In der KIRCHE weltweit 1/2023 findet sich eine größere Themenvielfalt als sonst üblich. Neben unserem Schwerpunktthema „Koloniale Kontinuitäten in globalen Strukturen“ gibt es einen Bericht über die Einführung unseres ehemaligen Ökumenischen Mitarbeiters Dr. Christian Samraj zum IVX. Bischof von Tranquebar. Außerdem stellen sich die zwei neuen Mitarbeitenden im Team „Internationale Freiwilligendienste“ vor.
Wie gerecht sind globale Strukturen? Die Menschen in unseren Partnerkirchen in Tansania, Indien und Papua-Neuguinea sind eingebunden in ein internationales System, das an vielen Stellen geprägt ist von Machtverhältnissen, die sich über die Jahrhunderte zu ihren Ungunsten entwickelt haben. Die Mitspracherechte und Veränderungsmöglichkeiten sind begrenzt. Es spiegeln sich Strukturen und Mechanismen wieder, die von unseren Partner häufig als neo-kolonial empfunden werden. Pauschale Forderungen nach einer umfassenden Dekolonialisierung aus dem Globalen Norden verkennen jedoch die afrikanische Handlungsfähigkeit warnt Olúfémi Táíwo.
Am Anfang der Zeitschrift steht diesmal anstelle eines Grundsatzartikels ein längeres Interview. Antje Lanzendorf hat es mit der neuen Bildungsreferentin für Frieden und Gerechtigkeit im Lothar-Kreyssig Ökumenezentrum in Magdeburg, Miriam Kähne, geführt. Die Pädagogin ist sowohl in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland als auch in Sachsen im Einsatz. Sie möchte Menschen dabei begleiten, Visionen von einer besseren Welt zu entwickeln und diese dann in kleinen Schritten umzusetzen. Diese von Brot für die Welt finanzierte Projektstelle versucht, mehr globale Gerechtigkeit umzusetzen, indem sie den Blick auf unsere Mitverantwortung schärft. Auch andere Initiativen wie das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, die Initiative Lieferkettengesetz oder die Kampagne Sachsen kauft fair engagieren sich für gerechte Strukturen im internationalen Handels- und Finanzsystem.