation in der Marthaschule der Diakonissenanstalt Dresden aufgenommen. 1941 ging sie nach Eisenach, um in der dortigen Diakonissenhausstiftung ihre begonnene Ausbildung zur Kindergärtnerin fortzusetzen, die sie 1944 abschloss. Nach Ende des Krieges begann sie als Kindergärtnerin in der Diakonissenanstalt in Dresden. 

Gegen den Wunsch ihrer Mutter entschied sie sich, ihr Leben ganz in den Dienst Jesu zu stellen und Diakonisse zu werden. 1949 trat sie in die Gemeinschaft ein. „In der Weihnachtszeit 1950 wurde mir klar, dass mein Weg mich einmal in die Mission führen würde, wahrscheinlich nach Indien“, schreibt sie in ihrem Lebenslauf. Eine Krankenpflegeausbildung schließt sie 1953 mit dem staatlichen Examen ab. Im Januar 1954 wird sie zur Diakonisse eingesegnet. Bereits zwei Wochen später führt sie ihr Weg ins Missionshaus Leipzig, anschließend ins Mutterhaus nach Neuendettelsau und zum Sprachkurs nach England. 1955 zieht sie „nicht ganz legal“ nach Neuendettelsau um. Damit ist auch klar, dass sie nicht mehr in die damalige DDR zurückkehren können wird.

Zwei Jahre musste sie auf ihr Arbeitsvisum für Indien warten und arbeitete in dieser Zeit in verschiedenen kirchlichen Einrichtungen. 

Schließlich wurde sie am 24. Juni 1955 von Missionsdirektor Carl Ihmels in Nürnberg zum Missionsdienst in Indien abgeordnet. Im August erreichte sie Madras (heute Chennai). Sie erhielt zunächst zwei Jahre intensiven Sprachunterricht in Tanjore (heute Thanjavur). 1959 übernahm sie die Leitung der Girls‘ Christian Highschool in Tanjore. 

Nach ihrem ersten Heimaturlaub wurde sie 1964 nach Mayuram (heute Mayiladuthurai) versetzt. Dort war sie nicht nur für die Grundschule und das Kinderheim, sondern auch für die ausgedehnten Palmen-, Bananen- und Mangoplantagen verantwortlich. Am 1. Oktober 1989 kehrte sie nach Neuendettelsau zurück und konnte den Fall der Mauer bei ihrer Schwester in Halberstadt miterleben. 2002 zog sie ins Dresdner Diakonissenhaus um.

Über 25 Jahre lang arbeitete sie „schwesterlich verbunden, Seite an Seite und Hand in Hand“ mit Siron Athisayam, der Leiterin der Frauenarbeit in der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (TELC). Auch zu ihren Nachfolgerinnen hielt sie beständigen Kontakt und begleitete deren Arbeit mit mütterlichem Rat. Gern empfing sie bis zuletzt immer wieder Gäste aus Tamil Nadu.

Schwester Grace Padma, Diakonissenmutter in Mayiladuthurai, schreibt in ihrer Kondolenz: „Die Ermutigung und Unterstützung in schweren Zeiten, die Führung mit Gottes Wort bei Unsicherheiten, die enthusiastischen Rundbriefe an ihre eigne Weltgemeinschaft im Advent – wie sollte man das ersetzen?“

Schwester Hiltrud Fichte wurde am 22. Juli in Dresden im Beisein zahlreicher Gäste beigesetzt. Die Trauerpredigten hielten Dr. Christian Samraj, Botschafter der TELC, und der Rektor der Diakonissenanstalt Dr. Thilo Daniel. In Mayiladuthurai wurde am selben Tag ein Dankgottesdienst gefeiert.

 

Dr. Dietrich Winkler

Dr. Dietrich Winkler wurde 1929 in Königsberg geboren und 1958 in Leipzig nach Indien abgeordnet. Er arbeitete elf Jahre als Dozent in Tranquebar.

Dr. Hermann Kloss

Dr. Hermann Kloss wurde 1921 in Danzig geboren. Von 1958 bis 1966 war er im Auftrag der Gossner Mission als Dozent am Theologischen College der Gossner Kirche in Ranchi tätig.

1974 wurde er durch die Leipziger Mission ins Serampore College in Westbengalen entsandt, nachdem er zuvor in das Grunddienstverhältnis der Hannoverschen Landeskirche übernommen worden war. Kloss war Dozent für Neues Testament und wurde 1978 an der Kirchlichen Hochschule Berlin promoviert. 1982 kehrte Kloss nach Deutschland zurück und war bis 1988 Pfarrer in Sebexen.

In Indien hatte Dr. Kloss auch seine spätere Frau Marianne kennen gelernt, die als Krankenschwester im Krankenhaus Amgaon arbeitete. Zuletzt wohnte das Paar in Göttingen-Geismar. Er verstarb am 19. August 2009.

 

Dr. Hugald Grafe

Dr. Hugald Grafe verstarb am 30. Juli 2018. Er wurde 87 Jahre alt. 20 Jahre stand er im Dienst der Leipziger Mission, davon 14 Jahre als Missionar in Indien.

Er war ein bedeutender Theologe und Kirchenhistoriker, der auch in Indien eine überaus hohe Wertschätzung genoss. Er begleitete stets mit großer Aufmerksamkeit, Sachkenntnis und kritischem Wohlwollen die Entwicklungen in Leipzig und in der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (TELC).

Anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Leipziger Missionswerkes 2011 schrieb er „Die Leipziger Mission. Ein geschichtlicher Abriss“. Darin legte er knapp, aber sehr präzise die großen Entwicklungslinien des Werkes dar. Sein gesamtes Wirken war geprägt von großer Verlässlichkeit, Sorgfalt und Umsichtigkeit.

Aufgewachsen in einem Lehrerhaushalt der 1930er-Jahre, legte er Wert auf Korrektheit bei sich und anderen. Sein umfassendes Fachwissen gab er an viele Studierende weiter.

Geboren in Neschwitz bei Bautzen kam er 1948 zum Theologiestudium nach Leipzig. Seine Schwerpunkte zeichneten sich schon damals ab: Altes Testament und Kirchengeschichte. Nach erfolgreichem Examen 1953 und der Vikarszeit folgte 1955 seine Anstellung bei der Leipziger Mission: zunächst als Dozent für Bibelkunde und Glaubenslehre am Seminar in Leipzig. 1956 wurde er ordiniert und heiratete die Vikarin Ilsabeth Lewek. 1959 folgte die Promotion. 1960 zog die Familie mit ihren ersten beiden Kindern nach Hildesheim, um 1961 die Ausreise nach Indien zu ermöglichen. In Indien wurden zwei weitere Kinder geboren. Dr. Grafe lehrte zehn Jahre in Madras (heute Chennai) am Gurukul College und weitere vier Jahre am United Theological College (UTC) in Bangalore. Nach der Rückkehr nach Westdeutschland 1975 war er bis 1981 Dozent für Missions- und Religionswissenschaft in Erlangen. Dann berief ihn das Missionswerk in Niedersachsen (ELM, Hermannsburg) zum Asienreferenten. Auch hier war er am Missionsseminar tätig. Das UTC bat ihn zweimal um eine Gastdozentur. 1988 erschien in Erlangen seine Habilitationsschrift „History of Christianity in India“. 1996 trat er in den Ruhestand. Bis 2001 lehrte er jedoch weiterhin; nach der Wiedervereinigung auch in Leipzig. 2013 erschien „Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der lutherischen Kirchen in Niedersachsen“. Dann zog das Ehepaar von Hildesheim nach Schweinfurt. Dort wurde er am 8. August 2018 auch beerdigt.

Eigener Lebenslauf von Dr. Hugald Grafe (2015)

Geboren wurde ich am 28. April 1931 in Neschwitz bei Bautzen in der Oberlausitz und am 25. Mai 1931 getauft. Meine Eltern waren der Lehrer Arthur Grafe aus Bautzen und die Lehrerin Maria-Martha Grafe geb. Kunack aus Dresden. Unsere Familie zog 1936 nach Bischofswerda. Dort besuchte ich von 1937 bis 1940 die Volksschule und von 1940 bis 1948 die Oberschule. Nach dem Abitur schloss sich das Studium der Theologie in Leipzig von 1948 bis 1953 an mit den Schwerpunkten Altes Testament und Kirchengeschichte. Das Universitätsexamen legte ich Ende 1953 ab.

Dann nahm mich die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens in ihren Dienst: als Lehrvikar an St. Petri in Bautzen 1954, im Predigerseminar Lückendorf 1954/55 und als Pfarrvikar an der Luthergemeinde in Plauen/Vogtland 1955. Ende 1955 folgte meine Anstellung bei der Ev.-Luth. Mission zu Leipzig bis 1975: zunächst als Dozent für Bibelkunde und Glaubenslehre an deren Seminar in Leipzig.

Im September 1956 heiratete ich die Vikarin Ilsabeth Lewek. Unsere Kinder wurden 1957 (Raimund), 1959 (Ulmar), 1962 Christhild) und 1968 (Friedhelm) geboren.

Ordiniert wurde ich im Februar 1956 in St. Thomas, Leipzig, promoviert 1959 an der Leipziger Universität mit der Arbeit „Die volkstümliche Predigt des Ludwig Harms. Ein Beitrag zur Frömmigkeitsgeschichte des 19. Jahrhunderts.“ Im Juli 1960 siedelte ich nach Hildesheim über und wurde im Januar 1961 nach einem vierteljährlichen Studienaufenthalt in Birmingham von der Leipziger Mission in deren indische Partnerkirche, der Evangelical Lutheran Tamil Church  (TELC), ausgesandt wurde. Als Vertreter dieser Kirche lehrte ich von 1961 bis 1971 in Madras (heute: Chennai) am Gurukul College des lutherischen Kirchenbundes Indiens im Hauptfach Kirchengeschichte und von 1971 bis 1975 am United Theological College in Bangalore (UTC). Predigtaufträge für Gemeinden am Ort hatte ich in beiden Städten.

Nach Deutschland zurückgekehrt war ich von 1975 bis 1981 Assistent mit Lehrbefugnis am Lehrstuhl für Missions- und Religionswissenschaft in Erlangen, von der Bayrischen Landeskirche, die mich übernommen hatte, beurlaubt. In dieser Zeit hörte ich auch religionswissenschaftliche Vorlesungen. Dann berief mich das Ev.-Luth. Missionswerk in Niedersachsen, Hermannsburg, zu ihrem Asienreferenten mit Dienstsitz in Hildesheim und im Dienstverhältnis der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig. Als solcher brachten mich zahlreiche Reisen nach Indien. Am Missionsseminar versah ich einen Lehrauftrag für Religionswissenschaft, am UTC nahm ich zweimal eine Gastdozentur wahr. In Hildesheim hatte ich in beiden Städten Predigtaufträge an St. Michael und St.Lukas.

Mit Vollendung des 65. Lebensjahres trat ich Ende April 1996 in den Ruhestand.

Und lebte bis  2013 weiter in Hildesheim. Meine Habilitation 1988 in Erlangen schuf die Grundlage für weitere Lehraufträge: in München 1989 (Lehrstuhlvertretung), in Hildesheim 1994 bis 2001 und in Leipzig 1999/2000.

Im April 2013 zog ich von Hildesheim nach Schweinfurt. Dort wohne ich seitdem mit meiner Frau in der Nähe unserer beiden jüngsten Kinder.

Hugald Grafe,  Schweinfurt, 03.02.2015

 

Buchveröffentlichungen

  1. Die volkstümliche Predigt des Ludwig Harms. Ein Beitrag zur Predigt- und Frömmigkeitsgeschichte im 19. Jahrhundert, Göttingen 1965, 256 Seiten = Studien zur Kirchengeschichte  Niedersachsens, Band 14.  (2. Aufl. Göttingen 1974) = Promotionsschrift (s.o.)
  2. Evangelische Kirche in Indien. Auskunft und Einblicke,(zusammen mit 29 Autoren), Erlangen 1980, 432 Seiten
  3. History of Christianity in India, Volume IV, Part 2, Tamilnadu in  the Nineteenth and Twentieth Centuries, Bangalore 1990, 325 pages   = Habilitationsschrift
  4. Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der lutherischen Kirchen in Niedersachsen = Quellen und Beiträge zur Geschichte der Hermannsburger Mission und des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen Bd. 22, Berlin 2013, 256 S.

 

Lydia Ruhnke

28 Jahre ihres Lebens verbrachte Lydia Ruhnke in unserer Partnerkirche in Tamil Nadu in Indien und war damit eine der dienstältesten Mitarbeitenden der Leipziger Mission.

1962 in Indien angekommen, erlernte sie wie üblich zunächst zwei Jahre die tamilische Sprache in Thanjavur. Anschließend leitete sie für vier Jahre die „Elementary High School“ für Mädchen in Tanjore (heute Thanjavur).

Nach einem Heimaturlaub übernahm sie 1968 die Leitung des Mädcheninternats in Pandur, 60 Kilometer nördlich von Chennai (früher Madras). Dort blieb sie, unterbrochen durch Heimaturlaub und Erkrankungen, bis 1990 aktiv tätig.

Ihre Arbeit war ein wirkungsvolles Zeugnis von Gottes Güte und Barmherzigkeit. Schwester Lydia Ruhnke verfolgte im besten Sinn einen ganzheitlichen Missionsansatz. Als gelernte Krankenschwester lag ihr vor allem auch die gesundheitliche Versorgung der Menschen am Herzen. Sie leitete und koordinierte in aller Bescheidenheit, aber nicht weniger eifrig die missionarisch-diakonischen Einsätze von Bibelfrauen und Gemeindehelferinnen, die sie in 46 umliegende, oft schwer erreichbare Dörfer führte. Sie fragte nach den Notwendigkeiten der Menschen in der Dörfern und suchte gemeinsam mit ihnen nach Lösungen. So gestaltete sie nachhaltige Dorfentwicklungsarbeit.

In der von ihr gegründeten Klinik von Pandur wurden mehr als 20.000 Kranke pro Jahr behandelt. Daneben bereitete sie junge Mädchen in vielfältiger Weise auf ihr künftiges Leben vor und bildete sie in dieser Zeit zu Schneiderinnen aus, einige auch zu Handarbeitslehrerinnen. Viele Jahrzehnte, bevor diese üblich wurden, errichtete sie eine Biogasanlage, die das gesamte Haupthaus mit Strom versorgte.

Seit Anfang 1983 zählten zudem ein Kindergarten und eine Kinderkrippe zum Campus. Dieser hatte sich unter ihrer Leitung zu einem eigenen kleinen Dorf mit vielen Tieren entwickelt. Ihre großen Hunde und der Besuch des Esels am Frühstückstisch sind vielen ihrer Gäste in Erinnerung.

Geboren wurde Lydia Ruhnke 1929 im schlesischen Lüben. Nach Schulbesuch und Katechetenseminar nahm sie ihre Ausbildung im Diakonissenmutterhaus in Eisenach auf, die sie 1951 mit „sehr gut“ abschloss. Ihr Wunsch, im Ausland als Diakonisse zu wirken, führte sie 1959 zum Schwesternkurs ins Leipziger Missionshaus. Am 26. Juni 1962 wurde sie nach Sprachkursteilnahme in England und Übersiedlung nach Neuendettelsau in Erlangen abgeordnet.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie auf ihren Wunsch in der Nähe ihrer Familie im Pflegeheim vom Mutterhaus Altvandsburg in Lemförde.

Am 2. Juli 2016 ist sie mit 86 Jahren heimgerufen worden. Die Trauerfeier fand am 7. Juli 2016 in Lemförde statt. Schwester Lydia wurde dort auf dem Schwesternfriedhof der Diakonissen aus dem Mutterhaus Altvandsburg beigesetzt. Zur selben Zeit wurde im Diakonissenhaus in Eisenach im Betsaal des Mutterhauses eine Trauerandacht gehalten.

 

 

Dr. Ulrich Meyer

Dr. Ulrich Meyer wurde 1939 in Nürnberg geboren. Er studierte Theologie in Hamburg, Heidelberg und Erlangen und nahm an einem Kurs des Predigerseminars der VELKD (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands) in Pullach teil. Es folgte ein Studienjahr mit dem Postgraduate-Austauschprogramm des WCC (World Council of Churches) am UTC (United Theological College) in Bangalore. Nach dem Vikariat in der bayerischen Landeskirche wurde er 1968 In Nürnberg ordiniert. Anschließend ging er zur Vorbereitung der Promotion wieder nach Heidelberg, wo er sie im Juli 1970 abschloss.

Die Aussendung nach Indien durch den damaligen Generalsekretär der Leipziger Mission (West), Horst Becker, erfolgte zusammen mit der (Wieder-) Aussendung von Schwester Hiltrud Fichte am 6. September 1970 in der Hildesheimer Kirche St. Michael. Von 1970-1973 war er Dozent an den Theologischen Hochschulen Gurukul in Chennai und am UTC in Bangalore.

Von 1973-1975 arbeitete Dr. Meyer als Studienleiter an der Missionsakademie in Hamburg. Als Gemeindepfarrer war er von 1975-1981 in Fürth/ Bayern tätig, wo er 1976 die Lehrerin Sibylle Gaag heiratete. 1981 wurde er als Dozent ans Missionsseminar Hermannsburg (heute: Fachhochschule für Interkulturelle Theologie) berufen.

1992 reiste er mit Frau und zwei Söhnen nach Neu-Dehli aus, wo er sechs Jahre lang in der Deutschsprachigen Protestantischen Gemeinde in Nordindien arbeitete.

Nach Deutschland zurückgekehrt, war er noch fünf Jahre in der Schweinfurter Gustav-Adolf-Gemeinde als Pfarrer tätig. Seit 2003 lebt er im Ruhestand in Nürnberg.

Dr. Hansjürgen Günther

Pfarrer Dr. Hansjürgen Günther wurde in Wittenberg geboren.

Sein Studium der Theologie unterbrach er, um in Jordanien als Hauslehrer zu arbeiten. Die Ordination und seine Amtseinführung erfolgten im November 1973. In diesem Jahr konnte er auch seine Promotion abschließen.

Seine erste Stelle als Pfarrer trat er in der Nordhessischen Provinz an, dann war er für die Leipziger Mission drei Jahre als Theologiedozent in Serampore in West-Bengal tätig.

Zurück in Deutschland war er Lehrpfarrer und stellvertretender Dekan im Dekanat Bergstraße in Heppenheim. Als Fachreferent für Mission und Ökumene rief er ein Aidswaisenprojekt ins Leben. Dieses Projekt ist aus einer Partnerschaft zu Tansania entstanden.

Am 12. September 2007 wurde er nach 27 Jahren als evangelischer Gemeindepfarrer und vier Jahren als Pfarrer für Ökumene und Mission im Dekanat Bergstraße in den Ruhestand verabschiedet.

 

Dr. Friedrich Huber

Dr. Friedrich Huber wurde 1941 in Nürnberg geboren. Er wurde 1977 als Dozent nach Serampore in Indien abgeordnet und lehrte dort vier Jahre bis 1980.

1993 wurde Friedrich Huber zum Professor für Ökumenik, Missions- und Religionswissenschaft an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/bethel berufen. Seit 2005 ist er im Ruhestand.

Dr. Gottfried Rothermundt

 

 

Dr. Gottfried Rothermundt wurde 1936 in Aich-Württemberg geboren. 1977 wurde er als Dozent an das United Theological College (UTC) in Bangalore abgeordnet. Dort lehrte er vier Jahre.

Als Dozent für Missions- und Religionswissenschaft war er auch im englischen Birmingham tätig.

In der Evangelischen Akademie Bad Boll arbeitete er als Ökumenereferent.

Dr. Gottfried Rothermundt lebt in Geislingen/Steige.

 

 

Prof. Dr. Michael von Brück

Michael von Brück wurde am 3. Juni 1949 in Dresden geboren. Dort besuchte er die Schule, machte sein Abitur an der Kreuzschule und sang als Kind im bekannten Dresdner Kreuzchor.

Von 1968 bis 1973 studierte er evangelische Theologie, vergleichende Sprachwissenschaft und Indologie in Rostock. Nach der Promotion ging er nach Madras (heute Chennai) in Südindien (Bundesstaat Tamil Nadu), um indische Philosophie und Religion sowie Buddhismus zu studieren. 1979 folgte die Ordination zum Pfarrer der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Von 1980 bis 1985 war er im Auftrag des Leipziger Missionswerkes Gastdozent am Lutheran Theological College in Gurukul.

1982 wurde er habilitiert. Seit 1985 ist er auch als ausgebildeter Zen- und Yogalehrer tätig. 1988 wurde er als Professor für Religionswissenschaft an die Universität Regensburg berufen, 1991 wechselte er an den Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er bis heute lehrt.

Sein besonderes Interesse gilt dem Dialog zwischen den Religionen und insbesondere dem Verhältnis zwischen Christentum und Buddhismus. Er hat zahlreiche Werke zu diesen Themen verfasst.

Max Pätzig

Max Pätzig wurde am 31.Oktober 1885 in Böhringen, Sachsen, als Sohn eines Drechslers geboren.

Seinen Traumberuf Förster hatte er nicht ergreifen können. Stattdessen erlernte er das Schuhmacherhandwerk und arbeitete als Geselle in Nürnberg, Bremen und Waldheim.

In Neuendettelsau bekam er ersten Kontakt mit der Mission. 1909 trat er in die Leipziger Mission ein, wurde aber zu Beginn des 1. Weltkrieges erst einmal zum Kriegsdienst einberufen.

Darauf wurde er als Präfekt an die Diakonissenanstalt in Rummelsberg bei Nürnberg berufen, wo er achteinhalb Jahre tätig war. Dort wurde er im Mai 1928 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Mit seiner Frau Johanna und drei kleinen Kindern traf er am 21. Oktober 1928 in Aruscha ein, wo er zunächst die Missionsarbeit unter den Waarusha übernahm, danach arbeitete er in der Massai-Steppe. Er gründete zum Beispiel in Naberera eine Schule, unter seiner Regie wurden Kirchen errichtet und ein Gesundheitsdienst eingeführt sowie die landwirtschaftliche Entwicklung gestärkt.

Bis 1940 war er in Afrika tätig. Danach begann für ihn der Reisedienst in der Heimat.

Max Pätzig starb am 17. September 1983 im Alter von 97 Jahren in Schwabach, wo er bis ins hohe Alter den von seiner Frau gegründeten Missionskreis betreut hatte.   

Carl Kämpf

Carl Kämpf wurde am 24. Februar 1864 in Schweinfurt geboren. Er erlernte zunächst das Schreinerhandwerk und trat im Jahr 1889 in die Missionsanstalt in Neuendettelsau ein.

Dort bestand er im Herbst 1892 das Abgangsexamen und wurde am 20. November 1892 in Herbruck zusammen mit Missionar Will nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Kämpf landete am 19. Dezember 1892 in Mombasa und wirkte unter dem Missionar Wenderlein in Jimba. Am Trinitätssonntag 1895 wurde er von Hofmann ordiniert.

Er heiratete am 15. Dezember 1895 Marg. Prechtel aus Windischhausen. Am 22. Juli 1896 wurde er nach Mbungu versetzt, wo er am 4. September 1896 an einem Gallenfieber verstarb.

Emil Müller

Emil Müller wurde am 25. Oktober 1868 in Zschopau im Erzgebirge als Sohn eines Webers geboren.

Er war Schreiber und trat Ostern 1887 in das Missionsseminar ein. Am 21. Dezember 1892 bestand er die dortige Abgangsprüfung und bereitete sich dann, unter anderem durch das Erlernen der Bäckerei, noch weiter auf seinen Beruf in Ostafrika vor.

Zu Pfingsten, am 24. Mai 1893 wurde er in Leipzig nach Ostafrika abgeordnet. Müller erreichte Madschame (heute Machame) am 5. Oktober 1893 und gehörte zusammen mit Päsler, AlthausFassmann und Böhme zu den Begründern der Missionsarbeit in Deutschostafrika.

1910 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Missionsrates und blieb auch während des Krieges vor Ort. 1920 wurde er zwangsweise in die Heimat gebracht.

Er kam am 23. November 1920 in Leipzig an und übernahm am 21. Juli 1921 vikarisch das Pfarramt Oberschlema. 1922 wurde er zweiter Pfarrer in Penig, dann Pfarrer in Königsfeld 1923 und 1927 Mitglied des Missionskollegiums.

Von 1931 bis 1933 ging er noch einmal nach Madschame in Ostafrika zurück. Danach übernahm er wieder sein Pfarramt in Königsfeld und die Arbeit im Missionskollegium.

Am 3. Juni 1940 verstarb er in Nadelwitz bei Bautzen. 

Sein Lebenswerk, das „Wörterbuch der Djagga-Sprache“, wurde 1947 veröffentlicht. Djagga (heute Chagga) ist eine Bantusprache, deren Sprecher südwestlich des Kilimandscharos in der Gegend um Machame angesiedelt sind.

Ernst Sittig von Hopffgarten

Ernst Sittig von Hopffgarten wurde am 22. März 1868 in Neustadt bei Stolpen in Sachsen als Sohn eines Revierförsters geboren. In Gallenberg bei Lobenstein erlernte er die Landwirtschaft und war anschließend als Verwalter auf verschiedenen Rittergütern in Sachsen tätig.

Am 30. Oktober 1898 wurde er als Missionsökonom in die Dschaggamission nach Afrika abgeordnet. Er landete am 11. Dezember 1898 in Mombasa und erreichte am 20. Januar 1899 Mamba.

Von Hopffgarten ging am 2. August 1899 mit Missionar Raum in das neugegründetet Schira (heute Shira). Er musste den erkrankten Raum nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) bringen und wurde dann bei der Bauarbeit in Schira von von Lany unterstützt.

Aufgrund von Unruhen musste er Schira im Dezember 1899 und dann wieder im Mai 1900 verlassen und zunächst in Madschame (heute Machame) und später in Moschi Aufenthalt nehmen. Am 7. August 1900 traf er zur Arbeit in Schigatini ein, um dort Missionar Fuchs bei den Bauarbeiten zu helfen.

Da er das Klima nicht vertrug, musste er im Dezember 1900 aus gesundheitlichen Gründen aus der Mission ausscheiden und nach Deutschland heimkehren. Das Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Gerhard Kanig

Gerhard Kanig kam am 25. November 1875 in Bautzen als Sohn eines Professors zur Welt. Er studierte von 1894 bis 1898 Theologie in Leipzig und bestand im Frühjahr 1898 das Erste Theologische Examen. Anschließend war er als Hauslehrer in Wilkau im Erzgebirge angestellt.

Kanig trat am 15. September 1898 in das Leipziger Missionshaus ein. Er bestand im Frühjahr 1899 das Zweite Theologische Examen in Dresden und wurde am 14. Mai 1899 in Pulsnitz von seinem Vater ordiniert.

Am 24. Mai 1899 erfolgte die Abordnung in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia). Dort arbeitete er bei Missionar Hofmann in Ikutha, wo er am 29. Oktober 1899 ankam. 1903 ging er nach Mumoni, um die Station Mivukoni anzulegen. Danach musste er zur Heilung eines Beinleidens nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) gehen. Nach seiner Rückkehr wurde er in Mulango stationiert.

Ende März 1906 kam er zum Urlaub in der Heimat an und verheiratete sich mit Meta Sickel aus Mönchengladbach. Er schied Ende 1907 aus gesundheitlichen Gründen aus der Mission aus und trat in den sächsischen Pfarrdienst ein.

Kanig wurde Pfarrer in Kittlitz bei Löbau, wo er am 6. Juli 1958 nach langem Leiden im 83. Lebensjahr verstarb und beerdigt wurde.

Dr. phil. Richard Mendner

Richard Mendner kam am 2. September 1870 in Schirgiswalde in der sächsischen Lausitz zur Welt.

Der gelernte Buchbinder machte weite Reisen durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Österreich und bekleidete zwei Jahre lang die Stelle eines Sekretärs und Bibliothekars im Christlichen Verein junger Männer (CVJM) in Offenbach am Main.

Ostern 1893 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Das dortige Abgangsseminar bestand er am 23. März 1899. Mendner wurde am 16. April 1899 in Schirgiswalde ordiniert und am 24. Mai 1899 in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Am 25. Juli 1899 landete er in Mombasa und wurde dann in Jimba stationiert. Die Arbeit gestaltete sich als schwierig, weil nicht alle drei zur Unterhaltung der Station erforderlichen Missionare anwesend waren.

Mendner kehrte im März 1902, an Schwarzwasserfieber bzw. Malaria erkrankt, in die Heimat zurück und schied dann aus dem Missionsdienst aus. 1914 wurde er zum Dr. phil. promoviert.

Richard Mendner starb als Strafanstaltspfarrer nach längerer schwerer Leidenszeit am 10. September 1927 in Köln.

Arno Krause

Arno Krause wurde am 20. August 1876 in Elbisbach bei Lausigk als jüngster von drei Söhnen eines Bauerngutsbesitzers geboren.

Er absolvierte 1896 die Fürstenschule zu Grimma, studierte dreieinhalb Jahre Theologie in Leipzig und bestand Ende des Sommersemesters 1899 das Erste Theologische Examen. Zu dieser Zeit entschloß er sich, in den Missionsdienst einzutreten.

Krause wurde am 15. Oktbober 1899 in die Dschaggamission nach Afrika abgeordnet und am 5. November 1899 in Grimma ordiniert. Er erreichte Mamba am 21. Dezember 1899, wo er bis 1902 eingesetzt war. Er gründete Ende Februar 1902 mit Fickert die Station Nkoaranga und arbeitete dort später zusammen mit Ittameier und Schachschneider.

Ende Oktober 1906 erkrankte Krause schwer und musste deswegen Afrika verlassen. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er am 14. Oktober 1907 in Leipzig ankam. Im Jahr 1909 trat er in den sächsischen Pfarrdienst ein.

Arno Krause ist am 11. April 1968 in Burgstädt verstorben.

Otto Mai

Otto Mai wurde am 2. Juni 1873 in Borstendorf bei Grünhainichen als Sohn eines Zimmerers geboren.

Er besuchte die Volksschule seines Geburtsortes und die Gewerbeschule in Grünhainichen. Mai lernte in einer Gärtnerei und arbeitete an mehreren Orten als Gärtnergehilfe.

Er meldete sich zum Missionsdienst und trat im Januar 1899 zu weiterer praktischer Vorbereitung ins Stephansstift in Hannover ein.

Am 15. Oktober 1899 wurde er als Missionsgehilfe in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Er landete am 11. Dezember 1899 in Mombasa und kam am 30. Dezember 1899 in Ikutha an.

Dort starb Otto Mai am 27. Dezember 1901 an einer Schussverwundung durch einen Unglücksfall.

Christian Niedermeier

Christian Niedermeier wurde am 10. September 1870 in Nürnberg geboren. Nach dem frühen Verlust beider Eltern wurde er im Waisenhaus in Schwabach erzogen.

Niedermeier wurde Tischlerlehrling und von Pfarrer Rosenbauer in Maßbach, Unterfranken, für die Missionsanstalt in Neuendettelsau vorgebildet. Im Herbst 1886 trat er in die Missionsanstalt ein und bestand im Februar 1890 das dortige Abgangsexamen.

Niedermeier wurde am 7. April 1890 (Ostermontag) in Hersbruck mit Missionar Hoh in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Er landete am 14. Mai 1890 von Sansibar kommend in Mombasa und widmete sich zunächst in Mbungu der Erlernung der Sprache.

Gemeinsam mit Missionar Säuberlich gründete er im Februar 1891 die Station Ikutha, wo er am 7. Februar 1892 von Missionar Hofmann ordiniert wurde. Niedermeier kehrte im Sommer 1892 krank zur Küste zurück und übernahm dort die Station Mbungu.

Im April 1893 musste er dann aber krankheitshalber Ostafrika verlassen. Er ging schließlich nach Amerika, um in der Iowa-Synode ein Pfarramt zu übernehmen.

Christian Niedermeier starb dort am 8. Oktober 1905.

Missionar Niedermeier verfasste eine Lesefibel in der Volkssprache Kikamba (eine der Sprachen der Kamba).

Johann Tremel

Johann Tremel wurde am 30. März 1866 in Wittelshofen in Mittelfranken als Sohn eines Söldners geboren. Er erlernte das Schneiderhandwerk.

Ostern 1887 trat er in die Missionsanstalt in Neuendettelsau ein. Das dortige Abgangsexamen bestand er im Sommer 1890 und wurde am 14. September 1890 in Hersbruck in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Tremel trat Missionar Hofmann in Mbungu zur Seite. Am 20. März 1892 wurde er in Jimba durch Missionar Hofmann ordiniert. Tremel wurde im Juni 1892 an die Stelle des erkrankten Niedermeier nach Ikutha gesandt und wirkte dort neben Missionar Säuberlich, später neben Missionar Hofmann. Geplant war ursprünglich noch der Aufbau einer vierten Station in Ukamba.

Am 4. August 1897 reiste er in Heimaturlaub, wo er am 24. September ankam. Johann Tremel verstarb plötzlich am 16. Oktober 1897 im städtischen Krankenhaus in Nürnberg, nachdem er von schweren Fieberanfällen geplagt worden war.

Johann Will

Johann Will kam am 20. Februar 1863 in Albertshofen bei Kitzingen als Bauers- und Gärtnerssohn zur Welt. Er wurde selbst auch zunächst Gärtner, kam dann zum Militär und wurde Unteroffizier.

Im Oktober 1889 trat er in die Missionsanstalt in Neuendettelsau ein. Er bestand im Herbst 1892 das Abgangsexamen und wurde am 20. November 1892 in Hersbruck mit Missionar Kämpf in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Dort landete er am 19. Dezember 1892 in Mombasa und kam am 27. Februar 1893 in der Stadt Ikutha an.

Am 24. Juni 1893 ist Johann Will dort an Gallenfieber gestorben.

Albin Böhme

Albin Böhme wurde am 13. April 1869 in Dorfhain bei Tharandt als Sohn eines Zimmermanns geboren und erlernte dort ebenso das Tischlerhandwerk.

Schon als Schüler wollte er Missionar werden. Er trat zu Ostern 1887 in das Missionsseminar ein und bestand am 21. Dezember 1892 das Abgangsexamen. Bis Ostern 1893 besuchte er das orientalische Seminar in Berlin, um Swahili zu lernen.

Am 21. Mai 1893 zu Pfingsten wurde er in Leipzig ordiniert und am 24. Mai 1893 nach Tanganyika (heute Tansania) abgeordnet. Er erreichte Mombasa am 12. Juli 1893 und kam am 5. Oktober 1893 in Madscham (heute Machame) an.

Zusammen mit den Missionaren Päsler, Fassmann, Müller und Althaus begründete er die Missionsarbeit in Deutschostafrika, erkrankte aber schon in den ersten Monaten an Diphtherie und musste in die Heimat geschickt werden. Böhme war zunächst beurlaubt und schied im Herbst 1897 aus dem Missionsdienst aus, da die Ärzte von einer Rückkehr nach Afrika abrieten. Er übernahm zunächst eine Lehrerstelle an einer Anstalt in Carolinenfeld bei Greiz.

Am 5. Januar 1949 ist Albin Böhme in Aue in Sachsen heimgegangen.  
 

Robert Faßmann

Robert Faßmann (in anderen Quellen auch Fassmann) kam am 1. März 1868 in Plauen im Vogtland als Sohn eines Tischlermeisters zur Welt. Sein Vater verstarb früh. Nach seiner Konfirmation arbeitete Fassmann als Schreiber und Kopist in Plauen.

Durch seine Kirche und den Jünglingsverein wurde er auf die Mission aufmerksam und trat infolgedessen im Jahr 1887 in das Missionsseminar ein. Am 21. Dezember 1892 bestand er das dortige Abgangsexamen. Fassmann bereitete sich unter anderem durch einen medizinischen Kursus und das Erlernen der Schlosserei noch weiter auf seinen Einsatz in Afrika vor. Er wurde am 21. Mai 1893 zu Pfingsten in Leipzig ordiniert und am 24. Mai 1893 abgeordnet.

Am 5. Oktober 1893 kam er mit der Gründungsexpedition für die Missionsarbeit in Deutschostafrika in Madschame (heute Machame) an, zu deren Mitbegründern er gehörte. Am 12. Februar 1896 legte er mit Ovir Segebrock und Martin von Lany die Station Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) an, deren erster Stationarius er von 1896 bis 1908 war. Seit 1900 war er Mitglied im Missionsrat.

Fassmann verheiratete sich am 14. November 1901 mit Mathilde Kanig. Am 29. Dezember 1901 kehrte er nach Moschi zurück. Aufgrund einer Erkrankung seiner Frau erhielt Fassmann im September 1908 Heimaturlaub. Er musste aufgrund der Gesundheit seiner Frau Mitte 1910 aus dem Missionsdienst ausscheiden und trat in den sächsischen Kirchendienst ein.

Robert Fassmann ist am 4. August 1942 nach einer schweren Operation in Pirna verstorben.

 

 

 

 

Martin von Lany

Martin von Lany wurde 1875 bei Königgrätz (Hradec Králové, heute Tschechien) als Sohn des Pfarrers und Seniors Carl von Lany geboren, der in enger Verbindung zur Leipziger Mission stand.

Er besuchte die Realschule, erlernte dann von 1890 bis 1892 die Gärtnerei und besuchte gleichzeitig die landwirtschaftliche Mittelschule im ostböhmischen Chrudim. Von Lany war später auf verschiedenen Gütern in Ungarn als Wirtschaftsverwalter tätig.

1894 kam er als Student der Agrarwissenschaften nach Leipzig. Hier erwarb er sich neben seinen Studien Fertigkeit in allerlei Handwerk. Von Lany wurde zum Missionsdienst angenommen und am 5. Juni 1895 als Missionsökonom in die Dschaggamission nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Er erreichte Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) am 11. Februar 1896 und gründete zusammen mit den Missionaren Fassmann und Segebrock die dortige Station. Am 30. März 1898 siedelte er nach Mamba über.

Von Lany traf am 7. November 1899 in Schira ein, um dort beim Ausbau zu helfen, kehrte jedoch im Dezember 1899 nach Mamba zurück. Im Jahr 1902 kam er zu Reparaturarbeiten nach Madschame (heute Machame) und blieb dort bis März 1903 zum Bau des zweiten Missionshauses.

Er verheiratete sich am 12. September 1904 in Prag mit Emma Pospisil. 1904 kehrte er nach Mamba zurück, zog jedoch bald darauf nach Marangu, um dort eine Handwerkerschule einzurichten.

Am 1. September 1907 schied er aus dem Missionsdienst aus, um sich als Farmer selbständig zu machen.

Martin von Lany verstarb am 15. Mai 1941.

Ewald Ovir

Ewald Ovir kam am 18. Februar 1873 in Jaggowall in Estland (damals Kaiserreich Russland) als fünftes von sieben Kindern eines Landwirts und Gutsverwalters zur Welt.

Er besuchte von 1883 bis 1890 das Gouvernements-Gymnasium in Reval und wurde dann Hauslehrer. Die Ausbildung erfolgte unter schwierigen finanziellen Verhältnissen und nach dem Tod der Mutter getrennt von der Familie, worunter Ovir auch gesundheitlich sehr litt. Durch einen Arzt bekam er Kontakt zur äußeren Mission.

Am 30. November 1891 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand am 28. März 1895 die Abgangsprüfung und wurde am 2. Juni 1895 in Leipzig ordiniert.

Am 5. Juni 1895 wurde Ovir zusammen mit Missionar Karl Segebrock in die Dschaggamission nach Deutschostafrika abgeordnet. Er landete am 10. August 1895 in Mombasa und kam am 21. September 1895 in Madschame (heute Machame) an, wo er zusammen mit Missionar Emil Müller arbeitete.

Er brach am 13. Oktober 1896 mit Missionar Segebrock zum Meru auf, wo sie eine Station in Usangi/Nordpare gründen wollten. Beide wurden in der Nacht zum 20. Oktober 1896 bei einem Raubüberfall durch Einheimische ermordet. In der Folge kam es zu mehrjährigen bewaffneten Auseinandersetzungen in der Region.

Heinrich Pfitzinger

Heinrich Pfitzinger wurde am 8. Februar 1868 in Oberkutzenhausen im Elsass als Sohn eines Landwirts geboren. Pfitzinger erlernte selbst ebenfalls die Landwirtschaft.

Ein erster Gedanke an das Missionsfeld kam ihm, als er im Alter von 19 Jahren die Lebensbeschreibung eines Basler Missionars las.

Er trat 1889 in das Leipziger Missionsseminar ein, bestand am 28. März 1895 das Abgangsexamen und wurde am 5. Juni 1895 in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Pfitzinger trat Missionar Hofmann in Mbungu zur Seite und bekam im Juli 1896, bei Hofmanns Versetzung nach Ikutha, Missionar Kämpf als Mitarbeiter. Nach dessen Tod blieb er allein und zog 1899 nach Jimba. Er verheiratete sich am 28. Juli 1899 mit Sophie Bauer aus Steinthal im Elsass.

Im Jahr 1900 baute er Varoo als Missionsstation von Jimba auf. Bei der Aufgabe von Jimba und Varoo im Februar 1906 wurde er nach Myambani (heute Kenia) versetzt.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 kam er mit Frau und drei Kindern in englische Kriegsgefangenschaft. Pfitzinger kehrte im Sommer 1916 nach Deutschland zurück.

Er wurde 1922 von der Augustana-Synode wieder zur Missionsarbeit in Deutschostafrika berufen, da es ihm als Elsässer erlaubt war auszureisen. Gemeinsam mit seiner Frau kam er 1923 nach Schigatini (heute Tansania) und arbeitete dort zwei Jahre lang.

Heinrich Pfitzinger verstarb dort am 28. Januar 1925.

Johannes Raum

Johannes Raum wurde am 26. Dezember 1874 in Eschenbach bei Hersbruck als Sohn eines Hirten geboren.

Er absolvierte einen dreieinhalbjährigen Kursus im Seminar zu Neuendettelsau und trat im Oktober 1894 zum Studium der englischen und der Sprache Kiswahili im Missionshaus zu Leipzig ein. Seine Ordination fand am 25. April 1895 in Ansbach statt.

Am 5. Juni 1895 wurde er in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet und in Jimba stationiert. Später wurde er aus gesundheitlichen Gründen der Dschaggamission zugeteilt, dort heiratete er Lina Wärthl.

Am 2. August 1899 brach er mit Missionar von Hopffgarten von Madschame (heute Machame) nach Schira (heute Shira) zur Gründung dieser Station auf. Raum musste im Dezember 1899 Schira verlassen und sich in Moschi (Old Moshi/Alt-Moschi, heute Kidia) in ärztliche Behandlung begeben. Hier kam 1903 sein Sohn Otto Raum zur Welt.

Später wurde er in Mamba stationiert und wurde Mitglied des Missionsrats. Anfang 1912 übernahm Raum die Geschäfte des stellvertretenden Seniors. Er eröffnete am 18. November 1912 ein Lehrerseminar in Marangu, das er fortan leitete.

Auch während des Krieges blieb Raum vor Ort, wurde jedoch 1920 zwangsweise in die Heimat gebracht und arbeitete zunächst in Deutschland.

Am 6. Januar 1925 wurde er erneut nach Ostafrika verabschiedet, wo er auf der Station in Madschame tätig wurde.

Am 27. Juni 1936 starb Johannes Raum in Madschame an einem Schlaganfall.

Karl Segebrock

Karl Segebrock wurde am 16. Januar 1872 in Mitau in Kurland (Kaiserreich Russland) als zweiter Sohn eines Tischlers geboren.

Er besuchte die Volksschule und anschließend die weiterführende Kaiser-Alexander-Schule. Von 1887 bis 1888 war er als Lehrergehilfe an einer Kirchenschule in Mitau tätig.

Unter dem Eindruck der Predigt eines Missionars während seiner Schulzeit entschloss er sich dazu, selbst Missionar werden zu wollen. Ostern 1889 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und bestand Ostern 1895 die Abgangsprüfung.

Segebrock wurde am 2. Juni 1895 in Leipzig ordiniert und am 5. Juni 1895 zusammen mit Missionar Ovir in die Dschaggamission nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Er landete am 10. August 1895 in Mombasa und erreichte Mamba am 19. September 1895. Dort arbeitete er mit Missionar Gerhard Althaus zusammen. Segebrock siedelte am 11. Februar 1896 zu Missionar Fassmann nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) zur Errichtung dieser Station über.

Am 13. Oktober 1896 brach er mit Missionar Ovir zum Meru auf, wo sie eine Station in Usangi/Nordpare gründen wollten. Beide wurden in der Nacht zum 20. Oktober 1896 bei einem Raubüberfall durch Einheimische ermordet. In der Folge kam es zu mehrjährigen bewaffneten Auseinandersetzungen in der Region.

 

 

Reinhold Unger

Reinhold Unger wurde am 26. Juli 1875 in Niederoderwitz in der sächsischen Lausitz geboren. Sein Vater war ein Fabrikschmied.

Unger erlernte das Schlosserhandwerk und arbeitete an verschiedenen Orten. Nach seiner Meldung bei der Mission im September 1894 erwarb er sich zusätzlich noch einige Fertigkeit im Tischler- und Bauhandwerk.

Am 27. Mai 1896 wurde er in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Dort landete er gemeinsam mit Missionar Wenderlein am 13. Juli 1896 in Mombasa.

Unger betätigte sich – trotz offenkundigem Kranksein – auf den Stationen Jimba und Mbungu. Im Februar 1897 musste er krank in die Heimat zurückkehren und schied daraufhin aus dem Missionsdienst aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Rudolf Bleicken

Rudolf Bleicken wurde am 27. April 1873 in Bredstedt in der damaligen preußischen Provinz Schleswig-Holstein als Sohn eines Rechtsanwalts geboren.

Er besuchte das Gymnasium zu Altona und trat Ostern 1891 in das Leipziger Missionsseminar ein. Der Entschluss zur Mission kam aufgrund eines traumatischen Jugenderlebnisses. Nach seinem Examen war er Lehrvikar in Hoyel bei Osnabrück.

Am 10. November 1896 wurde er ordiniert und nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Er erreichte am 13. März 1897 Mamba, eineinhalb Jahre später siedelte er nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) über. Im Mai 1899 kehrte er nach Deutschland zurück, um sich von einer chronischen Ruhrkrankheit zu erholen.

Er reiste im September 1900 erneut nach Afrika aus und kam Anfang November 1900 in Madschame (heute Machame) an. Im Frühjahr 1902 wurde er nach Schira (heute Shira) versetzt. Im April 1904 wurde er in den Missionsrat berufen.

Bleicken versuchte die Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung durch eine Ausweitung der Landwirtschaft zu verbessern, geriet dabei aber gegen den Willen des Missionswerkes in Konflikt mit den Kolonialpolitikern. Im Mai 1906 erklärte er seinen Austritt aus dem Missionsdienst. 

Rudolf Bleicken verstarb 1947 in Lüneburg.

Hans Fuchs

Hans Fuchs wurde am 15. November 1875 in Reichenschwand in Mittelfranken als Sohn eines Ökonomen und Steinbruchbesitzers geboren. Der positive Einfluss des Dorfpfarrers rief in ihm den Wunsch hervor, Missionar zu werden.

Fuchs wurde von 1892 bis 1896 im Missionsseminar zu Neuendettelsau ausgebildet. Seine Ordination erfolgte am 21. Oktober 1897 in Ansbach. Am 1. Advent 1897 wurde er in Leipzig in die Kambamission in Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet und erreichte Jimba am 21. Dezember 1897.

Zunächst arbeitete er dort und in Mbungu, wurde jedoch ärztlichem Rate zufolge in die Dschaggamission versetzt und im Oktober 1899 Missionar Müller in Madschame (heute Machame) zugeordnet. Im Juli 1900 gründete er die Station Schigatini (heute Shigatini). Im Jahr 1904 wurde er in den Missionsrat berufen.

Fuchs verheiratete sich am 11. November 1907 mit Schwester Clara Wagner. Er wurde am 29. Mai 1916 zum Kriegsgefangenen erklärt und arbeitete im Kriegsgefangenenlager als Seelsorger für die dortigen deutschen Gefangenen. Im Januar 1920 wurde er schließlich in die Heimat gesandt, wo er in Buttenheim bei Bamberg arbeitete.

Am 11. Januar 1928 wurde Fuchs erneut nach Ostafrika verabschiedet. Er nahm seinen Wohnsitz in Schigatini und verheiratete sich, nach dem frühen Tod seiner ersten Frau, am 5. Mai 1929 mit Margarethe Keß. Er wurde stellvertretender Senior in Afrika.

Hans Fuchs verstarb am 27. April 1934 im Alter von nur 58 Jahren auf einer Dienstreise in Mwika.

Karl Heinrich Fühler

Karl Heinrich Fühler wurde am 6. Juli 1872 in Greiz als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er erlernte ebenfalls den Kaufmannsberuf und war ein Jahr lang als Reisender unterwegs.

Ostern 1891 trat Fühler in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand das Schlussexamen am 30. März 1897 und wurde am 28. April 1897 in Greiz ordiniert. Am 10. Juni 1897 wurde er in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet, wo er am 16. Juli 1897 in Mombasa landete.

Fühler wurde in Jimba stationiert und übernahm nach der Heimkehr von Missionar Wenderlein im Juli 1898 selbständig die Leitung der Station.

Im Juli 1899 wurde er „infolge eigenen Bekenntnisses“ mit großem Bedauern aus dem Missionsdienst entlassen.

Er verstarb am 1. Dezember 1937 in Greiz.

Konrad Walther

Konrad Walther wurde am 6. März 1865 in Erbach im Odenwald, Großherzogtum Hessen, als Sohn eines Steinbauers geboren. Er erlernte die Tuchmacherei.

Walther wurde von 1887 bis 1891 auf St. Chrischona bei Basel ausgebildet. Nach der Ordination in seiner Heimat wurde er von der Basler Mission nach Kamerun ausgesandt. Dort arbeitete er dreieinhalb Jahre.

Im Sommer 1895 kehrte er nach Deutschland zurück. Wegen Differenzen mit der Leitung löste er sich von Basel und bot dann der Leipziger Mission seine Dienste an. Daraufhin weilte er für mehrere Monate im Leipziger Missionshaus.

Am 10. Juni 1897 wurde Walther in die Dschaggamission nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Er landete am 16. Juli 1897 in Mombasa und kam am 11. August 1897 in Mamba an. Am 27. November 1897 siedelte er nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) über.

Walther wurde Ende 1898 wegen Problemen in der Zusammenarbeit mit Missionar Althaus aus dem Missionsdienst entlassen.

Das Todesdatum ist unbekannt.

Kurt Fickert

Kurt Fickert wurde am 29. September 1874 in Groitzsch bei Leipzig als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Er selbst erlernte zunächst das Buchbinderhandwerk.

Ostern 1895 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, verließ es jedoch nach Ablauf des Probejahres wegen unzureichender Sprachbegabung. Fickert trat dann als Bruder dem Stephansstift in Hannover bei und war dort als Krankenpfleger, Erzieher und Hilfslehrer tätig.

Im September 1898 wurde er als Missionshandwerker zum Missionsdienst berufen und am 30. Oktober 1898 in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Fickert gründete gemeinsam mit Missionar Säuberlich im Mai 1899 die Station Mulango. Diese verließ er am 12. Mai 1900, um in die Dschaggamission überzuwechseln. In Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) vollendete er ein neues Schulhaus, baute eine Kapelle und mehrere Kostschulhäuser.

Ende August 1901 zog Fickert mit Missionar Jessen zum Aufbau einer Station nach Schira und begleitete im Februar 1902 Missionar Krause bei der Gründung von Nkoaranga.

Im Jahr 1906 heiratete er Wilhelmine Weber.

Fickert kam 1907 nach Madschame (heute Machame). Im September 1907 siedelte er an die Handwerkerschule in Marangu über, der er 1908 zusammen mit Eichhorn vorstand. Mitte 1910 wurde er heimberufen.

Kurt Fickert verstarb am 27. März 1950.

Hermann Gerhold

Hermann Gerhold wurde am 19. August 1876 in Greiz als Sohn eines Superintendenten und Konsistorialrats geboren. Er besuchte das dortige Gymnasium mit Realabteilung.

Gerhold trat Ostern 1895 in das Leipziger Missionsseminar ein und bestand Ostern 1899 das dortige Abgangsexamen. Bis Ende März 1900 leistete er seine Militärpflicht in Zwickau und wurde am 9. Mai 1900 in der Stadtkirche zu Greiz von seinem Vater ordiniert.

Am 6. Juni 1900 wurde er in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Er traf am 3. August 1900 in Ikutha und am 10. August in Mulango ein, wo er Missionar Säuberlich zur Seite stand.

Im März 1903 gründete er die Station Myambani, musste jedoch im Mai 1904 aufgrund einer Erkrankung in die Heimat fahren. Dort heiratete er Elfriede Lüdeking aus Hamburg, mit der er am 15. Juni 1905 nach Myambani zurückkehrte. Gerhold erkrankte aufs Neue und musste das Missionsfeld verlassen.

Er trat im damaligen Fürstentum Reuß (Gera-Thüringen) in den Kirchendienst ein. Anfang 1929 ging er wieder in den Missionsdienst zurück, diesmal als Werbearbeiter in Bayern. Hier war er als Missionspfarrer mit Sitz in Erlangen tätig. Er siedelte im Jahr 1940 nach Marburg über, wo er am 2. April 1944 verstarb.

Emil Jessen

Emil Jessen, geboren am 4. Dezember 1876 in Baltimore, USA, als Sohn eines Kaufmanns, kam als 8-Jähriger nach Schleswig in Deutschland. Sein Vater starb bald darauf. Da sich seine Mutter in den USA neu verheiratete, lebte er einige Jahre bei einer Tante in Husum.

Später wurde er bei Pastor Jessen, einem Onkel, in Rapstedt in Nordschleswig erzogen und in neueren Sprachen unterrichtet. Es folgte eine Ausbildung zum Gärtner. Während dieser Zeit fasste Jessen den Entschluss, im Missionsdienst tätig zu werden.

Ostern 1894 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und bestand Ostern 1899 das dortige Examen. Jessen studierte von Januar 1900 an Suaheli in Leipzig. Am 6. Juni 1900 wurde er ordiniert und ins heutige Tansania abgeordnet. Dort kam er im August 1900 in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) an.

Gemeinsam mit Missionar Fickert baute er 1901 die Station Schira (heute Shira) auf. Im Frühjahr 1902 ging er nach Madschame (heute Machame) und wurde dort im Mai 1906 Stationarius. Wegen einer schweren Erkrankung musste er Anfang 1914 um Heimaturlaub bitten und kehrte daraufhin endgültig nach Deutschland zurück.

Jessen wurde am 21. Oktober 1914 Pfarrvikar in Dobia in Reuß. Im Herbst 1917 kam er nach Naitschau bei Zeulenroda, wo er am 1. März 1920 als Pfarrer angestellt wurde. Damit schied er endgültig aus dem Missionsdienst aus.

Emil Jessen verstarb am 28. Februar 1944 in Naitschau.

Karl Luckin

Karl Luckin wurde am 16. Dezember 1874 in Carolen bei Walk (heute Valga, Estland) in Livland (Kaiserreich Russland) als Sohn eines Försters geboren. Von 1893 bis 1899 arbeitete er in der Dampfsägerei und Schlosserei in Anzen (Antsla).

Nach seiner Meldung zum Missionsdienst kam er im April 1899 nach Deutschland. Hier lernte er zunächst Deutsch und kam Anfang 1900 nach Tharandt, um Tischlerei zu lernen. Er wurde als Missionsgehilfe in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet.

Am 26. Juli 1900 kam Luckin in Jimba an, wo er als Bauarbeiter tätig war. Er wurde im August 1901 nach Mulango versetzt, im Februar 1902 dann nach Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia, Tansania). Im Februar 1904 ging er mit Missionar Rother zur Gründung einer Station nach Gonja.

Missionar Fokken begleitete er im Juli 1904 nach Aruscha (heute Arusha), um beim Bau dieser Station behilflich zu sein. Schließlich siedelte er im Oktober 1906 zur Vollendung des Kirchbaus nach Mamba über.

Luckin erhielt im September 1908 Heimaturlaub, kam zunächst in Leipzig an und reiste dann weiter in seine livländische Heimat (Estland). Im Herbst 1909 erklärte er seinen Austritt aus dem Missionsdienst.

Er verstarb 1941.

Johannes Schanz

Johannes Schanz wurde am 12. Mai 1876 in Bobenneukirchen im Vogtland als fünfter Sohn des Pastors und Indienmissionars Hugo Schanz geboren. Durch seinen Vater kam er früh mit dem Thema Mission in Kontakt.

Schanz absolvierte das Gymnasium in Hof 1895 und studierte dann von 1895 bis 1899 in Erlangen, Greifswald und Leipzig Theologie. Anfang 1901 trat er in das Leipziger Missionshaus ein.

Durch Begegnungen beim Missionsfest in Greifswald wurde er noch einmal in seiner Absicht in den Missionsdienst zu gehen bestärkt. Seine Ordination fand am 16. Mai 1901 in Meißen statt.

Am 29. Mai 1901 wurde Schanz dann in die Dschaggamission nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet, wo er am 14. August 1901 in Moschi (Old Moshi / Alt-Moshi, heute Kidia) ankam.

Er siedelte am 12. Januar 1904 nach Mamba über, um im April die Station von Missionar Althaus zu übernehmen. 1905 wurde er nach Moschi versetzt. Diese Station übergab er am 1. August 1910 an Missionar Gutmann, da er krankheitsbedingt in Heimaturlaub gehen musste.

Schanz kam am 9. Oktober 1910 in Leipzig an. 1912 schied er aus dem Missionsdienst aus, weil er nicht mehr tropenfähig war und trat in den sächsischen Pfarrdienst. 1936 wurde er emeritiert.

Johannes Schanz ist am 30. Januar 1963 im Altersheim Grimma Hohnstädt heimgegangen.

Martin Schachschneider

Martin Schachschneider kam am 25. Oktober 1872 in Waldenburg (heute Wałbrzych, Polen) in Schlesien als Sohn eines Buchhalters zur Welt. Er verlor im Alter von noch nicht mal zwei Jahren seine Eltern und wurde fortan durch einen Vormund, einen Stadtrat von Marienwerder, erzogen.

Schachschneider lernte den Beruf des Konditors und arbeitete als Gehilfe in Leipzig, Kassel und Karlsruhe. Durch Gespräche mit dem Gemeindepfarrer und Missionslektüre wurde sein Interesse zur äußeren Mission geweckt.

Ostern 1895 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und bestand im März 1901 das Schlussexamen. Seine Ordination fand am 19. Mai 1901 in der Gemeinde seines Bruders in Cottbus statt.

Am 29. Mai 1901 wurde Schachschneider dann in die Kambamission nach Britisch-Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Dort wurde er zunächst in Jimba stationiert und war für die Swahili-Gemeinde zuständig. Im Dezember 1905 heiratete er Marie Windaus.

Anfang Januar 1906 wurde er dann in die Dschaggamission (heute Tansania) versetzt und für Nkoaranga als Stationarius bestimmt. Er erreichte Nkoaranga am 25. Januar 1906 und blieb dort bis zu seiner Gefangennahme am 12. April 1917.

Schachschneider wurde interniert und kam am 14. November 1919 wieder in Deutschland an. Hier war er dann als Werbearbeiter für die Mission tätig.

Im Jahr 1922 übernahm er das Pfarramt in Greiz und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Später siedelte er nach Blankenburg/Harz über.

Martin Schachschneider ist am 14. Dezember 1955 in Blankenburg/Harz an einer Lungenentzündung verstorben. 

Otto Thermann

Otto Thermann kam am  1. März 1876 in Sangerhausen als Sohn eines Maschinenbohrers zur Welt.

Er war von Ostern 1890 bis Ostern 1895 in einem kaufmännischen Kontor tätig. Ostern 1895 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein.

Thermann wurde am 27.  Mai 1901 in Reudnitz bei Leipzig ordiniert und am 29. Mai 1901 als Pioniermissionar zur Kambamission in Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Dort war er in Ikutha stationiert, wo er am 3. August 1901 ankam.

Thermann heiratete am 9. Dezember 1906 in Ikutha Johanna Merz aus Leipzig. Er wurde 1911 in Mulango stationiert.

Im Januar 1915 kam er als Kriegsgefangener mit seiner Familie nach Nairobi und von da nach Ahmednagar in Indien. Seine Familie wurde nach Belgaum abtransportiert und kam im Juni 1916 nach Deutschland zurück.

Thermann war von August 1916 bis Ende Dezember 1918 Pfarrvikar in Bautzen. Von Mitte September 1919 bis Ende Juni 1922 war er als Geistlicher am Diakonissenhaus Elisabethenstift in Darmstadt tätig.

Im Juli 1922 übernahm er die Geschäftsführung des Missionsverlags und 1923 als Geschäftsführer die Leitung der Geschäftsstelle und der Kasse der Mission. Er trat am 1. Juli 1949 in den Ruhestand, half aber noch ehrenamtlich bis 1961 in der Missionsbibliothek und im Archiv mit.

Otto Thermann verstarb im Alter von fast 90 Jahren am 2. Februar 1965 in Leipzig.

Paul Rother

Paul Rother wurde am 8. Januar 1878 in Burkhardsdorf bei Chemnitz geboren.

Sein Vater war Weber und später als Kaufmann tätig. Durch ihn wurde Rother schon früh mit der Mission vertraut gemacht.

Rother besuchte von Ostern 1892 bis 1895 die Präparandenanstalt in Neuhalz, Niederschlesien, weil er für die Aufnahme ins Missionshaus noch zu jung war.

Ostern 1895 wurde er in das Leipziger Missionsseminar aufgenommen und bestand im März 1901 das Abgangsexamen. Seine Ordination fand am 14. April 1901 in Stollberg statt, anschließend war er Lehrvikar in Pegnitz.

Rother wurde am 13. Oktober 1901 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort traf er am 1. Januar 1902 in Schigatini (heute Shigatini) ein. Gemeinsam mit Karl Luckin gründete er am 9. Februar 1904 die Station Gonja und blieb dort Stationarius bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Sein Sohn Rudolf kam 1905 in Madschame (heute Machame) zur Welt. Seine Tochter Charlotte wurde ein Jahr später in Gonja geboren.

1914 wurde er zum Grenzschutz durch die Schutztruppe eingezogen. Im April 1917 wurde er in Tanga interniert und dann nach Ägypten gebracht. Von dort kam Rother im November 1919 nach Deutschland zurück.

Hier trat er 1920 vikarisch in den Dienst der sächsischen Landeskirche und wurde am 1. Juli 1922 nach bestandenem Examen Pfarrer in Steinpleis.

Am 25. Oktober 1925 wurde er erneut nach Ostafrika verabschiedet und eröffnete dort am 1. Februar 1926 das Lehrerseminar in Marangu, wo er bis 1939 wirkte.

Paul Rother ist am 9. April 1956 in Leipzig verstorben.

Julius Augustiny

Julius Augustiny wurde am 21. Januar 1879 in Schleswig geboren. Sein Vater war Oberpostassistent.

Augustiny besuchte ein Jahr lang das Predigerseminar in Kropp und trat zu Ostern 1895, vermutlich aus sozialer Not, in das Leipziger Missionsseminar ein. Nachdem er im März 1901 das Abgangsexamen erfolgreich absolviert hatte, wurde er in Echte bei Hannover Lehrvikar. Am 19. Mai 1902 fand seine Ordination in der Universitätskirche in Leipzig statt.

Bereits am 21. Mai 1902 wurde er in die Kambamission nach Britisch-Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet, wo er am 26. Juli 1902 in Jimba ankam. Im Juli 1903 trat er Missionar Kanig in Mivukoni zur Seite, verließ Ende November 1903 Mivukoni und zog nach Myambani. Im Juni 1905 wurde er nach Ikutha versetzt.

Im Februar 1907 fand auf seinen Wunsch hin die Versetzung in die Dschaggamission am Kilimanjaro (heute Tansania) statt. Er war zunächst in Madschame (heute Machame, der ersten Station der Leipziger Mission in Ostafrika) stationiert. Im Juli 1907 zog er nach Masama zu Missionar Gutmann und verwaltete von Mitte März 1908 ab Masama allein.

Im Sommer 1909 reiste er zurück nach Deutschland auf Heimaturlaub.

Im Februar 1911 machte er sich von Marseille aus wieder auf den Weg nach Madschame (heute Machame), im Mai 1911 folgte ihm seine Frau.

Augustiny schied Ende 1912 aus dem Missionsdienst, um in den Regierungsschuldienst einzutreten. 1914 erschienen seine sprachwissenschaftlichen Forschungen: „Kurzer Abriß des Madschamedialekts“.

Er verstarb im April 1942.

Hermann Fokken

Hermann Fokken wurde am 23. Januar 1881 in Emden geboren. Dort besuchte der Sohn eines Abfuhrunternehmers das Gymnasium. Sein Bruder ist Albert Fokken.

Ostern 1898 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er lernte Suaheli und Englisch und reiste für vier Wochen zu Pastor Meinhof nach Zizow, um in die vergleichende Sprachwissenschaft der Bantusprachen eingeführt zu werden.

Am 11. Mai 1902 wurde er in Aurich ordiniert und am 21. Mai 1902 in die Dschaggamission nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort war er in Schira (heute Shira) stationiert und gründete am 20. Juni 1904 mit dem Missionsgehilfen Karl Luckin die Station Aruscha (heute Arusha).

Fokken verheiratete sich am 6. November 1905 in Mombasa mit Meta Augustiny. Er übernahm im März 1910 vertretungsweise die Station Nkoaranga, siedelte im September 1911 jedoch wieder nach Aruscha über. Im Jahr 1912 veröffentlichte Fokken eine Lesefiebel in der Massaisprache.

Während des ersten Weltkrieges übernahm er den vikarischen Pfarrdienst in Marburg (Lahn). Als 1918 seine Frau starb, wurde die Diakonisse Gesine Sammy gebeten, die Haushaltsführung zu übernehmen. Fokken und Sammy heirateten am 4. Dezember 1919.

Das Ehepaar wirkte im Pfarramt Münchhausen und in Amönau. Nach einem Unfall seiner Frau zog das Ehepaar in das Altersheim in Wetter.

Hermann Fokken verstarb am 8. Mai 1972 im Alter von 91 Jahren in Münchhausen.

Dr. med Hermann Plötze

Dr. med. Hermann Plötze kam am 1. März 1857 in Reinsdorf in Sachsen als Sohn eines Schneidermeisters zur Welt.

Nach seiner Konfirmation war er zwei Jahre lang in der Landwirtschaft tätig und erlernte das Bauhandwerk, in dem er bis zum Jahr 1888 tätig war, zuletzt als Bauunternehmer.

Im Herbst 1888 ging er in die Schweiz, um Medizin zu studieren. Plötze war von dem Wunsch getrieben, die Not in anderen Ländern lindern zu helfen. Er besuchte die Universitäten Zürich, Bern, Straßburg, Halle und Basel, und bestand im Dezember 1894 in Basel sein Examen. Am 19. Januar 1895 wurde er zum Dr. med. promoviert.

Plötze bildete sich in den Kliniken zu Straßburg noch einige Zeit praktisch aus, kehrte nach Ziegra zurück zu seiner Mutter und meldete sich nach deren Tod zum Missionsdienst.

Am 21. Mai 1902 wurde er als Missionsarzt in die Dschaggamission nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und zunächst in Mamba stationiert. Im November 1904 siedelte er nach Madschame (heute Machame) über.

Nach Ablauf seines fünfjährigen Kontraktes schied er im Herbst 1907 aus dem Missionsdienst aus und lebte als Farmer weiterhin in Afrika.

Hermann Plötze starb am 31. Mai 1909 auf seiner Pflanzung unterhalb von Madschame und wurde in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) beigesetzt.

 

Jakob Dannholz

Jakob Dannholz wurde am 23. Oktober 1878 in Tjüche bei Marienhafe in Ostfriesland als Sohn eines Zimmermeisters geboren und wuchs in armen Verhältnissen auf.

Zu Ostern 1897 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand 1901 das Abgangsexamen und war daraufhin als Lehrvikar in Unterfranken tätig. Am 21. Mai 1902 wurde er in die Kambamission nach Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet und in Mulango stationiert, ab 1905 dann in Mivukoni.

Er verheiratete sich am 29. Januar 1906 in Mombasa mit Alina Wagner. Wegen einer Krankheit seiner Frau verließ Dannholz im Oktober Mivukoni und kam nach Mulango zurück. Auf seinen Wunsch hin wurde er 1907 in die Dschaggamission versetzt. Er war in Schigatini stationiert und gründete 1908 die Station Mbaga, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Stationarius wirkte.

Während eines Urlaubs in der Heimat durchlief er eine weitere besondere medizinische Ausbildung. Im Krieg wurde er zum Grenzschutz und zum Sanitätsdienst eingezogen, 1915 half er im Hospital in Tanga.

Ende Januar 1918 kam er nach Ägypten, wo er am 25. August 1918 in einem Kriegsgefangenenhospital bei Heliopolis verstarb.

Wilhelm Hilgner

Wihelm Hilgner kam am 24. Januar 1873 in Malkwitz, Kreis Breslau, als Sohn eines Zimmermanns zur Welt.

Nachdem er zehn Jahre lang als herrschaftlicher Diener tätig gewesen war, trat er Ostern 1897 in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand Ostern 1903 das Abgangsexamen und wurde am 31. Mai 1903 in Leipzig ordiniert.

Hilgner wurde am 3. Juni 1903 in die Kambamission nach Britisch-Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet, wo er Missionar Brutzer in Jimba zur Seite stand. Er siedelte Mitte Mai 1904 nach Myambani über und wurde Mitte September 1904 nach Mulango versetzt. Im folgenden Jahr verheiratete er sich in Mombasa mit Susanne Köhler.

Nach Divergenzen mit Kollegen vor Ort wurde er im Sommer 1908 vom Missionskollegium abberufen und schied aus dem Missionsdienst aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.
 

Fritz Stamberg

Fritz (in anderen Quellen auch Friedrich) Stamberg wurde am 26. November 1871 in Goldingen, Kurland (Zarenreich Russland), als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren.

Er erlernte von 1889 bis 1892 in Kandau das Schmiedehandwerk. Anschließend diente er in der russischen Armee und fasste während dieser Zeit den Entschluss zur Missionsarbeit.

Ostern 1897 trat er in das Missionsseminar zu Leipzig ein und bestand Ostern 1903 das Abgangsexamen. Er wurde am 31.Mai 1903 in Leipzig ordiniert. Am 3. Juni 1903 wurde er in die Dschaggamission nach Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Mamba stationiert.

Stamberg heiratete am 29. Januar 1906 in Mombasa Martha Heidler aus Leipzig. Im November 1906 zog er nach Mwika, bis er im Sommer 1908 nach Mamba zurückversetzt wurde. Er kehrte im Oktober 1909 erneut nach Mwika zurück und blieb dort, auch während des Ersten Weltkrieges, bis zum 11. August 1920. Dann musste er zwangsweise in die Heimat zurückkehren.

Nachdem er am 18. August 1921 die sächsische Staatsangehörigkeit erworben hatte, wurde er am 1. Oktober 1921 Pfarrvikar in Sachsgrün. Am 8. Februar 1925 wurde er dann Pfarrer in Königswalde und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Später arbeitete er als Pfarrer in Lauterbach in Sachsen.

Fritz Stamberg ist dort am 29. Juni 1957 heimgegangen.

Wilhelm Happich

Wilhelm Happich wurde am 25. Oktober 1880 in Speckswinkel in Hessen-Kassel als Sohn eines Superintendenten geboren. Er besuchte das Gymnasium in Marburg.

Ostern 1899 trat Happich in das Missionsseminar in Leipzig ein und ging Ostern 1901 für die Ausbildung zum Missionslehrer ins Stephansstift in Hannover und 1902/03 in das Seminar in Villenburg.

Am 4. Oktober 1903 wurde er als erster Missionslehrer der Leipziger Mission nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Er landete am 9. November 1903 in Mombasa und wurde in Moschi (Old Moshi, Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert. Dort führte er die Aufsicht über die Schulen sowie das Rechnungsamt und die Druckerei.

Ende April 1910 traf er zum Urlaub in der Heimat ein. In dieser Zeit wirkte er vielfach als Reiseprediger auf Missionsfesten, besonders in Hessen, während derer er durch Berichte und Vorträge für die äußere Mission warb.

Er schied am 21. März 1911 in Frankfurt am Main in einem Anfall von Schwermut aus dem Leben.

Ludwig Oldewage

Ludwig Oldewage wurde am 19. Oktober 1880 in Barver, in der preußischen Provinz Hannover, als Sohn eines Landwirtes geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er die Landwirtschaft, um die Familie unterstützen zu können und erhielt Privatunterricht vom Ortspfarrer zur Vorbereitung auf den Eintritt in das Missionsseminar.

Im Oktober 1897 wurde er in das Leipziger Missionsseminar aufgenommen und bestand Ostern 1903 das dortige Abgangsexamen. Oldewage lernte die afrikanische Sprache Suaheli und wurde am 25. Mai 1904 in die Dschaggamission nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort wurde er in Schigatini (heute Shigatini) stationiert.

Anfang 1907 sandte man ihn zu Missionar Rother nach Gonja. Im Mai 1909 siedelte er nach Wudee über, wo er diese Station begründete und leitete. Oldewage heiratete 1910 Else Hübner.

Im Frühjahr 1911 übernahm er die Station Schigatini, im Januar 1914 das Rechnungsamt in Moschi (heute Moshi) als Nachfolger von Missionar Mauer und zusätzlich die Leitung der Druckerei. Von Februar 1917 bis 1920 wirkte er wieder als Stationarius in Schigatini.

Danach wurde Oldewage zwangsweise in die Heimat gebracht. Er wurde am 16. Dezember 1921 Pfarrer in Seubtendorf in Thüringen und schied damit aus dem Missionsdienst aus.

Missionar Oldewage verstarb am 17. Februar 1948.

Eduard Ittameier

Geboren wurde Eduard Ittameier am 24. Dezember 1879 in Wallerstein in Schwaben als Sohn des späteren Kirchenrats Ittameier, der die Hersbrucker Missionsgesellschaft gegründet hatte.

Er studierte Theologie in Erlangen, Greifswald und Tübingen und arbeitete zunächst als Pfarrvikar. Von 1904 bis 1905 lernte er in Erlangen bei Missionar Brutzer Suaheli.

Er siedelte im Mai 1905 in das Missionshaus in Leipzig über und wurde schließlich am 14. Juni 1905 in die Dschaggamission nach Deutschostafrika abgeordnet, wo er in der Region um den Meru-Berg missionarisch tätig war. Zunächst wurde er in Nkoaranga stationiert, später war er auch in Schira (heute Shira) und Mamba tätig.

Während eines Heimaturlaubs 1914 wurde er bei Kriegsausbruch in den Heeresdienst eingestellt. 1918 kehrte er aus dem Kriegsdienst zurück und lebte dann, landwirtschaftlich tätig, in Gräfenberg in Oberfranken.

Ittameier wurde am 7. Februar 1926 erneut nach Ostafrika verabschiedet, wo er wieder in Nkoaranga stationiert wurde. 1939 wurde er für ein Jahr interniert.

Zurück in der Heimat leistete er noch bis 1955 seinen Dienst als Berufsarbeiter der Leipziger Mission. Er war auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft tätig und konnte noch in hohem Alter die Übersetzung des Neuen Testamentes in die Kirwa-Sprache abschließen.

Eduard Ittameier verstarb am 1. September 1974 im Alter von 94 Jahren in Gräfenberg.

Elisabeth Seesemann

Elisabeth Seesemann wurde am 4. Dezember 1869 in Mitau als älteste Tochter des Stadtpredigers Gustav Seesemann geboren.

Sie war ab 1886 als Lehrerin tätig. Von 1902 bis 1903 studierte sie in Berlin Musik und arbeitete als Musiklehrerin.

Seesemann meldete sich zum Missionsdienst und wurde 1905 als Lehrerin für die Dschaggamission nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Zunächst war sie in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert. Im Mai 1907 siedelte sie nach Mamba über und bestand im März 1908 ihr Sprachexamen.

1910 machte sie Urlaub in der Heimat und trat in dieser Zeit in das Mitauer Diakonissenhaus ein. Am 14. Oktober 1911 reiste sie nach Afrika zurück. Diesmal war sie als Krankenschwester in Nkoaranga stationiert. Nebenbei forschte sie sprachwissenschaftlich und nahm zum Beispiel Sprachproben in Kidschagga auf Schallplatten auf.

Im Frühjahr 1914 kehrte sie krankheitsbedingt endgültig in die Heimat zurück. Sie arbeitete im Mutterhaus, unter anderem in der Apotheke, und erteilte Gesangsunterricht.

Von 1916 bis 1919 war sie Leiterin der Pflegeanstalt Tabor bei Mitau. Dann wurde sie zur Oberin des Diakonissenhauses gewählt, das aber nach Neuendettelsau übersiedeln musste. Fast 18 Jahre wirkte sie dort als Musiklehrerin, Chorleiterin und Organistin.

Schwester Elisabeth Seesemann verstarb am 7. März 1957 in Neudettelsau und wurde dort begraben.

Clara Wegner

Schwester Clara Wegner wurde am 10. Februar 1879 in Mitau, Kaiserreich Russland, als Tochter eines Zollbeamten geboren.

Sie erhielt von 1889 bis 1897 ihre Ausbildung auf einem Mädchen-Gymnasium in Moskau und war einige Jahre als Hauslehrerin und im Postdienst tätig.

Am 24. März 1904 trat sie als Probeschwester in das Rigaer Diakonissenhaus ein und wurde am 20. Oktober 1906 als Diakonisse eingesegnet.

Die Abordnung zum Frauenmissionsdienst nach Ostafrika (heute Tansania) erfolgte am 31. Oktober 1906. Hierauf hatte sie sich durch Erlernung des Swahili am Orientalischen Seminar in Berlin in den Sommermonaten vorbereitet.

Am 1. Dezember 1906 landete Wegner in Mombasa und erreichte Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) am 18. Dezember 1906, wo sie stationiert wurde. Sie übernahm am 1. Februar 1907 neben der Krankenpflege die Mädchenkostschule.

Wegner verlobte sich mit Missionar Hans Fuchs und schied deshalb am 1. Oktober 1907 aus dem Schwesterndienst aus. Die Hochzeit fand am 11. November 1907 statt.

Clara Fuchs, geb. Wegner ist am 24. Juni 1912 in Riga verstorben.

Leonhard Blumer

Leonhard Blumer wurde am 3. Juni 1878 in Kida bei Reval (heute Tallinn), Estland, als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Er absolvierte 1895 die Stadtschule zu Wesenberg in Estland und bestand das Lehrerexamen, anschließend wurde er im Herbst 1895 Volksschullehrer in Wardes und blieb in diesem Beruf bis 1901 tätig.

Ostern 1901 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand im März 1907 das Examen, wurde am 19. Mai 1907 in Leipzig ordiniert und am 22. Mai 1907 abgeordnet. Stationiert war er in Aruscha (heute Arusha), wo er Anfang August 1907 angekommen war. Er verheiratete sich dort am 6. Februar 1910 mit Bertha Hacker aus Reval.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges durfte er als gebürtiger Este im Lande bleiben, während die reichsdeutschen Missionare 1920 heimgesandt wurden. Erst im Frühjahr 1930 kehrte er endgültig in die Heimat zurück und wurde Werbearbeiter für die Mission mit dem Sitz in Marburg (Hessen). Zeitlebens fühlte er sich der Aruscha-Gemeinde verbunden.

Am 22. August 1938 ist er in Estland auf einer Vortragsreise nach einer Blinddarmoperation verstorben, kurz vor der Ausreise seines Sohnes Wilhelm nach Afrika. In Tallinn auf dem Rahumäe Friedhof kann man sein Grab besuchen, die dortige Kirche hat einen neuen Grabstein gestiftet.

Martin Thiele

Martin Thiele wurde am 19. Januar 1883 in Nossen als fünftes Kind eines Werkführers geboren.

Er erlernte von 1897 bis 1900 das Schuhmacherhandwerk und war in dieser Zeit Mitglied im Hohenecker Jünglingsverein, wodurch vermutlich Kontakt zur Mission entstand. Anschließend war er ein Jahr lang als Geselle in Leipzig und Koblenz tätig.

Ostern 1901 trat Thiele in das Missionsseminar in Leipzig ein. Er bestand im März 1907 das Examen und wurde am 5. Mai 1907 in Stollberg ordiniert. Am 22. Mai 1907 wurde er nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Thiele kam Anfang August 1907 in Madschame (heute Machame) an. Dort wurde er stationiert und versorgte ab 1. August 1909 auch die Station Masamamit.

Am 9. Februar 1910 heiratete Thiele in Madschame Maria Alberti, eine Pfarrerstochter aus Leipnitz. Er wurde 1911 nach Masama versetzt, wo er bis März 1916 blieb.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er als freiwilliger Krankenpfleger bei der Schutztruppe. Er wurde Februar 1917 Kriegsgefangener und in Daressalam, Tanga, Maadi und Sidi Bischr interniert.

Im November 1919 kehrte er in die Heimat zurück. Hier wurde er 1920 vikarisch in Oberfrohna angestellt. Nach dem bestandenem Zweiten Theologischen Examen wurde er Pfarrer in Eichigt im Vogtland und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Seit dem 1. November 1948 war er im Ruhestand.

Martin Thiele verstarb am 25. Juni 1964.

Johannes Birth

Johannes Birth (in anderen Quellen auch Birt) wurde am 18. Februar 1880 in Mirau (Mierów, Ukraine) am Asowschen Meer geboren. Sein Vater war Landwirt und starb bereits im Jahr 1886.

Birth war von 1895 bis 1897 in der Lehre bei einem Stellmacher. Er trat 1900 in das Stephansstift in Hannover ein, war von 1901 bis 1902 im Leipziger Missionsseminar.1902 ging er in das Stephansstift zurück und lernte dort besonders die Zimmerei.

Anfang 1903 wurde er zum russischen Militär eingezogen und zog mit in die Mandschurei, wo er als Sergeant besonders im Bürodienst verwendet wurde. Er weilte von Dezember 1906 bis Oktober 1907 wieder im Stephansstift, um unter anderem das Schmiede- und Schlosserhandwerk zu lernen.

Entsprechend seiner Qualifikationen wurde er am 27. Oktober 1907 als Missionshandwerker in die Kambamission (heute Kenia) abgeordnet und kam am 20. Dezember 1907 in Mulango an. In Myambani führte er Bauarbeiten aus, siedelte im Frühjahr 1908 nach Ikutha über und verheiratete sich am 20. Oktober 1910 in Mombasa mit Auguste Hartmann.

Er trat, wieder zurück in der Heimat, am 1. November 1915 im Stephansstift in Hannover in die Erziehungsarbeit ein, war eine Zeit lang im Missionsverlag in Leipzig tätig und übernahm später eine Bürostellung in Wunstorf. Birth erhielt Ende 1922 seine Entlassung aus dem Missionsdienst und kehrte erneut in den Dienst des Stephansstifts zurück. 

Johannes Birth verstarb am 4. März 1943.

Franz Eichhorn

Franz Ernst Eichhorn wurde am 28. September 1882 in Köstritz als erstes Kind eines Tischlers geboren. Nach seiner Konfirmation im Jahr 1897 erlernte er in Gera ebenfalls das Tischlerhandwerk. Er arbeitete als Gehilfe in Radeberg, Brilon in Westfalen, Augsburg und seit 1905 in Wien.

Nachdem er sich zum Missionsdienst als Missionshandwerker meldete, wurde er im Herbst 1907 ins Stephansstift in Hannover zur zusätzlichen Ausbildung in Krankenpflege und Schneiderei gesandt.

Am 6. Januar 1908 wurde er in der Johanniskirche in Leipzig nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und schiffte sich am 25. Januar 1908 in Hamburg nach Mombasa ein. Eichhorn kam am 9. März 1908 in Marangu an und leitete zusammen mit Missionar Fickert die Handwerkerschule.

Aufgrund des Klimas erkrankte er im Dezember 1909 so schwer, dass er heimkehren musste. Sein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. 

Wilhelm Große

Wilhelm Große wurde am 26. April 1885 in Leipzig als Sohn eines Gastwirtes geboren. Er besuchte nach der Entlassung aus der Bürgerschule die Gewerbeschule in Leipzig und die Baugewerbeschule in Döbeln. Anschließend lernte er drei Jahre praktisch als Maurer und war in mehreren Baugeschäften tätig.

Am 6. März 1908 trat er als Bautechniker in den Dienst der Mission. Große landete am 1. Mai 1908 in Tanga und baute von Juni bis Oktober 1908 die ersten Gebäude der Station Mbaga auf. Im November siedelte er nach Schigatini (heute Shigatini) über.

Er baute in der Folge die Missionarshäuser in Schigatini, Mwika und Marangu, das Seminar für Lehrer in Marangu und begann den Bau eines aus drei Gebäuden bestehenden Krankenhauses in Madschame (heute Machame).

Nach Ablauf seines fünfjährigen Kontraktes verließ er den Dienst der Mission und kehrte in die Heimat zurück. Wilhelm Große ist am 21. September 1913 in Moshi verstorben.

Edmund Leuschner

Edmund Leuschner wurde am 4. April 1880 in Krummenhennersdorf in Sachsen als Sohn eines Bauern im Ruhestand („Gutsauszüglers“) geboren.

Er erlernte nach Beendigung der Volksschule und Besuch einer Fortbildungsschule von seinem 14. Lebensjahr an drei Jahre lang das Tischlerhandwerk. Er war dann als Gehilfe, Bauaufseher, Werkmeister und auch selbständig als „Bauunternehmer“, meist im Ausland, unter anderem in Smyrna, Jerusalem, Kairo und in Ostafrika (heute Tansania), tätig.

Im Oktober 1913 bot Leuschner der Mission seine Dienste an und schloss am 13. Januar 1914 einen Vertrag mit der Mission auf drei Jahre ab.  Er wurde in Gonja stationiert, wo er als Missionshandwerker arbeitete.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges berief man ihn zur Schutztruppe ein. Edmund Leuschner fiel am 4. November 1914 bei der Schlacht um Taveta am Kilimandscharo.

Dr. med. Carl Ittameier

Dr. med. Carl Ittameier wurde am 22. Januar 1882 in Wallerstein in Schwaben (Königreich Bayern) geboren. Sein Vater war der Pfarrer und spätere Kirchenrat Matthias Ittameier, der Begründer der Wakamba-Mission (Hersbrucker Missionsgesellschaft) in Britisch-Ostafrika.

Er studierte Medizin in Erlangen und Kiel von 1901 bis 1906. Im Herbst 1906 bestand er das Staatsexamen und war anschließend ein Jahr lang als Medizinalpraktikant am städtischen Krankenhaus in Bayreuth tätig. Dann absolvierte Ittameier seinen Militärdienst.

Am 16. Oktober 1908 kam er zum zahnärztlichen Studium und zur Erlernung der Suahelisprache nach Leipzig. Er reiste am 6. Februar 1909 von Hamburg nach Ostafrika aus und wurde in Madschame (heute Machame) als Nachfolger von Dr. Plötze stationiert.

Ittameier verheiratete sich am 16. Juli 1909 in Mombasa mit Fräulein Dietrich. Das Ehepaar erhielt ein Wohnhaus, welches im Frühjahr 1911 vollendet wurde und Ittameier begann im Frühjahr 1912 den Bau eines Krankenhauses zu organisieren.

Im September 1913 kam er auf Urlaub in die Heimat und bestand im Sommer 1914 in München das Physikum. Der Ausbruch des Krieges verhinderte seine Wiederausreise. Stattdessen trat Ittameier in den Lazarettdienst und schied damit aus dem Missionsdienst aus.

Ittameier war ab 1930 aktiver Nationalsozialist. Bis 1943 war er Kreisleiter der NSDAP in den Bezirken Forchheim, Höchstadt und Pegnitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der Spruchkammer als Hauptschuldiger, vom Landgericht Bamberg wegen seiner aktiven Beteiligung bei der Reichspogromnacht in Forchheim zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

Er starb 1978 in Gräfenberg im hohen Alter von 96 Jahren.

Karl Klöpfel

Karl Klöpfel wurde am 15. Oktober 1885 in Treffurt an der Werra als Sohn eines Zimmermanns geboren. Er betrieb von seinem 14. bis 18. Lebensjahr das Zimmerhandwerk und die Landwirtschaft bei seinem Vater und war darauf zwei Jahre Gehilfe bei einem anderen Meister am Ort.

Am 13. Oktober 1905 trat Klöpfel in Hann. Münden in den Militärdienst ein. Anschließend arbeitete er von Herbst 1907 bis Herbst 1909 als Zimmermann in Treffurt und in Hessisch Lichtenau bei Kassel. Er besuchte von Herbst 1909 bis Ende August 1910 das Technikum in Frankenhausen.

Am 15. September 1910 empfing er seine Vokation für den Missionsdienst als Missionshandwerker in Ostafrika (heute Tansania) und landete am 18. Oktober 1910 in Mombasa. Klöpfel kam am 5. November 1910 in Schigatini (heute Shigatini) an, wo er bis November 1911 blieb und als Missionshandwerker wirkte.

Von November 1911 bis Juli 1913 war er dann in Mbaga. Anschließend wurde er nach Madschame (heute Machame) versetzt, wo er bis September 1914 blieb.

Als er während des Ersten Weltkrieges in der Schutztruppe diente, geriet er in Gefangenschaft. Er wurde nach Tura in Ägypten gebracht, von wo aus er im November 1919 in die Heimat zurückkehrte. Er löste am 1. Dezember 1919 sein Verhältnis zur Mission.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Prof. Dr. Otto Friedrich Raum

Otto Raum wurde am 29. April 1903 in Moschi (Old Moshi/Alt-Moschi, heute Kidia) in Ostafrika (heute Tansania) als Sohn von Missionar Johannes Raum geboren.

Er besuchte das Lehrerseminar in Schwabach und legte dort die Prüfungen ab. Anschließend praktizierte er von 1921 bis 1924, zuletzt in Linden bei Markt-Erbach in Mittelfranken. Dann trat er im September 1924 als Lehrer in die Anstalt Bruckberg bei Ansbach ein.

Raum unterzog sich Mitte September 1925 der staatlichen Prüfung für den Volksschuldienst und war zur weiteren Vorbereitung für den ostafrikanischen Schuldienst zwei Jahre in England.

Am 11. Januar 1928 wurde er nach Ostafrika verabschiedet und landete am 3. Februar 1928 in Tanga. Er trat in die Arbeit am Seminar in Marangu ein und war dort als Seminarlehrer tätig. Am 12. Februar 1931 heiratete er Helen Mc. Crea aus England.

Raum schied Ostern 1934 aus dem Missionsdienst aus, um sich in England weiteren Studien zu widmen und zu promovieren. Er wirkte später als Professor an der University of Fort Haze, Ostkapland in Südafrika.

Otto Raum starb am 21. Mai 2002.

Johanna Reissmann

Schwester Johanna Reissmann wurde am 29. Oktober 1889 in Erfurt geboren, ihr Vater war Glasermeister.

Sie blieb nach der Entlassung aus der Schule im Elternhaus und trat im Dezember 1910 als Lernschwester in die städtischen Krankenanstalten zu Frankfurt am Main ein.

Nach dreijähriger Lehrzeit legte sie das Staatsexamen ab und verließ im Mai 1914 die Anstalten, um zu einer verheirateten Schwester nach Ostafrika zu gehen. Durch den Ausbruch des Krieges wurde sie dort festgehalten und diente als Schwester bei der Schutztruppe.

Im Januar 1919 kam sie aus englischer Kriegsgefangenschaft in die Heimat zurück und blieb zunächst im Elternhaus. Sie nahm im Februar 1920 ihre Schwesterntätigkeit im städtischen Krankenhaus in Frankfurt am Main wieder auf und blieb dort bis Mai 1922.

Von 1922 bis 1924 war sie im Krankenhaus Evangelismos in Athen tätig, von wo sie wieder nach Frankfurt zurückkehrte.

Am 10. Januar 1927 trat sie der Leipziger Mission bei und wurde weiter ausgebildet. Anschließend wurde sie am 23. Oktober 1927 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Sie landete am 3. Dezember 1927 in Tanga und wurde zunächst in Madschame (heute Machame), dann in Gonja stationiert. Am 15. Mai 1928 erklärte sie ihren Austritt aus dem Missionsdienst.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden. 

 

Alexander Eisenschmidt

Alexander Eisenschmidt wurde am 21. November 1883 in Tackerort (heute Tahkuranna, Estland) in Livland (Kaiserreich Russland) als Sohn eines Landwirts geboren. Er besuchte von 1891 bis 1898 die Volksschule, arbeitete nebenbei als landwirtschaftlicher Gehilfe des Vaters und erhielt Privatunterricht beim Dorfpfarrer, der die Anregung zur Missionsarbeit gab.

1901 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde in Altenmuhr bei Ansbach am 18. Oktober 1908 ordiniert und am 1. November 1908 in die Kambamission nach Britisch-Ostafrika (heute Kenia) abgeordnet. Am 13. Dezember 1908 traf er in Mulango ein, von wo aus er am 15. Februar 1910 nach Myambani zog.

Ab Februar 1911 war Eisenschmidt in Ikutha stationiert, im Dezember 1912 in Mulango. Im Juli 1914 wurde er nach Neu-Moschi (heute Moshi) versetzt und übernahm dort die Station von Missionar Everth. 1916 ging er nach Masama.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges durfte er als gebürtiger Este im Land bleiben, während 1920 die deutschen Missionare heimgesandt wurden. Von 1924 bis 1926 war er zum Heimataufenthalt in Europa. Er verheiratete sich im Oktober 1926 mit Paula Mauer, geb. Kappus, Witwe des Missionars Mauer.

Eisenschmidt kehrte nach Afrika zurück und übernahm 1926 die Station Schigatini (heute Shigatini), von Juli 1927 an die Station Mwika. 1936 wurde er pensioniert und kehrte endgültig nach Europa zurück.

Alexander Eisenschmidt verstarb am 2. August 1957. 
 

Arthur Schindler

Baumeister Arthur Schindler wurde im Jahr 1875 in Dresden geboren.

Er erlernte das Maurerhandwerk und besuchte die Baugewerbeschule in Dresden. In Leipzig bestand er die Baumeisterprüfung. Daraufhin war er acht Jahre in verschiedenen Dresdner und auswärtigen Baugeschäften tätig. Seine Arbeit war teils im Büro, teils auf der Baustelle, Schindler führte auch selbständig Bauten aus.

Er heiratete, wurde jedoch bereits Anfang 1906 Witwer mit drei Kindern. Trotzdem trat er am 27. März 1908 in den Dienst der Mission.

Schindler landete am 23. Mai 1908 in Mombasa. Zuerst wurde er zur Ausbesserung der dortigen Missionswohnung in Nkoaranga stationiert. Er besorgte 1909 den Ausbau des Wohnhauses in Masama und baute 1910 das Wohnhaus des Missionsarztes in Madschame (heute Machame).

Arthur Schindler wurde im Frühjahr 1911 entlassen und kehrte im Laufe des Jahres in die Heimat zurück. Sein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Gesine Sammy

Schwester Gesine Sammy wurde am 15. September 1882 in Moorhausen bei Bremen geboren.

Sie war nach ihrer Konfirmation in Stellung in verschiedenen Familien, bevor sie im Mai 1901 in das Leipziger Bethlehemsstift in Ludwigslust eintrat. Im November 1905 wurde sie als Diakonisse eingesegnet.

Mit Schwester Bertha Schulz besuchte sie im ersten Halbjahr 1908 Unterricht in Suaheli bei Missionar Krause im Bethlehemsstift. Daraufhin absolvierte sie in der Frauenklinik der Universität Rostock einen Geburtshilfe-Kursus.

Sie wurde am 6. Januar 1909 zusammen mit Schwester Berta Schulz in Ludwigslust durch Missionsdirektor von Schwartz nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Mamba stationiert.

Im Heimaturlaub 1914 überraschte sie der Erste Weltkrieg. Sie war im Lazarettdienst tätig, zeitweise auf dem Kriegsschauplatz.

Als 1918 die Ehefrau und Mutter von sieben Kindern des Missionars Hermann Fokken starb, wurde Sammy gebeten, die Haushaltsführung zu übernehmen. Sie heiratete Fokken am 4. Dezember 1919.

Das Ehepaar wirkte im Pfarramt Münchhausen und in Amönau. Nach einem Unfall gehbehindert, zog das Ehepaar ins Altersheim in Wetter.

Gesine Fokken, geb. Sammy starb am 25. Dezember 1968 in Wetter im 87. Lebensjahr.

Berta Schulz

Schwester Berta Schulz kam am 18. Januar 1878 in Altstrelitz, Mecklenburg, als Tochter eines Viehhändlers zur Welt.

Sie half nach ihrer Konfirmation einige Jahre im Elternhaus. Dann besuchte sie 1895 einen Kurs in der Fröbelschule in Berlin, woraufhin sie als Kinderfräulein arbeitete.

Schulz trat 1896 in das Bethlehemstift in Ludwigslust ein und wurde im Herbst 1900 als Diakonisse eingesegnet. Sie wirkte in Starenhagen, Penzlin, Lübeck und zuletzt als Kleinkinderlehrerin in Teterow.

Sie meldete sich dann zum Missionsdienst und wurde in Swahili unterrichtet. Am 6. Januar 1909 wurde sie zusammen mit Schwester Gesine Sammy als Krankenpflegerin nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Schulz wurde in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert. Im November 1909 wurde sie nach Madschame (heute Machame) versetzt. Von Oktober 1911 bis April 1920 war sie erneut in Moschi.

Am 13. August 1920 musste sie mit den übrigen deutschen Missionsarbeitern zwangsweise Ostafrika verlassen und trat wieder in den Dienst ihres Mutterhauses.

Schwester Berta Schulz ist am 24. März 1943 infolge eines Schlaganfalles verstorben. 

Ernst Hohlfeld

Ernst Hohlfeld kam am 7. April 1883 in Dresden als einziges Kind eines Landarbeiters und Markthelfers zur Welt. Er erlernte das Schlosserhandwerk und arbeitete von Ostern 1900 bis 1903 als Gehilfe in Dresden, wo er dem Jünglingsverein angehört.

Ostern 1903 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Hohlfeld wurde am 16. Mai 1909 in der Kreuzkirche in Dresden ordiniert und am 2. Juni 1909 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort wurde er in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert.

Am 26. Januar 1912 heiratete er Else Parge, die für die Leipziger Mission als Rechnungsführerin in Moschi tätig war. Hohlfeld übernahm im April 1912 die Station Mwika. Als am 5. Januar 1913 seine Frau an Herzschwäche starb, übernahm er ihr Rechnungsführeramt.

Im Februar 1914 reiste er in Heimaturlaub. Im Dezember 1914 arbeitete er in Oelsnitz im Vogtland als Vertretung des als Lazarethgeistlicher nach Belgien gegangenen Diakonus. Hohlfeld verheiratete sich am 23. Februar 1916 in zweiter Ehe mit Ella Ida Welzel aus Lockwitz bei Dresden.

Im Jahr 1920 wurde er zweiter Diakonus an der Jakobikirche in Oelsnitz und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Er wurde am 20. Februar 1929 nach Wildenhain, Sachsen, versetzt. Am 1. Oktober 1952 trat er in den Ruhestand.

Ernst Hohlfeld verstarb am 23. Februar 1959.

Max Michel

Max Michel wurde am 17. Juli 1881 in Kamenz in Sachsen als Sohn eines Bezirksfeldwebels geboren. Er selbst widmete sich zunächst der militärischen Laufbahn, eine anschließende Feuerwerker-Karriere kam nicht zustande.

Ostern 1903 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein, wurde nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und dort in Gonja stationiert. Im Frühjahr 1911 übernahm er die Station Wudee. Michel verheiratete sich am 23. Juli 1911 mit Emma Adam.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er als Feldwebel zur Schutztruppe eingezogen und geriet 1917 in britische Gefangenschaft. 1919 konnte er in die Heimat zurückkehren.

Hier war er zunächst Vikar in Leipzig, später Diakon in Briesnitz bei Dresden und seit 1923 Pfarrer in Schwepnitz. Ab Herbst 1924 war er als Missionsinspektor des Sächsischen Hauptmissionsvereins tätig.

Michel wurde 1927 Pfarrer in Lengefeld im Erzgebirge und blieb dort bis Mai 1929. Anschließend ging er erneut nach Ostafrika und wurde in Mbaga stationiert.

Im Mai 1933 kehrte Michel endgültig nach Deutschland zurück und trat als Pfarrer in den sächsischen Kirchendienst (in Dresden-Leubnitz-Neuostra und Walddorf). Er trat 1950 in den Ruhestand ein, war aber nebenbei immer wieder für die Mission tätig.

Max Michel verstarb am 4. Januar 1962 in Walddorf in Sachsen.

Andreas Schöne

Andreas Schöne kam am 12. Dezember 1881 in Reinswalde im Kreis Sorau als ältester Sohn eines Pastors zur Welt.

Er besuchte von 1892 bis 1901 das Gymnasium zu Ohlau. Anschließend studierte er von Ostern 1901 bis Ostern 1905 in Breslau, Erlangen und Leipzig Theologie.

Schöne war zwei Jahre lang Hauslehrer bei dem Grafen von Klot-Trautvetter auf Schloss Hohendorf in Vorpommern. 1907 schloss er sein Theologiestudium mit dem Zweiten Examen ab und absolvierte 1908 seinen Militärdienst in Rostock.

Im Oktober 1908 trat er in das Missionsseminar in Leipzig ein. Seine Ordination fand am Sonntag Quasimodogeniti 1909 in Ohlau statt. Am 2. Juni 1909 wurde er nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Schöne arbeitete dort auf den Stationen in Mamba und Marangu und heiratete am 6. November 1911 in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) Gertrud Adam.

Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde er 1920 mit den übrigen deutschstämmigen Missionaren zwangsweise in die Heimat gebracht. Er trat 1921 in den Dienst der Hannoverschen evangelisch-lutherischen Freikirche. Zunächst war er als Reiseprediger beschäftigt. Ab Oktober erhielt er seine erste Anstellung und schied damit aus dem Missionsdienst aus.

Andreas Schöne verstarb am 5. Januar 1967 in Ettenbüttel. Die Beisetzung fand am 10. Januar 1967 in Arpke statt. Noch heute erinnert ein Gedenkstein an ihn, auch wenn das Grab inzwischen eingeebnet wurde.

Alfred Knepper

Karl Alfred Knepper, geboren am 6. August 1885 in Oberreußen bei Riesa als Sohn eines Wirtschaftsbesitzers, erlernte nach dem Besuch der Volksschule in Riesa die Tischlerei. Von Oktober 1906 bis September 1908 verrichtete er seinen Militärdienst in Landau in der Pfalz bei der Feldartillerie.

Knepper hatte durch seinen engen Kontakt zum Pastor seiner Heimatgemeinde bereits Kontakte zur äußeren Mission geknüpft. Er meldete sich zum Missionsdienst und wurde als Missionshandwerker nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Marangu stationiert.

Im März 1910 siedelte er zur Beaufsichtigung des Kirchenbaus nach Mamba über. Später kehrte er nach Marangu zurück und übernahm ab dem 20. Februar 1914 die Errichtung einer Handwerkerschule in Schira (heute Shira).

Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 5. August 1914 zur Schutztruppe einberufen. Er lag als Schwerverwundeter in einem Hospital in Maschoro (Portugiesisch-Ostafrika). 1918 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft und kam in das Gefangenlager Sidi Bischr bei Alexandrien.

Im November 1919 kam er nach Deutschland zurück und löste sein Verhältnis zur Mission. Sein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Albert Fokken

Der am 1. November 1885 in Emden geborene Albert Fokken erlernte die Bautischlerei, die Ziegelei und den Mühlenbau. Sein Bruder ist Hermann Fokken.

Albert Fokken traf am 2. April 1909, als Missionshandwerker abgeordnet, in Aruscha (heute Arusha) ein, wo er ein Wohnhaus für Missionar Blumer baute. 1911 wurde er nach Schira (heute Shira) versetzt, um Kostschulhäuser und eine Werkstatt zu errichten, 1912 dann nach Marangu.

Fokken schied im Frühjahr 1914 aus dem Missionsdienst aus, um sich als Bauunternehmer und Pflanzer in Aruscha anzusiedeln. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er 1914 zur Schutztruppe eingezogen und geriet 1917 in englische Kriegsgefangenschaft. Zurück in der Heimat verheiratete er sich am 17. Dezember 1925 mit Erna Scharmann.

Am 7. Februar 1926 wurde Fokken erneut als Missionsbaumeister nach Afrika verabschiedet und in Schigatini (heute Shigatini) stationiert. Im Januar 1927 siedelte er zur Gründung einer Industrieschule nach Nkoaranga über und legte eine Kaffeepflanzung in Makumira an. Nach dem Tod seiner Frau heiratete Fokken im Jahr 1931 die Missionsschwester Hanna Schliemann.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er interniert. Zurück in Deutschland lebte er zunächst in Ostfriesland, dann in Mecklenburg und war in der Landwirtschaft tätig.

Albert Fokken verstarb am 24. Oktober 1963.

Else Hübner

Else Hübner wurde am 16. November 1877 in Dresden als Tochter eines Buchhändlers geboren. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wurde sie zunächst von ihrer Großmutter erzogen, dann war sie in einem Kinderheim untergebracht. Später nahm eine Pastorenfamilie sie zu sich auf.

Von 1900 bis 1905 besuchte sie das Lehrerinnenseminar in Dresden und wurde nach bestandenem Ersten Examen Hilfslehrerin in Riesa. Sie nahm weiterhin an Fortbildungen teil und meldete sich für den Missionsdienst. Im Frühjahr 1909 widmete sie sich in Leipzig dem Studium des Suaheli.

Hübner empfing am 4. Juni 1909 ihre Vokation und wurde nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort landete sie am 15. Juli 1909 in Mombasa und wurde in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert.

Sie verlobte und verheiratete sich 1910 mit Missionar Ludwig Oldewage und schied daraufhin aus dem Schwesterndienst aus.

Edmund Mauer

Edmund Mauer kam am 29. April 1885 in Hendungen bei Mellrichstadt in Unterfranken als Sohn eines Schmiedemeisters zur Welt. Er erlernte in Schwabach das Nadlerhandwerk und wurde Mitglied des dortigen Jünglingsvereins, was bei ihm den Wunsch nach dem Missionsdienst erweckte.

1903 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und wurde am 18. Mai 1910 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Seine Ordination fand am 19. Juni 1910 in Schwabach statt.

Sein erster Einsatzort war Nkoaranga, im April 1912 übernahm er dann das Rechnungsamt und die Druckerei in Moschi. Mauer heiratete am 30. Dezember 1912 in Moshi Paula Kappus aus Jaffa in Palästina. Am 3. Januar 1913 übernahm er die Station Madschame (heute Machame) und wurde im März 1914 Missionar Jessens Nachfolger in Schira.

Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges stellte er sich freiwillig als Krankenpfleger für die Schutztruppe zur Verfügung. Mauer kam 1917 in englische Kriegsgefangenschaft und wurde in Ägypten interniert.

Er kehrte am 22. November 1919 nach Leipzig zurück. Im März 1920 wurde er Hilfsgeistlicher an St. Johannis in Nürnberg, im April 1922 dann Pfarrer in Unterleinleiter, Oberfranken.

Edmund Mauer starb am 6. März 1925.

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Elisabeth Vierhub

Schwester Elisabeth Vierhub wurde am 24. August 1873 in Bomst in Posen als Tochter eines Bahnbeamten geboren.

Nach ihrer Konfirmation im Herbst 1887 half sie zweieinhalb Jahre lang der Mutter im Haushalt. Anschließend absolvierte sie für anderthalb Jahre in Berlin eine kaufmännische Lehre. Danach war sie ein halbes Jahr im Elternhaus, bis sie 1892 eine kaufmännische Stellung in Rostock annahm. Dort blieb sie für fünf Jahre.

1901 trat Vierhub in das Diakonissenhaus Stift Bethlehem in Ludwigslust, Mecklenburg, ein. Bis 1910 war sie an verschiedenen Orten in der Gemeinde- und Krankenpflege tätig.

Sie wurde am 25. Juni 1910 in Ludwigslust durch Missionsdirektor von Schwartz als Krankenschwester nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) stationiert. 1912 wurde sie nach Madschame (heute Machame) versetzt.

Vierhub kam im Juni 1919 in die Heimat zurück und trat erneut in den Dienst ihres Mutterhauses. Am 25. Oktober 1925 wurde sie beim Herbstmissionsfest in Leipzig wieder nach Ostafrika verabschiedet und in Madschame stationiert. Sie siedelte im September 1928 zur Leitung der Mädchenschule nach Moschi über.

Zuletzt lebte Schwester Elisabeth Vierhub im Mutterhaus Bethlehemstift, Ludwigslust und verstarb dort am 30. April 1964 im Alter von 90 Jahren.

Else Parge

Else Parge wurde am 9. September 1883 in Hamburg als Tochter eines Schuhmachers und Besitzers eines Schuhwarengeschäfts geboren.

Sie besuchte die Volksschule, die Oberklasse und die Gewerbeschule, übernahm dann eine kaufmännische Bürostelle und arbeitete nebenher noch als Privatsekretärin. Später war sie als Buchhalterin in einem Hamburger Bankhaus angestellt.

Nach dem Tod ihrer Mutter meldete sie sich 1909 zum Missionsdienst und wurde als Rechnungsführerin nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet, obwohl zunächst Bedenken aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen bestanden.

Sie landete am 19. Oktober 1910 in Mombasa und übernahm Anfang 1911 das Rechnungsamt in Moschi (heute Moshi). Am 26. Januar 1912 verheiratete sie sich mit Missionar Ernst Hohlfeld in Mwika.

Else Hohlfeld, geb. Parge verstarb am 5. Januar 1913 in Mwika an Herzschwäche.

Fritz Wärthl

Fritz Wärthl wurde am 17. April 1884 in Eschenbach bei Hersbruck, Mittelfranken, als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Er ist der Bruder von Diakonisse Elisabeth Wärthl und Lina Raum geb. Wärthl, der Ehefrau von Missionar Johannes Raum.

Wärthl lernte nach dem Besuch der Volksschule bei seinem Vater das Tischlerhandwerk. Durch den Ortspfarrer, der ihm als Vorbereitung auf das Missionsseminar Latein beibrachte, bekam er Kontakt zur Mission. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Wärthl zunächst die Tischlerei.

Sein Eintritt in das Leipziger Missionsseminar erfolgte dann im Jahr 1903. Nach Lehrvikariatszeit und Militärdienst fand am 23. Oktober 1910 die Abordnung nach Deutschostafrika (heute Tansania) statt.

Dort war er in Gonja bei Missionar Rother stationiert. 1911 brach er mit Missionar Ittameier zu einer Expedition nach Ruruma in Iramba auf. Ziel dieser Unternehmung war die Auskundschaftung der Missionsmöglichkeiten.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat Wärthl am 28. November 1914 in den Sanitätsdienst der Schutztruppe ein. Er geriet im Juni 1917 in englische Gefangenschaft und wurde im Herbst 1919 mit den anderen gefangenen Missionaren nach Deutschland heimbefördert.

Wärthl kam am 14. November 1919 in Brunsbüttelkog an und wurde am 1. September 1920 Pfarrvikar in Amberg, Oberpfalz. 1922 übernahm er das Pfarramt in Cham. 

Fritz Wärthl ist am 16. Juni 1965 im Alter von 82 Jahren in Wasserburg am Bodensee verstorben.

Karl Knittel

Karl Knittel wurde am 16. Februar 1887 in Ronneburg, Sachsen geboren. Er besuchte das Lehrerseminar in Altenburg und erhielt am 16. März 1911 in Leipzig seine Vokation für den Missionsdienst in Deutschostafrika (heute Tansania).

Er wurde als Missionslehrer in Marangu stationiert und eröffnete mit Missionar Raum im November 1912 das Lehrerseminar (Lehrgehilfen- und Mittelschule) in Marangu. Er war während seiner Zeit in Afrika vor allem organisatorisch darum bemüht, das Missions-Schulwesen insgesamt zu verbessern und zu vereinheitlichen.

Am 7. Dezember 1913 heiratete er Paula Kunstmann aus Gera. In Marangu war er bis 1920 tätig und wurde dann mit den übrigen Missionsmitarbeitern zwangsweise in die Heimat gebracht.

Zurück in Deutschland trat Knittel in den Schuldienst in Sachsen-Altenburg ein und schied damit aus dem Missionsdienst aus. Im Ruhestand siedelte er mit seiner Frau in ein evangelisches Altersheim in Jena/Thüringen über.

Karl Knittel ist im Jahr 1971 verstorben.

Otto Hauptmann

Otto Hauptmann kam am 14. April 1887 in Dürrhennersdorf bei Löbau in Sachsen als Sohn eines Handwebers zur Welt. Aufgrund des frühen Todes seiner Mutter wurde er von der Großmutter und einer Tante erzogen.

Der Konfirmationsunterricht ließ in ihm den Entschluss reifen, Missionar zu werden. Nach seiner Konfirmation arbeitete er jedoch zunächst in der Landwirtschaft, um zum Unterhalt der Familie beitragen zu können. Dann meldete er sich bei der Diakonenanstalt in Moritzburg an, von wo aus er als Krankenpfleger in das Dresdner Diakonenhaus geschickt wurde.

Ostern 1905 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er wurde am 4. Juni 1911 in Leipzig ordiniert und am 7. Juni 1911 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort war er zunächst in Gonja stationiert und wurde im Juni 1913 nach Schigatini (heute Shigatini) versetzt.

Hauptmann verheiratete sich am 4. Juli 1913 mit Ruth Dumont aus Leipzig. Im Oktober 1913 gründete er die Station Usangi.

Seine Rückkehr nach Deutschland erfolgte im Juni 1919. Am 9. Dezember 1919 wurde er Pfarrvikar in Untersachsenberg-Georgenthal und, nach bestandenem Zweiten Examen, am 12. Juni 1921 Pfarrer daselbst. Somit schied er aus dem Missionsdienst aus.

Otto Hauptmann verstarb am 16. Juni 1926 im Alter von 39 Jahren in Sachsenberg-Georgenthal.

Arno Everth

Arno Everth wurde am 11. Januar 1888 in Döbeln in Sachsen geboren. Sein Vater war ein Pianofabrikant.

Everth absolvierte 1907 die Fürstenschule in Grimma, studierte Theologie in Tübingen und Leipzig und trat dann ins Leipziger Missionshaus ein. Er erlernte das Swahili und nahm am Pflegekursus im Diakonissenhaus teil. Nach dem halbjährigen Diakonatsvikariat in Leipzig-Gohlis absolvierte er das Zweite Theologische Examen.

Er wurde am 29. Mai 1912 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet, wo er bis Dezember 1912 in Nkoaranga war. Er führte anschließend das Rechnungsamt und die Station Neu-Moschi (heute Moshi) bis Mai 1914. Danach war er in Iramba tätig.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Everth kurzzeitig in die Schutztruppe eingezogen. Anschließend war er wieder in Ruruma. 1917 wurde er als britischer Kriegsgefangener in Ägypten interniert.

Im November 1919 kehrte Everth nach Deutschland zurück und wurde am 14. Juni 1920 Hilfsgeistlicher in Chemnitz. Mit Eintritt in den Dienst der sächsischen Landeskirche schied er aus der Mission aus. Ab 1921 war er Pfarrer in Gleisberg. 

Arno Everth starb am 30. Mai 1954 in Döbeln. 

Heinrich Roth

Heinrich Roth wurde am 25. Oktober 1887 in Szeghegy in Südungarn als Sohn eines Ackerwirts und Bibelkolporteurs geboren. Bis 1902 wurde er hauptsächlich von seinem Vater unterrichtet, dann besuchte er ein Jahr lang das Gymnasium in Hermannstadt.

Nachdem Roth in Mezöberény einen Missionszögling kennengelernt hatte, der ihm vom Leipziger Missionswerk berichtete, trat er 1906 in das Leipziger Missionsseminar ein.

Ostern 1911 bestand er das Abgangsexamen und war dann bis Ostern 1912 als Lehrvikar in Bramsche bei Osnabrück tätig. Seine Ordination fand am Sonntag Cantate 1912 in Leipzig statt.

Roth wurde am 29. Mai 1912 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Aruscha (heute Arusha) stationiert.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erbat Roth zum 1. Oktober 1914 seine Entlassung aus dem Missionsdienst und trat in die Schutztruppe ein. Ein Jahr später geriet er in britische Kriegsgefangenschaft und wurde in Ägypten interniert.

Sein Todesdatum konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Friederike Steinacker

Schwester Friederike Steinacker wurde am 9. September 1888 in Dinkelsbühl in Mittelfranken als Tochter eines Ökonomen geboren.

Durch den Besuch von Missionsversammlungen wurde sie selbst zum Missionsdienst angeregt. Nach ihrer Konfirmation arbeitete sie zwei Jahre als Hausmädchen bei einer Familie in Wilbel bei Frankfurt am Main.

Am 1. Mai 1906 trat sie in das Diakonissenhaus Elisabethenstift in Darmstadt ein. Sie wurde am 9. November 1907 Novizin. Vom 1. Juli 1911 bis zum 1. Januar 1912 besuchte sie einen Hebammenkursus an der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen.  

Steinacker bestand am 31. Dezember 1911 die Schlussprüfung. Sie siedelte dann nach Leipzig über, um Suaheli und in der Universitätsaugenklinik die Behandlung von Augenkrankheiten zu lernen.

Am 29. Mai 1912 erhielt sie vom Missionskollegium ihre Vokation und wurde als Krankenpflegerin nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Nkoaranga stationiert. Sie war auch während der Kriegsjahre dort. Zeitweilig leistete sie im englischen Kriegslazarett in Aruscha (heute Arusha) Hilfe.

Sie trat 1919, wieder in der Heimat, in den Dienst ihres Missionshauses zurück.

Schwester Friederike Steinacker ist am 19. Dezember 1966 in ihrem Mutterhaus gestorben.

Wilhelm Guth

Wilhelm Guth wurde am 5. Juni 1888 in Zeiskam in der Rheinpfalz im Königreich Bayern als Sohn eines Landwirts geboren.

Er erlernte in Worms den Kaufmannsberuf und besuchte nebenher die Handelsschule. In diesem Rahmen war er fast ein Jahr lang in London tätig, wo er die lutherische Kirche kennenlernte.

Im August 1907 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er war kurze Zeit Vikar in Hüttenheim bei Würzburg und wurde am 14. Mai 1913 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort war er in Gonja stationiert.

Bei Beginn des Ersten Weltkriegs trat Guth in den Sanitätsdienst der Schutztruppe ein und wurde im November 1917 Kriegsgefangener. Er kam 1919 wieder nach Deutschland zurück.

Von 1922 bis 1923 war er als Missions-Werbearbeiter in Wetterfeld in Hessen tätig. Mitte September 1923 wurde er Pfarrverweser in Harburg bei Nördlingen, später in Hohenaltheim, wo er Frühjahr 1924 nach bestandenem Examen Pfarrer wurde.

Am 17. Februar 1927 wurde er erneut nach Ostafrika verabschiedet und versah dort in Gonja das Amt des Leiters der jetzigen Pare-Diözese. 1938 kehrte er endgültig in die Heimat zurück.

Seit 1956 lebte er im Ruhestand in Aha-Edersfeld in Bayern, war aber auch weiterhin für die Mission tätig. Später lebte er im Feierabendheim Rummelsberg bei Feucht in Bayern.

Wilhelm Guth ist am 26. August 1980 verstorben.

Paul Winkler

Paul Winkler wurde am 15. Dezember 1886 in Bräunsdorf in Sachsen als Sohn eines Zimmermanns und späteren Landwirts geboren.

Er besuchte die Volksschule in Oberfrohna und bemühte sich, zunächst ohne Erfolg, schon nach seiner Konfirmation um Aufnahme in das Missionsseminar in Leipzig.

Stattdessen besuchte er zur Vorbereitung auf den Kaufmannsberuf die höhere Fortbildungsschule in Limbach und trat dort in den Jünglingsverein ein.

1907 erfolgte dann die Aufnahme in das Missionsseminar. Er bestand Ostern 1913 die Schlussprüfung und war für kurze Zeit als Lehrvikar in Winterhausen bei Würzburg tätig. Seine Ordination fand am 12. Mai 1913 in Oberfrohna statt.

Winkler wurde am 14. Mai 1913 nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Mamba stationiert. Während des Ersten Weltkriegs war er Stationarius von Schira (heute Shira).

1918 wurde er aufgrund einer Erkrankung an der Spanischen Grippe nach Masama gebracht, wo er in der Nacht vom 26. zum 27. November 1918 verstarb.

Georg Horn

Georg Horn wurde am 19. März 1888 in Laubegast bei Dresden geboren.

Er besuchte zunächst ein halbes Jahr lang die städtische Gewerbeschule in Dresden, war dann für vier Semester an der königlichen Baugewerbeschule in Zittau und anschließend für weitere drei Semester an der technischen Hochschule in Dresden. Dann lernte er drei Jahre lang das Maurerhandwerk.

Er wurde im November 1913 als Missionsarchitekt nach Deutschostafrika (heute Tansania) gesandt und landete am 6. Dezember 1913 in Tanga. In Nkoaranga baute er ein Schwesternhaus und führte danach noch weitere Bauten aus.

Im August 1914 wurde er zur Schutztruppe eingezogen und geriet am 6. Februar 1917 in britische Kriegsgefangenschaft. Er wurde in Ägypten interniert und kehrte im November 1919 nach Deutschland zurück.

Hier heiratete er am 28. Januar 1920 in Weinböhla Margarethe Hüttig. Horn wurde auf sein Ansuchen am 31. Mai 1920 aus dem Missionsdienst entlassen und ging später im Dienst der Rheinischen Mission nach Sumatra.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Elisabeth Wärthl

Diakonisse Elisabeth Wärthl wurde am 1. September 1886 in Eschenbach bei Herbruck, Bayern, als Tochter eines Tischlermeisters und Schwester von Missionar Fritz Wärthl geboren. Über ihre Schwester Lina Wärthl ist sie mit Missionar Johannes Raum verschwägert.

Am 2. November 1913 wurde sie als Diakonissin in Ludwigslust im Stift Bethlehem eingesegnet. Sie bestand am 31. Dezember 1913 die Prüfung für Hebammen in Rostock und wurde am 6. Januar 1914 als Krankenschwester nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Von März 1914 bis August 1920 war sie auf der Station Mamba tätig. Mit den übrigen ostafrikanischen Missionsleuten wurde sie auf der Kigoma heimtransportiert und landete am 14. November 1920 in Rotterdam.

Wärthl wurde am 25. Oktober 1925 wieder nach Ostafrika verabschiedet und zunächst in Masama stationiert. Später wurde sie nach Mamba versetzt.

Sie kam Ende Februar 1932 zum Heimaturlaub nach Deutschland und kam am 17. April 1933 wieder in Tanga an. Sie übernahm wieder ihre Arbeit in Mamba, die sie bis 1938 ausübte.

Schwester Elisabeth Wärthl verstarb am 29. Mai 1975 in ihrer Geburtsstadt Eschenbach.

Hugo Stelzner

Hugo Stelzner wurde am 23. Dezember 1888 in Langenreinsdorf bei Crimmitschau als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren.

Er erlernte den Bäckerberuf in Crimmitschau, wo er auch in den Jünglingsverein eintrat. Als er in einem Buch vom Schicksal der Missionare Ovir und Segebrock erfuhr, entschloss er sich, Missionar zu werden.

Stelzner trat Ostern 1907 in das Leipziger Missionsseminar ein und besuchte bis Pfingsten 1913 die Chirurgische Poliklinik in Leipzig. Seine Ordination fand am 1. Juni 1914 in Langenreinsdorf statt.

Am 3. Juni 1914 wurde er nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Hier war er bis Oktober 1914 in Schigatini (heute Shigatini) stationiert. Stelzner war dann bis März 1915 in Wudee, anschließend bis Januar 1916 in Mbaga tätig.

Stelzner ging am 16. Januar 1916 zur Schutztruppe und kam als Kriegsgefangener in ein Lager in Ägypten. Im November 1919 konnte er zurück in die Heimat und erhielt zum 31. März 1921 seine Entlassung aus dem Missionsdienst.

Stelzner bestand im März 1921 das Abitur am Gymnasium in Zwickau, studierte Theologie und trat in den sächsischen Kirchendienst. Von 1939 bis 1961 war er Pfarrer in Pesterwitz, Sachsen.

Hugo Stelzner ist dort am 12. Dezember 1967 verstorben.

Ralph D. Hult

Ralph Hult wurde am 9. Juli 1888 in Kearny, Nebraska geboren und wollte seit seinem 18. Lebensjahr in den Sudan, um den Menschen dort das Wort Christi zu bringen.

Er besuchte das Augustana College in Rock Island, Illinois und missionierte während dieser Zeit unter den Mormonen in Utah. Danach studierte er zwei Jahre am Chicago Lutheran Theological Seminary in Maywood, Illinois.

Er wurde Missionar für die Augustana-Synode und reiste 1919 nach Afrika. Die Arbeit im Sudan entpuppte sich als schwierig, da für Christen viele Gebiete gesperrt waren, so hielt er sich vor allem in französischen Territorium auf.

1922 berief ihn die Augustana-Synode nach Deutschostafrika ab (heute Tansania). Dort wurde er unter anderem für die Leipziger Mission tätig, da die Synode diese bei Bedarf in der Arbeit unterstützte. Bis 1926 wirkte er in Iramba.

Danach arbeitete er zwölf Jahre in der Heimat für die Iowa Conference. 1942 konnte er nach Afrika zurückkehren und war als Superintendent für den Usaramo-Distrikt mit seinem Hauptsitz Dar es Saalam zuständig.

Am 18. März 1943 verstarb er an den Folgen einer Malaria und wurde in Dar es Saalam beerdigt.

N. Ludwig Melander

John Steimer

Geboren wurde John Steimer am 23. Februar 1887 in Sjöbo, Skane, Schweden.

1902 oder 1907 wanderte er in die USA aus. Er schloss das Augustana College ab und heiratete am 24. September 1918 Edla Amalia Swenson. Das Augustana Seminary schloss er 1920 ab. In demselben Jahr wurde er ordiniert.  1920/21 besuchte er die Hartford Missions School.

Im Dienste der Augustana Synode war er von 1922 bis 1928 in Afrika, Tanganyika (heute Tansania) als Missionar tätig.

Danach kehrte er nach Schweden zurück und ging in den Dienst der Kirche von Schweden. Alle drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, absolvierten ebenfalls eine theologische Ausbildung.

John Steimer starb am 3. Dezember 1952 und wurde in Söda Asum auf dem Friedhof Sjöbo beerdigt.

A. C. Zeilinger

Nach dem Ersten Weltkrieg und der damit verbundenen Ausweisung der deutschen Missionare boten der Amerikanische Nationale Lutherische Rat (NLC) und die britische Regierung Unterstützung an. Vor allem die amerikanische Iowa-Synode, die vorher Leipzig finanziell geholfen hatte, zeigte Interesse, eigene Missionare auf die ehemaligen Leipziger Stationen zu entsenden.

Im September 1921 übernahm A. C. Zeilinger als erster amerikanischer Missionar die Verantwortung für die lutherische Station in Neu-Moshi am Kilimandscharo. Wegen Finanzierungsproblemen blieb er allerdings der einzige Missionar der Iowa-Synode in Tanganyika. 1925 kehrte er in die USA zurück und wurde Gemeindepfarrer.

Die genauen Lebensdaten sind unbekannt.

Dr. theol. Richard Reusch

Richard Reusch wurde am 19. Oktober 1891 (in anderen Quellen auch 31. Oktober) in Baratajewka an der Wolga geboren. 1911 legte er an dem damaligen Kosaken- und späteren Regierungsgymnasium das Abiturientenexamen ab und wurde dabei mit der goldenen Medaille ausgezeichnet.

Er studierte Theologie in Dorpat und bestand 1915 in Riga die beiden theologischen Examina. Reusch wurde Sprengelsvikar für die deutsche Gemeinde in Dorpat und war dann als Hauslehrer in Dänemark beschäftigt.

Im Herbst 1920 meldete er sich in Leipzig zum Missionsdienst. Er erwarb 1921 in Dorpat den Grad eines Mag. theol. Im Januar 1922 kam er dann in das Leipziger Missionshaus, um Englisch, Suaheli und Krankenpflege zu lernen.

Reusch wurde von der Augustanasynode in die ostafrikanische Mission berufen und war zuerst in Aruscha (heute Arusha), dann in Nkoaranga stationiert. Er arbeitete für die Steppenmission und wurde im Juni 1927 an das Seminar in Marangu berufen.

Bei einem Heimaturlaub 1931 im Baltikum wurde ihm der Titel Dr. theol. verliehen. 1938 erhielt er einen Ruf der amerikanischen Augustana Synode und auf diese Weise die amerikanische Staatsangehörigkeit.

Am 29. März 1939 reiste er erneut nach Ostafrika aus, um sich am Aufbau des Schulwesens in Iramba zu beteiligen, zusätzlich wirkte er in Marangu.

Richard Reusch verfasste unter anderem die Werke „Der Islam in Ostafrika“ (1931) und „History of East Africa“ (1954).

Er verstarb am 28. Juni 1975 in Stancy, USA.

Georg Fritze

Georg Fritze wurde am 15. Mai 1889 in Carlsruhe in Oberschlesien als Sohn eines Kaufmanns geboren. Fünf Jahre lang besuchte er die Volkschule und durchlief anschließend die drei unteren Klassen des Gymnasiums in Ohlau.

Nach seiner Konfirmation erlernte er in Prenzlau den Kaufmannsberuf. Er war in verschiedenen Stellungen tätig, zuletzt in dem Ladengeschäft seiner Eltern.

Ostern 1912 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Seine Ordination fand am 15. Juli 1920 in Angermünde statt. Dann kam Fritze als Vikar nach Korbach in Hessen. Er heiratete am 15. September 1921 Maria Manteuffel aus Angermünde.

Von 1921 bis 1925 war er als Hilfsgeistlicher der lutherischen Gemeinde in Barmen tätig. Er besuchte das College in Kingsmead in England, um seine Kenntnisse der englischen Sprache zu vervollkommnen.

Am 7. Februar 1926 wurde er als einer der ersten Missionare nach dem Ersten Weltkrieg nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Zunächst war Fritze in Madschame (heute Machame) stationiert, dann in Masama. Im Herbst 1926 wurde er nach Mamba zur Mitarbeit am Seminar in Marangu versetzt. Im Juni 1927 übernahm er die Station Mamba.

Während des Zweiten Weltkrieges war er in verschiedenen Lagern interniert. Am 25. Januar 1944 ist Georg Fritze in Palästina auf der Heimreise nach Deutschland plötzlich an Herzschlag verstorben. Er wurde in Jerusalem begraben. Seine Frau verstarb am 2. Januar 1969.

Johannes Rissmann

Johannes Rissmann wurde am 13. Dezember 1901 in Gittersen in Sachsen als Sohn eines Verwaltungsinspektors geboren.

Er besuchte bis 1916 das Gymnasium und bis 1918 eine Volksschule in Dresden und war danach eine Zeit lang in der Landwirtschaft tätig.

Ostern 1922 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und bestand Ostern 1925 das Abschlussexamen. Rissmann war ein halbes Jahr Lehrvikar bei Pfarrer Emil Müller in Königsfeld, der selbst einmal als Missionar gewirkt hatte.

Danach nahm er im Herbst 1925 an einem halbjährlichen medizinischen Kursus in Tübingen teil und hörte gleichzeitig Vorlesungen an der Universität. Von April bis Juli 1926 besuchte er das College Kingsmead in England, um Englisch zu lernen.

Am 19. Oktober 1926 wurde er in Dresden ordiniert und am 24. Oktober 1926 nach Ostafrika abgeordnet. Dort war er in Aruscha (heute Arusha) stationiert.

Bereits im Dezember 1927 musste er aus gesundheitlichen Gründen in die Heimat zurückkehren. Er schied im Januar 1929 aus dem Missionsdienst aus und trat in den sächsischen Kirchendienst.

Johannes Rissman ist am 18. April 1989 verstorben.

 

Dr. med. Dr. med. dent. Gerhard Puff

Dr. med. Gerhard Puff wurde am 21. Oktober 1899 in Prenzlau geboren. Er besuchte bis Ostern 1918 das Gymnasium und wurde nach bestandener Reifeprüfung zum Militär eingezogen.

Ab Februar 1919 studierte er in Berlin Medizin und Zahnheilkunde. Das zahnärztliche Staatsexamen bestand er im November 1921 und promovierte im März 1922 zum Dr. med. dent. Im Frühjahr 1924 bestand er in Tübingen das ärztliche Staatsexamen und promovierte im November 1924 zum Dr. med.

Danach war Puff an den Stadtkrankenhäusern in Prenzlau und Döbeln, an der Universitätsfrauenklinik in Leipzig, am Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg und an der Universitätsaugenklinik in Tübingen tätig.

Er heiratete am 30. Juli 1926 Maria Leuckfeld aus Katzhütte in Thüringen. Am 24. Oktober 1926 wurde er nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Madschame (heute Machame) stationiert. Dort war er bis März 1932 tätig. Danach reiste er in die Heimat zurück und schied aus dem Missionsdienst aus.

Es konnte kein Todesdatum ermittelt werden.

Alfred Winkler

Alfred Winkler wurde am 12. Dezember 1899 in Kaufungen, Sachsen als Sohn eines Schmiedemeisters geboren. Er besuchte die Volksschule und bildete sich durch Selbstunterricht weiter.

Ostern 1919 trat Winkler in das Leipziger Missionsseminar ein, wo er Ostern 1925 das Abgangsexamen bestand. Anschließend war er ein halbes Jahr Lehrvikar in Fünfbronn.

Winkler absolvierte einen medizinischen Kursus in Tübingen und einen Englisch-Sprachkurs in Kingsmead in England. Seine Ordination fand am 17. Oktober 1926 in Kaufungen statt.

Am 24. Oktober 1926 wurde er nach Deutschostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Er heiratete am 2. November 1926 in Königsfeld Martha Müller, die Tochter des Pfarrers und ehemaligen Missionars Müller.

Winkler landete am 19. Dezember 1926 in Tanga und wurde in Masama stationiert. Im Juni 1935 traf er auf Heimaturlaub in Deutschland ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb er in Paarl in Südafrika.

Alfred Winkler verstarb am 22. April 1965 in Kapstadt.

Charlotte Fleck

Schwester Charlotte Fleck wurde am 6. November 1897 in Oschatz als Tochter eines Kaufmanns geboren.

Nach dem Schulbesuch in der Heimat war sie ein Jahr lang an einer höheren Töchterschule in London. Anschließend trat sie in das Paul Gerhardt Stift in Berlin ein. Dort bestand sie 1917 die Prüfung als Kindergärtnerin und 1918 die staatliche Hortnerinnenprüfung.

Sie war in verschiedenen Kinderheimen und an einem Kindergarten tätig. Zuletzt arbeitete sie ein dreiviertel Jahr lang als Praktikantin an einem Krankenhaus in Frankfurt am Main.

Nach ihrer Meldung zum Missionsdienst trat sie 1926 zu ihrer weiteren Ausbildung in der Krankenpflege in das Leipziger Diakonissenhaus ein. Darauf war sie in einem Säuglingsheim in Leipzig-Connewitz und in einem Kinderheim in Nürnberg tätig.

Sie wurde am 30. Mai 1928 nach Ostafrika abgeordnet und am 1. Oktober 1928 zusammen mit Schwester Elisabeth Vierhub an der Mädchenschule in Moschi angestellt. Sie traf im April 1935 auf Heimaturlaub in Deutschland ein. Gestorben ist sie am 1. Oktober 1971 in Leipzig.

Johannes Hohenberger

Johannes Hohenberger wurde am 22. Januar 1899 in Grubenberg, Oberfranken geboren. Sein Vater war Landwirt und auch er war zunächst in der Landwirtschaft tätig.

Später wurde er Lehrvikar und absolvierte einen medizinischen Kurs in Tübingen sowie einen englischen Sprachkurs in England. Er war einer der Teilnehmer des ersten Lehrgangs im Leipziger Missionshaus nach dem Ersten Weltkrieg.

1926 wurde er ordiniert und nach Tanganyika (heute Tansania) abgeordnet und in Schigatini (heute Shigatini) in den Pare-Bergen stationiert. Zuerst lernte er Suaheli und zwei weitere Regionalsprachen.

1930 kam er nach Aruscha (heute Arusha), von wo aus er 200 km entfernt die erste Missionsstation in der Massai-Steppe gründete. Später baute er unter großen Mühen noch eine Station in Naverera auf, mit einer kleinen Kirche, einer Schule, einem einfachem Wohnhaus und einem Hospital.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er 1940 in Südafrika interniert und kehrte erst 1947 nach Deutschland zurück, wo er als Pfarrer in Sachsenmühle und Herrenneuses arbeitete. 1960 verheiratete er sich mit Hildegard Stichnote.

Von 1967 bis 1970 ging er noch einmal nach Afrika, um aufgrund seiner hervorragenden Sprachkenntnisse bei Bibelübersetzungen zu helfen.

Johannes Hohenberger verstarb am 25. Februar 1983 im Alter von 84 Jahren.

Uffe Fokken

Uffe Fokken wurde am 3. Januar 1907 in Aruscha in Ostafrika als erster Sohn des Missionars Hermann Fokken geboren. Er kam 1913 mit seinen Eltern nach Deutschland zurück.

In Marburg besuchte er das Gymnasium und erlernte von 1921 bis 1923 den Beruf des Landwirts. Anschließend bewirtschaftete er  von 1924 bis 1928 das Pfarrgut seines Vaters, Pfarrer Fokken, in Münchhausen.

Uffe Fokken nahm vom 15. Oktober 1928 bis Weihnachten desselben Jahres an einem Ausbildungskurs im Missionshaus teil und wurde am 6. Januar 1929 als Missionslandwirt nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Er landete am 3. Mai 1929 in Tanga und wurde in Makumira stationiert.

Am 22. März 1931 heiratete er Elisabeth Riemenschneider aus Münchhausen. Uffe Fokken wirkte noch bis 1940 in Afrika.

Fritz Nüssler

Friedrich Nüssler wurde am 25. November 1900 in Köln als Sohn eines Mühlenwerkführers geboren.

Im Alter von elf Jahren wanderte er mit seinen Eltern in den Ural nach Russland aus. Nach Ausbruch der russischen Revolution musste die Familie fliehen.

Von 1918 bis 1921 war Nüssler Krankenpfleger in einem Kriegslazarett. Nach seiner Rückkher nach Deutschland arbeitete er von 1921 bis 1923 im Augsburger Diakonissenhaus und wurde Diakon.

Er besuchte von 1923 bis 1925 das Missionsseminar in Wernigerode und war anschließend ein halbes Jahr in Bethel als Pfleger tätig. Von 1926 bis 1927 arbeitete er im städtischen Krankenhaus in Bayreuth und nahm dann an einem Ausbildungskursus im Leipziger Missionshaus teil.

Nüssler wurde am 6. Januar 1929 als Missionsdiakon nach Ostafrika abgeordnet und in Madschame (heute Machame) stationiert. 1931 wurde er nach Gonja versetzt, dann war er von 1933 bis 1938 in Mbaga und von 1939 bis 1940 wieder in Gonja tätig.

Er verheiratete sich im Februar 1932 mit Hedda Särklepp. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wirkten die Eheleute Nüssler im Paregebirge.

Nach langer Internierung kehrte Nüssler 1947 nach Deutschland zurück. Die lange Zeit im Lager nutzte Nüssler für sein Theologiestudium. Seine Frau und seine Töchter waren bereits 1943 ausgereist, da sich die Tochter Irene schwere Verbrennungen zugezogen hatte.

Bis zum Ruhestand war er im Reisedienst der Leipziger Mission und später im Dienste des Bayerischen Missionswerkes tätig.

Fritz Nüssler verstarb am 10. Februar 1988 in München.

 

Hermann Becker

Hermann Becker, geboren am 26.Dezember 1882 in Essen als Sohn eines Schneidemeisters, erlernte nach der Schulzeit die Geschossdreherei und war in Antwerpen als Monteur tätig.

Er trat 1908 in das Liebenzeller Missionshaus ein und wurde 1912 nach China ausgesandt. 1915 verheiratete er sich mit Elisabeth Frasch aus Lorch.

Erst 1925 kehrte er endgültig in die Heimat zurück und leitete mit seiner Frau von 1926 bis 1928 ein Erholungsheim und eine damit verbundene Haushaltungsschule in Stammheim bei Calw.

Im Herbst 1929 trat er der evangelisch-lutherischen Mission bei, kam nach Leipzig, um Swahili zu lernen und hörte theologische Vorlesungen. Am 1. Dezember 1929 wurde er nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und übernahm nach einem Aufenthalt in Masama die Station Schira (heute Shira).

Am 14. Januar 1960 ist Hermann Becker in Stuttgart- Botenang heimgegangen. 

Catharina (genannt Käthe) Reuter

Schwester Käthe Reuter kam am 19. Februar 1899 in Meißen in Sachsen als Tochter des dortigen Pfarrers zur Welt. 1917 trat sie in den evangelischen Diakonieverein in Zehlendorf ein.

Sie legte 1920 im städtischen Krankenhaus in Bielefeld die staatliche Krankenpflegeprüfung ab und arbeitete anschließend bis 1929 auf den verschiedenen Stationen des Krankenhauses.

Im April 1929 trat sie in den Schwesternkursus im Leipziger Missionshaus ein und nahm im August 1929 an einem Tropenkursus in Tübingen teil.

Sie wurde am 1. Dezember 1929 nach Ostafrika abgeordnet. Dort war sie zunächst in Mbaga stationiert, im Sommer 1933 wurde sie dann nach Gonja versetzt. Reuter musste sich im Herbst 1933 wegen hartnäckiger Malaria in ärztliche Behandlung begeben.

Im Frühjahr 1934 erfolgte die Ausreise in die Heimat, wo sie am 28. März 1934 in Tübingen eintraf. Am 25. Oktober 1935 ging sie erneut von Leipzig aus auf das ostafrikanische Missionsfeld hinaus und landete am 14. November 1935 in Tanga. Sie wurde in Schigatini (heute Shigatini) stationiert, wo sie bis 1939 wirkte.

Käthe Reuter ist am 12. Mai 1989 im Alter von 90 Jahren in Hildesheim verstorben.

Paul Schwär

Paul Schwär (in anderen Quellen auch: Schwer) wurde am 21. Februar 1894 in Leipzig als Sohn eines Lehrers geboren.

Er lernte von 1908 bis 1912 als Kaufmann in Leipzig und arbeitete bis 1914 in Stuttgart und Dresden. Von 1914 bis 1918 war er im Kriegsdienst an der Front.

Schwär wurde Kreissekretär des Volkskirchlichen Laienbundes in Leipzig. Von 1920 bis 1921 war er wieder kaufmännisch in Leipzig und Dresden tätig und richtete am 1. Oktober 1921 ein selbständiges Vertretergeschäft ein.

Nebenbei wirkte er ehrenamtlich als Geschäftsführer der Ortsgruppe Leipzig des Laienbundes und seiner Wohlfahrtseinrichtungen. Er heiratete am 24. September 1924 Charlotte Bohne.

1929 bot er sich der Mission als Missionskaufmann an, lernte Swahili und wurde am 1. Dezember 1929 als Missionskaufmann abgeordnet. Mit Frau und Tochter landete er am 6. März 1930 in Tanga und wurde in Madschame (heute Machame) stationiert. Dort verwaltete er unter anderem Gehälter und Grundstücke.

1940 wurde er interniert.

Von 1949 bis 1959 war er Geschäftsführer der Leipziger Mission und kümmerte sich um den Wieder- bzw. Neuaufbau. Dann ist er nach Westdeutschland übergesiedelt, war aber weiterhin noch sehr für die Leipziger Mission (u.a. als Beauftragter für die „Ährenlese“) und als ehrenamtlicher Reisesekretär tätig.

Paul Schwär verstarb am 13. Juni 1987 in Hildesheim.

Karl Stapff

Karl Stapff wurde am 3. Januar 1906 in Schlettau im Erzgebirge geboren.

Er lernte nach dem Besuch der Volksschule als Schriftsetzer, musste aber durch Berufskrankheit gezwungen diesen Beruf wieder aufgeben.

Zur praktischen Ausbildung war er von Januar 1926 bis März 1927 in Emden und bestand die Gesellenprüfung für das Zimmerhandwerk. Er besuchte darauf in Leipzig die Bau- und Handwerkerschule.

Am 1. Dezember 1929 wurde er als Bauführer nach Ostafrika abgeordnet und in Makumira stationiert. In den folgenden Jahren leitete er Bauarbeiten in Schigatini (heute Shigatini), Mamba, Mbaga, Naverera, Nkoaranga und Wudee.

Er siedelte 1935 nach Marangu über und heiratete dort Ende 1935 Schwester Elfriede („Frieda“) Wetzel. Beide wurden im 2. Weltkrieg interniert, er nach Andalusien, sie nach Salisbury. Ab März 1941 waren sie zusammen im Lager Salisbury.

1947 – zurückgekehrt nach Deutschland – machte er Heimatdienst in Sachsen und Mecklenburg, seit 1953 in Norddeutschland. Seit 1961 betreute er zusammen mit seiner Frau Frieda das Haus der Leipziger Mission in Hildesheim „Weinberg“.

Am 15. November 1979 verstarb Missionar Karl Stapff in Winzenburg.

Dr. Ernst Tscheuschner

Ernst Friedrich Tscheuschner kam am 29. Dezember 1904 zur Welt.

Im Jahr 1930 wurde er für die Berliner Mission aktiv.

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg schickte ihn die Leipziger Mission 1939 als Feldleiter nach Marangu / Ostafrika. Dort kam er des Kriegsausbruchs wegen kaum noch zum Einsatz.

1940 wurde er mit den noch tätigen deutschen Missionaren zusammen mehrere Jahre lang interniert und blieb danach mit seiner Familie in Südafrika. 1947 ist er wieder Berliner Missionar geworden.

Nach längerem Leiden ist Missionar Dr. Ernst Friedrich Tscheuschner am 3. August 1989 in Wartburg / Südafrika im Alter von 84 Jahren verstorben.

Hans Buchta

Hans Buchta wurde am 11. Februar 1902 in Herrnschrot in Oberfranken als Sohn eines Landwirts geboren. Nach Entlassung aus der Schule half er seinen Eltern in der Landwirtschaft.

Er trat am 1. Mai 1920 in die Diakonissenanstalt Rummelsberg ein und arbeitete von 1922 an im Krankenhaus zu Nürnberg, wo er im Dezember 1923 das staatliche Krankenpflegeexamen bestand. Im Anschluss war Buchta bis Oktober 1928 in der Krankenpflege tätig und arbeitete in einem Lehrlings- und Kinderheim in Hof.

Buchta wurde vertretungsweise als Jugendpfleger und Gemeindediakon an die St. Paulusgemeinde in Fürth in Bayern versetzt und stellte sich dann mit Erlaubnis der Anstaltsleitung der Leipziger Mission zur Verfügung.

Er wurde am 16. November 1930 als Missionsdiakon nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Aruscha (heute Arusha) stationiert. 1932 wurde er nach Naverera versetzt und nahm 1935 seinen Wohnsitz in Aruscha. Seine Heimkehr erfolgte 1939.

Er übte wieder Diakonendienst bei den Rummelsberger Anstalten aus und leistete dann bis Mai 1945 Militärdienst. 1947 heiratete er Else Kamm aus Nürnberg. Ab 1948 leitete er das Alters- und Pflegeheim Schertlinghaus in Burtenbach in Schwaben.

Am 3. Juni 1958 ist Hans Buchta nach schwerer Krankheit in Bamberg heimgegangen. 

Hanna Fokken, geb. Schliemann

Schwester Hanna Fokken geb. Schliemann kam am 29. Juli 1901 in Groß Salitz in Mecklenburg als Tochter eines Pastors zur Welt. Sie besuchte die Privatmädchenschule in Plau und das städtische Lyzeum in Schwerin, erlernte hierauf ein Jahr lang die Hauswirtschaft und blieb dann im elterlichen Haus tätig.

Sie trat Ostern 1927 in das Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminar in Ludwigslust ein und bestand dort das Examen. Im Sommer 1929 wurde sie in den Schwesternkursus des Missionshauses aufgenommen und trat im Herbst 1929 in das Diakonissenhaus Stift Bethlehem zu Ludwigslust ein, um Krankenpflege zu erlernen. Sie hospitierte in der Leipziger Universitäts-Frauenklinik.

Am 16. November 1930 wurde sie nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und wurde für die Mädchenschule in Moschi bestimmt. Sie heiratete am 23. August 1931 den verwitweten Missionsbaumeister Albert Fokken.

Anfang 1940 wurde das Ehepaar nach Deutschland deportiert. Hier wirkte Hanna Fokken zunächst in Emden in Ostfriesland, ab 1941 dann in Plau in Mecklenburg. In den 50er Jahren erfolgten einzelne Einsätze im Reisedienst. Von 1967 bis 1977 hatte sie die Frauenmissionsleitung in Mecklenburg inne.

Rudolf Rother

Rudolf Rother wurde am 30. April 1905 in Madschame (heute Machame), Ostafrika, als Sohn des Missionars Paul Rother geboren. Seine Schwester Charlotte kam ein Jahr später zur Welt.

Er kam 1912 nach Deutschland und studierte in Leipzig bis 1925 Germanistik und Geschichte, dann von 1925-29 Theologie. Im Jahr 1930 nahm er an einem Englischkurs teil.

Rother wurde am 16. November 1930 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und zur Arbeit am Seminar in Marangu stationiert, wo er zunächst die Landessprache Swahili lernte. Danach wurde er zur Steppenarbeit von Neu-Moschi (heute Moshi) und der Umgebung von Marangu aus eingeteilt.

Ende Dezember 1932 wurde er in Aruscha (heute Arusha) stationiert, wo er 1934 Erna Rambow heiratete. Rother wurde dann Stationsvorsteher in Madschame (heute Machame), später verlegte er seinen Wohnsitz nach Neu-Moschi.

Wegen Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte er nach einem Heimaturlaub im März 1939 nicht wieder ausreisen und trat ab Dezember 1939 in den Dienst der sächsischen Landeskirche.

Nach dem Heeresdienst von 1941-45 übernahm er wieder seine Pfarrstelle in Breunsdorf (Borna). Dann war er in Leubsdorf (Flöha) und ab 1959 in Leipzig-Großzschocher tätig. Insgesamt war er noch 30 Jahre im Dienst und verbrachte seinen Ruhestand dann größtenteils in Karlsruhe.

Ende 1997 kehrte Rudolf Rother zu seinen Kindern nach Leipzig zurück, wo er am 9. August 1999 im Alter von 94 Jahren verstarb. 

Erika Stoss

Schwester Erika Stoss wurde am 21. März 1900 in Kleinnaundorf im Bezirk Dresden als Tochter eines Pfarrers geboren.

Sie besuchte von 1916 bis 1919 das Luisenstift in Niederlößnitz bei Dresden und war nach bestandener Reifeprüfung bei den Eltern im Haushalt tätig.

1924 und 1925 besuchte sie die Bibelschule der Mädchenbibelkreise in Leipzig, 1928 dann die Krankenpflegeschule im hessischen Diakonissenhaus zu Kassel.

Dort bestand sie das staatliche Krankenpflege-Examen und nahm von Mai 1930 an am Schwesternkursus im Missionshause und am Tropenkurs in Tübingen teil. Sie arbeitete einige Wochen in der geburtshilflichen Abteilung der Universitäts-Frauenklinik zu Leipzig.

Stoss wurde am 16. November 1930 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und in Madschame (heute Machame) im Kilimandscharo-Gebiet stationiert. Dort wirkte sie einige Jahre, bis es zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam. Dann folgte die Internierung bis 1947.

Ab Oktober 1947 war sie im Heimatdienst der Mission tätig. Ab Januar 1951 war sie nicht mehr arbeitsfähig, engagierte sich aber trotzdem noch sehr für die Mission.

Schwester Erika Stoss verstarb am 11. Mai 1956.

Jenny von Stebut

Jenny von Stebut wurde am 19. Oktober 1899 als viertes von 12 Kindern in Litauen geboren. Dort wuchs sie auf dem abgeschiedenen elterlichen Gut auf. Eine schulische Ausbildung war, auch wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, kaum möglich.

Schon als Kind hörte sie Missionsgeschichten vom Vater. Ab 1924 arbeitete sie in der Elisabethenschule Darmstadt mit dem Wunsch, Diakonisse zu werden. 1929 als Missionsschwester ausgewählt, kam sie nach ihrem Krankenpflegeexamen 1930 ins Missionshaus nach Leipzig.

1931 folgten die Einsegnung zur Diakonisse und die Ausreise nach Ostafrika. Bis 1940 war sie in den Krankenhäusern in Mamba und Madschame (heute Machame) stationiert. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs versorgte sie bis 1947 in drei Internierungslagern die Kranken.

Zurückgekehrt ins Mutterhaus arbeitete sie im Pflegedienst. 1952 wurde sie gebeten, erneut in den Missionsdienst einzutreten und arbeitete in Nkoaranga, wo sie bis 1962 blieb.

Nur Schwester Elisabeth Wärthl und sie haben so lange in Afrika gewirkt.

Zurück in Deutschland arbeitete sie bis 1978 als Gemeindeschwester in der Paulusgemeinde in Darmstadt und auch im Ruhestand verrichtete sie Seelsorgedienst in der Gemeinde.

Schwester Jenny von Stebut verstarb kurz vor ihrem 99. Geburtstag am 8. Oktober 1998.

Herbert Maskus

Herbert Maskus wurde am 25. Mai 1908 in Grambschütz in Schlesien als Sohn eines Bahnhofsvorstehers geboren.

Er besuchte von 1919 bis 1925 das Realgymnasium in Kreuzburg und trat dann in das Leipziger Missionsseminar ein. Ostern 1930 bestand er das dortige Abgangsexamen und wurde Lehrvikar in Königsfeld. Anschließend war er von Januar 1931 bis zum 1. April 1932 als Pfarrverwalter in Mecklenburg tätig.

Seine Ordination fand am 22. Februar 1931 in Parchim statt. Maskus nahm von April 1932 an an einem englischen Sprachkursus im Missionshaus teil und wurde am 18. Mai 1932 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet.

Er war zunächst aber vom 1. Oktober 1932 bis zum 18. Juli 1933 als Vikar in Waldenburg in Schlesien tätig und reiste erst im September 1933 nach Afrika ab. Dort wurde er in Aruscha (heute Arusha) stationiert.

Maskus übernahm Anfang 1936 das Pfarramt der deutschen Ansiedlergemeinde in Oldeani bei Aruscha und schied danach aus dem Missionsdienst aus.

Menko Schomerus

Menko Schomerus wurde am 27. Juni 1906 in Ostfriesland als Sohn eines Superintendenten, später Generalsuperintendenten, geboren.

Er besuchte von 1916 bis 1923 das Gymnasium seiner Vaterstadt. Daraufhin war er für zwei weitere Jahre an der Christianschule in Hermannsburg. Nach Ablegung der Reichsverbandsprüfung ging er auf das Kulturbautechnikum in Süderberg bei Hannover.

Ostern 1927 trat er in das Missionsseminar in Leipzig ein. Schomerus war als Lehrvikar bis Weihnachten 1930 in Klingenbergthal im Vogtland. Vom 15. Januar 1931 an bekleidete er das Amt des Pfarrverwalters in Brunow in Mecklenburg. 

Schomerus kehrte dann im April 1932 zur letzten Vorbereitung auf den Missionsdienst in Ostafrika (heute Tansania) nach Leipzig zurück. Er wurde am 18. Mai 1932 abgeordnet und in Schigatini (heute Shigatini) stationiert.

Am 20. Mai 1934 heiratete er Elisabeth Handwerk.

Menko Schomerus verstarb am 28. Januar 1995.

Dr. med. dent. Friederike Mergner, geb. Zill

Friederike Mergner, geb. Zill, kam am 9. Januar 1908 in Würzburg als Tochter eines Kaufmanns zur Welt.

Sie besuchte die Sophienschule (Realgymnasium) in Würzburg und studierte dann Zahnheilkunde an der Universität Würzburg. 1929 bestand sie das Physikum, im Herbst 1931 dann das Staatsexamen. Sie promovierte im Januar 1932 zum Dr. med. dent.

Am 27. Dezember 1931 verheiratete sie sich mit Dr. med. Friedrich Mergner und wurde am 23. Oktober 1932 in der Nikolaikirche in Leipzig zusammen mit ihrem Mann nach Ostafrika abgeordnet. Das Ehepaar erreichte Tanga am 27. November 1932, wo sie zusammen wirkten.

In den acht Jahren, in denen ihr Mann das Machame-Hospital am West-Kilimandscharo leitete, führte sie die Behandlung aller Zahnpatienten durch. Außerdem versorgte sie ihre drei Kinder, zwei weitere wurden später in Deutschland geboren.

Besonders schwer war für sie die Zeit, als ihr Mann von 1939 bis 1947 interniert war, sie selbst war 1940 in die Heimat zurückgekehrt.

In Katzwang bei Nürnberg errichtete das Ehepaar Mergner später eine eigene Praxis, in der Friederike Mergner, neben der Erziehung der fünf Kinder, mitarbeitete.

Ihr Mann starb 1987, sie selbst ist am 13. Dezember 1990 in Katzwang verstorben. 

Dr. med. Friedrich Mergner

Johann Otto Friedrich Mergner wurde am 5. August 1905 in Segnitz als drittes Kind des Ortspfarrers Gustav Gotthold Mergner und seiner Ehefrau Elfriede Julie, geb. Sperl geboren. Die Taufe durch den Petersauracher Pfarrer Johannes Sperl fand am 27. August 1905 in der St. Martinskirche Segnitz statt. Als Taufpaten sind der Bahnexpeditor in Neumarkt/Opf. und der Pfarrvikar in Kairlindach bei Erlangen Otto Sperl im Kirchenbuch eingetragen. Das Ehepaar hatte bis dahin bereits zwei Töchter, die 1902 geborene Helene Pauline und die ein Jahr jüngere Adelheid Katharina Johanna. Pfarrer Mergner hatte es in Segnitz offensichtlich nicht leicht. Die Pfarrchronik schreibt „Er folgte am 16.6.1901. Während seiner Amtszeit wurde das Schulhaus erbaut. Unerquicklich war das Verhältnis zu Hauptlehrer Frisch, infolgedessen er im April 1909 Segnitz verließ.“ Die Familie zog dann nach Edelsfeld bei Sulzbach-Rosenberg, wo 1910 noch mindestens eine Tochter Elisabeth geboren wurde. Elisabeth Mergner promovierte später zum Dr. med. und heiratete den Missionar Dr. h.c. Ernst Jäschke.

Friedrich Mergner besuchte das humanistische Gymnasium in Regensburg und Nürnberg und studierte anschließend an den Universitäten Erlangen, Tübingen und Würzburg Medizin. Im Frühjahr 1929 bestand er das medizinische Staatsexamen und promovierte zum Dr. med. Sein praktisches Jahr absolvierte er in der Inneren Abteilung und in der Neurologie im Städtischen Krankenhaus in Nürnberg, in den Chirurgien im Landeskrankenhaus in Homburg/Saar und Lippstadt/Westfalen. Später war er als Assistenzarzt in Lippstadt und im Stift Bethlehem in Ludwigslust/Mecklenburg tätig. Am 27. Dezember 1931 heiratete er die Zahnärztin Friederike Zill aus Würzburg. Mit ihr siedelte er ins Leipziger Missionshaus nach Leipzig über, um sich für den Missionsdienst in Afrika vorzubereiten. Hierzu vervollständigte er seine medizinische Ausbildung im Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg und in der Universitätsklinik in Berlin. Darüber hinaus erwarb er sich praktische Kenntnisse im Apothekenwesen in einer Leipziger Apotheke.

Seine Ehefrau Friederike wurde am 9. Januar 1908 in Würzburg als Tochter des Kaufmanns Leonhard Zill und seiner Ehefrau Maria, geb. Hörner geboren. Dort besuchte sie nach der Volksschule die höhere Mädchenschule und das Realgymnasium. Nach dem Abitur studierte sie an der Universität Würzburg Zahnheilkunde. 1929 bestand sie das Physikum, im Herbst 1931 das Staatsexamen und im Januar 1932 promovierte sie zum Dr. med. dent.

Am 23. Oktober 1932 wurde das Ehepaar in der Nikolaikirche in Leipzig zum Missionsdienst nach Ostafrika abgeordnet. Am 9. November 1932 reisten sie nach Tansania aus und landeten am 27. November in Tanga. Nach einer kurzen Einarbeitung im Krankenhaus der Bethel Mission in Bambuli übernahm Dr. Friedrich Mergner die Verantwortung für das Krankenhaus in Madschame (heute Machame) westlich des Kilimanjaro. Trotz knapper Mittel baute er bis 1937 das Hospital mit einem Operationssaal, einer Geburtsstation und mit einer Apotheke weiter aus. Seine Frau übernahm zudem die Zahnbehandlung und kümmerte sich um ihre drei Kinder (zwei weitere wurden später in Deutschland geboren). Mit Unterstützung durch indische Geldmittel konnte Mergner das etwas abseits gelegene Inder-Hospital aufbauen. Gegen Ende seiner Tätigkeit errichtete er noch ein Schwesternhaus. Seit 1936 hatte Dr. Mergner auch Unterstützung von seiner Schwester Dr. med. Elisabeth Mergner. Sie brachte eine Ausbildung in Tropen- und in Kindermedizin mit und war ebenfalls im Auftrag der Leipziger Mission nach Tansania ausgesandt worden.

Vom 5. September 1937 bis zum 11. Februar 1938 gönnte sich Dr. Friedrich Mergner mit seiner Familie einen Heimaturlaub in Deutschland. Bei dieser Gelegenheit sammelte er in Vorträgen Geld für die Anschaffung eines Röntgengeräts und einer Kühlzelle. Diese Geräte erreichten das Hospital in Machame allerdings erst kurz vor Kriegsbeginn und konnten deshalb erst nach dem Zweiten Weltkrieg, allerdings nicht mehr von Dr. Mergner, aufgebaut werden. Während seiner Abwesenheit wurde das Hospital von seiner Schwester Dr. Elisabeth Mergner geleitet, der zahnärztlich Betrieb ruhte. Vor seiner Abreise nach Deutschland besuchte Dr. Friedrich Mergner im Juli noch verschiedene Krankenstationen im Paregebirge und im Kilimanjarogebiet. Von seiner Schwester begleitet nahm er an der Konferenz der Missionsärzte im Tanganjikagebiet teil, bei der über eine Zusammenarbeit mit der Mandatsregierung beraten wurde.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Dr. Friedrich Mergner unmittelbar nach der Kriegserklärung Englands am 3. September 1939 verhaftet. Bei der Heimfahrt aus Moshi wo die Familie Mergner Schwester Elisabeth und Schwager Ernst Jäschke besucht hatte, wurde er durch einen Kontrollposten aus dem Auto heraus festgenommen und ins Internierungslager in der Kaffeeaufbereitungsfabrik von Bueb bei Moshi, wo auch Missionar Jäschke landete, gebracht. Nun holte ihn seine nationalsozialistische Karriere ein. Zusammen mit weiteren führenden Nationalsozialisten wurde er von den übrigen Lagerinsassen getrennt und dann auf die dem Hafen von Dar-es-Salam vorgelagerte Insel verlegt. Anschließend kam er nach Südafrika, von wo er erst 1948 nach Deutschland zurückkehren durfte. Das hat ihm vielleicht sogar das Leben gerettet. Wäre er nämlich ausgewiesen worden, hätte man ihn in Deutschland in den Krieg geschickt. Seine Familie wurde ins Lager Oldeani deportiert und kehrte 1940 nach Deutschland zurück.

Friedrich Mergner war bereits seit seiner Studentenzeit Mitglied der NSDAP und bekleidete bald auch Ehrenämter. In Tansania war er Ortsgruppenleiter der NSDAP-Ortsgruppe Moshi. Sein Schwager Ernst Jäschke skizziert sein Verhältnis zum Nationalsozialismus 1987 im Nachruf für seinen Schwager „Friedrich Mergner war Idealist im besten Sinn des Wortes, der die bösen Seiten des Nationalsozialismus niemals gut geheißen hat. Dazu verhalf ihm sein fester lutherische Glaube, den er aus seinem Elternhause mitgebracht hatte. Ich selbst habe ihn von 1936 – 1940 regelmäßig über die üblen Vorkommnisse in der Kirche berichtet, die durch die Deutschen Christen und die Partei verursacht wurden. Für ihn gab es keinen Zweifel daran, daß ihm seine lutherische Kirche über die Partei-Doktrin ging. Sein Elternhaus und seine ganze Großfamilie gehörten der Bekennenden Kirche an. Dr. Friedrich Mergner bemühte sich darum, auszugleichen und geriet darüber von Seiten der Partei in Misskredit. Ich weiß, daß die Reputation von Dr. Mergner beim Landesleiter der NSDAP von Tanganyika – Herrn Trost – dem Bruder von Hitlers Architekten – nicht sehr gut war. Man traute ihm nicht.“ Jäschke bemerkt weiter, dass Mergner im Missionsbetrieb keine Schwierigkeiten verursachte und ein allseitig geschätzter Missionsarzt war, dessen ganze Lebensführung und sein gewissenhaftes christliches Berufsethos seiner christlichen Herkunft entsprach und der Wert darauflegte, „dass in seinem Hause bewußt christlicher Geist herrschte. Als gut lutherischer Hauspriester hielt er die tägliche Andacht und zwar keineswegs in einem deutschchristlichen Geiste.“

Nach seiner Rückkehr aus der Internierung fand Dr. Friedrich Mergner zunächst Arbeit als Volontärarzt im Marienstift in Braunschweig und im Werbedienst der Leipziger Mission in Westdeutschland. Nachdem es ihm nicht gelang, eine Anstellung in einer Anstalt der Inneren Mission zu finden, übernahm er die Arztpraxis seines verstorbenen Onkels in Katzwang, die er bis ins 80. Lebensjahr führte. Dr. Friedrich Mergner starb am 27. September 1987 in Katzwang, wo er auf dem Friedhof die letzte Ruhe fand. Seine Ehefrau Dr. Elisabeth starb am 13. Dezember 1990 im Alter von 82 Jahren ebenfalls in Katzwang.

Norbert Bischoff, Gemeindearchiv Segnitz

Friedrich Klug

Friedrich Klug kam am 1. Januar 1908 in Augsburg als Sohn eines Reichsbahnwagenmeisters zur Welt. Nach der Schule arbeitete er zwei Jahre kaufmännisch und praktisch in der Spinnerei und Weberei Pfersee.

Er trat Ostern 1927 in das Leipziger Missionsseminar ein und war bis Dezember 1932 Lehrvikar in Altdorf bei Nürnberg. Im August 1932 besuchte er einen Tropenkursus in Tübingen und betätigte sich nach Weihnachten 1932 drei Monate lang im Diakonissenhaus zu Augsburg in der Krankenpflege.

Seine Abordnung nach Ostafrika fand am 7. Juni 1933 statt. Klug wurde in Marangu am Seminar stationiert. Im Herbst 1935 kam er wegen eines Ohrenleidens nach Deutschland zurück. Dort verheiratete er sich am 4. Januar 1936 in Augsburg mit Karoline Schmid.

Klug nahm seinen Wohnsitz in Friedrichstal bei Schwerin in Mecklenburg und war als Werbearbeiter für die Mission beschäftigt. Dann erfolgte die Übersiedlung nach Offenbach, später ein Pfarramt Großgründlach in Bayern.

Von Erlangen aus bemühte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg, die alten Beziehungen der Leipziger Mission nach Österreich wieder aufzunehmen und auszubauen. Von 1951 an bereiste er fast jährlich Österreich, um dort Vorträge zu halten.

Im Sommer 1970 trat er aus Gesundheitsgründen vorzeitig in den Ruhestand und siedelte nach Erlangen über. Er verstarb 1986.

Herbert Leuschke

Herbert Leuschke kam am 3. August 1905 in Elsterberg in Sachsen als Sohn eines Oberinspektors zur Welt. Von 1916 bis 1922 besuchte er die Oberschule in Dresden und war anschließend bis 1925 Lehrling in der Deutschen Bank.

Zur Vorbereitung auf den Missionsberuf war er ein halbes Jahr als Krankenpfleger in Bremen tätig. Ostern 1926 trat er in das Missionsseminar zu Leipzig ein und war bis Ostern 1933 als Lehrvikar in Zella-Mehlis.

Leuschke nahm ab dem 25. April 1933 an einem englischen Sonderkursus im Missionshaus teil. Seine Ordination fand am 4. Juni 1933 in Dresden statt.

Am 7. Juni 1933 wurde er nach Ostafrika abgeordnet und dort in Madschame (heute Machame) stationiert. Leuschke übernahm ab dem 25. November 1935 die Station Masama. Er heiratete Johanna Esche aus Geschwenda, die am 8. Juni 1942 im Lager bei Salisbury, dem heutigen Harare in Zimbabwe, verstarb.

Leuschke heiratete seine zweite Frau Erna Weyland am 8. September 1945 in Salisbury. Er ging dann nach Südafrika und wurde Pastor von Glückstadt und Harburg in Natal.

Herbert Leuschke ist im Jahr 1969 gestorben.

Karl Suppes

Karl Suppes wurde am 27. Dezember 1907 in Schlitz in Hessen als Sohn eines Maschinisten geboren.

Er besuchte die Volksschule in Schlitz und erlernte darauf das Handwerk eines Schlossers und bestand erfolgreich die Gesellenprüfung.

Am 13. April 1926 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein. Er bestand Ostern 1932 die Abschlussprüfung und war dann als Lehrvikar in Bockwa bei Zwickau. Seine Ordination fand am 2. Juli 1933 in Schlitz statt.

Suppes wurde am 7. Juni 1933 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Seine Station in Ostafrika war Gonja in den Pare-Bergen.

Am 17. November 1935 heiratete er Barbara Lampe und siedelte gleich danach nach Wudee über, das auch in den Pare-Bergen liegt, und übernahm diese Station fortan selbstständig.

Karl Suppes ist am 5. Januar 1964 an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben.

Elfriede Stapff, geb. Wetzel

Schwester Elfriede (auch Frieda) Stapff, geb. Wetzel kam am 10. März 1902 im erzgebirgischen Sorgau als eines von elf Kindern zur Welt.

Nach dem Besuch der Volksschule war sie im Haushalt tätig. Im Februar 1925 trat sie in die Diakonissenanstalt Dresden ein.

Wetzel arbeitete als Krankenschwester auf ganz unterschiedlichen Stationen. Von 1926 bis 1929 war sie im Kreiskrankenstift Zwickau tätig. Im August 1930 legte sie in der Universitätsfrauenklinik Leipzig das staatliche Hebammenexamen ab und arbeitete darauf an verschiedenen Stellen als Hebamme.

Wetzel nahm im Sommer 1931 am Schwesternkursus im Missionshause teil, an der sich der Tropenkursus in Tübingen anschloss. Im Oktober 1931 musste sie sich einer Operation unterziehen, deren Folgen sie vorübergehend tropenunfähig machten. So arbeitete sie von März 1932 bis April 1933 auf der Entbindungsstation im Mutterhaus.

Am 7. Juni 1933 wurde Wetzel nach Ostafrika abgeordnet und arbeitete zunächst als Krankenschwester und Hebamme im Missionskrankenhaus in Madschame (heute Machame). Später war sie in Gonja stationiert.

Sie heiratete Missionar Karl Stapff und wirkte später zusammen mit ihm in Hildesheim. Ihr wichtigstes Arbeitsmittel, so betonte sie immer wieder, war in ihrem Dienst das Gebet.

Frieda Stapff, geb. Wetzel verstarb am 4. Mai 2006 im Alter von 104 Jahren.

Erna Rother, geb. Rambow

Erna Rambow wurde am 2. November 1906 in Carlow, Mecklenburg als Tochter eines Kaufmanns geboren. Nach vorherigem Unterricht in einer Privatschule besuchte sie das Lyzeum Ernestinenschule in Lübeck und verließ es Ostern 1923 mit dem Reifezeugnis.

Danach ging sie als Lehrling in eine Lübecker Privatbank und war dann bis zum 31. Dezember 1928 als Bankbeamtin tätig.

Sie trat im März 1929 in das Diakonissenhaus Elisabethenstift in Darmstadt ein und arbeitete dort auf den verschiedensten Stationen, unter anderem für interne und chirurgische Kranke und im Operationssaal. Des Weiteren war sie ungefähr ein Jahr lang in der Gemeindepflege tätig, bevor sie im April 1932 das staatliche Krankenpflegeexamen ablegte.

Im Winter 1932-33 nahm sie an dem Schwesternkursus im Missionshaus teil und hospitierte daraufhin in der Frauenklinik in Leipzig, um sich noch in der Geburtshilfe auszubilden.

Schwester Erna Rambow wurde am 7. Juni 1933 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort landete sie am 16. Oktober 1933 in Tanga und wurde in Aruscha (heute Arusha) und Neu-Moschi (heute Moshi) als Krankenschwester und Hebamme eingesetzt.

Sie heiratete am 23. Juni 1934 den Missionar Rudolf Rother und schied damit aus dem Missionsdienst aus.

Erna Rother, geb. Rambow verstarb am 20. Oktober 1990.

Klara Müller

Schwester Klara Müller kam am 25. Januar 1906 in Dresden zur Welt. Nach der Volksschule besuchte sie drei Jahre lang die Fortbildungschule und widmete sich dann dem Haushalt.

Am 15. Juli 1927 trat sie in das Diakonissenhaus Stift Bethlehem in Ludwigslust ein. Müller bestand im April 1932 das Krankenpflegeexamen und wurde im 3. November 1932 als Diakonisse eingesegnet.

Im Winter 1933 nahm sie am Schwesternkursus im Missionshause teil. Daraufhin arbeitete sie vier Monate auf der allgemeinen Frauenstation der Medizinischen Universitätsklinik in Rostock und wurde in Geburtshilfe und gynäkologischer Pflege ausgebildet.

Am 23. Mai 1934 fand die Abordnung nach Ostafrika (heute Tansania) statt. Wegen der Devisennöte konnte Müller jedoch nicht sofort ausreisen und arbeitete zunächst weiter im Dienst des Missionshauses.

Nach erfolgter Ausreise landete sie schließlich am 14. November 1935 in Tanga, wo sie als Krankenschwester und Hebamme arbeitete.

Schwester Klara Müller verstarb am 31. Juli 1995.

Gertrud Drescher

Schwester Gertrud Drescher kam am 1. April 1904 in Polsnitz in Schlesien als Tochter eines Steindruckers zur Welt. Sie besuchte zunächst in Bautzen, später in Dresden die Schule.

Nach ihrer Konfirmation betätigte sie sich im Haushalt, bis sie am 15. September 1927 in das Diakonissenhaus Stift Bethlehem in Ludwigslust eintrat. Dort arbeitete sie auf verschiedenen Stationen und legte das Krankenpflegeexamen ab. Am 3. November 1932 wurde sie als Diakonisse eingesegnet.

Sie nahm im Winter 1932-33 am Schwesternkursus des Missionshauses teil und arbeitete von Mai 1933 an in der Universitätsfrauenklinik, später in der Hautklinik zu Rostock.

Drescher wurde am 23. Mai 1934 als Krankenschwester nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet, konnte wegen der damals herrschenden starken Inflation aber nicht ausgesandt werden. So arbeitete sie zunächst im Dienst ihres Mutterhauses weiter und erhielt am 10. Juli 1935 ihre Vokation.

Schließlich konnte sie nach Afrika ausreisen und legte zunächst in Marangu ihr Sprachexamen in Swahili ab. Sie verließ das Missionsfeld im Juni 1937. 

Martin Kosmala

Martin Kosmala wurde am 31. März 1906 in Breslau als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Nach seiner Entlassung aus der Schule erlernte er ebenfalls das Schneiderhandwerk.

Ostern 1928 trat  er in das Missionsseminar in Leipzig ein. Er war bis Ende April 1935 als Vikar in Klosterlausnitz tätig und verwaltete die Pfarrstelle Tautenhain. Im März 1935 nahm er an einem Tropenkursus in Tübingen teil.

Am 12. Juni 1935 wurde er nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet und kam zuerst nach Marangu. Dann war er für eineinhalb Jahre in Gonja stationiert und anschließend in Mbaga in den Pare-Bergen und in der Umgebung unter den Masai.

Am 31. Oktober 1937 heiratete er Lina Birkholz. Bis 1940 wirkte er weiter in den Pare-Bergen Tanzanias und arbeitete dort zusammen mit seiner Frau und mit dem ersten einheimischen Pfarrer in Mbaga, Pastor Martin.

Er sammelte altes überliefertes Kulturgut der Wapare, und konnte so beispielsweise zur Erhaltung von 100 Sprichwörtern der Wapare beitragen.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1940 die Internierung. Zurück in Deutschland arbeitete er zuletzt in Braunschweig. Kosmala hielt immer auch die Verbindung nach Afrika. Seine Frau war die treibende Kraft in der Arbeit der Vereinigten Missionskreise der Stadt Braunschweig.

Martin Kosmala verstarb am 2. Mai 1991 in Braunschweig.

Paul Fokken

Paul Fokken wurde am 17. Oktober 1911 in Aruscha (heute Arusha) als Sohn des Missionars Hermann Fokken geboren.

Bis zum Erreichen der Primareife besuchte er das Gymnasium in Marburg an der Lahn. Anschließend arbeitete er ein Jahr lang in der Anstalt der Inneren Mission Hephata bei Treysa im Bezirk Kassel, in der Psychatrie sowie auch im dortigen öffentlichen Krankenhaus.

Ostern 1930 trat er in das Leipziger Missionsseminar ein und war bis Oktober 1935 Vikar seines Vaters. Er nahm im August 1935 an dem Tropenkursus in Tübingen teil und wurde daran anschließend am 10. November 1935 nach Ostafrika (heute Tansania) abgeordnet. Dort war er bis 1939 in Madschame (heute Machame) und Mwika stationiert (im Kilimandscharo-Gebiet). Zuletzt wirkte er in Marangu. Er heiratete im März 1938 in Alt-Moschi (Old Moshi, heute Kidia) Magdalene Dehn.

1940 kehrte er nach Deutschland zurück. Wegen einer Erkrankung des Kindes musste er mit seiner Familie einige Zeit in Triest bleiben. In diesem Jahr war er für kurze Zeit als Aushilfspfarrer in Botzendorf tätig, wurde jedoch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zum Wehrdienst eingezogen.

Ab 1946 war er (Aushilfs-)Pfarrer in Münchhausen und erwarb sich 1949 sein Zweites Theologisches Examen.

Georg Feldmeier

Georg Feldmeier wurde am 31. Dezember 1907 in Hohenaltheim im Riess geboren. 1928 trat er ins Leipziger Missionsseminar ein und wurde 1936 in der Nikolai-Kirche in Leipzig nach Ostafrika abgeordnet.

Nach kurzem Sprachstudium in Marangu verwaltete er die Missionspfanzung Makumira. Danach war er in Gonja, in Süd-Pare, als Missionar tätig.

Nach Internierung, Deportation und mehrjährigem Kriegseinsatz wurde er in den letzten Kriegstagen schwer verwundet. Dennoch konnte er nach Kriegsende einige Jahre den Pfarrdienst in Joditz, Mönchsdeggingen und Unterringingen im Riess versehen.

Er war in einer leider nur sehr kurzen Arbeitsperiode in Afrika ein wertvoller Mitarbeiter. Am 24. November 1994 ist er nach einer schweren Operation verstorben und wurde am 26. November 1994 in seinem Heimatort Hohenaltheim beigesetzt.

Frieda Jentzsch

Frieda Jetzsch wurde am 26. Dezember 1902 in Dresden geboren. Sie besuchte die Handelsschule, bis sie von 1936 bis 1940 als Krankenschwester nach Madschame, Mischi ging. Von 1940 bis 1947 war sie interniert. Sie ist im Jahr 1995 verstorben.

Dr. phil. Oskar Eugen Erhard Hentschel

Dr. phil. Oskar Eugen Erhard Hentschel wurde am 27. Oktober 1910 in Dresden geboren.

Im Oktober 1936 ging er nach Maragu, Tansania, wo er bis zu seiner Internierung im Jahr 1940 als Lehrer tätig war. Er blieb vier Jahre in Gefangenschaft.

Am 3. September 1944 verstarb er in Kimberley.
 

Arthur Alt

Arthur Alt wurde am 15. Mai 1911 in Frömmstedt bei Kindelbrück in Thüringen geboren und war ausgebildeter Handwerker, bevor er sich der Leipziger Mission zuwandte und aus über 100 Bewerbern ausgewählt wurde.

Die Abordnung für die Dschagga-Mission in Ostafrika (heute Tansania) fand am 19. Mai 1937 in Leipzig in der Nikolaikirche statt. Zunächst lernte Alt Swahili, dann wirkte er von 1937 bis 1940 als Missionar und Pfarrer in Marangu und Schigatini (heute Shigatini) im Pare-Gebirgs-Gebiet.

Von 1940 bis 1947 war er interniert. Am 29. Juli 1943 heiratete er Hanna Kurth durch Ferntrauung. Nach der Internierung bewarb er sich für den Dienst in der thüringischen Landeskirche und übernahm kommissarisch ein Pfarramt in Gotha, 1948 die Pfarrstelle in Heygendorf/Helme über Artern.

Zum Oktober 1948 erfolgte die feste Anstellung in der thüringischen Landeskirche. Im April 1953 wurde er als zweiter Pfarrer in Großröhrsdorf im Kreis Bischofswerda in die Sächsische Landeskirche übernommen, ab 1961 wurde er dann erster Pfarrer in Großröhrsdorf.

Er verstarb am 18. Dezember 2000 in Heidenheim.

Johannes Gemeinholzer

Johannes Gemeinholzer wurde 1909 in Lechhausen (Bayern) geboren.

Der gelernte Schlosser war von 1937-39 als Pfarrer im Missionsdienst in Moschi. Er wurde 1939 interniert und ein Jahr darauf nach Deutschland deportiert. In diesem Jahr, 1940, heiratete er Anna Stippler.

Gemeinholzer wird seit 1945 vermisst.

Elisabeth Weber

Elisabeth Weber wurde am 12 Juli 1903 in Jena geboren.

Nach einer Ausbildung in der Landwirtschaft wurde sie am 19. Mai 1937 von Leipzig als Krankenschwester nach Tansania versandt.

1940 kam sie für sieben Jahre in Internierungshaft.

Im Jahr 1950 ging sie mit dem Roten Kreuz nach Windhuk und 1953 nach Pretoria.

Elisabeth Weber verstarb am 27. Juni 1966 in Münster.

Otto Fischer

Otto Fischer wurde 1909 in Bad Hersfeld an der Fulda geboren.  Bevor er Pfarrer wurde, machte er eine Banklehre.

Am 19. Mai 1937 wurde er in Leipzig nach Nkoaranga, Tansania gesandt. Von 1939 bis 1940 wurde er interniert.

Wieder in Freiheit heiratete er 1941 Lucie Vetterlein.

Luise Fuchs

Luise Fuchs wurde am 15. Januar 1908 in Ehinhen geboren. Sie lernte zunächst in der Landwirtschaft.

Am 7. November 1937 wurde sie vom Leipziger Missionswerk nach Tansania ausgesandt. Dort arbeitete sie in Madschame (heute Machame) und Marangu als Kranken- und Oberschwester.

Luise Fuchs ist am 11. Februar 1998 in Dühren verstorben.

 

Gustav Krüger

Gustav Krüger wurde am 3. April 1910 in Nepodsanka in der Ukraine geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde die Familie von dort vertrieben und fand in Schlesien eine neue Heimat. Nach der Schulzeit erlernte er das Tischlerhandwerk. Ab 1931 studierte er drei Semester in Eisenach auf einer Jugendführerschule. In dieser Zeit reifte in Gustav Krüger der Entschluss, in die Missionsarbeit zu gehen. Als Vorbereitung dazu machte er im Henriettenstift Hannover Krankenpflegekurse und legte 1935 das staatliche Krankenpflegeexamen ab.

Von 1935 bis 1937 besuchte Krüger das Leipziger Missionsseminar und ging am 7. November 1937 als Krankenpfleger und Diakon nach Marangu, Makumira, Tansania. Nach seiner Internierung im Jahr 1940 blieb er sieben Jahre lang in Haft in Ost- und Südafrika, auch in Rhodesien (Zimbabwe). Bis dahin hatte er noch am Lehrerseminar in Marangu mitarbeiten können. 

1947 wurde er Lehrer einer Industrieschule auf einer Missionsstation der amerikanischen Methodisten und trat dann in den Dienst der Hermannsburger Mission. Im gleichen Jahr verheiratete er sich mit der Missionsschwester Magdalene Utermöhlen aus Hannover. Krügers wurden drei Kinder geschenkt. Am 2. November 1958 verstarb Magdalene unerwartet während eines Deutschlandurlaubs. 1959 heiratete Gustav Krüger die Gemeindehelferin Christa Bergmann.

Missionar Krügers Missionsstationen in Transvaal waren: Jericho 1948 bis 1957 und Ramadiane bis 1964. Von 1965 bis 1973 war er Pastor der deutschen Gemeinde Hermannsburg, Natal.

Aus gesundheitlichen Gründen musste Pastor Krüger vorzeitig pensioniert werden und zog nach Pretoria. Er konnte noch sechs Jahre Gefängnisseelsorge tun und auch beim Militär und Polizei-College tätig sein.

Pastor Gustav Krüger starb am 2. März 1979 bei einer Predigtvorbereitung. Christa Krüger (geb. 1924) lebte seit 1996 in einem Altersheim in Pretoria und verstarb am 22. Januar 2011.

Quelle: Missionarsbuch der Leipziger Mission sowie "Hermannsburger Missionare in Südafrika" (Band I) 221 Lebens- und Arbeitsberichte mit Bildern. Ein Beitrag zur Südafrikanischen Missionsgeschichte. Herausgegeben von Hinrich Pape im Eigenverlag. Montana/Südafrika 1986. S. 104.

 

Paul Kutter

Paul Kutter wurde am 25. Februar 1907 in München geboren und zum Bäcker ausgebildet.

Am 7. November 1937 wurde er von der Leipziger Mission nach Tansania ausgesandt. Dort arbeitete er von 1938 bis 1940 als Diakon und Krankenpfleger in Navereza, Mamba.

1940 wurde er nach Deutschland deportiert. Im selben Jahr heiratet er Agnes Schaffler. Paul Kutter starb fünf Jahre später, am 28. Oktober 1945, in Bordeaux.

Dr. phil Carl Heinz Nitzsche

Der am 18. Dezember 1906 in Dresden geborene Carl Heinz Nitzsche heiratete im Jahr 1935 Christine Neubert.

Am 25. April 1938 sandte ihn das Leipziger Missionswerk als Pädagogen nach Tansania. In Marangu, Lushoto übernahm er die Rolle des Schulleiters einer Deutschen Schule.

Von 1939-40 ging er mit der Hermannsburger Mission nach Südafrika bis er in der Zeit von 1940-47 interniert wurde. 1951 wurde er Teil der Berliner Mission.

Seinen Doktortitel Dr. phil. erhielt er 1960. Carl Heinz Nitzsche verstarb im Jahr 1968.  

Wilhelm Blumer

Als Sohn des bis heute in Aruscha und der Massai-Steppe unvergessenen Pioniermissionars Leonhard Blumer wurde Wilhelm Blumer am 22. Oktober 1912 in Reval/Estland geboren. So war er mit der Mission von Kind auf unmittelbar verbunden.

1932 begann er sein Studium am Missionsseminar in Leipzig. Am 3. Januar 1937 wurde er ordiniert und am 8. Juni 1938 in der Nikolaikirche zu Leipzig abgeordnet.

Zusammen mit Missionar Karlheinz Pässler traf er als einer der letzten Missionare vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Tanganyika (heute Tansania) ein und wurde im Massaigebiet eingesetzt, jedoch bald nach Kriegsbeginn interniert.

Er konnte aus der Internierung herausgeholt werden und arbeitete dann mit Missonar Paul Schwär in Madschame (Machame) im Kilimanscharo-Gebiet. Dort arbeitete er und organisierte unter anderem Hilfen für die ärztliche Station. Er schrieb und übersetzte viele Predigten in Swahili. 1940 kam er in ein deutsches Sammellager, wo er Elisabeth Guttenhöfer heiratete, die er in Machame kennengelernt hatte.

1947 kam er nach Deutschland zurück, zunächst an die Gemeinde nach Ispringen/Pforzheim und 1950 im Dienst der Hannoverschen Landeskirche nach Südafrika, wo er eine Pfarrstelle übernahm. Nach einigen Jahren im Ruhestand verstarb er am 23. Januar 1984.

Elisabeth Kremz

Elisabeth Kremz wurde am 31. Mai 1909 in Berka an der Werra geboren.

Die ausgebildete Krankenschwester und Diakonisse wurde am 8. Juni 1938 durch das Leipziger Missionswerk nach Tansania ausgesandt. Dort verbrachte sie zwei Jahre als Krankenschwester in Marangu. Von 1941-1947 saß sie in Internierungshaft.

Elisabeth Kremz verstarb am 19. April 2002 in Fischbeck.

Karl-Heinz Pässler

Pastor Karl-Heinz Pässler (in anderen Quellen auch Päßler) wurde am 2. Oktober 1912 geboren und ist in Lüptitz bei Leipzig aufgewachsen.

Er wurde im Missionsseminar Leipzig ausgebildet und vor dem Zweiten Weltkrieg in Arusha und Moshi in Ostafrika als Missionar eingesetzt. Nach Ausbruch des Krieges wurde Missionar Pässler interniert und konnte erst 1947 wieder in die Heimat zurückkehren.

Hier wurde ihm die Gemeinde Gittelde übertragen. Seitdem war er als Gemeindepfarrer in dieser Gemeinde tätig.

Karl-Heinz Pässler wurde am 7. April 1974 in Gittelde beerdigt.

Waldo Gottlieb Richard Triebel

Waldo Gottlieb Richard Triebel wurde am 13. Mai 1910 in Suhl geboren.

Der gelernte Werkzeugmacher trat 1937 in den Missionsdienst ein. Triebel wurde als Diakon nach Tansania gesandt.

Von 1940-1947 wurde er in Gefangenschaft gehalten.

Waldo Triebel verstarb im Jahr 1961.

Magdalena Knabe

Magdalena Knabe wurde am 13. April 1913 in Wendischrottmannsdorf, heute Rottmannsdorf, bei Zwickau geboren.

Die ausgebildete Kindergärtnerin, Krankenschwester und Kinderkrankenschwester war von 1935-37 in Kenia und von 1937-38 in Johannisburg in Südafrika.

Von der Leipziger Mission wurde sie am 20. März 1939 in das tansanische Madschame gesandt. Vorgesehen war sie für das Europäerkrankenhaus, aber dieser Posten war schon besetzt. So kam sie vor allem in der Apotheke zum Einsatz.

Während der Internierung von 1940 bis 1947 war sie im Kindergarten tätig. Im September 1942 brennt das Kindergartenhaus durch zündelnde Kinder ab. Magdalena Knabe war an der Rettung der Kinder beteiligt und erlitt dadurch selbst schwere Brandwunden. Elf Kinder verlieren ihr Leben.

In ihrem Ruhestand besucht sie sehr oft das Kindergrab auf dem Friedhof in Harare (Zimbabwe). Nach dem Brandunglück wurde aus dem ehemaligen Frauen- und Kinderlager ein Familienlager. Sie heiratet 1945 Alexander Herrgott, der zuvor in Südafrika interniert war.

Magdalena Knabe verstarb am 22. Februar 2011 in Tübingen.

Anne Marie Kokel

Schwester Marie Kokel wurde 1908 in Kamenz geboren und trat bereits im Alter von 20 Jahren ins Mutterhaus Aue ein. Vier Jahre wirkte sie als Oberschwester im Chemnitzer Küchenwaldkrankenhaus.

Von 1937 bis 1939 bereitete sie sich intensiv auf ihren Missionseinsatz vor. Die Stationen dieser Vorbereitung waren die Frauenklinik, das Labor, die Zahnklinik sowie die Apotheke, das Tropenkrankenhaus und das Missionshaus.

Was ihr Lebenslauf danach berichtet, liest sich auch heute noch dramatisch: Abordnung im Mai 1939, Landung in Tanga am 24. August 1939, Stationierung in Madschame, Sprachexamen am 15. Juli 1940 in Marangu. 14 Tage später erfolgte die Internierung. Sieben Jahre wurde sie festgehalten und kehrte erst im Jahr 1947 nach Aue zurück.

Seit 1960 war sie als Hausschwester im Missionshaus mit der Fürsorge erkrankter Studenten betraut und arbeitete nebenher in der Bildstelle. Am 27. Juni 1992 wurde Schwester Marie Kokel von einer längeren Krankheit erlöst.

Hans-Gerd Schatte

Hans-Gerd Schatte wurde am 21. März 1924 in Berlin geboren und studierte Theologie.

Am 6. November 1955 wurde er in Leipzig ausgesandt. Er begann 1956 seine Tätigkeit als Pfarrer in Dar es Salaam im Generalsekretariat des nationalen lutherischen Gemeinderats.

Mit einer Unterbrechung zwischen 1960 und 1961 blieb er bis 1964 in Alt Moschi (Old Moshi, heute Kidia).

Schatte heiratete 1952 Hanna Stäcker, die bereits im Jahr 1964 starb. Er ging eine zweite Ehe mit Elisabeth von Platen ein.

Liddy Dörr

Liddy Dörr wurde 1919 in Niederlungwitz bei Glauchau in Sachsen geboren.

Bereits sehr früh erwachte in ihr der Wunsch, Missionsschwester zu werden. Der Krieg verhinderte dies zunächst. So ging sie als Verbandsschwester in das Evangelische Krankenhaus Düsseldorf, trat 1944 als Probeschwester in das Diakonissenmutterhaus Kaiserwerth ein und wurde 1950 zur Diakonisse eingesegnet.

An ihrem Ruf in die Mission hielt sie unbeirrbar fest. Nach langer, 16-jähriger Wartezeit und entsprechenden Vorbereitungen, unter anderem im Leipziger Missionshaus, wurde sie 1952 endlich in das damalige Tanganyika (heute Tansania) ausgesandt. Dort arbeitete sie unter den nomadisierenden Massai in der Steppe. 30 Jahre war sie mit vollem Engagement Missionarin.

1981 musste sie wegen einer Krankheit nach Kaiserwerth zurückkehren. Diakonisse Schwester Liddy Dörr verstarb am 2. November 1992. 

Dr. med. Eva Anneliese Gensichen, geb. Rudert

Als eine der ersten Entwicklungshelferinnen war die gebürtige Dresdnerin Dr. Anneliese Rudert nach Tansania in Afrika gegangen, wo sie wichtige Jahre ihres Lebens verbrachte.

Bis auf eine Unterbrechung 1957/58 wirkte sie dort von 1952 bis 1968 im Auftrag der Leipziger Mission als Missionsärztin. In den 16 Jahren ihres Engagements war sie zunächst unter englischem Protektorat und später im unabhängigen Tansania tätig.

Mit großem Eifer wirkte sie am Aufbau eines beispielhaften Gesundheitswesens und an der Verbesserung der medizinischen Versorgung im Norden Tansanias sowie in den Pare- und Usambarabergen mit. Sie tat dies sowohl direkt, indem sie Kranke heilte, als auch indirekt, durch die Ausbildung von „Medical Assistants“, die heute wohl als wichtigsten Säulen des Tansanischen Gesundheitssystems zu betrachten sind.

Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie als Beraterin für die Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe.

Im Jahr 1968 heiratete sie Prof. Dr. Hans-Werner Gensichen. Mit ihm und M. M. Thomas veröffentlichte sie „Christus im neuen Indien. Reform-Hinduismus und Christentum“.

Für ihre Verdienste wurde sie im Juni 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Am 11. Januar 2008 verstarb Dr. Eva Anneliese Gensichen, geborene Rudert.

 

 

Erika Schließeit

Erika Schliesseit kam am 29. Januar 1928 in Prökuls, Ostpreußen zur Welt.

Sie wurde am 8. November 1953 von dem Missionswerk Leipzig nach Tansania ausgesandt. Sie erreichte Machame 1954 und wirkte bis 1959 in Gonja als Krankenschwester und Hebamme.

Dr. med. Robert Schüz

Dr. med. Robert Schüz wurde am 14. November 1914 in Neuenburg in der Schweiz geboren.

Als ausgebildeter Mediziner wurde er am 5. April 1954 in Ulm ausgesandt. So wirkte er als Arzt, von 1954-59 in Machame und von 1960-65 in Nkoaranga. Seit 1952 war er mit Ruth Rittich verheiratet.

Dr. med. Robert Schüz verstarb am 26. Juni 2002 in Tübingen.

Dr. med. Gotthard Schmiedel

Dr. Gotthard Schmiedel wurde am 24.12.1917 in Rittersgrün / Erzgebirge geboren. Er studierte in Leipzig Medizin und wurde als gläubiger Christ Mitglied der Studentengemeinde, die sich regelmäßig im Missionshaus traf. Dort lernte er seine künftige Ehefrau Renate Oepke kennen, die Tochter von Albrecht Oepke, der lange am Missionsseminar gearbeitet hatte und seit 1922 außerordentlicher Professor der Theologie an der Universität Leipzig war.

Nach dem Examen wurde er 1943 sofort zum Wehrdienst eingezogen und geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 nach Deutschland zurückkehrte und seine Arbeit als Betriebsarzt in der Wismut (dem Uranbergwerk im Erzgebirge) aufnahm. Kurz darauf heiratete er Renate Oepke. 

Über mehrere Jahre reifte der Entschluss, in den Missionsdienst zu treten, und so verließ die damals fünfköpfige Familie im Jahre 1956 illegal die DDR. Nach einer Vorbereitungszeit auf den Dienst in England wurde er im Jahre 1957 an das Hospital in Machame entsandt, welches unter seiner Leitung, u.a. mit Mitteln von Brot für die Welt, in den folgenden fünf Jahren entscheidend modernisiert wurde (u.a. Stromversorgung, Wasserleitung, Neubau Haupt-Gebäude).

Nach dem einjährigen Heimaturlaub, den die inzwischen sechsköpfige Familie in Erwartung der baldigen Rückkehr nach Machame im Missionshaus in Hildesheim verbrachte, war es ihm nicht vergönnt, 1963 wieder an seine geliebte Wirkungsstätte zurückzukehren, da die Missionsleitung die Entscheidung getroffen hatte, seinen Nachfolger auch über das „Vertretungsjahr“ hinaus mit der Leitung des Krankenhauses in Machame zu betrauen. Deswegen schied er aus dem Missionsdienst aus und arbeitete als Krankenhauschirurg an mehreren Kliniken in Deutschland. Seit 1967 war er in eigener Praxis als Arzt für Allgemeinmedizin in Neustadt / Hessen tätig. Kurz vor seinem Ruhestand starb er am 9.10.1984 an den Folgen eines Schlaganfalls.

Hans-Dietrich Caspary

Hans-Dietrich Caspary wurde am 24. Januar 1930 in Bad Kissingen geboren.

Er wurde am 6. Juli 1958 in München als Pfarrer nach Tansania ausgesandt. Dort verweilte er bis 1971 in Karatu in der Norddiözese der ELCT. 1963/1964 unterrichtete er in Erlangen an der Theologischen Fakultät. Von 1964 bis 1971 war er ebenfalls Dozent in Makumira, Tansania, am Theologischen College.

1957 vermählte er sich mit Eva Maria Schieder.

Caspary verstarb am 1. Mai 1980 im Alter von nur 50 Jahren.





 

Horst Becker

Horst Becker wird am 29. Oktober 1926 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studiert Theologie in Gießen und wird 1952 in der Evangelischen Kirche in Nassau-Hessen ordiniert. Zunächst geht er als Gemeindepfarrer nach Limburg an der Lahn. 

Dort erhält er das Angebot der Leipziger Mission (West) nach Tansania zu gehen. Die junge Familie folgt dem Leipziger Berufungsbrief. Mit seiner Frau Irmgard, geb. Falckner und den beiden Töchtern wird er am 9. November 1958 in Limburg als Pfarrer nach Madschame/Machame am Kilimandscharo in Tansania ausgesandt. Er wirkt dort bis 1964 als Distriktmissionar.

Es ist die Zeit, in der nicht nur das Land Tansania unabhängig wird. Auch die lutherische Kirche wählt 1963 mit Stefano Moshi ihren ersten einheimischen Bischof. Horst Becker wird sein Stellvertreter. 

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland baute er in Hannover im lutherischen Kirchenamt der VELKD das Referat für Mission mit auf. Von 1970 bis 1972 war er Exekutivsekretär der Leipziger Mission (West). 1972 wird er der erste Direktor des neugegründeten Missionswerkes der Evangalisch-Lutherischen Kirche in Bayern (heute Mission EineWelt) in Neuendettelsau.

1991 ging er mit 65 Jahren in den Ruhestand. Er lebt weiterhin in Neuendettelsau.

 

 

Gertraude Kunze

Gertraude Kunze kam am 10. Juli 1928 in Großschönau, Sachsen zur Welt.

Die gelernte Krankenschwester wurde am 27. Dezember 1958 in Berlin nach Tansania ausgesandt. Dort war Kunze, bis auf eine Unterbrechung im Jahr 1964, bis zum Jahr 1970 in Machame als Krankenschwester beschäftigt.

Christine Bohne

Christine Bohne wurde als drittes von neun Kindern am 1. Januar 1924 in einer Pfarrfamilie im sächsischen Oberlungwitz geboren.

Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Diakonissen-Mutterhaus in Dresden und Arbeit in Annaberg und Radebeul ging sie 1959 im Auftrag der Leipziger Mission nach Tansania und arbeitete zunächst in Moshi, später dann in Machame im Krankenhaus. 1964 wechselte sie nach Karatu. Von einigen kurzen Aufenthalten in der Heimat Deutschland abgesehen verbrachte sie dort ihr gesamtes weiteres Berufsleben. Das Krankenhaus in Karatu wurde zu ihrer Lebensaufgabe.

Schwester Christine Bohne war sowohl für die pflegerische als auch verwalterische Leitung des Krankenhauses verantwortlich. Für ihre Leistungen erhielt sie 1972 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit ihrem Ruhestand kehrte sie am 30. Juni 1987 zusammen mit Schwester Erika Richter nach Deutschland zurück. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Neuendettelsau. Dort starb Christine Bohne am 3. April 2015 im Alter von 91 Jahren.

Friedrich Schneider

Friedrich Schneider wurde am 9. März 1934 in Peisterwitz/Schlesien (heute: Bystrzyca/Polen) geboren. Nach seiner Flucht im Januar 1945 nach Bayern, trat er im September 1948 als Helfer in die Diakonenanstalt Rummelsberg ein. Im Diakonissenkrankenhaus in Kork bei Kehl am Rhein wurde er schließlich zum Krankenpfleger ausgebildet. 1957 schloss er außerdem seine Diakonenausbildung ab. 

Am 1. November 1959 wurde er eingesegnet und am 15. November ausgesendet durch Rektor Bürckstümmer (Rummelsberger Brüderschaft) und Pfarrer Kellermann (Leipziger Mission). Außerdem heiratete er am 6. November Eila Hytti, die als Krankenschwester von der Finnischen Mission für Südwestafrika vorgesehen war. Er arbeitete von 1960 bis 1965 mit einer fahrbaren Klinik in der Maasai-Steppe im Norden um den Kilimanjaro, zeitweise auch im Süden, Naberera, Lendanai, bis zum Ruvu-Fluss. Dort wurden auch ihre drei Kinder geboren.  

Von 1966 bis 1970 war er als Krankenpfleger im Krankenhaus von Karatu verantwortlich für Buchführung und Verwaltung, Apotheke, Technik, Neubauten und Wasserversorgung. Seine Frau setzt sich ehrenamtlich für die Frauenarbeit ein. Nach einer letzten Arbeitsperiode zusammen mit seiner Frau als Pflegekräfte im Krankenhaus in Gonja, kehrte er nach Deutschland zurück. 1979 bis 1984 war er Missionsbeauftragter für das Dekanat Altdorf, seine Frau Missionsbeauftragte für die Gemeinde Altdorf. 

Seit 1996 befindet Friedrich Schneider sich im Ruhestand in Altdorf. Seine Frau verstarb im April 2007.

Dr. med. Rudolf Schmidt

Dr. med. Rudolf Schmidt wurde am 21. Februar 1928 in Hamburg geboren.

Von Hamburg wurde er auch am 4. März 1962 nach Tansania ausgesandt. Er ging dort 17 Jahre, von 1962 bis 1979, seiner Tätigkeit als Arzt nach.

Im Jahr 1965 heiratete er Martha Lema. Rudolf Schmidt verstarb am 5. September 2002 in Hanburg.

Erika Richter

Schwester Erika Richter wurde 1933 in Gundorf (heute zum Leipziger Stadtteil Böhlitz-Ehrenberg gehörig) geboren.

Nach einem Schulabschluss der mittleren Reife begann sie 1950 eine Berufsausbildung zur Großhandelskauffrau mit Praxis im väterlichen Betrieb, die sie 1953 mit dem Facharbeiterzeugnis und Auszeichnung beendete.

Über einen Jugendkreis am Leipziger Diakonissenhaus kam sie in Kontakt mit dem Schwesternberuf und dem Diakonieverein. Daraufhin bewarb sie sich, schon als Aspirantin des Leipziger Missionshauses, beim evangelischen Diakonieverein Berlin-Zehlendorf um eine 3-jährige Ausbildung in der Krankenpflege zum späteren Dienst in der Äußeren Mission, die sie am Evangelischen Diakonieseminar im Krankenhaus Husum absolvierte und 1959 beendete. Anschließend legte sie an der Uni-Frauenklinik in Tübingen nach einer entsprechenden Ausbildung die staatliche Hebammenprüfung im Jahre 1960 ab. Sie verfestigte ihre Ausbildung durch ein Sprachstudium in England und durch praktische Tätigkeiten in einer englischen Klinik und einer Säuglingsstation in Fürth/Bayern.

Von der Leipziger Mission –West (Erlangen) wurde sie 1962 nach Tanganyka (heute Tansania) zur Mitarbeit an der medizinischen Arbeit der Lutherkirche ausgesandt und erlernt in einem mehrmonatigem Sprachstudium die Nationasprache Kiswaheli.

Vier Jahre - bis Ende 1966 - war sie in Nkoranga am Lutheran Hospital als leitende Hebamme und Stationsschwester der Entbindungsstation tätig und auch für kaufmännische Arbeiten des Hauses zuständig. Nach einem Heimaturlaub 1967 mit verschiedenen klinischen Praktika war sie von 1968 bis 1972 im Machame Lutheran Hospital als leitende OP-Schwester und Station für Schwerkranke, sowie als Vertretung im Kreissaal und im Unterricht an einer Schule für Medical Assistants eingesetzt. 1976 übergab sie die OP-Leitung an tansanische Mitarbeiter. Nach einer erneuten Zeit in Deutschland von 1977 - 1980 mit Heimaturlaub, fortwährender Arbeitstätigkeit und Weiterbildung war sie noch einmal von 1980 - 1987 am Machame-Hospital in der Funktion einer leitenden Hebamme der Entbindungsstation mit ca. 900 Geburten/Jahr und zugleich als Lehr- und Unterrichtsschwester tätig.

Zusammen mit Schwester Christine Bohne kehrte Erika Richter am 30. Juni 1987 endgültig in die Bundesrepublik zurück, um nach einer weiteren Ausbildung an der Altenpflegeschule Roth/Bayern von Oktober 1988 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand Ende 1993 die Leitung eines evangelischen Seniorenheims in Roth/Bayern zu übernehmen.

Erika Richter verstarb am 30. April 2021 in Neuendettelsau.

Gerhard Fuhrmann

Gerhard Fuhrmann wurde am 13. März 1909 in Berlin geboren. Im Jahr 1950 heiratete er Agnes Bernauer.

Am 22. Juli 1962 wurde er in Erlangen nach Tansania ausgesandt, wo er acht Jahre lang bis 1970 als Buchhändler in der Norddiözese der ELCT arbeitete.

Helmut Geuder

Helmut Geuder wurde am 1. September 1933 in Aschbach geboren.

Der gelernte Architekt wurde am 2. Juli 1962 in Erlangen ausgesandt. Er verweilte ein Jahr lang in Moshi und kehrte 1963 nach Deutschland zurück.

Jutta Günther

Jutta Hennerich wurde am 15. Juli 1940 als Jutta Günther in Leipzig geboren.

Am 3. November 1963 wurde sie in Holzminden nach Tansania ausgesandt. Sie arbeitete bis 1967 als Sekretärin im Büro für Bildung (Education Office) in der Nordkirche von Tanganjika und als Hausmutter in der deutschen Schule von Kibosho.

Ihren Mann Dr. Hennerich ehelichte sie 1967.
 

Wilhelm Bieringer

Willhelm Bieringer wurde am 23. Januar 1939 in Harburg geboren. Der gelernte Bäcker wurde am 03. Juni 1964 von Rummelsberg nach Tansania ausgesandt. So arbeitete er von 1964 bis 1973 in der Norddiözese der ELCT als Diakon und medizinischer Lehrpfleger. 1964 heiratete er Rosemarie Metzner.

Georg Kamm

Georg Kamm wurde am 16. Oktober 1940 in Rothenburg ob der Tauber geboren.

Der ausgebildete Schreiner wurde am 7. März 1965 in Augsburg ausgesandt. Als Diakon und Anästhesiepfleger wirkte er von 1965 bis 1975 in Machame in der Norddiözese der ELCT. 1970 vermählte er sich mit Maria Kasiudi.

Er blieb daraufhin in Tansania, baute eine Intensivstation auf und schrieb unter anderem für Entwicklungsländer ein Lehrbuch der Anästhesie. Außerdem bekam er Auszeichnungen für seine Lebensleistung. Er entwickelte ein Verfahren, mit dem afrikanische Länder aus Regenwasser billige Infusionslösungen herstellen können.

Georg Kamm ist heute Leiter der DDP "Decentralized Drug Production" (Dezentralen Medikamentenherstellung) der St. Luke's Foundation in Moshi, Tansania, einer Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania.

Georg Wossidlo

Georg Wossidlo wurde am 22. April 1938 in Kublank, Mecklenburg geboren.

Er machte eine Ausbildung zum Maurer. Im Jahr 1964 heiratete er Grit Behrendt.

Seine Aussendung nach Tansania erfolgte im August 1965. Wossidlo begann im gleichen Jahr seine Arbeit als Bauingenieur und Architekt in Moshi, der Nordkirche Tansanias.

Insgesamt blieb er vier Jahre, bis 1969, in Tansania.

Hans-Joachim Müller

Hans-Joachim Müller kam am 9. Februar 1935 in Plauen in Sachsen zur Welt.

Im Alter von 30 Jahren wurde er am 26. September 1965 im fränkischen Rehau ausgesandt. Als Pfarrer wirkte er 1965 in Dar es Salaam, von 1966 bis 1969 in Karatu und von 1970 bis 1977 in Moshi. Hier heiratete er 1971 Marianne Schulz.

Nach seiner Rückkehr wirkte er noch im Pfarramt in Schwabmünchen in Bayern. Er verstarb am 18. Juni 2021 in Augsburg.

Eckhard Friedrich Wilhelm Stache

Eckard Friedrich Willhelm Stache wurde am 2. Oktober 1938 in Hirschberg - Cunnersdorf geboren.

Der ausgebildete Landwirt heiratete im Jahr 1962 Hannelore Warbs.

Am 2. Januar 1966 wurde er als Landwirtschaftslehrer nach Marangu gesandt. Dort arbeitete er bis 1969 im YMCA Farmer Ausbildungsschule.

Hildegard Apel

Hildegard Apel wurde am 29. November 1928 in Lunsen, Amt Thedinghausen geboren.

In den Jahren 1956 bis 1961 war sie als „Agnes-Karl-Schwester“ in Brasilien im Einsatz.

Ihre Aussendung als Krankenschwester nach Tansania fand am 19. Januar 1966 in Holzminden statt. Dort wirkte sie bis 1969 in Madschame (heute Machame) in ihrem gelernten Beruf.

2016 erlebte sie noch ihr 50-jähriges Ausreisejubiläum. Sie war Mitglied im Freundes- und Förderkreis des LMW.

Sie verstarb am 1. April 2016 in Braunschweig.

 

 

Hanna Landgraf

Hanna Landgraf, die ihre Ausbildung auf der Handelsschule machte, wurde am 6. Dezember 1931 in Eschenau, Mittelfranken geboren. Von dort wurde sie 34 Jahre später, am 20. März 1966, nach Tansania ausgesandt. Sie wirkte bis 1970 als Krankenschwester in Machame.

Manfred Jahnel

Manfred Jahnel, der am 1. Oktober 1937 in Neisse, Oberschlesien geboren wurde, war Pfarrer und Religionslehrer.

Er verbrachte zwei Jahre von 1964 bis 1966 in Windhuk im heutigen Namibia. Im Jahr 1965 heiratete er Gertrud Friedrich. Jahnel wurde am 11. September 1966 in München ausgesandt und arbeitete von 1966 bis 1971 als Pfarrer in der deutschen und afrikanischen Gemeinde in Dar es Salaam.

Prof. Gertrud Heyn

Professorin Gertrud Heyn wurde am 10. Oktober 1921 in München geboren.

Ihre Aussendung fand am 1. September 1966 in Leipzig statt. Sie wurde Schulleiterin an der deutschen Schule in Kibosho, in Moshi. Diesen Posten bediente sie vier Jahre lang, bis 1970.

Gerhilde Weigt

Gerhilde Weigt wurde am 6. Dezember 1939 in Bumbuli, Tansania, geboren.

1966 wurde sie als Lehrerin an die deutsche Schule von Kibosho ausgesandt, wo sie bis 1969 verweilte. Im Jahr 1976 heiratete sie Richard Wolf.

Klaus-Peter Josef Kiesel

Der gebürtige Berliner Klaus-Peter Kiesel (Jahrgang 1936) wuchs nach dem Krieg in Martinszell bei Kempten auf. Er studierte evangelische Theologie und wurde nach seiner Ordination schließlich Pfarrer in München. 1967 wurde er von München aus nach Tansania entsandt. Dort lernte er seine spätere Ehefrau Mariamu kennen, die aus dem Norden Tansanias stammt. Sie heirateten 1974.

Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1992 stand er im Dienst der Nord-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias.

Heute lebt er in Moshi am Kilimandscharo und kümmert sich unter anderem um das dortige Kirchenarchiv. Außerdem ist er der Leiter des Büro Moshi des „Aktionskreis Ostafrika e.V.“ und ist maßgeblich im Projekt der Handwerkerschule „Leguruki“ tätig. Nebenbei setzt er seine seit Jahrzehnten betriebenen Forschungsarbeiten über die Missions- und Stammesgeschichte der Kilimanjaro-Region fort.

Hanna Gemeinholzer

Hanna Gemeinholzer wurde am 18. August 1941 in Bremervörde geboren.

Sie wurde in Erlangen am 30. Januar 1966 ausgesandt. In Tansania arbeitete sie als Kindergärtnerin an der deutschen Schule von Kibosho.

Charlotte Rother

Charlotte Rother wurde am 3. Dezember 1906 in Gonja, Ostafrika, als Tochter des Missionars Paul Rother geboren, der dort seit dem Jahr 1901 seinen Dienst verrichtete. Ihr Bruder ist Missionar Rudolf Rother.

Sie erhielt in Glauchau ihre Erziehung. Am 10. Januar 1927 trat sie in den Ausbildungskursus im Missionsdienst ein, welchen sie am 10. Juni 1927 abschloss. 

Rother wurde am 23. Oktober 1927 nach Ostafrika abgeordnet und erreichte Tanga am 3. Dezember 1927. Sie wurde dann in Madschame (heute Machame) bei Senior Raum als Bürohilfe eingesetzt und war außerdem in der Krankenpflege tätig.

1929 verlobte sie sich mit Ernst Brandmüller aus Vereenigung bei Johannesburg, Südafrika, und erhielt daraufhin zum 1. November 1929 ihre Entlassung aus dem Missionsdienst.

Elisabeth Raum

Schwester Elisabeth Raum wurde am 20. April 1907 in Moschi (Old Moshi / Alt-Moschi, heute Kidia) geboren. Ihr Vater ist der Missionar Johannes Raum, der seit dem Jahr 1895 in Ostafrika seinen Dienst verrichtete.

In Mamba-Marangu, wohin ihre Eltern 1912 übersiedelten, wurde sie von Missionslehrer Knittel unterrichtet. 

Im Jahr 1920, als die Deutschen aus Ostafrika ausgewiesen wurden, kam sie mit ihren Eltern nach Deutschland und trat in die Grüne Schule in Neuendettelsau ein. Sie blieb nach deren Absolvierung im Hause ihrer Eltern, bis diese Anfang 1925 nach Afrika zurückkehrten.

1925 trat Elisabeth Raum dann in das Leipziger Diakonissenhaus ein und bestand im April 1927 das staatliche Krankenpflegerinnen-Examen. Sie arbeitete ein halbes Jahr in einer Privatklinik in Nürnberg, hierauf in der Anstaltsapotheke in Neuendettelsau und im Löhehaus in München.

Raum trat schließlich am 1. März 1928 in den Schwesternkursus des Missionshaus ein. Am 30. Mai 1928 wurde sie nach Ostafrika abgeordnet. Dort wurde sie zunächst durch Direktor Cordes in Madschame (heute Machame) stationiert und 1930 dann nach Mamba versetzt.

Elisabeth Raum schied 1931 aus dem Missionsdienst aus.

Martin Friedrich Gerhard Gerhold

Doris Tröster, geb. Schwarz

Doris Tröster, geb. Schwarz wurde am 21. Mai 1941 in Vaihingen in Baden Württemberg geboren.

Am 11. Juni 1967 wurde sie in Vaihingen ausgesandt. Sie lebte bis 1970 in Tansania, wo sie als Kindergärtnerin in der deutschen Schule in Kibosho arbeitete.

Walter Völkner

Walter Völkner wurde am 23. August 1938 in Karkeln/Ostpreußen (heute: Myssowka/Russland) geboren. Nach seinem Studium der evangelischen Theologie 1958 bis 1965 in Neuendettelsau und Heidelberg, war er als Vikar von 1966 bis 1967 in Kötzting im Dekanat Cham/Bayern tätig. Im Jahr 1966 fand dort seine Ordination statt.

Am 12. November 1967 wurde er in Holzminden/Niedersachsen durch Kirchenrat Ernst Jäschke ausgesendet. In den Jahren 1968 bis 1975 arbeitete er im Gemeindebezirk Kibaya-Kiteto, im südlichen Maasailand, in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias/Nord-Diözese. 1969 heiratete er in Makumira/Tansania Dr. med. Christa Apel.

Von 1976 bis 1979 war er in der Arusha-Synode im Gemeindebezirk Bonde la Ufa (Mto wa Mbu) tätig.

Dr. Christoph Maczewski

Christoph Maczewski wurde am 23. August 1933 in Lodz/Polen geboren. Nach dem Studium in Kiel, Göttingen und Heidelberg ging er für sein Vikariat nach Athen/Griechenland und studierte anschließend an der theologischen Hochschule des ökumenischen Patriarchats in Chalki-Konstantinopel, heutiges Istanbul in der Türkei.

Am 27. Oktober 1963 wurde er in Hannover ordiniert und war dort schließlich Gemeindepastor. 1968 heiratete er Ute Elisabeth Hoffmann. Kurz danach im Jahr 1969 promovierte er sich über die zeitgenössische Zoi-Erneuerungsbewegung innerhalb der griechisch- orthodoxen Kirche.

Am 22. Juni 1969 wurde er in Hannover ausgesandt und reiste im August zusammen mit seiner Ehefrau nach Moshi/Tansania aus. Bis 1973 war er als Pastor in Moshi-Stadt und Moshi-Land (Arushachini) für die Gemeindearbeit zuständig, unter anderem auch für die deutsche Gemeinde vor Ort. 1970 und 1972 wurden ihre beiden Söhne geboren. Kurz vor seiner Rückkehr nach Deutschland begründete er die Partnerschaft der Gemeinden Marienwerder und Arushachini.

Zurück in Deutschland war er ab August 1973 zuständig für den Reisedienst der Leipziger Mission. 1974 wurde seine Tochter geboren. Von 1974 bis 1976 war er Pastor in Stadtoldendorf, von 1976 bis 1984 Gemeindepastor in Marienrode-Hildesheim. Ab 1984 war er als Sekretär der „Leipziger Mission West“ tätig und ab 1994 bis 1998 als Mitarbeiter des Bildungsreferat „Interreligiöser Dialog: Islam“ des ELM (Ev.-luth. Missionswerks in Niedersachsen). Seit 1998 befindet er sich im Ruhestand in Hildesheim.

Gerhard Mellinghoff

Gerhard Mellinghoff wurde am 25. Juni 1937 in Breslau geboren.

1968 heiratete er Friederike Lichtenthaler.

Am 4. Juli 1971 wurde er von Berlin nach Makumira in Tansania ausgesandt, um dort als Dozent zu arbeiten. Gerhard Mellinghoff verstarb im September 2003.

Arnold Kiel

Arnold Kiel wurde am 25. September 1940 in Lunsen (heute: Ortsteil der Gemeinde Thedinghausen, in der Nähe von Bremen) geboren. Nach dem Studium in Bethel, Tübingen, Göttingen, Hamburg und Heidelberg, verbrachte er ein Jahr als diakonischer Helfer in einem Kinderheim in Ceylon (heute: Sri Lanka) und wurde nach seinem Vikariat in den USA am 11. Dezember 1966 in der Braunschweigschen Landeskirche ordiniert. 

Im September 1971 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau Christel, geb. Pfriem und seinen drei Kindern in Wolfenbüttel durch den Direktor des bayrischen Missionswerkes Horst Becker nach Karatu/Tansania ausgesendet.

Arnold Kiel war der erste Gemeindepfarrer der von Bischof Stefano Moshi installierten Gemeinde Bonde la Ufa/Tansania (Mto wa Mbu). Von 1972 bis 1975 war er in der neu gegründeten Arusha-Synode (heute Nordzentral-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias) tätig.

Seine Ehefrau Christel Kiel wurde 1979 ordiniert und promovierte sich 1994 bei Professor Dr. Dr. Heinrich Balz in Berlin über die Geschichte der Maasai-Mission in der Nordost-Diözese. Mit ihr gemeinsam war er von 1986 bis 1992 in Lushoto, in der Maasai-Mission in der Nordost-Diözese und von 1995 bis 1999 in Mwika am Theologischen College tätig.

Im Dezember 1999 kehrten beide nach Deutschland zurück. Seit September 2003 befindet sich Arnold Kiel im Ruhestand in Wolfenbüttel.

Siegfried Markert

Am 25. August 1937 in Thum/Erzgebirge geboren, absolvierte Siegfried Markert eine Lehre als Rundfunkmechaniker in Chemnitz und ein Ingenieursstudium in Nürnberg. Daraufhin folgte ein Theologiestudium an der Uni Göttingen, wo er seiner späteren Frau Almut, geborene Walbaum begegnete. Diese schloss ihr Medizinstudium als Dr. med. ab. Nach seinem Vikariat 1969 in Newcastle upon Tyne/England und dem Zweiten Theologischen Examen 1970 in Hannover, nahm er Kontakt zur Leipziger Mission West auf und wurde 1971 nach Ostafrika ausgesendet. Dort wirkte er in der Gemeinde Kurasini (Ost- und Küstendiözese der ELCT) als Pastor, später war er vor allem als „Student Pastor“ für den Religionsunterricht an den Oberschulen in Dar es Salaam und Umgebung verantwortlich. 

Nach seiner Rückkehr schloß er sich dem Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) an, um ab 1. April 1979 vom ehemaligen „Haus der Leipziger Mission“ in Hildesheim aus die Leipziger Mission West als Sekretär zu organisieren. 

Nebenbei war er auch in der Gemeindearbeit tätig und hielt Missionswochen, Missionsvorträge und Missionsgottesdienst. Anschließend war er von 1983 bis 2002 an der Christuskirche Hildesheim als Gemeindepfarrer tätig.

Dr. med. Marlis Stroothenke

Dr. med. Marlis Rahe wurde am 7. September 1943 als Marlis Stroothenke in Erlangen geboren.

Als Ärztin wurde sie am 7. Januar 1973 in Erlangen ausgesandt. So wirkte sie vier Jahre bis 1977 in Nkoaranga, Tansania. 

Reinhard Riemer

Reinhard Riemer wurde 1941 in Schneidemühl geboren. 1974 wurde er als Schulpastor nach Tansania abgeordnet, wo er bis 1981 im Einsatz war.

Edeltraud Hertel

Edeltraud Hertel, geboren 1952, stammt aus Kloschwitz-Rumpin. Seit 1987 arbeitet sie als Hebamme und Krankenschwester.

Von 1989 bis 1997 arbeitete sie im Auftrag der Leipziger Mission im Nordwesten Tansanias und bildete etwa 100 junge tansanische Krankenschwestern theoretisch und praktisch zu Hebammen aus.

In Nordirland arbeitete sie während einer Zeit der härtesten Auseinandersetzungen zwischen Nordiren und britischen Soldaten in einem Hospital in Belfast. Während des Balkankrieges half sie als Hebamme in einem Flüchtlingscamp in Mazedonien.

2004, als im Sudan der Bürgerkrieg herrschte, leitete und koordinierte sie ein halbes Jahr lang das deutsche Team zur medizinischen Versorgung von 45.000 bis 67.000 Flüchtlingen vor der Stadt El Fasher.

Seit ihrer Rückkehr arbeitet sie in der Hebammenpraxis Glauchau/Meerane als Hebamme.

2006 drehte Regisseur Douglas Wolfsperger den Dokumentarfilm „Der lange Weg ans Licht“ mit Edeltraut Hertel als Protagonistin.

 

Dieter Dietzold

1992 reiste die Thüringer Familie Dietzold mit ihren drei Kindern nach Mto wa Mbu in Tansania aus. Vier Jahre lang war Dieter Dietzold geschäftsführender Pfarrer des Kirchspiels Bonde la Ufa, seine Frau kümmerte sich vor allem um die einheimischen Frauen. Danach wirkte er elf Jahre als Gemeindepfarrer in Holzthaleben im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen.

Die Liebe zu Tansania der Familie führte die Landeskirche zu dem Entschluss, Pfarrer Dietzold für seine letzten drei Dienstjahre eine Projektstelle zu finanzieren (auch, weil es in Thüringen zu viele Pfarrer und zu wenige Pfarrstellen gab). Der Aussendungsgottesdienst fand am 10. Februar 2008 in der Leipziger Peterskirche statt.

Die neue Wirkungsstätte ist eine Autostunde nördlich von Arusha am Westhang des Mount Meru gelegen. Hier befindet sich die theologische Ausbildungsstätte Oldonyo Sambu, die Dietzold leitete und verwaltete, außerdem übernahm er pfarramtliche Vertretungsdienste rund um das Zentrum von Arusha. Dort werden die zukünftigen Evangelisten in einem Zeitraum von drei Jahren ausgebildet. Diese können als Unterstützung für die Pfarrer bis auf Taufe und Abendmahl alle weiteren Aufgaben übernehmen.  

Marion Zöphel

Marion Zöphel reiste am 5. Juli 1994 aus Plauen nach Tansania aus. Zunächst nahm sie bis Ende November in Morogoro an einem Sprachkurs in Suaheli teil, um danach in der Krankenhausapotheke in Machame ihre Arbeit als Pharmazie-Ingenieurin aufzunehmen. Diesen Dienst leistete sie vier Jahre lang.

Gerhard Richter

Als gelernter Tiefbauer studierte er zunächste Bauwesen, ehe er zur evangelischen Theologie fand. Später war er neben dem Pfarrdienst Landessynodaler in Thüringen und Mitglied im Theologischen Ausschuss der Vereinigten Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD).

Am 20. Juli 1997 fand der Aussendungsgottesdienst von Pfarrer Gerhard Richter in der Kirche von Oberweimar statt. In Tansania war er in Mto wa Mbu (Distrikt Nordmassai) in der Diözese der Arusha-Region (heute Nord-Zentral-Diözese) für zehn Gemeinden im Umkreis von etwa 70 km² zuständig.

Ende Juni 2004 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Von November 2004 bis November 2015 war er  Gemeindepfarrer im Dörfchen Bibra in Süd-Thüringen, das zur Gemeinde Grabfeld gehört. 2011 wurde er zum 2. Stellvertreter der Superintendentin des Kirchenkreises Meiningen gewählt.

Bis zu seinem Ruhestand 2019 arbeitet er als Tansania-Referent für das LMW.

 

Christiane Eckert

Christan Gottlob Teichelmann

Geboren am 15. Dezember 1807 in Dahme (Provinz Brandenburg, Königreich Sachsen) als eines von acht Kindern, erlernte Christian Gottlob Teichelmann zunächst den Beruf Zimmermann. 1829 reiste er nach Berlin und nahm Privatunterricht in Algebra, Arithmetik und Geometrie, um sich für seine Aufnahme bei der Königlichen Baugewerbeschule vorzubereiten. Während seiner Zeit an der Baugewerbeschule lernte Teichelmann Schüler des Missionsinstituts von Johannes Jänicke kennen. 1831 verließ Teichelmann daraufhin die Königliche Baugewerbesschule und begann seine theologische Ausbildung.

Am 13. September 1836 wurde er in das neu gegründete Dresdner Missionsseminar aufgenommen. Am 4. Februar 1838 wurde er gemeinsam mit Clamor Wilhelm Schürmann in der Kirche St. Bartholomäi in Altenburg ordiniert und vier Tage später in Dresden nach Australien abgeordnet.
Die beiden Missionare landeten am 14. Oktober 1838 in Adelaide. Teichelmann baute mit geringer finanzieller Unterstützung gemeinsam mit Schürmann die erste Schule für Aborigines in Piltawodli in der Nähe von Adelaide auf. Am 25. Dezember 1843 heiratete er die 21-jährige Engländerin Margarethe Nicholson. Das Ehepaar Teichelmann bekam 14 Kinder.

Er starb am 31. Mai 1888 auf seiner Farm in Haywood Park, Stansbury.

 

Barbara Kniest

Die gelernte Kindergärtnerin und Gemeindehelferin Babara Kniest wurde am 22. April 1934 in Königsberg, Ostpreußen geboren.

Am 9. Februar 1958 wurde sie in Erlangen als Gemeindehelferin nach Tansania ausgesandt. Abgesehen von einer Unterbrechung im Jahr 1963 lebte sie 23 Jahre, von 1958 bis 1981, in Gonja, Mbaga, Moshi und arbeitete in der Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT).

Nach einer theologischen Ausbildung und ihrer Ordination ging Barbara Kniest 1982 als Gemeindepfarrerin nach Goldbach (Unterfranken). Dort nahm sie Kontakt auf zum Wasserversorger NOW und sammelte Spenden – gerade auch nach ihrem Ruhestand 1997 – für den Bau von mittlerweile rund 400 Regenwassertanks. Neben ihren Wasserprojekten, die sie teilweise direkt vor Ort mit Workcamps, die sie zusammen mit Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Kirchenbezirk Crailsheim organisierte, engagierte sie sich bei dem Bau von Schulhäusern, Baumpflanzungen gegen die Bodenerosion und bei der Berufsausbildung von jungen Massai.

Seit 2007 wird vom Arbeitskreis Tansania im Kirchenbezirk Crailsheim eine Selbsthilfegruppe von HIV-Kranken unterstützt. Und seit 2012 bildet eine NGO (Nichtregierungsorganiation) mit Partnern in Tansania die zukunftssichere Basis für die Projektarbeit.

Barbara Kniest erhielt 2014 das Bundesverdienstkreuz und wurde als „Botschafterin der Stadt Crailsheim“ mit dem goldenen Horaff ausgezeichnet.

August Eduard Meyer

Heinrich August Eduard Meyer wurde am 5. März 1813 in Berlin geboren. „Nur bis zum zehnten Jahre“ war ihm „vergönnt, den Unterricht zu genießen, weil meine Eltern, des geringen Verdienstes wegen zu ihrer tiefen Betrübnis nicht im Stande waren, für mich und meinen Bruder, der einige Jahre älter ist, das Schulgeld zu bestreiten.“ So musste er selbst mithelfen, um das Auskommen der Familie zu sichern. Weil sein Wunsch, Malerei oder Bildhauerei zu erlernen, finanziell nicht erfüllbar war, begann er – „wenn auch nicht mit der größten Lust“ – eine Lehre als Klempner.

Am 1. Juli 1833 wurde er ins Jänickesche Missionsinstitut aufgenommen, musste dieses aber im Oktober 1836 verlassen, weil er sich wie viele andere nicht, um von der London Missionary Society ausgesendet zu werden, der Anglikanischen Kirche anschließen wollte. Auch Meyer stellte einen Aufnahmeantrag im Dresdner Missionsseminar.

Am 26. Februar 1840 hatte das Warten für Eduard Meyer ein Ende. An diesem Tag wurde er zusammen mit Samuel Gottlieb Klose in Greiz ordiniert. Ebenfalls mit Klose wurde Meyer am 2. März 1840 in Dresden nach Australien abgeordnet. Beide kamen am 10. August 1840 in Adelaide an.

Vor seiner Abreise verheiratete sich Eduard Meyer im Jahr 1840 mit Friedericke Wilhelmine, geborene Sternicke, aus Berlin. Von ihren sechs Kindern bekamen drei wiederum eigene Kinder.

Meyer starb am 17. Dezember 1862 in Bethany im Barossa Valley und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Samuel Gottlieb Klose

Samuel Gottlieb Klose wurde am 27. Dezember 1802 in Löwenberg (heute. Lwówek Śląski) in Schlesien geboren. Sein Vater war Postillon (Postreiter). Er erlernte das Schuhmacherhandwerk, ging dann auf Wanderschaft und bekam 1829 in Basel einen ersten Kontakt zur Mission.

Er wurde im Herbst 1837 in das Dresdner Missionsseminar aufgenommen, am 26. Februar 1840 zusammen mit August Eduard Meyer in Greiz ordiniert und mit ihm am 2. März 1840 in Dresden nach Australien abgeordnet. Er landete am 10. August 1840 in Adelaide und arbeitete als Lehrer mit Kindern der Familien der Ureinwohner in Adelaide, an der Schule der Missionare in Piltawodli, am damaligen Stadtrand von Adelaide.

1844 heiratete Klose die Engländerin Elizabeth Duncan, mit der er vier Töchter hatte. Nach Aufgabe der Mission im Jahr 1846 wurde er Pastor der lutherischen Gemeinde in Adelaide, später lebte und arbeitete er zusammen mit seiner Frau als Farmer und starb in hohem Alter, wahrscheinlich in der Umgebung von Adelaide. Genauere Angaben sind aufgrund der geringen schriftlichen Überlieferungen nicht möglich.

Erna Rother, geb. Rambow

Dr. med. Anneliese Gensichen, geb. Rudert

Clara Fuchs, geb. Wegner

Frieda Stapff, geb. Wetzel

Gerhilde Wolf, geb. Weigt

Doris Schwarz

Gesine Fokken, geb. Sammy

Dr. med. Marlis Rahe, geb. Stroothenke

Hanna Schliemann

Else Hohlfeld, geb. Parge

Henriette Sallum, geb. Hansen

Irmgard Graefe, geb. Kopp

Friedrich Gustav Herrmann Wackwitz

Rosemarie Wagner, geb. Wossidlo

Dorothea Jäschke

Birgit Pötzsch

Birgit Pötzsch, geboren 1952 in Falkensee/ Brandenburg, lebte bis zum Abitur in Berlin. Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen, Heidelberg, Berlin und Wuppertal sowie Vikariat und Hilfspredigerzeit folgte ein Studium der Erwachsenenpädagogik an der Fernuniversität Hagen.

1989 trat sie eine Stelle als Berufsschulpfarrerin in Mülheim/ Ruhr an. Erste Erfahrungen mit der Religionspädagogik, mit einem Perspektivwechsel, der die Lebenswirklichkeit, die Fragen und Erwartungen von jungen Leuten in Ausbildungsberufen in den Blick rückte, sollten für die weitere berufliche Tätigkeit prägend sein.


1993 folgte der Umzug nach Detmold. Die Lippische Landeskirche hatte Birgit Pötzsch als Landespfarrerin für Frauenarbeit berufen. Einige Jahre später übernahm sie die Leitung des Landeskirchlichen Dienstes, eines Zusammenschlusses landeskirchlicher Bildungseinrichtungen. Daneben ließ die Mitarbeit in deutschen und internationalen Gremien der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) das Interesse für missionstheologische Fragestellungen und ihre Begeisterung für die ökumenische Zusammenarbeit wachsen. Internationale Konferenzen und Begegnungen in verschiedenen Mitgliedskirchen der VEM (u.a. in Tansania) weckten den Wunsch nach einer eigenen beruflichen Tätigkeit in Afrika und der Gelegenheit zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit Fragestellungen des ökumenischen Diskurses.

Zunächst erfolgte aber wiederum ein Wechsel innerhalb Deutschlands. In Drübeck (nahe Wernigerode) war Birgit Pötzsch ab 2004 als Dozentin am Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Evangelischen Kirche Anhalts tätig. Zuständig für die gemeindepädagogische Ausbildung von Vikar*nnen und die Leitung der Fachschule für Gemeindepädagogik erlebte sie diese Zeit als vielfältige Gelegenheit, gemeinsam mit den Studierenden nach Wegen und Arbeitsformen für die Gemeinde zu suchen, die dem Evangelium und den Erkenntnissen moderner Religionspädagogik angemessen sind.

Birgit Pötzsch ist verheiratet mit Harald Bollermann, Gemeindepfarrer und Superintendent im Ruhestand, der Präses der Norddeutschen Mission (NM) war. Beide reisten Anfang Dezember 2010 aus. Birgit Pötzsch unterrichtete vier Jahre an der Bibel- und Handwerkerschule in Matema in der ELCT-Konde-Diözese.

Dr. Martin Brückner

Martin Brückner wurde 1953 in Buttstädt im heutigen Landkreis Sömmerda geboren. Seine akademische Ausbildung begann er als Student der Mathematik. Nach einigen Semestern wechselte er jedoch zur Evangelischen Theologie. Im Juni 1984 promovierte er zum Doktor der Theologie und arbeitete bis 1988 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Rostock. Nach seinem Vikariat in der Kirchengemeinde Jördenstorf trat er seinen Dienst in der Kirchengemeinde Wismar St. Marien/St. Georgen an.

Von 1996 bis 2003 war er im Auftrag des Leipziger Missionswerkes als Dozent für die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) tätig. Dabei hat er die Menschen und ihre Kirche nicht nur kennen, sondern auch lieben gelernt. Gerne erinnerte er sich an seinen Dienst in Papua-Neuguinea, so wie man sich dort gerne an den kenntnisreichen Theologen erinnerte. 

Als Dozent konnte er eine große Freude dabei empfinden, dem Wissensdurst und dem Lerneifer der neuguineischen Theologinnen und Theologen zu begegnen. Er wurde geschätzt als ein Mann, der von einem großen Gottvertrauen getragen war und die Gründe seines festen Glaubens auf die ihm eigene besonnene, ebenso freundliche wie bestimmte Weise zur Sprache bringen konnte. 

Pastor Kinim Siloi, Ökumene- und Partnerschaftsdezernent im Kirchenamt des ELC-PNG, charakterisierte Martin Brückner als einen bodenständigen, gradlinigen Pastor und sehr guten Missionar: „Er war allen ein Freund und niemandes Feind.“ 

Im Februar 2015 wurde Dr. Brückner durch das Zentrum für Mission und Ökumene erneut als theologischer Dozent an das Martin-Luther-Seminar in Lae berufen. Noch während er sich in Australien auf seinen Dienst in Lae vorbereitete, erkrankte er völlig unerwartet und musste nach Hamburg zurückkehren. 

Am 3. September 2015 ist Martin Brückner im Alter von 61 Jahren gestorben.

Martin Haasler, Referent für Papua-Neuguinea und Pazifik sowie für Partnerschaften des ZMÖ/ Antje Lanzendorf, LMW

Ravinder Salooja

Direktor von 2016 bis 2022

Am 3. Juni 2022 wurde Pfarrer Ravinder Salooja nach sechs Jahren Dienstzeit als Direktor des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Leipzig e.V. (LMW) im Rahmen eines Gottesdienstes in der Leipziger Nikolaikirche verabschiedet. Er wechselte zum 1. August 2022 als Student*innen-Pfarrer nach Tübingen.

Für den 56-Jährigen war damit eine Rückkehr in die Evangelische Landeskirche in Württemberg verbunden, in der er vor seiner Berufung zum LMW-Direktor 2016 zuletzt als Prälaturpfarrer im Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung tätig war.

 „Es waren sechs wunderbare und spannende Jahre für mich“, so Ravinder Salooja. „Es war mir eine Ehre, in dieser Zeit das Leipziger Missionswerk, das auf eine so lange Tradition seit 1836 zurückblicken kann, zu führen. Ich war gerne hier und wie für uns Pfarrer in der Kirche üblich folge ich nun einem neuen Ruf“.

In Saloojas Amtszeit hat sich das LMW weiter inhaltlich profiliert und positioniert. Zuletzt forcierte er die kritische Aufarbeitung der Kolonialzeit mit den Verwicklungen der Mission. Dafür erhielt das LMW bundesweit Anerkennung. Mit dem Team der Referent*innen erarbeitete er eine Thesenreihe zum Drei-Jahres-Thema des Leipziger Missionswerkes „glaubwürdig? Mission postkolonial”. Ein Symposium zur 125. Jährung der sogenannten „Akeri killings“ von 1896 im Herbst 2021 nahm das Ereignis in postkolonial-kritischer Perspektive in den Blick und verdeutlichte konkret, wie die Leipziger Missionsarbeit in die kolonialen Strukturen Deutsch-Ostafrikas eingebettet war.

Saloojas Arbeiten zur strategischen Entwicklung des LMW im Kontext sich verändernder struktureller Bedingungen führten zur Verabschiedung von Leitlinien, die das Werk als Kompetenzzentrum im Arbeitsbereich „Weltweite Kirche“ der Trägerkirchen beschreiben. Als weltweit erste Organisation unterschrieb das LMW 2021 die Kooperationsvereinbarung mit dem Lutherischen Weltbund (LWF) als Partner im Programm „Waking the Giant“ zur Förderung der Ziele für nachhaltigen Entwicklung (SDG) im kirchlichen Raum. Als Beispiel für das LMW steht in diesem Zusammenhang die von Ravinder Salooja initiierte Kampagne „WANAPANDA – Konfis pflanzen Bäume“. Diese auf Klimaschutz zielende Aktion stammt aus der tansanischen Partnerkirche und wird nun auch von Konfirmandengruppen in Deutschland umgesetzt.

Salooja war Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der er regelmäßig über die Arbeit des Missionswerkes berichtete. Er war zudem Vorsitzender des Ausschusses für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD), in dem die lutherischen Missionswerke und Landeskirchen ihre Zusammenarbeit koordinieren. An der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig nahm er einen Lehrauftrag im Bereich Missionswissenschaft wahr und unterstützte zuletzt die autonome Studierenden-Arbeitsgruppe #theoversity, die sich für mehr Diversität in der theologischen Lehre einsetzt.

 

Susann Küster-Karugia

Referentin für das Freiwilligenprogramm "Incoming"/Amtierende Direktorin

Susann Küster-Karugia leistete im Jahr 2002/2003 einen zwölfmonatigen Ökumenischen Freiwilligendienst an der Itamba Secondary School in Itamba im Süden Tansanias. Sie ist heute Vorsitzende des Vereins Itamba e.V. Potsdam, der diese evangelische Schule unterstützt.

Im August 2009 hat sie ihr Magisterstudium an der Universität Leipzig in den Fächern Afrikanistik und Religionswissenschaft abgeschlossen. Im Jahr 2006 studierte sie sechs Monate an der Universität in Dar es Salaam, Tansania. In ihrer Magisterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Thema HIV/AIDS im Südwesten Tansanias.

Verschiedene Praktika, Forschungsaufträge und Studienaufenthalte führten sie auch nach Kenia, Mali und Frankreich. Susann Küster-Karugia spricht fließend Englisch und Swahili sowie Hausa, eine Handelssprache in West-Zentral-Afrika.

Susann Küster-Karugia engagiert sich bereits seit 1997 ehrenamtlich in der Tansania-Arbeit der ehemaligen Kirchenprovinz Sachsen und darüber hinaus. Sie war ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Bildungsarbeit des Mauritiushauses Niederndodeleben e.V. und wirkte dort u.a. auch als Dozentin für Swahili-Sprachkurse. Derzeit ist sie Mitglied im Vorstand des Tanzania-Network.de.

Susann Küster-Karugia übernahm im August 2009 die Sachbearbeitung im Tansania-Referat unseres Missionswerkes. Von Januar 2014 bis Januar 2023 war sie für das gesamte Freiwilligenprogramm verantwortlich. Mit der Erweiterung des Referates "Internationale Freiwilligendienste" ist sie nun für das Incoming-Programm zuständig.

In der Missionsausschusssitzung im Oktober 2023 wurde Susann Küster-Karugia zur Stellvertretenden Direktorin gewählt.

Martin Habelt

Geschäftsführer, Amtierender Asien-Pazifik-Referent

Martin Habelt hat Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt studiert. Von 1994 bis 1997 war er im Auftrag des Missionswerkes in Bayern als Schatzmeister der Süd-Diözese der Ev.-Luth. Kirche in Tansania tätig. Im Jahr 1998 übernahm er die Aufgabe des Finanzsekretärs des Lutheran Mission Cooperation (LMC) in Tansania.

Ehrenamtlich ist er im Kirchenvorstand seiner Gemeinde sowie im Vorstand des Tanzania-Network.de aktiv.

Er ist verheiratet und hat 2 Kinder.

Daniel Keiling

Tansania-Referent

Daniel Keiling hat am 1. April 2020 die Nachfolge von Pfarrer Gerhard Richter als Tansania-Referent angetreten. Bis dahin war er Gemeindepfarrer in Veckenstedt im Kirchenkreis Halberstadt (Landkreis Harz),

Der 46-Jährige ist fest in der Tansania-Arbeit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland verankert. Er spricht fließend Kiswahili.

Einen Teil seines Theologiestudiums absolvierte er an der kirchlichen Universität Makumira im Norden Tansanias. Von 2000 bis 2002 arbeitete er als Mitarbeiter der Vereinten Evangelischen Mission für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) als Assistant Pastor in Mlalo in der Nord-Ost-Diözese.

Nach seiner Rückkehr engagierte er sich aktiv in der Partnerschaftsarbeit der damaligen Kirchenprovinz Sachsen sowie von 2003 bis 2009 im Vorstand des Tanzania-Network.

Von 2011 bis 2018 war er Vorsitzender des Diözesanarbeitskreises Süd-Zentral, der die Partnerschaft mit der Süd-Zentral-Diözese der ELCT pflegte. Dieser ist nun die Tansania-Arbeitsgemeinschaft Halberstadt übergegangen, deren stellvertretender Vorsitzender Daniel Keiling ist.

Der gebürtige Torgauer ist verheiratet und hat vier Kinder.

Antje Lanzendorf

Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit

Antje Lanzendorf, geb. Queck, hat an der Universität Leipzig Politikwissenschaft, Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Amerikanistik studiert und im Jahr 2005 ihr Studium mit einem Magisterabschluss beendet.

Schon während ihres Studiums war sie freie Mitarbeiterin der "Freien Presse", nahm an internationalen Workcamps teil und leistete verschiedene Praktika in entwicklungspolitischen Organisationen, beispielsweise im Grundsatzreferat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Als DAAD-Stipendiatin arbeitete sie ein Semester für Probe International in Toronto/Kanada.

Antje Lanzendorf engagiert sich auch heute ehremamtlich für entwicklungspolitische Belange. Sie ist Mitglied im Bündnisrat von erlassjahr.de und im Vorstand des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Sachsen.

Evangelisch–Lutherisches Missionswerk Leipzig e.V.

Paul-List-Straße 19
04103 Leipzig
Deutschland

Joice Esther

Die 24-jährige absolvierte ein Bachelorstudium am Lutherischen Theologischen College Gurukul in Chennai. Sie hat bereits einen Bachelorabschluss in Englischer Literatur. Ein Jugendaustausch zwischen dem Kirchenbezirk Kamenz und Tranquebar führte sie 2007 schon einmal nach Deutschland. Sie singt im Chor und engagiert sich in der Kinder- und Jugendarbeit der TELC.

Joyceline Njama

Joyceline Fred Njama studierte von 1982 bis 1986 an der Theologischen Hochschule Makumira. Danach arbeitete sie bis 1991 als Tutorin in der Lutherischen Bibelschule Mwika. Von 1992 bis 2002 war sie in der Gemeinde Hai tätig und koordinierte dort unter anderem den Bereich Christliche Erziehung. 1996/1997 verbrachte sie ein Semester an der Universität Birmingham (Großbritannien) für einen Zusatzabschluss in religiöser Erziehung. 2002 begann sie noch einmal ein Bachelorstudium in Theologie in Makumira und schloss dieses 2008 mit einem Master in Pastoraltheologie ab. Seit 1991 arbeitete sie als ordinierte Pastorin.
Die 50-Jährige ist seit 2009 Direktorin des ELCT-Frauen- und Trainingszentrums Angaza. Von 2005 bis 2007 arbeitete sie in der Frauenabteilung der Norddiözese. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

Romy Thiel

Gästezentrum

Kerstin Berger

Sachbearbeiterin im Direktorat, der Geschäftsführung und im Outgoing-Freiwilligenprogramm

Kerstin Berger ist seit 2001 für das Missionswerk tätig. Sie arbeitete bis 2011 als Sekretärin des Indien- und des Papua-Neuguinea-Referats. Seit April 2012 ist sie für die Sachbearbeitung im Direktorat und in der Geschäftsführung sowie die Verwaltung des Outgoing-Freiwilligenprogrammsverantwortlich.

Dr. Karl Friedrich Leberecht Graul

Direktor von 1844 bis 1859

Karl Graul wurde am 6. Februar 1814 als Sohn eines Webermeisters in Wörlitz (Anhalt) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Dessau und kam 1834 zum Theologiestudium nach Leipzig. Nach seinem Abschluss 1838 arbeitete er als Haus- und Institutslehrer, unter anderem zwei Jahr in Italien. Prinzessin Agnes von Anhalt (später regierende Herzogin von Sachsen-Altenburg) unterrichtete er im Italienischen. 1844 wurde Graul zum Direktor der Evangelisch-Lutherischen Missionsgesellschaft zu Dresden (Dresdner Mission) berufen.

„Die sächsischen Oberkirchenbehörden waren damals der Missionssache nicht eben zugethan, doch ließ sich der Oberhofprediger in dem unerläßlichen Colloquium durch das glänzende Latein und durch die Geistesgegenwart des Candidaten imponiren. Die Mission aus dem Halbdunkel sentimentaler Gläubigkeit zur Mittagshelle gläubiger Wissenschaftlichkeit hinzuführen, sie aus dem Hinterstübchen der Pfarrhäuser in die Kirchen, aus den Conventikeln in die Gemeinden zu verpflanzen - das war die Lebensaufgabe, die er sich fortan stellte, und er hat dies Ziel erreicht.“, ist im Nachruf der „Illustrirten Zeitung" vom Dezember 1864 zu lesen.
Graul stand für eine enge Bindung der Mission an das Lutherische Bekenntnis. Ab 1846 gab er das evangelisch-lutherische Missionsblatt heraus, das als „geradezu epochemachend auf seinem Gebiete“ gilt.

Entsprechend hoch waren seine Ansprüche an die zukünftigen Missionare. Für ihn kamen nur ordinierte Theologen mit hinreichenden Kenntnissen der lokalen Sprachen in Frage. Er legte wert auf eine theologisch, sprachlich und volkskundlich gründliche Ausbildung der Missionare. Graul verlangte Verständnis für nationale Eigentümlichkeiten und Sitten, eine „liebende Hingabe an Geist und Sprache der Völker“. Wichtig waren ihm die lutherische Profilierung sowie eine wahrhaftige und sachliche Berichterstattung. Der in Missionskreisen übliche erbauliche Stil war ihm zuwider. Deshalb trieb Graul auch die Verlegung der Dresdener Missionsgesellschaft nach Leipzig voran, die 1847 auch beschlossen wurde. Die Theologische Fakultät der Universität Leipzig galt derzeit als der geistige Mittelpunkt des Luthertums in Deutschland.

Graul selber war außerordentlich sprachbegabt und beherrschte neben den klassischen Sprachen Latein, Griechisch, Hebräisch auch Italienisch, Französisch, Englisch sowie Tamil, Persisch, Sanskrit und Hindustani. Während seines eigenen vierjährigen Aufenthalts in Südindien (1849 bis 1853) setzte er sich intensiv mit der indischen Kultur auseinander. In diese Zeit fallen auch die ersten Auseinandersetzungen im sogenannten „Kastenstreit“ und den Spannungen zu anderen protestantischen Missionsgesellschaften.

Mit Unterstützung durch Friedrich Wilhelm Besser - Graul war inzwischen durch Krankheit gezeichnet - verfasste er im Nachgang Werke in Tamil und übersetzte mehrere Texte ins Deutsche, und schrieb eine tamulische Grammatik. Von der „Bibliotheca Tamulica“ konnte Graul vier Bände abschließen. Mit seinen Kenntnissen galt er als einer der bedeutendsten deutschen Dravidologen (Indologen) des 19. Jahrhunderts.

Unter seiner 18-jährigen Leitung vermehrten sich die Einnahmen der Mission um das Zehnfache. Aus einer sächsischen Gesellschaft war ein gemeinsames Missionswerk aller lutherischen Länder und Kirchen entstanden.
Ostern 1860 übergab Graul sein Amt an Julius Hardeland und zog 1861 nach Erlangen. Die dortige Theologische Fakultät hatte ihm bereits 1854 die theologische Doktorwürde verliehen. Als erster Deutscher habilitierte sich Graul 1864 mit der Schrift „Über Stellung und Bedeutung der Mission im Ganzen der Universitätswissenschaften“. Durch seine Dozententätigkeit in diesem Bereich gilt er als Begründer der neueren deutschen Missionswissenschaft. 
Seine öffentliche Habilitationsvorlesung  im Juni 1864 sollte aber zugleich sein Abschiedswort sein. Er verstarb am 10. November 1864. Seine Bücher vermachte er der Bibliothek in Tranquebar.

Seine missionstheologischen Grundaussagen sind heute noch gültig und verraten seine biblische Basis und seinen Weitblick: Er wollte „Mission zur Sache der ganzen Kirche“, nicht nur einzelner Missionsfreunde machen; die kulturelle Identität der Völker erhalten und selbständige einheimische Kirchen aufbauen.

Julius Hardeland

Direktor von 1860 bis 1891

Julius Hardeland wurde am 7. Januar 1828 als Sohn eines Kommissionärs (selbstständiger Kaufmann) in Hannover geboren. Dem Vorbild seines Bruders folgend, entschloss er sich früh Theologie zu studieren. Bereits als jugendlicher Gymnasiast interessierte er sich für die Mission: Er las die Missionsnachrichten, sammelte Spenden und half im Missionsverein.

Im Herbst 1847 begann er sein Theologiestudium in Göttingen. Drei Jahre später wurde er Hauslehrer bei Legationsrat a. D. Freiherrn August von Arnswaldt in Hannover, im Herbst 1853 Subrektor der Gelehrtenschule in Ratzeburg. Ende 1854 ging er als Pfarrer nach Lassahn (Herzogtum Lauenburg), einer 1200-Seelen-Landgemeinde.

1860 wurde er zum Nachfolger von Karl Graul als Direktor der Leipziger Mission berufen. Er setzte dessen Leitlinien fort. 1867/68 bereiste Hardeland das Missionsgebiet in Indien. 1875/76 musste er erneut nach Indien, da unter den Missionaren Lehrstreitigkeiten ausgebrochen waren und eine schriftliche Verständigung nicht möglich war. Hardeland versuchte im sogenannten Kastenstreit zu schlichten.

Unter dem Einfluss von Professor Karl Ferdinand Wilhelm Walther von der Missouri-Synode (gegründet von ausgewanderten sächischen Lutheranern; heute zweitgrößte lutherische Kirche in den USA) glaubten einige Missionare in den Kampf für die unverfälschte Lehre Martin Luthers eintreten zu müssen. Hardeland konnte es nicht verhindern, dass vier Missionare aus dem Dienst der Leipziger Mission austraten.

Als in den 1870er-Jahren die Theologen für die Mission ausblieben, entschloss sich Hardeland, das Prinzip der Universitätsbildung aufzugeben. Er rief ein eigenes Missionsseminar ins Leben, in dem wie in den anderen Missionsseminaren die Gesamtausbildung geboten werden sollte.

1868 gab er die Indianermission in Michigan (USA) auf, die die Leipziger Mission für kurze Zeit als ein weiteres Arbeitsfeld neben Indien übernommen hatte.

1891 bis 1894 wirkte Hardeland als Superintendent in Doberan in Mecklenburg.

Er starb in seiner Heimatstadt Hannover am 11. Oktober 1903.

Karl von Schwartz

Direktor von 1891 bis 1911

Karl von Schwartz, geboren am 18. Mai 1847 in Benkendorf bei Halle, war Superintendent in Cremlingen in Braunschweig, bevor er 1891 zum Missionsdirektor berufen wurde. Er blieb es 20 Jahre lang.

Karl von Schwartz wird als bewusster Lutheraner beschrieben. In Braunschweig gründete er 1887 die Evangelisch-lutherische Vereinigung, die bis 1941 bestand.

Bereits in seinem ersten Amtsjahr 1892 setzte er den seit 1870 von Missionaren mehrfach geäußerten Wunsch nach einer Missionarswitwenkasse um. Von Schwartz wird einen ausgesprochenes Organisationstalent zugeschrieben. „Und sie war bei der wachsenden Ausdehnung des Werkes gerade nötig.“, meint Paul Fleisch in seinem Buch „Hundert Jahre Lutherische Mission“ von 1936. In Indien wuchs die Arbeit, Ostafrika kam 1893 hinzu.

Von Schwartz trug maßgeblich zum Aufblühen der Frauenmissionsarbeit bei. 1895 schloss er nach dem Vorbild der Norddeutschen Mission einen Vertrag mit Diakonissenhäusern, zunächst Neuendettelsau, 1902 folgten Dresden und das Henriettenstift in Hannover, später noch Darmstadt, Ludwigslust und Leipzig (1913). Um die Arbeit der Missionarinnen finanzieren zu können, förderte er die Neugründung von Frauenmissionsvereinen. Er unterstützte auch deren regionalen Zusammenschluss.

Unter Karl von Schwartz wurde auch der erste Missionsarzt ausgesandt.

1911 übernahm er eine Pfarrstelle in Querum bei Braunschweig und starb am 24. April 1923.

Joachim Schlegel

Direktor von 1982 bis 1994

Joachim Schlegel wurde 1929 im sächsischen Brand-Erbisdorf geboren. Ursprünglich wollte er Hütteningenieur werden. Aber in der Zeit, als er sich im Industriepraktikum auf dieses Studium vorbereitete, wurde ihm die Kraft des Wortes Gottes deutlich spürbar. Sie lenkte sein Leben in andere Bahnen und zeigte ihm beruflich eine neue Perspektive. Von 1950 bis 1955 studierte er am Leipziger Missionsseminar Theologie. Später schrieb Schlegel: „Neben der theologischen Zurüstung verdanke ich dieser Ausbildungsstätte den weiten Horizont missionarischen Dienstes und ökumenischer Wirklichkeit der Kirche".

Sein Wunsch, sich nach Übersee senden zu lassen, ließ sich zu DDR-Zeiten nicht verwirklichen. So ging er ins Gemeindepfarramt nach Löbau und war dort 13 Jahre als Pfarrer tätig. Aber der Anstoß, die weltweite Dimension des Auftrages der Kirche im Blick zu behalten, ging nicht verloren. Er hat ihn 1970 vom Gemeindepfarramt in das Amt eines Landespfarrers für Weltmission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens geführt. 1982 wurde er zum Direktor der Leipziger Mission berufen. Ein Missionswerk zu leiten, bedeutete damals ein Stück „dennoch" durchzuhalten und vor allem im Gebet weltweit zu wirken.

Wer Joachim Schlegel und seine Frau Ruth kennengelernt hat, weiß, dass sie im Beten die Quelle zur Kraft für den Dienst in ihrer Arbeit gewonnen haben. Aber ebenso waren die unzähligen Begegnungen in den Gemeinden für sie eine große Ermutigung in ihrer Arbeit.

Mit der Öffnung der „Mauer" und der Vereinigung Deutschlands musste der künftige Weg der Leipziger Mission neu konzipiert werden. Joachim Schlegel, selbst Mitglied in wichtigen überregionalen Entscheidungsgremien (Landessynode Sachsen, Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen, Ökumenisch-Missionarischer Verbindungsausschuss, Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, Ökumenekommission des Bundes), lenkte sehr bald gemeinsam mit dem Kollegium der Leipziger Mission zielgerichtet darauf hin, die Leipziger Mission in ein Werk ihrer drei Trägerkirchen umzuwandeln. Er gehörte zu denjenigen, die eine entsprechende Veränderung in den Grundstrukturen der Arbeit der Leipziger Mission herbeiführten und das Missionswerk auf die Übernahme neuer Aufgaben vorbereiteten. Dies geschah gerade durch ihn auf dem Hintergrund der langen Leipziger Tradition.

Dieses Erbe aber ist neu dem Auftrag der Kirche zugeordnet worden. Pfarrer Schlegel ist es zu danken, dass das gesteckte Ziel mit großen Anstrengungen geduldig und beharrlich angesteuert wurde. Dabei gab es durchaus Situationen, die mehr zum Verzagen als zum mutigen Weitermachen Anlaß gaben. Als Missionsdirektor hat Schlegel all unsere Partnerkirchen besuchen können. Er war sowohl bei intensiven Arbeitstagungen dabei wie auch bei theologischen Beratungen und festlichen Anlässen, hat viele Gemeinden und Mitarbeiter in diesen Kirchen aufgesucht und dies für sich selbst und für das Missionswerk als ein besonderes Geschenk angesehen, dass es erneut zu solch offenen Arbeitsweisen gekommen ist. „In Gottes Mission" - Joachim Schlegel war gemeinsam mit seiner Frau bestrebt, sich dieser Lebensaufgabe voll zu widmen. Unzählige Menschen durften dies erfahren - die bei ihnen zu Gast waren und liebevoll umsorgt wurden, und auch die, mit denen das Ehepaar Schlegel berufliche und ganz persönliche Sorgen teilte sowie die vielen aus den Partnerkirchen, die bei Schlegels immer offene Türen fanden. Im Oktober 1994 ging Joachim Schlegel nach 12-jähriger Tätigkeit als Missionsdirektor in den Ruhestand.

Wenige Monate nach seiner Frau starb Joachim Schlegel am 11. August 2020 im Alter von 90 Jahren in Dresden.

Dr. h.c. Carl Paul

Direktor von 1911 bis 1923

Carl Paul wurde am 4. Februar 1857 als Pfarrerssohn in Lorenzkirch geboren. Er studierte Theologie in Tübingen und Leipzig. Bei seiner Ernennung 1911 war er der erste Missionsdirektor aus der sächsischen Landeskirche und ein bereits anerkannter Missionswissenschaftler.
Schon ein Jahr nach seinem Amtsantritt wurde Paul zum ordentlichen Honorarprofessor für neuere Missionsgeschichte und Missionskunde an der Universität Leipzig berufen. Seine Antrittsvorlesung hielt er über den „Anteil der Heidenmission an der Lösung des Schulproblems in unseren Kolonien“. Die Universität ehrte ihn mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde.

Schon in seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Rothschönberg von 1884 bis 1887 beschäftigte ihn der Gedanke der Weltmission. In den zwei Jahren als Studieninspektor des Predigerkollegs St. Pauli in Leipzig von 1882 bis 1884 entwickelte sich sein Interesse weiter. Er war fasziniert von dem Gedanken einer weltumspannenden Christenheit. In Rothschönberg gründete Paul einen Missionskreis für den Kirchenbezirk Meißen, der wiederum die Grundlage für die 1887 entstandene „Sächsische Missionskonferenz“ bildete. Für die Chronik des Jahrbuchs dieser Konferenz war er bis 1911 verantwortlich. Bedeutsam in seiner anschließenden Lorenzkircher Zeit war sein literarisches Schaffen. Seit 1887 gab Carl Paul die „Missionsstunden von Dietel“ und die vier Schriften „Zur Mission in den deutschen Kolonien“ heraus. Heute müssen allerdings manche seiner Beiträge im „Deutschen Kolonialblatt“ kritisch gelesen werden, weil er als „Kind seiner Zeit“ auch vom Zeitgeist nicht ganz verschont blieb.

Angestoßen durch seine Reisen nach Indien und Ostafrika erschien 1913 „Die Leipziger Mission daheim und draußen“. Sein Stellverteter August Cordes schreibt im Nachruf: „Von D. Pauls Direktoratsjahren können nur die ersten drei als Normaljahre gelten. Die übrigen neun fielen in die Kriegs- und Nachkriegszeit, waren ausgefüllt von Heimsuchungen schwerster Art. Was D. Paul in jenen Jahren gelitten hat, lässt sich kaum ermessen. Aber er hat tapfer durchgehalten.“

Die schon vor dem Ersten Weltkrieg bestehenden Verbindungen Pauls zu den amerikanischen Synoden, die finanziell der Leipziger Mission wohl gesonnen waren, haben 1919 zu einem Besuch einer amerikanischen Kirchendelegation in Leipzig geführt. Anlässlich dieses Besuchs wurde der Plan gefasst, 1920 eine lutherische Missionskonferenz nach Leipzig einzuberufen. Die Konferenz von 1920 wurde insofern ein Erfolg, als es gelang, alle deutschen Missionsdirektoren einzubeziehen, darüber hinaus nahmen amerikanische und finnische Vertreter teil.

In dieser Konferenz tauchte der Gedanke auf, weitere Zusammenkünfte der lutherischen Missionen und der lutherischen Kirchen zu veranstalten, woraus 1923 der erste lutherische Weltkonvent in Eisenach entstand. Leipzig übernahm die Federführung für weitere Konferenzen dieser Art. Carl Paul ist zwar nicht der Begründer des heutigen „Lutherischen Weltbundes“, aber durch seine Mitwirkung und Initiative ist es gelungen, den Grundstein für diese Weltvereinigung zu legen.

Am 30. September 1923 legte Paul sein Amt als Missionsdirektor nieder. Er vertrat den Standpunkt, dass die neue Zeit mit ihren so stark veränderten Verhältnissen in der Heimat wie auf den Missionsfeldern draußen einer jüngeren, elastischeren Kraft im Direktorat bedürfte. Im Sommersemester 1926, im Alter von 69 Jahren, verabschiedete er sich auch von seinem Lehramt an der Universität Leipzig.

Carl Paul starb am 10. Oktober 1927 nach kurzer, schwerer Krankheit an einem Schlaganfall in Schweta bei Oschatz und wurde auf dem Kirchhof in Lorenzkirch bestattet.

Dr. Dr. h.c. Carl Heinrich Ihmels

Direktor von 1923 bis 1960

Carl Heinrich Ihmels wurde am 24. Oktober 1888 als Sohn des Pastors und späteren Professors und Landesbischofs Ludwig Ihmels geboren. Er wuchs in Loccum bei Hannover, Erlangen und später in Leipzig auf. Nach dem Abitur 1907 studierte er Philosophie und Theologie in Leipzig, Erlangen und Göttingen. Die beiden theologischen Examina legte er 1911 und 1914 in Hannover ab.

Zunächst wählte ihn die nordfriesische Inselgemeinde Baltrum zu ihrem Pastor. Dort  unterrichtete er auch in der Volksschule. 1916 wechselte er in die Gemeinde Westrhauderfehn. Im selben Jahr wurde er in Erlangen mit einer philosophischen Dissertation promoviert.

1919 heiratete er Annamarie Scharwächter aus Leipzig. Mit ihr zusammen wird er sechs Kinder aufziehen. 
1923 berief ihn das Kollegium der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig zum Nachfolger von Professor Carl Paul. Ihmels hatte sich zwar schon in der Schulzeit sehr für die Missionsarbeit interessiert und engagiert, hatte sogar konkrete Pläne, selber in den Missionsdienst nach Indien zu gehen. Trotzdem war die Berufung für den damals knapp 35-Jährigen und auch andere eine große Überraschung. 
Ihmels hat das Amt des Direktors so lange ausgeübt wie kein anderer: insgesamt 37 Jahre bis 1960. Ab 1926 bis nach 1945 leitete er das Missionswissenschaftliche Seminar der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. 1930 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Erlangen und wurde 1932 zum Honorarprofessor in Leipzig ernannt.

Carl Heinrich Ihmels starb sieben Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Amt am 10. April 1967 in Dresden.

Die Wirkungszeit von Direktor Ihmels war geprägt von den Begegnungen mit den so genannten „jungen Kirchen“. In seiner Amtszeit wurden die Partnerkirchen in Indien (1919) und in Papua-Neuguinea (1956) selbstständig.
Als Missionsdirektor und theologischer Lehrer hat Ihmels die Wandlungen im Missionsverständnis im 20. Jahrhundert begleitet und zum Teil auch mitinitiiert. Das Selbstverständnis der Mission als Bewegung von Europa hin in andere nichteuropäische Länder veränderte sich hin zu einem partnerschaftlichen und auch ökumenischen Miteinander.

Mission war für Ihmels nie Kulturexport. Ihm war es wichtig, das Evangelium nicht einfach „überzustülpen“. Im Austausch mit den Christ*innen in den Partnerkirchen suchte er nach den speziellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der jeweiligen Kultur und Tradition. In diesem Zusammenhang steht auch die soziale Dimension des Evangeliums. Diese sogenannte „ökumenisch-missionarische“ Entwicklung mit dem Ziel der Selbständigkeit der jungen Kirchen wurde von Ihmels auch auf zahlreichen ökumenischen Konferenzen weltweit gefördert. 
In seinen Reiseberichten sind es nicht die Gespräche mit den Kirchenleitungen, sondern das Miterleben der Gottesdienste und die Teilnahme an den Gemeindeveranstaltungen, die herausragen. Anschaulich erzählte er von einzelnen Begegnungen. „Sehr behutsam geht er mit den Traditionen um, nimmt regen Anteil an den Entwicklungen hin zur Selbständigkeit einzelner Kirchen und setzt sich intensiv ein für schulische und handwerkliche Ausbildungsstätten, die seiner Ansicht nach Teil der Missionsarbeit sind.“, so Georg Plasger im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Ihmels Mitglied der oppositionellen Bekennenden Kirche. Obwohl die Arbeit der Mission, die ja vom eigenen Selbstverständnis her Rasseschranken nicht akzeptieren kann, von den Nationalsozialisten stark behindert wurde, sorgte Ihmels doch mit viel Geschick und auch internationalen Kontakten für die Weiterarbeit und auch Ausbildung neuer Missionare. Ihmels sorgte auch dafür, dass die Bestände der Bibliothek des Leipziger „Institutum Judaicum Delitzschianum“ eine Unterkunft in den Räumen der Mission fanden, als die Nationalsozialisten die Arbeit dieser Einrichtung zur Erforschung des Zusammenhangs von Altem Testament und antiker jüdischer Literatur verhinderten.

Dr. August Kimme

Direktor von 1960 bis 1982

Dr. August Kimme, geboren 11. Juni 1912 in Hamburg, verlebte seine Jugendzeit im schlesischen Trebnitz. In Breslau studierte er neuere Sprachen und Theologie, wurde Vikar in Michowitz (Oberschlesien) und Wittenberg. 1940 wurde er Pfarrer im Dienste der Sächsischen Landeskirche in Rauscha/Oberlausitz, dann Machern und Langenreichenbach. 1949 promovierte er in Leipzig. 1950 wurde er als Generalsekretär des Lutherischen Einigungswerkes berufen. Dadurch hatte er weitreichende Beziehungen zu lutherischen Kirchen Deutschlands und des Auslands. Er nahm an der Tagung des Lutherischen Weltbunds in Minneapolis teil und gehört zum ökumenischen Ausschuss der VELKD.

Hervorzuheben ist sein fundiertes theologisches Wissen. Er gehörte zum Kreis von Theologen um den Leipziger Professor Dr. Ernst Sommerlath, der von 1930 bis 1969 den Vorsitz im Missionskollegium führte. 
Bereits Anfang der 1950er Jahre erhielt Kimme einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Leipzig erteilt, der ihm 1958 aus politischen Gründen allerdings wieder entzogen wurde. Anlass für den Rauswurf 1957 war seine Verlesung eines Synodalworts der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zum Prozess des Leipziger Studentenpfarrers Dr. Georg-Siegfried Schmutzler im Rahmen eines akademischen Gottesdienstes, „... obwohl alle anderen Theologieprofessoren sich angewöhnt hatten, dem Staate unliebsame Abkündigungen ihrer Kirche nicht mehr zu verlesen.“ (Kimme in den biographischen Aufzeichnungen für seine Kinder 1985). Seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität war zu Ende. Auch seine Berufung auf eine ordentliche Professur an eine der Universitäten der DDR wurde verhindert.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Kimme vor allem mit der Theologie des jungen Luther. Sein Hauptwerk „Rechtfertigung und Heiligung in christologischer Sicht – eine dogmatische Untersuchung“ wurde 1989 in Erlangen veröffentlicht.

Im Anschluss daran lehrte er als Systematiker am Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, das sich damals noch im Aufbau befand. 1960, im Jahr seiner Habilitation, wurde Dr. August Kimme in die Nachfolge des Missionsdirektors Professor Dr. Carl Ihmels berufen.

Dieses Amt übernahm er in einer für ihn und das Werk schwierigen Zeit. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Leipziger Mission ihren Auftrag in der Folgezeit weiterführen konnte. Kimme war ein Mann, dessen Stimme im ökumenischen Raum Gewicht hatte. Im Laufe seiner Amtzeit als Missionsdirektor profilierte er sich zu einem Kenner der Missionswissenschaft und -geschichte. Leitbild war für ihn vor allem der erste Missionsdirektor Karl Graul. 
Als Synodaler hielt er die Verbindung zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und war darüber hinaus stets bereit, im Reisedienst des Missionswerkes selbst kleinste Gemeindegruppen zu besuchen und so die Verbindung zur Basis zu halten.

Trotz seiner Arbeitsbelastung als Missionsdirektor hat Kimme stets weiter wissenschaftlich gearbeitet. Unermüdlich war sein Einsatz für die lutherische Abendmahlslehre.

Er leitete die Leipziger Mission bis zu seiner Emeritierung 1982. August Kimme verstarb am 4. Dezember 1999 im 88. Lebensjahr in Bad Kreuznach. Beerdigt wurde er in Mainz.

Kimmes elftes und jüngstes Kind Johannes wirkte bis 2019 als Präsident des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsen.

Peter Große

Direktor von 1995 bis 2004

Der gesamte Lebensweg von Pfarrer Peter Große war eng mit der Mission verbunden - und das nicht erst seitdem er am 1. Januar 1995 seinen Dienst als Direktor des Leipziger Missionswerkes antrat. Zwei Aufgaben bekam er damals gestellt: Das Missionswerk mehr in die Landeskirchen hineinzutragen und das Missionshaus zu renovieren. So verkürzt stellte er es selbst in einem Rückblick auf seine Arbeit dar. In Erinnerung geblieben ist ihm nicht nur Positives: 1997 musste er die Mitarbeiterzahl halbieren - von damals 32 auf 13,5 Stellen. Im positiven Sinne prägend beschreibt er den Kirchentag 1997 mit einer Abendveranstaltung mit über 400 Gästen.
 
Geboren 1940 in Halle ging er nach seiner Ausbildung als Diakon im Stephansstift Hannover und dreieinhalb Jahren in der Jugendarbeit in Bremerhaven im Auftrag der VELKD 1968 in das Südafrika der Apartheid. Hier arbeitete er zunächst als Lehrer und Heimleiter der Deutschen Schule in Kroondal/Transvaal. Im Jahr 1971 übernahm ihn die Hermannsburger Mission zum Dienst in der West-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika. Probleme bekam er in Südafrika wegen seines entschiedenen Eintretens gegen die Apartheid. Daraufhin schickte ihn die Evangelisch-Lutherische Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) nach Botswana.
 
Nach einem Theologiestudium in Botswana wurde er dort 1975 in den Pfarrdienst übernommen. Einen Heimataufenthalt 1976 nutzte er zur Ausbildung in klinischer Seelsorge im Pastoralklinikum in Hannover. Aufgrund seiner Vielseitigkeit übertrug ihm die Kirche in Botswana neben seinem Pastorat die verschiedensten Aufgaben: So war er Vorstandsmitglied des Krankenhauses Ramotswa, Vorsitzender bei Entwicklungsprojekten, Dozent für Dogmatik in einem Theologischen Aus- und Weiterbildungsinstitut, Schatzmeister im „Botswana Lutheran Liaison Committee", Beauftragter für Flüchtlinge aus dem südlichen Afrika in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingskommissariat der UNO und dem Lutherischen Weltbund.
 
1979 kehrten Große nach Deutschland zurück. Er wurde Mitarbeiter im Gemeindedienst des inzwischen gebildeten Evangelisch-lutherischen Missionswerkes Niedersachsen. Von diesem ließ er sich 1980 mit seiner Familie zu einer weiteren Auslandsarbeit in die Tamilische Evangelisch-Lutherische Kirche nach Indien entsenden. Dort war Große vor allem als Direktor der „Entwickungsbezogenen Dienste" in Tiruchirapalli und als Pastor in Kodaikanal tätig. Deren Kasse übernahm er mit vier Pfennigen, als er ging, gab es einen Überschuss von 250.000 Mark. In Indien wurde er schließlich auch „Experte im Brunnenbau“, wie er selbst sagt. Über 40 Brunnen entstanden. Er sorgte aber auch für juristische Hilfe gegen rechtswidrige „Arbeitssklaven“-Verträge und dafür, dass dörfliche Genossenschaften in die Lage versetzt wurden, sich selbst zu verwalten.
 
Auch nach seiner Rückkehr aus Indien im Jahr 1985 blieb er als sogenannter „Shuttle Missionar" mit der Tamil-Kirche eng verbunden, besuchte sie jährlich für längere Zeit und begleitete ihre entwicklungsbezogene Arbeit. In vielen Gemeindediensten und Fachtagungen konnte Pfarrer Große seine Kenntnisse und Erfahrungen auch in Deutschland motivierend weitergeben. Als Leiter der Außenstelle Hildesheim des Missionswerkes in Niedersachsen sammelte er Leitungserfahrungen. So hatte er schon seit 1987 regelmäßige und enge Arbeitskontakte und persönliche Beziehungen zum Leipziger Missionswerk. In Deutschland arbeitete er außerdem in der „Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung" und im Grundsatzausschuss der „Kindernothilfe" mit.
 
Dass seine Arbeit Anerkennung im Leipziger Missionswerk fand, geht nicht zuletzt aus der Würdigung hervor, die Oberlandeskirchenrat Dr. Christoph Münchow für ihn schrieb: „Er hat viele neu zum Mittun begeistern können, auch Menschen, die bisher nur ein distanziertes Verhältnis zur Kirche hatten.“ Das habe bei vielen dazu geführt, „ihr abwertendes, oberflächliches Missionsverständnis“ zu korrigieren. Am 17. Dezember 2004 wurde Direktor Peter Große in den Ruhestand verabschiedet.

Michael Hanfstängl

Direktor von 2005 bis 2010

1959 in Essen geboren, wuchs Michael Hanfstängl im Ruhrgebiet auf. Von Kindheit an erlebte er die Kirche als Ort der Hoffnung, der Gemeinschaft und des Engagements.

Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in München und Frankfurt/M. wurde er 1987 ordiniert. Es folgten einige Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit und ein Aufbau-Studium in Volkswirtschaftslehre.

Die Tätigkeit seiner Frau Eva beim Evangelischen Missionswerk (EMW) führte ihn in die Nordelbische Kirche nach Hamburg. Seit 1991 arbeitet er als Pastor und Referent im Nordelbischen Missionszentrum (NMZ) in Hamburg mit, zunächst im Referat „Kirchlicher Weltdienst" mit Besuchen in Papua-Neuguinea und Brasilien und ab Sommer 1994 als Afrika-Referent. In den ersten drei Jahren im NMZ lag sein Schwerpunkt in der Themensynode „Weltwirtschaft und Gerechtigkeit", die entscheidend zur Gründung der Kampagne „Erlassjahr 2000" zugunsten eines Schuldenerlasses für die ärmsten Länder beigetragen hat.

Hanfstängl reiste viele Male dienstlich unter anderem nach Tansania, wo er Versöhnungsarbeit (Vergebung für Taten aus der deutschen Kolonialzeit; siehe Maji-Maji-Aufstand 1905) leistete. Durch Vergebung und Vertrauen war es ihm möglich, neue Brücken der Verständigung zu bauen.

Mit den Worten „Gottes Mission ist größer als die Kirche. Sein Geist ist am Werk, wenn Menschen einander helfen“, trat Michael Hanfstängl im Januar 2005 seinen Posten als zehnter Direktor des Leipziger Missionswerkes an.

Während seiner fast sechsjährigen Dienstzeit im LMW lagen ihm insbesondere die Kontakte des Missionswerkes und der drei Trägerkirchen, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs und der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, zu den Partnerkirchen in Tansania, Papua-Neuguinea und Indien am Herzen. Er initiierte das Programm „Mission to the North“, das Missionare aus den Partnerkirchen zu gemeinsamen Einsätzen in den Trägerkirchen des Missionswerkes nach Deutschland holt.

Hanfstängl arbeitete auch als internationaler Berater beim Lutherischen Weltbund. Diese weltweiten Bemühungen drückten sich unter anderem darin aus, dass er 2006 mit dem Ehrendoktor der "Akademie für ökumenische indische Theologie und Kirchenverwaltung" in Chennai ausgezeichnet wurde.

Volker Dally

Direktor von 2011 bis 2016

Volker Dally wurde am 3. Juli 2011 zum Festgottesdienst anlässlich des 175. Jahresfestes in der Leipziger Nikolaikirche in sein Amt eingeführt. Der damals 50-jährige arbeitete zuvor als Beauftragter für den Dialog der Religionen und Studienleiter am Center for Mission and Leadership der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal.

Geboren in Burbach im Landkreis Siegen in Nordrhein-Westfalen studierte er von 1980 bis 1986 Theologie und Germanistik in Marburg. Während seiner Studienzeit interessierte er sich besonders für Biblische Archäologie und nahm auch an mehrmonatigen Ausgrabungen in Israel teil. Nach seinem Vikariat in Hofgeismar wurde er 1989 ordiniert. Danach arbeitete er für ein Jahr als von der EKD entsendeter Pfarrer in Philadelphia in den USA. 
Nach seiner Rückkehr übernahm er das Pfarramt in Grebenstein im Kirchenkreis Hofgeismar. In diesen zweieinhalb Jahren war er auch Kreisjugendpfarrer.
1992 wechselte Volker Dally in den Kirchenkreis Melsungen nach Spangenberg und Elbersdorf. Dort engagierte er sich unter anderem im Partnerschaftsausschuss mit der Kirche von Südindien (CSI) in Karnataka-Nord. Als Studienleiter für die theologische Arbeit im Kirchenkreis war er zum Beispiel zuständig für das Kirchenkreis-Kolleg. In dieser Zeit absolvierte er auch zwei Kurse in Klinischer Seelsorge.
1998 zog die Familie weiter nach Ahnatal-Heckershausen im Kirchenkreis Kassel-Land. Auch dort war er als Kreisjugendpfarrer tätig. Während seiner Zeit in Ahnatal-Heckershausen nutzte er die Gelegenheit einer Sabbatszeit für ein Studiensemester am KTC im südindischen Mangalore und arbeitete zum Thema "Interreligiöser Dialog als Voraussetzung für eine gewaltfreie Gesellschaft".

Von Mai 2006 bis April 2010 war er im Auftrag der VEM für die ostjavanische Kirche GKJW am IPTH Belewiyata in Malang/Indonesien als theologischer Studienleiter in der Pfarrerfortbildung und der Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich Mitarbeitenden tätig.

Mit einem Gottesdienst in der Leipziger Peterskirche wurde Pfarrer Volker Dally am 17. Januar 2016 von seinem Amt als Direktor des Leipziger Missionswerkes entpflichtet. Seit 1. Februar 2016 ist er als Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission in Wuppertal tätig.

Der Vorsitzende des Missionsausschusses, Oberlandeskirchenrat Dr. Peter Meis, dankte ihm und sagte, er habe das Werk stabil und zukunftsfähig gemacht. In zahlreichen Grußworten wurden Dallys Klarheit und Weitsicht gelobt.

Nancy Ernst

Sachbearbeiterin Tansania-Referat

Im Februar 2014 hat Nancy Ernst ihre Arbeit als Sachbearbeiterin im Tansaniareferat begonnen. Die Geografin hat im Rahmen ihrer Ausbildung auch Afrikanistik in Leipzig studiert und durch einen Freiwilligeneinsatz in Kamerun eigene interkulturelle Erfahrungen sammeln können. Zudem verfügt sie über ausgebaute Grundkenntnisse in Swahili.

Doreen Gehlert

Spendenbuchhaltung

Doreen Gehlert ist seit 1995 für das Missionswerk tätig. Im Mai 2012 ist sie aus dem Gästezentrum "Ernst Jäschke" in die Spendenbuchhaltung gewechselt. Hier kümmert sie sich um die Buchung der Spendenüberweisungen und Dankbriefe an die Spenderinnen und Spender. Sie ist ist außerdem für die Verwaltung des Freundes- und Förderkreises des Leipziger Missionswerkes zuständig.

Jacqueline Emmerich

Buchhalterin

Evelin Michalczyk

Sachbearbeiterin im Asien/Pazifik-Referat und Incoming-Freiwilligenprogramm

Seit 1. Juni 2012 ist Evelin Michalczyk (vorher Schwarzer) als Sachbearbeiterin für die Länderreferate Indien und Papua-Neuguinea (Asien/Pazifik-Rerferat) zuständig. Außerdem kümmert sie sich um die administrativen Belange im Incoming-Programm des Referates "Internationale Freiwilligendienste". Die gelernte Großhandelskauffrau ist dem LMW seit vielen Jahren durch den Freundes- und Förderkreis und ihren Freiwilligendienst in Papua-Neuguinea verbunden.

Steffen Matthes

Philemon Ender

Referent für das Outgoing-Freiwilligenprogramm

Philemon Ender ist seit 15. Januar 2023 für das Outgoing-Programm im Referat "Internationale Freiwilligendienste" zuständig.

Anna Mehlhorn

Rückkehrendenarbeit im Internationalen Freiwilligendienst

Anna Mehlhorn ist seit 15. Januar 2023 als Pädagogische Fachkraft für die Rückkehrendenarbeit im Referat Internationale Freiwilligendienste tätig.

Alma Berenike Brandt

Tageszentrum "Casa San Pablo" in Buenos Aires, Argentinien

Alma Brandt kommt aus Königs Wusterhausen in Brandenburg. Sie erhält ein Jahr Einblick in die Kinder- und Jugendarbeit im Tageszentrum "Casa San Pablo" in Buenos Aires, Argentinien.

Lotta Grabitz

Tageszentrum "Asociación Callescuela" in Asunción, Paraguay

Lotta Grabitz kommt aus Berlin. Für ein Jahr arbeitet sie mit Kindern und Jugendlichen im Tageszentrum "Asociación Callescuela" in Asunción, Paraguay.

Lydia Maria Hans

Kindergartens der Schwesternschaft Brandt, Süd-Diözese, Tansania

Lydia Maria Hans kommt aus Herrnhut in Sachsen. Ein Jahr lang bekommt sie Einblicke in die Arbeit des Kindergartens der Schwesternschaft Brandt in der Süd-Diözese (Tansania).

Hanne Arwen Meister

Diakoniezentrum der Südzentral-Diözese in Tandala, Tansania

Hanne Meister kommt aus Völpke in Sachsen-Anhalt. Für ein Jahr unterstützt sie das Diakoniezentrum der Südzentral-Diözese in Tandala (Tansania).

Levke Tabea Meyer

Angaza Women Centre (AWC) in Sanyaa Juu, Norddiözese, Tansania

Levke Meyer kommt aus Berlin. Ein Jahr lang erhält sie Einblicke in die Arbeit des Angaza Women Centre (AWC) in Sanyaa Juu, in der Norddiözese (Tansania).

Pauline Müller

Diakoniezentrum Tandala, Tansania

Pauline Müller kommt aus Leipzig. Für ein Jahr unterstützt sie zusammen mit der Freiwilligen Hanne Meister das Diakoniezentrum der Südzentral-Diözese in Tandala (Tansania).

Lysianne Maria Olbrich

Kindertagesstätte "Guardería Cynthia Espinoza" in Asunción, Paraguay

Lysianne Olbrich kommt aus Hartenstein in Sachsen. Für ein Jahr unterstützt sie die Kindertagesstätte "Guardería Cynthia Espinoza" in Asunción, Paraguay.

Ida Paschmionka

Music-Departement, Arusha, Nord-Zentral-Diözese, Tansania

Ida Paschmionka kommt aus Leipzig. Für ein Jahr unterstützt sie das Music-Departement Arushas in der Nord-Zentral-Diözese (Tansania).

Mathilda Sander

Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen in "Maarja Küla", Estland

Mathilda Sander kommt aus Erfurt. Für ein Jahr erhält sie Einblicke in die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen in "Maarja Küla", im Süden Estlands.

Valentin Schüßler

Kindertageszentrum "Hogar Germán Frers" in Baradero bei Buenos Aires, Argentinien

Valentin Schüßler kommt aus Leipzig. Ein Jahr lang unterstützt er das Kindertageszentrum "Hogar Germán Frers" in Baradero bei Buenos Aires, Argentinien.

Lena Winter

Berufsschule Mshikamano, Meru-Diözese, Tansania

Lena Winter kommt aus Leipzig. In ihrem Freiwilligenjahr bekommt sie Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche im Mshikamano Vocational College, in Usa River, in der Meru-Diözese (Tansania).

Paula-Hennriette Wolf

Christliches Schulzentrum der Stadt Martin, Slowakei

Paula-Hennriette Wolf kommt aus Leipzig. Für ein Jahr unterstützt sie das christliche Schulzentrum der Stadt Martin in der Slowakei.

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