Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar und Thailand am 28. März steigen die Opferzahlen. Das Epizentrum lag wenige Kilometer westlich von Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes. Mandalay liegt rund 700 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Yangon.

Das Leipziger Missionswerk (LMW) hat dort Kontakt zur Evangelical Lutheran Church in Myanmar (Lutheran Bethlehem Church). Ihre rund 3.400 Mitglieder konzentrieren sich auf die Hauptstadt. Die Zusammenarbeit findet vor allem im Rahmen des asiatischen Mekong Mission Forums statt. Bislang liegt noch keine Rückmeldung aus Yangon vor, inwieweit die Partner vom Erdbeben betroffen sind.

Die Evangelical Lutheran Church in Myanmar wurde von indischen Christen in der Diaspora gegründet, die als Vertragsarbeiter 1870 ins Land kamen. Die christlichen Familien aus Tranquebar, Tanjore und Madras - Bauern, Händler, Lehrer und Ärzte - baten die in Indien tätigen Missionare der Leipziger Mission um seelsorgerliche Begleitung. So besuchte Johannes Andreas Mayr 1877 Burma, wie Myanmar damals hieß; von 1878 bis 1886 lebte er dann in Rangoon. Am 24. April 1878 wurde die „Leipzig Evangelisch-Lutherische Mission Rangun“ begründet. Dieses Datum wird bis heute als Geburtsstunde der lutherischen Kirche Burmas gefeiert. 1881 folgten Alwyn Gehring und Konrad Ihlefeld. Im Zuge der beiden Weltkriege gingen die Beziehungen zur lutherischen Kirche in Myanmar auf die Schwedische Kirchenmission über.

Die mehr als 50 Millionen Einwohner*innen Myanmars haben eine sehr wechselvolle Geschichte erlebt, die von einer langen tausendjährigen Kultur, über Erfahrungen der englischen Kolonialzeit, einer eigenen Militärregierung, einer Phase des Sozialismus bis zum heutigen Versuch reicht, eine weltoffene und demokratische Gesellschaft zu etablieren. Ethnische Konflikte bringen das Land immer wieder in die Schlagzeilen. Das asiatische Land leidet unter Bürgerkrieg, humanitärer Not und Verzweiflung. Seit 2021 tobt in Myanmar nach einem Militärputsch ein blutiger Konflikt. Rund drei Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge, während christliche Gemeinschaften in Flüchtlingscamps unermüdlich Hoffnung und Hilfe schenken – oft unter Lebensgefahr.

Gebet von Direktorin Annette Kalettka

Gnädiger und barmherziger Gott,

mit Entsetzen nehmen wir die Bilder von dem Erdbeben in Myanmar wahr. Zu den kriegerischen Auseinandersetzungen und den politischen Konflikten im Land kommen nun noch die katastrophalen Auswirkungen durch das Beben. 

Wir bitten dich darum, dass die Weltgemeinschaft reagiert und bereit ist zu helfen. Ruf du Menschen in den Dienst zur medizinischen Versorgung, bei der Feuerwehr, bei der Suche nach Verschütteten, im Aufbau von Notunterkünften und vielem mehr. 

Öffne die Herzen der Menschen zur Spendenbereitschaft! Bei allem wird immer auch Geld gebraucht und das ist in Myanmar am wenigsten vorhanden bei den meisten Menschen.

Wir bitten dich, Gott, lass die Menschen vor Ort nicht verzweifeln. Gib ihnen die Kraft, die sie innerlich brauchen, um nach vorne zu sehen und anzupacken. Lass sie angesichts der sehr großen Probleme nicht die Hoffnung aufgeben. Statte sie aus mit der Botschaft der Auferstehung, dem Aufstehen gegen jegliche Art von Tod. 

Zeige uns, wo wir helfen können! Lass den Kontakt gelingen zu unseren Glaubensgeschwistern in der Lutheran Bethlehem Church in Yangon! Umhülle die Menschen in Myanmar mit deinem Geist und Segen! Amen

Ökumenische Friedensgebet aus Myanmar

In diesem Jahr kommt das Ökumenische Friedensgebet aus Myanmar. Es wird jährlich seit 2003 gemeinsam von unserem Dach- und Fachverband Evangelische Mission Weltweit (EMW, Hamburg) sowie den Internationalen Katholischen Missionswerken missio Aachen und Missio München herausgegeben. Für 2025 wurde es vom Seelsorge-Team des Myanmar Institute of Theology formuliert. Es ruft zur Solidarität und Fürbitte für Myanmar auf. 

Der Text des Friedensgebetes ist in verschiedenen Sprachen erhältlich. Ein gedrucktes Faltblatt können Sie gern auch in größerer Stückzahl kostenlos bei den Herausgebern bestellen. 

www.oekumenisches-friedensgebet.de