Vor ihrer Ausreise durchlaufen unsere Freiwilligen über ein halbes Jahr ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm. Das Herzstück dieser Vorbereitung bildet unser länderübergreifendes Vorbereitungsseminar (LÜV), das wir seit einigen Jahren im Mauritiushaus, einer ökumenischen Begegnungs-und Bildungsstätte der evangelischen Kirche, in Niederndodeleben, veranstalten.
An sieben Tagen beschäftigen sich unsere Freiwilligen dort mit ganz unterschiedlichen Themen. Dabei geht es auch darum, einen genauen Blick auf die eigene Biografie zu werfen, denn: Die Dinge, die uns bisher geprägt haben, nehmen wir auch mit in unseren Freiwilligendienst - Ressourcen genauso wie Verletzungen. Gemeinsam versuchen wir den Blick füreinander zu sensibilisieren und herauszufinden, wie wir unseren Freiwilligendienst auch in herausfordernden Momenten meistern können.

Neben diesem persönlichen Blick setzen wir uns in diesen sieben Tagen auch mit großen, abstrakten Themen auseinander, für die wir oft die wertvolle Unterstüzung und Expertise von verschiedenen externen Referent:innen beanspruchen. In diesem Jahr hatten wir hierzu wieder das Team von UnOfficial Pictures aus Leipzig zu Gast, die unsere Freiwilligen für rassismuskritisches Fotografieren sensibilisierten. Neu dabei in diesem Jahr: Anja Ibes und Doğa Dinçel aus dem Haus der sozialen Vielfalt e.V. mit einem Anti-Diskriminierungs-Workshop; genauso wie Wiebke Seedorf, mit einem Workshop zur "Prävention sexualisierter Gewalt" und der ehemalige Freiwillige Tilman Bürger mit einem Workshop zu "Mission und Kolonialismus".

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Referent:innen für die tolle Unterstützung. Genauso gilt ein großes Dankeschön den vielen ehemaligen Freiwilligen, die uns auch in diesem Jahr wieder bei unseren wichtigen Rollenspielen unterstützt haben und den aktuellen Freiwilligen mit ihrem großen Erfahrungsschatz als wichtige Gesprächspartner:innen zur Seite standen.

Unser Hauptseminar ist ein Höhepunkt in der Arbeit mit unseren Freiwilligen, doch: Für die geht es jetzt erst richtig los. Am Montag durften wir bereits unsere Freiwilligen für Paraguay und Argentinien am Flughafen verabschieden. In der kommenden Woche geht es dann auch für alle anderen Freiwilligen nach Tansania, Estland und in die Slowakei.