Das Missionswerk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Spende

Dr. August Kimme

Direktor von 1960 bis 1982

Dr. August Kimme, geboren 11. Juni 1912 in Hamburg, verlebte seine Jugendzeit im schlesischen Trebnitz. In Breslau studierte er neuere Sprachen und Theologie, wurde Vikar in Michowitz (Oberschlesien) und Wittenberg. 1940 wurde er Pfarrer im Dienste der Sächsischen Landeskirche in Rauscha/Oberlausitz, dann Machern und Langenreichenbach. 1949 promovierte er in Leipzig. 1950 wurde er als Generalsekretär des Lutherischen Einigungswerkes berufen. Dadurch hatte er weitreichende Beziehungen zu lutherischen Kirchen Deutschlands und des Auslands. Er nahm an der Tagung des Lutherischen Weltbunds in Minneapolis teil und gehört zum ökumenischen Ausschuss der VELKD.

Hervorzuheben ist sein fundiertes theologisches Wissen. Er gehörte zum Kreis von Theologen um den Leipziger Professor Dr. Ernst Sommerlath, der von 1930 bis 1969 den Vorsitz im Missionskollegium führte. 
Bereits Anfang der 1950er Jahre erhielt Kimme einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Leipzig erteilt, der ihm 1958 aus politischen Gründen allerdings wieder entzogen wurde. Anlass für den Rauswurf 1957 war seine Verlesung eines Synodalworts der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zum Prozess des Leipziger Studentenpfarrers Dr. Georg-Siegfried Schmutzler im Rahmen eines akademischen Gottesdienstes, „... obwohl alle anderen Theologieprofessoren sich angewöhnt hatten, dem Staate unliebsame Abkündigungen ihrer Kirche nicht mehr zu verlesen.“ (Kimme in den biographischen Aufzeichnungen für seine Kinder 1985). Seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität war zu Ende. Auch seine Berufung auf eine ordentliche Professur an eine der Universitäten der DDR wurde verhindert.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Kimme vor allem mit der Theologie des jungen Luther. Sein Hauptwerk „Rechtfertigung und Heiligung in christologischer Sicht – eine dogmatische Untersuchung“ wurde 1989 in Erlangen veröffentlicht.

Im Anschluss daran lehrte er als Systematiker am Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, das sich damals noch im Aufbau befand. 1960, im Jahr seiner Habilitation, wurde Dr. August Kimme in die Nachfolge des Missionsdirektors Professor Dr. Carl Ihmels berufen.

Dieses Amt übernahm er in einer für ihn und das Werk schwierigen Zeit. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Leipziger Mission ihren Auftrag in der Folgezeit weiterführen konnte. Kimme war ein Mann, dessen Stimme im ökumenischen Raum Gewicht hatte. Im Laufe seiner Amtzeit als Missionsdirektor profilierte er sich zu einem Kenner der Missionswissenschaft und -geschichte. Leitbild war für ihn vor allem der erste Missionsdirektor Karl Graul. 
Als Synodaler hielt er die Verbindung zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und war darüber hinaus stets bereit, im Reisedienst des Missionswerkes selbst kleinste Gemeindegruppen zu besuchen und so die Verbindung zur Basis zu halten.

Trotz seiner Arbeitsbelastung als Missionsdirektor hat Kimme stets weiter wissenschaftlich gearbeitet. Unermüdlich war sein Einsatz für die lutherische Abendmahlslehre.

Er leitete die Leipziger Mission bis zu seiner Emeritierung 1982. August Kimme verstarb am 4. Dezember 1999 im 88. Lebensjahr in Bad Kreuznach. Beerdigt wurde er in Mainz.

Kimmes elftes und jüngstes Kind Johannes wirkte bis 2019 als Präsident des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsen.

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    Direktor von 1960 bis 1982

    Dr. August Kimme, geboren 11. Juni 1912 in Hamburg, verlebte seine Jugendzeit im schlesischen Trebnitz. In Breslau studierte er neuere Sprachen und Theologie, wurde Vikar in Michowitz (Oberschlesien) und Wittenberg. 1940 wurde er Pfarrer im Dienste der Sächsischen Landeskirche in Rauscha/Oberlausitz, dann Machern und Langenreichenbach. 1949 promovierte er in Leipzig. 1950 wurde er als Generalsekretär des Lutherischen Einigungswerkes berufen. Dadurch hatte er weitreichende Beziehungen zu lutherischen Kirchen Deutschlands und des Auslands. Er nahm an der Tagung des Lutherischen Weltbunds in Minneapolis teil und gehört zum ökumenischen Ausschuss der VELKD.

    Hervorzuheben ist sein fundiertes theologisches Wissen. Er gehörte zum Kreis von Theologen um den Leipziger Professor Dr. Ernst Sommerlath, der von 1930 bis 1969 den Vorsitz im Missionskollegium führte. 
    Bereits Anfang der 1950er Jahre erhielt Kimme einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Leipzig erteilt, der ihm 1958 aus politischen Gründen allerdings wieder entzogen wurde. Anlass für den Rauswurf 1957 war seine Verlesung eines Synodalworts der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens zum Prozess des Leipziger Studentenpfarrers Dr. Georg-Siegfried Schmutzler im Rahmen eines akademischen Gottesdienstes, „... obwohl alle anderen Theologieprofessoren sich angewöhnt hatten, dem Staate unliebsame Abkündigungen ihrer Kirche nicht mehr zu verlesen.“ (Kimme in den biographischen Aufzeichnungen für seine Kinder 1985). Seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität war zu Ende. Auch seine Berufung auf eine ordentliche Professur an eine der Universitäten der DDR wurde verhindert.

    In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sich Kimme vor allem mit der Theologie des jungen Luther. Sein Hauptwerk „Rechtfertigung und Heiligung in christologischer Sicht – eine dogmatische Untersuchung“ wurde 1989 in Erlangen veröffentlicht.

    Im Anschluss daran lehrte er als Systematiker am Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, das sich damals noch im Aufbau befand. 1960, im Jahr seiner Habilitation, wurde Dr. August Kimme in die Nachfolge des Missionsdirektors Professor Dr. Carl Ihmels berufen.

    Dieses Amt übernahm er in einer für ihn und das Werk schwierigen Zeit. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Leipziger Mission ihren Auftrag in der Folgezeit weiterführen konnte. Kimme war ein Mann, dessen Stimme im ökumenischen Raum Gewicht hatte. Im Laufe seiner Amtzeit als Missionsdirektor profilierte er sich zu einem Kenner der Missionswissenschaft und -geschichte. Leitbild war für ihn vor allem der erste Missionsdirektor Karl Graul. 
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