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„Das leere Grab“

30.08.2025 15:00 - 18:00

„Das leere Grab“ – Auf den Spuren kolonialer Gewalt: Zwei Familien aus Tansania suchen nach den Gebeinen ihrer Vorfahren, die von der deutschen Kolonialmacht verschleppt wurden. Der Film erzählt von Trauer, Widerstand und der mühsamen Aufarbeitung.

Deutschland / Tansania / 2024 / Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay / 97 Min. / Sprache: Originalfassung in Kiswahili, Deutsch und Englisch, teilweise mit deutschen Untertiteln

Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. Der Dokumentarfilm „Das leere Grab“ folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen.

Nach dem Film laden wir ab 17 Uhr zum Gespräch ein mit:

Felix Kaaya reist aus Arusha (Tansania) an und ist auf der Suche nach den Gebeinen seines Vorfahren Mangi Lobulu Matinda Kaaya. Im Jahr 1900 weigerte dieser sich, der deutschen Kolonialverwaltung sein Land zu überlassen, und wurde deshalb mit 18 anderen Männern hingerichtet. Er spricht u.a. über die retraumatisierenden und schmerzvollen Momente der Trauer, die die Familien Mbano und Kaaya und deren Communities durchleben, solange ihre Vorfahren nicht bei ihnen sind.

Cece Mlay arbeitet als Filmemacherin, Creative Supervisor und Regisseurin bei Kijiweni Productions in Dar es Salaam (Tansania) und hat den Film “Das leere Grab” als Co-Regisseurin mit produziert. Sie hat Erfahrung in der Produktion und Präsentation von Filmen und betreut junge Filmemacher*innen. Sie verfolgt interdisziplinäre Ansätze und setzt sich mit sozialen, politischen und historischen Themen auseinander.

Isabell Reimann promoviert an der HU Berlin zum Umgang und der „Rehumanisierung“ von menschlichen Gebeinen aus kolonialen Kontexten in deutschen Sammlungs- und Forschungseinrichtungen. Als selbstständige Provenienzforscherin arbeitete sie für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu ancestral remains aus dem heutigen Tansania. Im Februar 2022 wurde ihr wissenschaftliches Gutachten zum Bestand von Gebeinen aus kolonialen Kontexten in Berlin für Decolonize Berlin e.V. in der Publikation „We Want them back“ (2021) veröffentlicht.

Die Veranstaltung findet in Deutsch statt, es wird Kiswahili-Deutsch gedolmetscht. 

Kooperationspartner

Finanziers

Die Veranstaltung wird mitfinanziert mit Mitteln des Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes Leipzig e.V. sowie Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes im Rahmen von „Weltoffenes Sachsen“ gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

 

 

Ort:
smac / Sächsisches Museum für Archäologie Chemnitz, Stefan-Heym-Platz 1

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