Das Missionswerk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Spende

Joachim Schlegel

Direktor von 1982 bis 1994

Joachim Schlegel wurde 1929 im sächsischen Brand-Erbisdorf geboren. Ursprünglich wollte er Hütteningenieur werden. Aber in der Zeit, als er sich im Industriepraktikum auf dieses Studium vorbereitete, wurde ihm die Kraft des Wortes Gottes deutlich spürbar. Sie lenkte sein Leben in andere Bahnen und zeigte ihm beruflich eine neue Perspektive. Von 1950 bis 1955 studierte er am Leipziger Missionsseminar Theologie. Später schrieb Schlegel: „Neben der theologischen Zurüstung verdanke ich dieser Ausbildungsstätte den weiten Horizont missionarischen Dienstes und ökumenischer Wirklichkeit der Kirche".

Sein Wunsch, sich nach Übersee senden zu lassen, ließ sich zu DDR-Zeiten nicht verwirklichen. So ging er ins Gemeindepfarramt nach Löbau und war dort 13 Jahre als Pfarrer tätig. Aber der Anstoß, die weltweite Dimension des Auftrages der Kirche im Blick zu behalten, ging nicht verloren. Er hat ihn 1970 vom Gemeindepfarramt in das Amt eines Landespfarrers für Weltmission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens geführt. 1982 wurde er zum Direktor der Leipziger Mission berufen. Ein Missionswerk zu leiten, bedeutete damals ein Stück „dennoch" durchzuhalten und vor allem im Gebet weltweit zu wirken.

Wer Joachim Schlegel und seine Frau Ruth kennengelernt hat, weiß, dass sie im Beten die Quelle zur Kraft für den Dienst in ihrer Arbeit gewonnen haben. Aber ebenso waren die unzähligen Begegnungen in den Gemeinden für sie eine große Ermutigung in ihrer Arbeit.

Mit der Öffnung der „Mauer" und der Vereinigung Deutschlands musste der künftige Weg der Leipziger Mission neu konzipiert werden. Joachim Schlegel, selbst Mitglied in wichtigen überregionalen Entscheidungsgremien (Landessynode Sachsen, Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen, Ökumenisch-Missionarischer Verbindungsausschuss, Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, Ökumenekommission des Bundes), lenkte sehr bald gemeinsam mit dem Kollegium der Leipziger Mission zielgerichtet darauf hin, die Leipziger Mission in ein Werk ihrer drei Trägerkirchen umzuwandeln. Er gehörte zu denjenigen, die eine entsprechende Veränderung in den Grundstrukturen der Arbeit der Leipziger Mission herbeiführten und das Missionswerk auf die Übernahme neuer Aufgaben vorbereiteten. Dies geschah gerade durch ihn auf dem Hintergrund der langen Leipziger Tradition.

Dieses Erbe aber ist neu dem Auftrag der Kirche zugeordnet worden. Pfarrer Schlegel ist es zu danken, dass das gesteckte Ziel mit großen Anstrengungen geduldig und beharrlich angesteuert wurde. Dabei gab es durchaus Situationen, die mehr zum Verzagen als zum mutigen Weitermachen Anlaß gaben. Als Missionsdirektor hat Schlegel all unsere Partnerkirchen besuchen können. Er war sowohl bei intensiven Arbeitstagungen dabei wie auch bei theologischen Beratungen und festlichen Anlässen, hat viele Gemeinden und Mitarbeiter in diesen Kirchen aufgesucht und dies für sich selbst und für das Missionswerk als ein besonderes Geschenk angesehen, dass es erneut zu solch offenen Arbeitsweisen gekommen ist. „In Gottes Mission" - Joachim Schlegel war gemeinsam mit seiner Frau bestrebt, sich dieser Lebensaufgabe voll zu widmen. Unzählige Menschen durften dies erfahren - die bei ihnen zu Gast waren und liebevoll umsorgt wurden, und auch die, mit denen das Ehepaar Schlegel berufliche und ganz persönliche Sorgen teilte sowie die vielen aus den Partnerkirchen, die bei Schlegels immer offene Türen fanden. Im Oktober 1994 ging Joachim Schlegel nach 12-jähriger Tätigkeit als Missionsdirektor in den Ruhestand.

Wenige Monate nach seiner Frau starb Joachim Schlegel am 11. August 2020 im Alter von 90 Jahren in Dresden.

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    Joachim Schlegel

    Direktor von 1982 bis 1994

    Joachim Schlegel wurde 1929 im sächsischen Brand-Erbisdorf geboren. Ursprünglich wollte er Hütteningenieur werden. Aber in der Zeit, als er sich im Industriepraktikum auf dieses Studium vorbereitete, wurde ihm die Kraft des Wortes Gottes deutlich spürbar. Sie lenkte sein Leben in andere Bahnen und zeigte ihm beruflich eine neue Perspektive. Von 1950 bis 1955 studierte er am Leipziger Missionsseminar Theologie. Später schrieb Schlegel: „Neben der theologischen Zurüstung verdanke ich dieser Ausbildungsstätte den weiten Horizont missionarischen Dienstes und ökumenischer Wirklichkeit der Kirche".

    Sein Wunsch, sich nach Übersee senden zu lassen, ließ sich zu DDR-Zeiten nicht verwirklichen. So ging er ins Gemeindepfarramt nach Löbau und war dort 13 Jahre als Pfarrer tätig. Aber der Anstoß, die weltweite Dimension des Auftrages der Kirche im Blick zu behalten, ging nicht verloren. Er hat ihn 1970 vom Gemeindepfarramt in das Amt eines Landespfarrers für Weltmission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens geführt. 1982 wurde er zum Direktor der Leipziger Mission berufen. Ein Missionswerk zu leiten, bedeutete damals ein Stück „dennoch" durchzuhalten und vor allem im Gebet weltweit zu wirken.

    Wer Joachim Schlegel und seine Frau Ruth kennengelernt hat, weiß, dass sie im Beten die Quelle zur Kraft für den Dienst in ihrer Arbeit gewonnen haben. Aber ebenso waren die unzähligen Begegnungen in den Gemeinden für sie eine große Ermutigung in ihrer Arbeit.

    Mit der Öffnung der „Mauer" und der Vereinigung Deutschlands musste der künftige Weg der Leipziger Mission neu konzipiert werden. Joachim Schlegel, selbst Mitglied in wichtigen überregionalen Entscheidungsgremien (Landessynode Sachsen, Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen, Ökumenisch-Missionarischer Verbindungsausschuss, Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, Ökumenekommission des Bundes), lenkte sehr bald gemeinsam mit dem Kollegium der Leipziger Mission zielgerichtet darauf hin, die Leipziger Mission in ein Werk ihrer drei Trägerkirchen umzuwandeln. Er gehörte zu denjenigen, die eine entsprechende Veränderung in den Grundstrukturen der Arbeit der Leipziger Mission herbeiführten und das Missionswerk auf die Übernahme neuer Aufgaben vorbereiteten. Dies geschah gerade durch ihn auf dem Hintergrund der langen Leipziger Tradition.

    Dieses Erbe aber ist neu dem Auftrag der Kirche zugeordnet worden. Pfarrer Schlegel ist es zu danken, dass das gesteckte Ziel mit großen Anstrengungen geduldig und beharrlich angesteuert wurde. Dabei gab es durchaus Situationen, die mehr zum Verzagen als zum mutigen Weitermachen Anlaß gaben. Als Missionsdirektor hat Schlegel all unsere Partnerkirchen besuchen können. Er war sowohl bei intensiven Arbeitstagungen dabei wie auch bei theologischen Beratungen und festlichen Anlässen, hat viele Gemeinden und Mitarbeiter in diesen Kirchen aufgesucht und dies für sich selbst und für das Missionswerk als ein besonderes Geschenk angesehen, dass es erneut zu solch offenen Arbeitsweisen gekommen ist. „In Gottes Mission" - Joachim Schlegel war gemeinsam mit seiner Frau bestrebt, sich dieser Lebensaufgabe voll zu widmen. Unzählige Menschen durften dies erfahren - die bei ihnen zu Gast waren und liebevoll umsorgt wurden, und auch die, mit denen das Ehepaar Schlegel berufliche und ganz persönliche Sorgen teilte sowie die vielen aus den Partnerkirchen, die bei Schlegels immer offene Türen fanden. Im Oktober 1994 ging Joachim Schlegel nach 12-jähriger Tätigkeit als Missionsdirektor in den Ruhestand.

    Wenige Monate nach seiner Frau starb Joachim Schlegel am 11. August 2020 im Alter von 90 Jahren in Dresden.

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