„Frieden gabst Du schon, Frieden muss noch werden“, heißt es in einem Kirchenlied. In diesem Spannungsfeld bewegt sich auf verschiedene Weise die Arbeit der Gemeinschaft evangelischer Kirchen, Werke und Verbände in Mission und Ökumene unter dem Dach der Evangelischen Mission Weltweit (EMW). Daran erinnert die Gemeinschaft anlässlich des Internationalen Friedenstages 2021 der Vereinten Nationen am 21. September. Mit ihren kirchlichen Partnern in vielen Ländern des globalen Südens und durch Unterstützung von deren Projekten arbeiten sie für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller, ethnischer, sozialer oder religiöser Herkunft. Sie leisten mit ihrem Engagement seit Jahrzehnten jenen Beitrag, zu dem UN-Generalsekretär António Guterres in diesem Jahr die Menschheit aufgerufen hat, nämlich „in der Zeit bis zum Internationalen Friedenstag den Wandel zum Frieden mitzugestalten, indem sie ihre Stimme gegen Hass und Diskriminierung erheben, sorgsam mit dem Planeten umgehen und die weltweite Solidarität erkennen lassen, die in dieser Zeit unerlässlich ist“. Für die Mitgliedsorganisationen der EMW gehört diese Forderung aufgrund ihres christlichen Menschenbildes, nach dem Gottes Liebe allen Menschen gilt, und des Gebots bedingungsloser Nächstenliebe, zum grundlegenden Auftrag ihrer Arbeit.

Das Leipziger Missionswerk unterstützt den Prozess der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) „Kirche des gerechten Friedens werden“. Bis zum Frühjahr 2023 gibt es einen breiten Diskussionsprozess mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen und Verantwortlichkeiten für deren Umsetzung zu benennen. In den Gemeinden, Kirchenkreisen, Einrichtungen und Werken sind alle eingeladen, darüber ins Gespräch zu kommen, was heute und morgen dem gerechten Frieden dient. Das Diskussionspapier „Kirche des Gerechten Friedens werden“ will Impulse für den Austausch geben. Es werden verschiedene Dimensionen benannt, die auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens in den Blick zu nehmen sind.

Das Thema „Frieden“ wird auch Gegenstand der nächsten internationalen Partnerschaftskonferenz vom 7. bis 12. Mai 2022 in Lutherstadt Wittenberg sein, die derzeit gemeinsam vom Lothar-Kreyssig Ökumenezentrum der EKM und dem LMW vorbereitet wird. Dabei werden auch Perspektiven aus der tansanischen und der indischen Partnerkirche vertreten sein.

Bild: Uschi Dreiucker, pixelio.de