Der Kolonialismus hat nicht nur die politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten geprägt, sondern beeinflusste auch Kultur und Gesellschaft in den Ländern unserer Partnerkirchen. Bis heute gilt Englisch als die notwendige Sprache, hellere Haut als schöner, steht westliche Kleidung für Wohlstand und Bildung. Diese Schönheitsideale haben auch das Christusbild geprägt.

„Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“ von Sarah Vecera ist ein mittlerweile sehr bekanntes und viel zitiertes Buch. Ein Interview mit der Autorin können Sie in der KIRCHE weltweit 3/2023 lesen.

Unser Freiwilliger Yanam Tamu benennt einige Beispiele kolonialer Spuren für sein Heimatland Papua-Neuguinea. Dabei beschreibt er auch den Einfluss auf familiäre Strukturen, betont aber auch wie wichtig sie bis heute sind.

Während in Deutschland über das Für und Wider der kulturellen Aneignung diskutiert wird, streben Menschen in Indien danach, so auszusehen wie Europäerinnen oder Europäer. Sie sind geprägt von kolonialen Schönheitsidealen, die dazu führen, dass sie sich selbst als minderwertig betrachten. Mercy Rethna hat das selbst so erlebt.

Der Erfolg der englischen Sprache begann im 19. Jahrhundert, als Großbritannien zum Imperium wurde und bis zu einem Drittel der Weltbevölkerung beherrschte. Gleichzeitig versuchten Wissenschaftler damals Sprachen zu hierarchisieren und aus bestimmten Merkmalen Eigenschaften der Sprechenden abzuleiten. Tilman Bürger hat sich mit diesem Thema beschäftigt.

Die Kolonialmächte prägten nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch das Bild der Städte. Europäische Architektur ist bis heute in den Städten zu finden. An Städten wie Dar Es Salaam in Tansania wird deutlich, wie auch die Stadt selbst mit ihrer Struktur die kolonialen Einflüsse widerspiegelt. Michael Seitz hat dazu geforscht.

Vom 15. bis zum 21. Juni 2023 trafen sich über 100 Delegierte aus 16 verschiedenen Ländern zur 2. Partnerschaftstagung unter dem Motto „… dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ in Meißen, um sich über die Fragen unserer Zeit auszutauschen und nach den Antworten unseres gemeinsamen Glaubens zu suchen. Daniel Keiling blickt auf die Tagung zurück.