Die Partnerschaft mit den Christinnen und Christen in Tansania spielt in der EKM besonders am Sonntag „Rogate“ eine Rolle. Der Tansania-Partnerschaftssonntag am 14. Mai 2023 steht unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“. Die Kollekte hilft den Partnerschaftsgruppen, Begeg­nung und Austausch zu finanzieren. Das vom Leipziger Missionswerk erstellte Materialheft beschäftigt sich diesmal mit dem Nachhaltigkeitsziel 5 der Vereinten Nationen „Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen“. Es ist das fünfte Heft in einer Reihe zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden.

„So vieles bringt Frauen welt­weit täglich in Not: häusliche Gewalt, alltäglicher Sexismus und Diskriminierung, Abwertung, Sklave­rei, Zwangsprostitution und Frauenhandel, Zwangsheirat und Genitalverstümmelung, alte Rollenbilder, ungleiche Aufstiegschancen, Armut, der nicht vorhandene Zugang zu Gesundheits-, Verhütungs- und Hygienemitteln und die Nichtwürdigung ihrer Familien- und Care-Arbeit.“ , macht Regionalbischöfin Bettina Schlauraff in ihrem Vorwort die Herausforderungen deutlich, „Es wird noch viel Kraft des Heiligen Geistes und viel weibliche Lebensenergie kosten, bis das Geschlecht eines Menschen kein Urteil mehr über seine/ ihre Lebenschancen ist.“

Einige dieser genannten Probleme werden im 48-seitigen Rogateheft näher beleuchtet. Wie steht es um die Geschlechtergleichstellung in Tansania? Wie haben sich Rollenbilder verändert? Was trägt die Kirche zur Gleichberechtigung bei? So werden auch einige Projekte vorgestellt, die Frauen und Mädchen stärken sollen und sich insbesondere der Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt widmen.

Dabei geht der Blick allerdings nicht nur in das ostafrikanische Land, sondern auch in die EKM. Prinzipiell seien die Rahmenbedingungen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gut: Eine Gleichberechtigung der Geschlechter werde grundsätzlich angestrebt, in der Praxis gäbe es aber noch viel Luft nach oben, meinen die Gleichstellungsbeauftragte der EKM Dorothee Land und die Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland Eva Lange: „Vielfalt ist ein Markenzeichen von Kirche. Dennoch müssen wir nüchtern feststellen, dass Geschlechter-Ressentiments auch im Raum von Kirche relevant sind.“

Außerdem finden sich im Heft Bausteine für die Gemeindearbeit wie beispielsweise ein Quiz sowie ein Entwurf für einen Gottesdienst mit dem Predigttext aus Johannes 4, 5-14 „Die Frau am Jakobsbrunnen“. Der Kirchenmusiker und ehemalige Süd-Nord-Freiwillige Lunyamadzo Ngwembele hat wieder eigens ein Lied für den Rogatesonntag komponiert.

Das Heft ist ein Beitrag des Missionswerkes zur Kampagne „Waking the Giant“ (Den Riesen wecken) des Lutherischen Weltbundes, der die SDGs in den Kirchen bekannter machen will.

Das Heft wird vom Landeskirchenamt in die Gemeinden versandt und steht auf Internetseite des Leipziger Missionswerkes zum Herunterladen zur Verfügung.

Kollektenzweck: Partnerschaftsarbeit mit Tansania

Freunde, die sich lange nicht gesehen haben, freuen sich riesig auf das Wiedersehen. Neuigkeiten werden aus­getauscht, man erinnert sich, wie die Freundschaft einmal angefangen hat und wünscht sich bis zum nächsten Zusammentreffen ‚Gottes Segen‘. Das macht Hoffnung, steigert die Lebensfreude und stärkt den gemeinsamen Glauben.

Die jahrzehntelange Partnerschaft mit unserer Partnerkirche in Tansania ist entstanden und bis heute lebendig durch die persönliche Begegnung mit den Freundinnen und Freunden aus Tansania. Mit der Kollekte für den Sonntag ROGATE ermöglicht und fördert die EKM deshalb Begegnungs- und Lernreisen nach Tansania und umgekehrt auch zu uns.

„Asante sana kwa kututembelea“ – sagt man in Tansania: Danke, dass Ihr uns besucht!

Herzlichen Dank für Ihre Kollekte!