Begegnung immer wieder neu initiieren und realisieren – das ist einer der Grundgedanken in der Arbeit des Leipziger Missionswerkes (LMW). Seit 2006 hat das LMW im Begegnungsprogramm „Mission to the North“ (Mission in den Norden) immer wieder je eine Person aus den Partnerkirchen in Indien, Tansania und Papua-Neuguinea zu einem dreimonatigen Aufenthalt in Deutschland eingeladen. Ziel war und ist, einen Einblick in Kirche und Kultur, Glauben und Zusammenleben in der Region Mitteldeutschland zu gewinnen und diese Erfahrungen und Impulse weiterzugeben. Die Dreier-Teams haben dabei immer wieder den Wunsch geäußert, dass auch jemand aus Deutschland als feste Teilnehmerin oder fester Teilnehmer dabei ist.

Erstmals nehmen deshalb in diesem Jahr auch vier Mitarbeitende aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der sächsischen Landeskirche teil. Neben Pfarrerinnen sind auch Kirchenmusiker und eine Berufssschuldirektorin in der achtköpfigen Gruppe vertreten. Es verspricht daher, ein buntes, kreatives indisch-tansanisch-deutsches Programm zu werden. Der Zeitraum wurde auf einen Monat verkürzt.

Anlass des Begegnungsprogramms ist die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe. Eine Vollversammlung findet nur alle acht Jahre statt. Die Orte wechseln weltweit. In Karlsruhe werden – vorbehaltlich aller pandemiebedingten Unwägbarkeiten – 5.000 internationale Gäste aus 350 Mitgliedskirchen unter dem Motto: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ zusammenfinden. Derzeit gehen wir davon aus, dass neben den offiziellen Delegierten noch weitere Personen als Gäste teilnehmen dürfen. Auch wenn dies kurzfristig abgesagt werden sollte, ist es doch eine Chance, das Thema der Vollversammlung in die Gemeinden zu tragen.

Die internationalen Teilnehmenden werden voraussichtlich am 25. August in Deutschland empfangen und nach einer Begrüßung und Einführung im Leipziger Missionswerk zu der Vollversammlung des ÖRK reisen. Vor Ort in Karlsruhe werden sie dann zahlreiche Eindrücke sammeln, an Gottesdiensten, Gebeten und Andachten teilnehmen. Das Singen und Musizieren sowie der Austausch wird ebenso dazugehören. Während des Projektes gilt es herauszuarbeiten, wie man die erlebten Themen in die Kirchengemeinde tragen kann. Wichtiger Aspekt dabei ist die Augenhöhe in der Programmgestaltung.

All die Eindrücke und Erfahrungen werden anschließend in Leipzig während eines Workshops gesammelt und zusammen verarbeitet. Ziel ist es, am Ende ein musikalisch-theologisches Programm zu haben und dieses vom 14. bis 22. September im Raum der EKM (Gardelegen, Magdeburg, Nordhausen, Bad Liebenwerda) und der sächsischen Landeskirche (Dresden, Zwickau und Aue) durchzuführen.

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